Hybridheizung mit Öl und Solar: Bei dieser Altbausanierung in Roth/Franken konnte die vorhandene Öl-Brennwertheizung weiter genutzt werden.
Ersatz für die Ölheizung: Was ist die beste Alternative?

Ölheizung austauschen oder modernisieren
Steht bei Ihnen auch noch eine alte Ölheizung im Keller? Angesichts stetig steigender Heizkosten ist zurzeit ein günstiger Zeitpunkt, um die alte Ölheizung durch eine energiesparende und günstigere Heizung zu ersetzen. Besonders der Austausch von Ölheizungen wird zurzeit üppig staatlich gefördert.
Hier erfahren Sie, welche Heizungen sich als Ersatz der Ölheizung eignen − und welche nicht.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
1. Ölheizung Alternative: Hybridheizung

Warum die Ölheizung herausreißen, wenn sie noch gut läuft? Nicht in jedem Altbau steht ein völlig aus der Zeit gefallener Kessel-Oldtimer. Ölheizungen, die vielleicht erst ein Jahrzehnt auf dem Buckel haben, lassen sich gut in ein modernes Hybrid-Heizsystem einbinden.
Wer sein Haus saniert, kann so das alte Heizsystem weiternutzen – und gleichzeitig modernisieren. Denn in Kombination mit erneuerbaren Energien sind auch fossile Brennstoffe wie Erdgas oder Öl (noch) zukunftsfähig: Ökologische Zusatzkomponenten wie ein Kaminofen oder eine Solarwärmeanlage entlasten die Hauptheizung und senken den Verbrauch des fossilen Brennstoffs Öl. So können Sie das Beste aus mehreren Heiztechniken koppeln
Solarenergie fürs Heizen nutzen
Rund 60 Prozent des jährlichen Warmwasserbedarfs können Hausbesitzer mit Solarthermie abdecken. Es kann sogar die Raumheizung unterstützen. Mehr in unserem Artikel: Lohnt sich Solarthermie für mein Haus? »

Inzwischen sind die Steuerungen und Managementsysteme von Heizungsanlagen so weit gediehen, dass im Prinzip jede mögliche Kombination verschiedener Wärmeerzeuger technisch machbar ist.
Wichtig beim Energiesparen: Die regenerative Komponente (Zum Beispiel die Solarthermie oder Wärmepumpe) sollte immer Vorfahrt genießen. Das heißt: So lange die Sonne oder die Umgebungsluft genügend Umweltwärme liefern, haben der Öl- oder Gaskessel Betriebsferien. Die sorgfältige Abstimmung der beiden Einheiten durch einen erfahrenen Heizungsbetrieb ist deshalb besonders wichtig.
Beispiel: Hybridheizung mit Öl und Solar

Dank der neuen Solarthermieanlage werden nur noch 1.200 statt zuvor 4.000 Liter Heizöl benötigt. Sie schafft die Warmwassererzeugung im Sommer alleine.
Ideale Kombinationen für eine Öl-Hybridheizung sind folgenden Heizsysteme

- Kaminofen: Ein Kamin ist nicht nur gemütlich, sondern auch praktisch. Geheizt wird mit dem nachwachsendem Rohstoff Holz. Um die Heizenergie effektiv zu nutzen, sollte der Kaminofen einen Anschluss an den Warmwasserspeicher der Hauptheizung erhalten. Hier geht's zu unserem Vergleich von Kamin- und Kachelofen »

- Solarwärmeanlage: Grundsätzlich ist es empfehlenswert, erneuerbare Energien für Ihre Heizungsanlage zu nutzen. Mit einer Solarthermieanlage auf dem Dach entlasten Sie Ihre Hauptheizung durch die Gewinnung von Warmwasser. Schon eine kleine Anlage mit zwei Kollektoren kann bis zu 65% Ihres jährlichen Warmwasserbedarfs bereitstellen. Solarthermieanlagen werden vom Staat mit großzügigen Zuschüssen gefördert. Mehr Infos dazu finden Sie auf der Website des BAFA (Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle): Solarthermie-Förderübersicht »
Tipp: Energieberatung als sinnvolle Ausgangsbasis
Bevor Sie Ihre Heizung modernisieren, sollten Sie ein durchdachtes Konzept vom Heizungsinstallateur oder Energieberater entwickeln lassen. Besonders im Altbau kann es sinnvoller sein, zunächst Dämmmaßnahmen durchzuführen und erst danach eine neue Heizungsanlage anzuschaffen. Die Heizungsanlage kann dann kleiner dimensioniert werden − angepasst an den neuen Heizwärmebedarf des Hauses.
In unserem Artikel finden Sie alle Infos zu Ablauf und Kosten von Energieberatungen »
2. Ölheizung Alternative: Holzpelletheizung

Eine Holzpelletheizung eignet sich für Alt- und Neubauten, für alle Heizkörper und Vorlauftemperaturen. Geradezu ideal bieten sie sich als Ersatz für die Ölheizung an, denn als Pelletlager könnten Sie den Raum nutzen, in dem vorher der Öltank stand.
Weiterer Vorteil: Pelletheizungen werden außerdem staatlich gefördert. Wenn Sie Ihre alte Ölheizung gegen eine Pelletheizung austauschen, bekommen Sie einen Zuschuss von 45 Prozent auf die förderfähigen Kosten vom Staat zurückerstattet.
Pelletheizungen nutzen den nachwachsenden Rohstoff Holz. In den letzten zehn Jahren waren Pellets im Schnitt rund 30 Prozent günstiger als Heizöl.

So planen Sie eine Pelletheizung
- In unserem Artikel finden Sie 5 Tipps zur Planung einer Pelletheizung »
- Ein Jahresvorrat Pellets sollte in den Lagerraum passen. Wir erklären, wie Sie die Größe des Pelletlagers richtig berechnen »
3. Ölheizung Alternative: Gasheizung

Wie Ölheizungen bieten Gasheizungen den Vorteil, dass sie zuverlässig und wetterunabhängig die benötigte Energie bereitstellen. Wo ein Gasanschluss vorhanden ist, kann daher ein neuer Gas-Brennwertkessel eine sinnvolle Option sein. Im Vergleich zu Holzpelletanlagen oder Wärmepumpen sind die Anschaffungskosten geringer. Die Anschaffung eines modernen Brennwertgeräts amortisiert sich bereits nach wenigen Jahren.
Allerdings: Aktuell steigen die Preise für Öl und Erdgas extrem stark an − und angesichts des Ukraine-Kriegs gibt es noch keine Aussichten auf eine baldige Erholung.
Gaspreise 2022 − aktuelle Entwicklungen
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Oft keine sinnvolle Alternative: Die Wärmepumpe

Wärmepumpen sind in Neubauten sehr beliebt, weil das regenerative Heizsystem vom Staat kräftig gefördert wird. So attraktiv die neuen Zuschüsse aber sind: Ausschlaggebend ist und bleibt die Situation vor Ort. Und die spricht bei den meisten Ölheizungsbesitzern nicht für die Wärmepumpe:
- Wärmepumpen arbeiten nur effizient, wenn ein Haus gut gedämmt ist. Und das trifft auf viele Altbauten mit Ölheizung nicht zu.
- Ölheizungsbesitzer heizen in der Regel mit Heizkörpern. Wärmepumpen arbeiten aufgrund der niedrigen Vorlauftemperatur allerdings nur effizient in Verbindung mit einer Fußboden- oder Wandheizung (So funktioniert eine Wärmepumpe ») Im ungedämmten Altbau kann eine Wärmepumpe schnell zum Stromfresser mutieren.
Wenn sie über ein gut gedämmtes Haus mit Fußbodenheizung verfügen, kann aber auch die Wärmpumpe eine gute Alternative oder Ergänzung zur Ölheizung sein. Hier erfahren Sie, was die Voraussetzungen für das Nachrüsten einer Wärmepumpe im Altbau sind und ob Sie Ihre vorhandenen Heizkörper für eine Wärmepumpe weiternutzen können. Zu unserem Artikel: Wärmepumpe im Altbau nachrüsten »
Auch Wasserstoffheizungen sind keine Option
Gasheizungen mit H2-Ready-Technologie können bis zu einem Anteil von bis zu 20 Prozent auch Wasserstoff zum Heizen nutzen. Allerdings sind sie noch teuer in der Anschaffung und im Betrieb. Denn die Herstellung per Elektrolyse aus Wasser ist sehr energieintensiv. Wir machen den Check: Lohnt sich die Wasserstoffheizung fürs Einfamilienhaus?
Entscheidungshilfe: Ersatz für die Ölheizung − diese Alternativen sind sinnvoll
- Umrüsten auf eine effektivere Öl-Brennwertheizung + Ergänzung durch Solarthermie (Warmwassererwärmung) oder einen Kaminofen. Das entlastet die Hauptheizung und senkt den Verbrauch des fossilen Brennstoffs.
- Ersatz der Ölheizung durch eine Pelletheizung. Als Pelletlager könnten Sie den Raum nutzen, in dem vorher der Öltank stand.
- Wo ein Gasanschluss vorhanden ist, kann ein neuer Gas-Brennwertkessel eine Option sein. Die Anschaffungskosten sind im Vergleich zu Holzpelletanlagen oder Wärmepumpe niedriger, die Gaspreise allerdings zurzeit auf sehr hohem Niveau.
- Nur wenn das Haus gut gedämmt ist oder über eine Fußbodenheizung verfügt, können Sie die Ölheizung durch eine Wärmepumpe ersetzen oder ergänzen. In den meisten Fällen ist allerdings keine sinnvolle Heizungsalternative.
5 Gründe für den Austausch der alten Ölheizung

Mehrere Gründe sprechen für eine Modernisierung der alten Ölheizung. Die wichtigsten sind:
- Heizen mit Öl wird immer teurer. Fossile Brennstoffe sind endlich, was dazu führt, dass sich die Preise immer weiter erhöhen. Außerdem gilt seit 2021 ein CO2-Aufschlag, der Erdöl stetig verteuert.
- Austauschpflicht für alte Ölheizungen. Bei vielen Ölheizungen, die älter als 30 Jahre sind, greift die Austauschpflicht nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG). Stand 2022 betrifft das Heizungsanlagen, die vor dem Jahr 1992 in Betrieb genommen wurden. Mehr zur Austauschpflicht für alte Ölheizungen »
- Totalschaden verhindern. Wartet der Hausbesitzer zu lange ab, kann irgendwann während der Heizperiode ein Totalschaden auftreten. Dann bleibt nicht viel Zeit, um Handwerkerangebote zu vergleichen. Deutliche Anzeichen für das nahende Ende des Kessels sind Rost, sichtbare Lecks oder eine Häufung von Störungen und Ausfällen.
- Ölheizungsverbot. Neue Ölheizungen sind ab 2026 verboten − es sei denn, Sie setzen auf eine sogenannte Öl-Hybridheizung. Immerhin: Bestehende Ölheizungen dürfen nach 2026 weiterlaufen. In unserem Artikel erfahren Sie mehr zum Ölheizungsverbot »
- Ölheizungsprämie. Beim Austausch Ihrer alten Ölheizung gegen eine klimafreundlicheres Heizsystem bekommen Sie 10% mehr Geld als bei anderen Heizsystemen. Fast die Hälfte der Kosten übernimmt der Staat im günstigsten Fall. Auf der Website der Bausparkasse Wüstenrot findet man eine gute Zusammenfassung zur Austauschprämie für Ölheizungen »
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