Effizient den Pool beheizen

Eine moderne, dunkle Pool-Wärmepumpe steht auf einem gepflegten Rasenstück direkt am Rand eines Swimmingpools. Im Hintergrund blühen üppige, farbenfrohe Hortensien in Pink, Lila und Weiß und schaffen eine idyllische Gartenatmosphäre.

Wärmepumpe und PV-Strom oder Solarthermie?

Foto: KI-generiert

Egal ob Herbst oder Frühling: Jeder Poolbesitzer wünscht sich, die Badesaison zu verlängern oder möglichst früh zu beginnen. Mit der richtigen Wärmetechnik ist fast das ganze Jahr über Poolsaison, denn Sie können Ihren Pool auf eine angenehme Temperatur bringen. Wir stellen Ihnen die beiden wichtigsten Möglichkeiten vor, wie Sie die Kraft der Sonne nutzen können, und helfen Ihnen, die perfekte Lösung zu finden, um Ihren Pool zu beheizen, ohne eine hohe Stromrechnung zu riskieren.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Die Wärmepumpe mit Photovoltaik als Poolheizung
  2. Die Solarthermie Pool-Heizung
  3. Vergleich: Welche Methode ist die beste, um meinen Pool zu beheizen?
  4. Fazit: Pool beheizen mit der Sonne – auf die smarte Kombination kommt es an

Die Wärmepumpe mit Photovoltaik als Poolheizung

Die populärste und flexibelste Methode, um einen Pool zu erwärmen, ist die Poolheizung Wärmepumpe. Sie ist ein wahres Effizienzwunder und in Kombination mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) sehr günstig im Betrieb.

Eine Pool-Wärmepumpe funktioniert wie ein umgekehrter Kühlschrank. Sie saugt die Umgebungsluft an und entzieht ihr die Wärmeenergie. Moderne Geräte sind erstaunlich leistungsfähig und arbeiten oft schon bei kühlen Temperaturen ab 5 °C bis 10 °C. Am effizientesten ist der Betrieb jedoch bei milden Außentemperaturen ab ca. 15 °C. Die gewonnene Wärme wird mithilfe von Strom auf ein höheres Temperaturniveau gebracht und an das Poolwasser abgegeben. Wasserseitig wird die Pumpe unkompliziert mittels eines Bypasses in den Filterkreislauf hinter dem Filter des Pools integriert, was eine flexible Steuerung und Wartung ermöglicht. 

Technik-Tipp: Inverter Pool Wärmepumpe

Achten Sie beim Kauf auf moderne Inverter-Technik. Während veraltete An/Aus-Geräte nur mit 100 % oder 0 % Leistung laufen, passt eine Inverter Pool Wärmepumpe ihre Leistung stufenlos dem tatsächlichen Wärmebedarf an. Das hat klare Vorteile:

  • Energieeffizienter: Sie läuft – zumindest im Sommer – meist im optimierten Teillastbereich und verbraucht so deutlich weniger Strom.
  • Leiser im Betrieb: Da sie nicht ständig auf voller Leistung dröhnt, ist sie wesentlich leiser.
  • Langlebiger: Die sanften Starts und der kontinuierliche Betrieb schonen die Bauteile.

Die Kostenfrage: Der Stromverbrauch und der COP-Wert

Der wichtigste Kennwert für die Effizienz ist der COP (Coefficient of Performance). Er gibt an, wie viele Kilowattstunden (kWh) Wärme die Pumpe aus einer kWh Strom erzeugt. Ein realistischer COP-Wert für eine gute Wärmepumpe (Pool Inverter) liegt bei 5 bis 7. Das bedeutet: Mit nur 1 kWh Strom erzeugen Sie 5 bis 7 kWh Wärme.

Das perfekte Zusammenspiel: So wird der Strom der PV-Anlage genutzt

Eine Luftaufnahme zeigt ein Hausdach mit einer großen Solarthermie-Anlage, die direkt über einem nierenförmigen Swimmingpool installiert ist. Neben dem Pool befindet sich eine Holzterrasse, und im Vordergrund ist ein Teil einer Photovoltaik-Anlage zu sehe
Der von der hauseigenen Photovoltaik-Anlage erzeugte Strom wird idealerweise direkt vor Ort verbraucht, um die Pool-Wärmepumpe zu betreiben. Diese Eigennutzung des Solarstroms, besonders in den sonnenreichen Mittagsstunden, senkt die Betriebskosten für die Poolheizung erheblich.
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Die Kombination aus Wärmepumpe und PV-Anlage ist so genial, weil der größte Strombedarf (Heizung) und die größte Stromproduktion (Sonnenschein) zeitlich perfekt zusammenfallen. Aber wie funktioniert das konkret? Sie zapfen dafür die PV-Anlage des Hauses an. Es wird keine separate PV-Anlage nur für den Pool benötigt. Die Pool-Wärmepumpe wird einfach wie ein weiterer großer Verbraucher in das Stromnetz des Hauses integriert.

Das Prinzip dahinter ist die "Eigennutzung" des Solarstroms. Der von Ihrer PV-Anlage auf dem Dach erzeugte Strom wird immer zuerst dort verbraucht, wo er gerade im Haus benötigt wird. Bevor also auch nur ein Watt Strom ins öffentliche Netz eingespeist wird, versorgt Ihre Anlage den Kühlschrank, die Waschmaschine – und eben auch die Pool-Wärmepumpe.

In der Praxis gibt es zwei gängige Methoden, dieses Zusammenspiel zu optimieren:

  1. Die einfache Methode (Zeitsteuerung): Die unkomplizierteste und sehr effektive Lösung ist, die Betriebszeit der Wärmepumpe über eine Zeitschaltuhr auf die sonnenreichsten Stunden des Tages zu legen, also typischerweise zwischen 11:00 und 17:00 Uhr. In dieser Zeit produziert Ihre PV-Anlage den meisten Strom, der dann direkt und kostenlos von der Wärmepumpe verbraucht wird.
  2. Die smarte Methode (Energiemanagement): Moderne Haushalte mit einem Home Energy Management System (HEMS) können diesen Prozess automatisieren. Das System erkennt in Echtzeit, wann ein Stromüberschuss von der PV-Anlage produziert wird (also mehr als der Rest des Hauses gerade verbraucht). In diesem Moment kann das HEMS gezielt die Wärmepumpe einschalten, um den kostenlosen Sonnenstrom maximal auszunutzen.

An bewölkten Tagen oder wenn nachts geheizt werden soll, bezieht die Wärmepumpe den benötigten Strom einfach wie gewohnt aus dem öffentlichen Netz. Über die gesamte Saison gesehen wird der Großteil des Strombedarfs jedoch durch die eigene PV-Anlage gedeckt, was die Betriebskosten für das Pool beheizen drastisch reduziert.

Die Solarthermie Pool-Heizung

Die zweite Methode ist die direkteste Form der Solarenergienutzung. Eine Solaranlage für den Pool ist technisch einfach, aber sehr wirkungsvoll und kann die Wassertemperatur an sonnigen Tagen um realistische 4 bis 8 Grad erhöhen. Man unterscheidet zwei Systeme:

Die günstige Variante: Solarabsorber

Schwarze Solarabsorber-Paneele sind auf einem dunklen Ziegeldach montiert, um das Poolwasser direkt mit Sonnenenergie zu erwärmen. Im Hintergrund ist ein Teil eines Pools mit einer blauen Abdeckung zu sehen, was die direkte Verbindung zwischen der Solaran
Solarabsorber sind eine einfache und kostengünstige Form der Solarthermie. Das Poolwasser wird direkt durch die schwarzen Kunststoffpaneele gepumpt, wo es von der Sonne erhitzt und anschließend wieder in den Pool geleitet wird.
Oku Obermaier GmbH

Hierbei handelt es sich meist um schwarze Matten oder Paneele aus langlebigem Kunststoff. Das Poolwasser wird direkt durch die von der Sonne erhitzten Absorber gepumpt und nimmt dabei die Wärme auf. Sie sind die einfachste und kostengünstigste Lösung.

Die effizientere Variante: Sonnenkollektoren

Sonnenkollektoren sind teurer, aber auch wirksamer. Sie verfügen oft über eine transparente Abdeckung, die Wärmeverluste durch Wind verhindert. Spezielle Bauformen wie Solardomes optimieren den Energieertrag, da die Sonne länger im günstigen Winkel auftrifft.

Für beide Systeme gilt: Die Fläche der Solaranlage sollte mindestens 50 bis 100 Prozent der Wasseroberfläche des Pools betragen.

Tipp: Solarthermie vom Hausdach nutzen

Falls Ihr Haus bereits über eine Solarthermieanlage für Warmwasser und Heizung verfügt, können Sie deren überschüssige Energie nutzen! Gerade im Sommer, wenn die Anlage mehr Wärme produziert als benötigt, kann diese über einen separaten Wärmetauscher sehr effizient an das Poolwasser abgegeben werden.

Vergleich: Welche Methode ist die beste, um meinen Pool zu beheizen?

Um die beste Methode für Ihr Vorhaben, den Pool zu beheizen, zu finden, stellt die folgende Tabelle die Systeme direkt gegenüber:

 

Poolheizung Wärmepumpe (mit Photovoltaik)

Solarthermie Pool-Heizung

Anschaffungskosten

mittel bis hoch

niedrig bis mittel

Betriebskosten

sehr niedrig (mit PV-Strom nahe null)

Nahe null (nur Filterpumpe)

Wetterabhängigkeit

gering (heizt auch bei Bewölkung)

sehr hoch (benötigt direkte Sonne)

Leistung

sehr hoch, heizt aktiv und schnell

hoch bei Sonne, sonst null

Temperatur-Garantie

Ja, Wunschtemperatur ist einstellbar

Nein, nur Erwärmung um einige Grad

Winterfestigkeit

Kann meist ganzjährig installiert bleiben

Muss entleert werden, Matten müssen oft abgebaut werden

 

Am Rande eines modernen Swimmingpools mit hellen Fliesen steht eine Aufrollvorrichtung, auf der eine blaue Solarfolie aufgerollt ist. Die Folie dient als Poolabdeckung, um die Wassertemperatur zu halten und Verdunstung zu reduzieren.
Unabhängig von der gewählten Heizmethode ist eine Poolabdeckung unerlässlich, um die erzeugte Wärme im Wasser zu halten. Sie verhindert, dass das Wasser über Nacht stark abkühlt, und reduziert so die Heizkosten drastisch.
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Pool abdecken, um Wärmeverluste zu minimieren

Um zu verhindern, dass das aufwändig aufgewärmte Wasser über Nacht wieder abkühlt, sollten Sie den Pool abdecken. Mit einer Pool-Solarfolie ist der Wärmeverlust gering. Auch eine Wärmeisolierung von unten und um den Pool herum hilft, die Wassertemperatur konstant zu halten.

Fazit: Pool beheizen mit der Sonne – auf die smarte Kombination kommt es an

  • Eine Wärmepumpe ist die flexibelste Lösung, um einen Pool zu beheizen. In Kombination mit PV-Strom sind die Betriebskosten minimal.
  • Eine Solarthermie-Anlage nutzt kostenlose Sonnenenergie, ist günstig in der Anschaffung und extrem umweltfreundlich. Sie ist ideal als Basisheizung, aber stark vom Wetter abhängig.
  • Unerlässlich für jede Art der Beheizung ist eine Poolabdeckung, um die Wärme im Wasser zu halten und die Heizkosten drastisch zu senken.
  • Die Kombination von Solarthermie und Wärmepumpe ist die beste Lösung für maximalen Komfort bei optimierten Betriebskosten.