Umbau statt Neubau – wie Wohnraum bezahlbar wird
Mit Video
Bauland ist teuer, Kreditzinsen sind hoch, Bauunternehmen ausgelastet und Handwerker nur schwer zu bekommen. Wenn neu bauen teuer und schwierig ist – warum dann nicht Vorhandenes besser nutzen?
Wir stellen drei Strategien vor, wie Wohnraum bezahlbar wird.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
Video: Wie Wohnraum bezahlbar wird
1. Strategie: Junge Menschen kaufen alte Häuser
„Jung kauft Alt“ – so lautet der Titel eines 2007 in Hiddenhausen eingeführten kommunalen Förderprogramms, mit dem junge Familien unterstützt werden, alte Immobilien zu erwerben, umzubauen und zu sanieren. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie das Erfolgsmodell funktioniert »
Auch die nordrhein-westfälische Gemeinde Steinhagen sorgt seit 2011 mit dem Programm dafür, dass leerstehende Häuser und Wohnungen von jungen Familien gekauft werden können. Im Video zu sehen: Familie Männle-Büscher, die sich gerade einen alten Bauernhof gekauft hat, der saniert werden muss. Sie profitieren von dem Programm. Zwar wird der Umbau teurer als erhofft, doch die Gemeinde unterstützt dabei und ist dankbar für die „Verjüngungskur“: Junge Familien mit Kindern an Steinhagen zu binden, bringt dem Ort mehr Steuereinnahmen, mehr Kaufkraft und weniger Landflucht.
2. Strategie: Umnutzen statt abreißen
Nicht nur in Deutschland ist Wohnraum knapp und teuer – auch in Irland steigen die Mieten. Das Paradoxe: Gleichzeitig stehen landesweit über 160.000 Wohnimmobilien leer.
Das Video zeigt Sozialarbeiter Gerry Folan, der für die gemeinnützige Stiftung „Peter McVerry Trust“ tätig ist, die aus Leerstand bezahlbaren Wohnraum schafft. Das Prinzip: Die Stiftung saniert marode Gebäude nach modernen und ökologischen Standards und vermietet die Wohnungen anschließend kostengünstig an Menschen, die auf dem normalen Mietmarkt kaum eine Chance hätten.
Strategie 3: Wiederverwerten statt wegwerfen
Außerdem im Video zu sehen: Die Berliner Architektin Rebekka Steinlein und ihre Kollegen der Firma „Concular“. Sie wollen Baumaterialien im Kreislauf halten.
Sie haben sich darauf spezialisiert, wiederverwendbare Baumaterialien zu katalogisieren und zu recyclen. Dafür untersuchen sie Immobilien, die abgerissen werden sollen und überprüfen, welche Werkstoffe und Teile der Gebäude in neuen Projekten wieder verbaut werden können. Wenn möglichst viele Materialien noch einmal genutzt werden, reduziert das sowohl den CO₂-Ausstoß beim Bauvorgang als auch das Abfallaufkommen.
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