Checkliste: Wann muss ich die Heizung austauschen?

Heizung austauschen

Alte Heizkessel ersetzen

Foto: Zukunft Gas

Meist wird eine Heizung erst ausgetauscht, wenn irreparable Schäden auftreten. Dann muss schnell Ersatz her. Das führt zu wenig zukunftsfähigen Lösungen. Hausbesitzer sollten deshalb über den Zustand und die Perspektiven der eigenen Heizung Bescheid wissen, um im Fall der Fälle richtige Entscheidungen zu treffen. Unsere Checkliste hilft dabei.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Heizkesseltausch: Die Nachteile von Notfall-Maßnahmen
  2. Checkliste: Wie erkenne ich, dass ein Heizungstausch ansteht?
  3. Heizungstausch: Diese gesetzlichen Vorschriften sollten Sie kennen

Heizkesseltausch: Die Nachteile von Notfall-Maßnahmen

Es liegt in der Natur der Dinge, dass Heizungen in aller Regel während der Heizperiode ihren Geist aufgeben. Dann ist schnelles Handeln gefragt, um nicht im Kalten zu sitzen. Das Ergebnis solcher Notfall-Maßnahmen ist oft das bloße Ersetzen eines alten durch einen neuen Kessel. Das bedeutet:

  • Sie haben keine Chance für einen Brennstofftausch, um etwa fossile durch erneuerbare Energien zu ersetzen.
  • Sie können den neuen Heizkessel nicht in eine Gesamtplanung integrieren, die über Effizienzvergleiche das besten Kosten-Nutzen-Verhältnis recherchiert.
  • Was fehlt, ist auch eine langfristige Sanierungsstrategie, die zum Beispiel anstehende Dämmmaßnahmen mit einbezieht, aus denen ein (günstigerer) Heizkessel mit einem kleineren Leistungsbereich resultieren könnte.
  • Auch die derzeit herrschenden Lieferengpässe führen dazu, dass nicht die beste, sondern die am schnellsten verfügbare Lösung gewählt wird.

Checkliste: Wie erkenne ich, dass ein Heizungstausch ansteht? 

Um abzuschätzen, ob bald ein Heizungstausch ansteht, ist es wichtig, den Zustand der bestehenden Heizung realistisch einzuschätzen. Das geht zum Teil auch ohne Hinzuziehen eines Fachhandwerkers, wie unsere Checkliste zeigt:

1 Der Wärmeerzeuger ist ein Niedertemperatur- oder Standardkessel, der älter als 15 oder 20 Jahre ist.

→ Ein Blick auf das Typenschild des Heizkessels informiert über das Alter der Anlage.

2 Der Wärmeerzeuger verursacht unnötig hohe Heizkosten und Treibhausgasemissionen

→ Neben der hohen Heizkostenrechnung ist auch die Einstufung beim Energielabel ein deutliches Indiz: Die Klassen C, D oder E deuten auf eine ineffizient arbeitende Heizung hin.

3 Der Kessel ist stark überdimensioniert und arbeitet deshalb energetisch ineffizient.

→ Ein zu groß dimensionierter Kessel arbeitet meist im „Start-Stopp-Betrieb“. Wenn also der Kessel häufig ein- und ausschaltet, ist das ein Indiz dafür.

4 Der Wärmeerzeuger zeigt „Alterungserscheinungen“. Typische Anzeichen für einen veralteten Kessel sind:

→ Am Kessel sind Rost oder Leckstellen sichtbar.
→ Störungen, Ausfälle und Reparaturen häufen sich.
→ Es sind störende Geräusche im Heizsystem zu vernehmen.

5 Die Heizung verursacht im Betrieb sonstige Unannehmlichkeiten. Dazu gehören beispielsweise:

→ Ersatzteile sind nicht mehr verfügbar oder nur noch schwer und teuer zu beschaffen.
→ Die Regeleinstellungen sind umständlich zu bedienen, zum Teil sogar defekt.
→ Die Regelung besitzt keine Internet- bzw. App-Anbindung – auch das ist ein Zeichen dafür, dass sie nicht mehr zeitgemäß ist.

6 Die Heizung erzeugt nicht mehr die benötigte Heizwärme. So erkennen Sie, dass die Heizung nicht mehr gut arbeitet:

→ Trotz Aufdrehen der Thermostatventile werden die Räume nicht richtig warm.
→ Die Räume werden ungleichmäßig warm. Hier könnte ein hydraulischer Abgleich Abhilfe schaffen: ein solcher Abgleich zeigt, ob der Kessel die benötigte Leistung erbringt. Hier erklären wir, wie Sie mit einem hydraulischen Abgleich die Leistung Ihrer Heizung verbessern »

7 Die politischen Rahmenbedingungen erfordern einen Kesseltausch. Dazu gehören:

→ Für den Kessel besteht gemäß § 72 des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) eine Austauschpflicht. Betroffen sind bestimmte, mindestens 30 Jahre alte Öl-/Gas-Konstanttemperaturkessel.
→ Bei einer Sanierung treten bestimmte Pflichten in Kraft. So wird zukünftig beim Einbau einer neuen Heizung ein 65-Prozent-Anteil an erneuerbaren Energien gefordert.
→ Die Förderbedingungen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene sind so ausgestaltet, dass sich eine Heizungsmodernisierung schneller bezahlt macht.

8 Die persönlichen Wünsche oder der für das Haus erstellte „Sanierungsfahrplan“ sprechen für einen Heizungstausch

→ Die bisherige Heizung kann als Back-up weiterbetrieben und von einem zweiten Wärmeerzeuger ergänzt werden. Ein solches Hybridsystem erhöht die Versorgungssicherheit.
→ Es besteht der Wunsch, komplett von Öl oder Gas auf erneuerbare Energien zu wechseln.

Sanierungskonzept rechtzeitig entwickeln

Um nicht unter akuten Zugzwang zu geraten, tun Hausbesitzer gut daran, sich auf den Zeitpunkt vorzubereiten, an dem plötzlich ein Heizungstausch ansteht.

Zum einen sollten sich Heizungsbesitzer über die politischen Rahmenbedingungen informieren und auf dem Laufenden bleiben:

  • Welche Austauschpflichten gelten heute schon und sind für die Zukunft geplant?
  • Welche Fördermöglichkeiten gibt es? Einen guten Überblick über die aktuellen staatlichen Fördergelder (die sich häufig ändern) bietet beispielsweise die Bausparkasse Wüstenrot in diesem Ratgeber: Förderung für energetische Sanierungen »

Unser Tipp: Reagieren Sie nicht erst, wenn es schon zu spät ist, sondern beraten Sie den anstehenden Heizungstausch rechtzeitig und vorausschauend vor. In diesem Artikel stellen wir die besten Heizsysteme für den Altbau vor »

Heizungstausch: Diese gesetzlichen Vorschriften sollten Sie kennen

Heizungsgesetz 2024: Heizung im Keller prüfen
ZVSHK / txn

Ab 2024 ist das neue Heizungsgesetz in Kraft getreten. Bestehende funktionierende Heizungen dürfen zwar zunächst noch weiter betrieben werden. Das gilt solange, bis es eine kommunale Wärmeplanung gibt: Das ist bei größeren Kommunen bis Mitte 2026 der Fall, bei allen übrigen Kommunen bis Mitte 2028.

Danach gilt die Pflicht, beim Einbau einer neuen Heizung mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien zu nutzen. Hier erfahren Sie mehr zum Heizungsgesetz 2024 »

Nachtraegliche_Daemmung

Mit dem reformierten Gebäudeenergiegesetz (GEG) kommen neben dem Heizungstausch noch weitere Nachrüst- und Sanierungspflichten auf Sie zu. Hier finden Sie die Sanierungspflichten des GEG im Überblick »

Austauschpflicht für alte Öl- und Gasheizungen ersetzen modernisieren austauschen

Stand 2024 müssen Sie Ihre alte Gas- oder Ölheizung außerdem austauschen, wenn das Baujahr 1994 und älter ist. Mehr zur Austauschpflicht für Öl- und Gasheizungen » sowie zum Öl- und Gasheizungsverbot »

Energieberatung bietet eine gute Vorbereitung beim Heizungstausch

Fachhandwerker Wartungsarbeiten an der Heizung
Führt der Fachhandwerker Wartungsarbeiten an der Heizung durch, sollten Hausbesitzer dies nutzen und sich einen Statusbericht geben lassen.
Intelligent heizen

Mindestens ebenso wichtig ist es, ein Sanierungskonzept für das Haus und die Heizung zu entwickeln. Dazu gehört im ersten Schritt eine professionelle Energieberatung.

In unserem Artikel erfahren Sie, welche Leistungen eine Energieberatung umfasst, wie sie abläuft und wie Sie Energieberater in Ihrer Nähe finden können: Energieberatung: Ablauf, Leistungen und Kosten »

Wie finanziere ich eine Modernisierung für mein Zuhause?

Die Energiekosten steigen – eine Modernisierung macht Ihr Zuhause klimafit für die Zukunft.

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Stand: Januar 2024

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