Effizient den Pool beheizen − mit Solarenergie

Poolheizung per Wärmepumpe oder Solarthermie
Wohl jeder Poolbesitzer wünscht sich, die Badesaison zu verlängern oder möglichst früh zu beginnen. Mit einer Poolheizung ist fast das ganze Jahr über Poolsaison, denn so lässt sich der Pool schnell auf eine angenehme Temperatur bringen.
Wir stellen die beiden wichtigsten Möglichkeiten vor, wie Sie Solarenergie nutzen können, um den Pool zu beheizen, ohne eine hohe Stromrechnung zu riskieren: per Wärmepumpe oder Solarthermie.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
Wärmepumpe mit Photovoltaik als Poolheizung
Die beliebteste und flexibelste Methode, um einen Pool zu erwärmen, ist die Poolheizung per Wärmepumpe. Sie arbeitet sehr energieeffizient und ist in Kombination mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) sehr günstig im Betrieb.
Moderne Geräte sind sehr leistungsfähig und arbeiten oft schon bei kühlen Temperaturen ab 5 °C bis 10 °C. Am effizientesten ist der Betrieb jedoch bei milden Außentemperaturen ab ca. 15 °C.
Eine Pool-Wärmepumpe funktioniert wie ein umgekehrter Kühlschrank. Sie saugt die Umgebungsluft an und entzieht ihr die Wärmeenergie. Die gewonnene Wärme wird mithilfe von Strom auf ein höheres Temperaturniveau gebracht und an das Poolwasser abgegeben. Wasserseitig wird die Pumpe unkompliziert mittels eines Bypasses in den Filterkreislauf hinter dem Filter des Pools integriert, was eine flexible Steuerung und Wartung ermöglicht.
Technik-Tipp: Inverter Pool-Wärmepumpe
Achten Sie beim Kauf auf moderne Inverter-Technik. Während veraltete An/Aus-Geräte nur mit 100 % oder 0 % Leistung laufen, passt eine Inverter Pool-Wärmepumpe ihre Leistung stufenlos dem tatsächlichen Wärmebedarf an. Das hat mehrere Vorteile:
- Energieeffizienter: Sie läuft – zumindest im Sommer – meist im optimierten Teillastbereich und verbraucht so deutlich weniger Strom.
- Leiser im Betrieb: Da sie nicht ständig auf voller Leistung dröhnt, ist sie wesentlich leiser.
- Langlebiger: Die sanften Starts und der kontinuierliche Betrieb schonen die Bauteile.
Stromverbrauch: Achten Sie auf den COP-Wert
Der wichtigste Kennwert für die Effizienz ist der COP (Coefficient of Performance). Er gibt an, wie viele Kilowattstunden (kWh) Wärme die Pumpe aus einer kWh Strom erzeugt. Ein realistischer COP-Wert für eine gute Wärmepumpe (Pool Inverter) liegt bei 5 bis 7. Das bedeutet: Mit nur 1 kWh Strom erzeugen Sie 5 bis 7 kWh Wärme.
Das perfekte Zusammenspiel: So wird der Strom der PV-Anlage genutzt

Die Kombination aus Wärmepumpe und PV-Anlage ist so genial, weil der größte Strombedarf (Heizung) und die größte Stromproduktion (Sonnenschein) zeitlich perfekt zusammenfallen: Denn wenn die Sonne scheint, freut man sich nicht nur auf entspannte Poolstunden, sondern es wird auch am meisten Strom produziert.
Weiterer Vorteil: Der Eigenverbrauchsanteil des selbst produzierten Solarstroms lässt sich damit optimieren. Denn bevor der Strom ungenutzt ins öffentliche Netz eingespeist wird, ist es (aufgrund der niedrigen Einspeisevergütung) rentabler, den Strom selbst zu nutzen − und damit nicht nur den Kühlschrank und die Waschmaschine zu betrieben, sondern auch die Pool-Wärmepumpe.
Um die Wärmepumpe zu betreiben, zapfen Sie einfach die PV-Anlage des Hauses an. Es wird keine separate PV-Anlage nur für den Pool benötigt. Die Pool-Wärmepumpe wird einfach wie ein weiterer großer Verbraucher in das Stromnetz des Hauses integriert.
Photovoltaikanlage und Pool-Wärmepumpe kombinieren
In der Praxis gibt es drei Methoden, das Zusammenspiel zwischen selbst produziertem Solarstrom und Pool-Wärmepumpe zu optimieren:
- Die einfache Methode (Zeitsteuerung)
Die unkomplizierteste und effektivste Lösung, um den Pool zu beheizen ist, die Betriebszeit der Wärmepumpe über eine Zeitschaltuhr auf die sonnenreichsten Stunden des Tages zu legen, also typischerweise zwischen 11−17 Uhr. In dieser Zeit produziert die PV-Anlage den meisten Strom, der dann direkt und kostenlos von der Wärmepumpe verbraucht wird. - Die smarte Methode (Energiemanagement)
Moderne Haushalte mit einem Home Energy Management System (HEMS) können diesen Prozess automatisieren. Das System erkennt in Echtzeit, wann ein Stromüberschuss von der PV-Anlage produziert wird (also mehr als der Rest des Hauses gerade verbraucht). In diesem Moment kann das HEMS gezielt die Wärmepumpe einschalten, um den kostenlosen Sonnenstrom maximal auszunutzen. - Die individuelle Methode: Manuelle Steuerung
Pool-Wärmepumpen lassen sich auch per App direkt an- und ausschalten, sobald die Sonne scheint. So können Sie selbst entscheiden, wann der Pool beheizt werden soll.
An bewölkten Tagen oder wenn nachts geheizt werden soll, bezieht die Wärmepumpe den benötigten Strom einfach wie gewohnt aus dem öffentlichen Netz. Über die gesamte Saison gesehen wird der Großteil des Strombedarfs jedoch durch die eigene PV-Anlage gedeckt, was die Betriebskosten für das Pool beheizen drastisch reduziert.

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Solarthermie als Poolheizung
Die zweite Methode ist die direkteste Form der Solarenergienutzung. Eine Solaranlage für den Pool ist technisch einfach, aber sehr wirkungsvoll und kann die Wassertemperatur an sonnigen Tagen um realistische 4 bis 8 Grad erhöhen. Es gibt zwei Systeme: Solarabsorber und Sonnenkollektoren.
Die günstige Variante: Solarabsorber

Hierbei handelt es sich meist um schwarze Matten oder Paneele aus langlebigem Kunststoff. Das Poolwasser wird direkt durch die von der Sonne erhitzten Absorber gepumpt und nimmt dabei die Wärme auf. Sie sind die einfachste und kostengünstigste Lösung.
Die effizientere Variante: Sonnenkollektoren
Sonnenkollektoren sind teurer, aber auch wirksamer. Sie verfügen oft über eine transparente Abdeckung, die Wärmeverluste durch Wind verhindert. Spezielle Bauformen wie Solardomes optimieren den Energieertrag, da die Sonne länger im günstigen Winkel auftrifft.
Für beide Systeme gilt: Die Fläche der Solaranlage sollte mindestens 50−100 Prozent der Wasseroberfläche des Pools betragen.
Tipp: Solarthermie vom Hausdach nutzen
Falls Ihr Haus bereits über eine Solarthermieanlage für Warmwasser und Heizung verfügt, können Sie deren überschüssige Energie nutzen! Gerade im Sommer, wenn die Anlage mehr Wärme produziert als benötigt, kann diese über einen separaten Wärmetauscher sehr effizient an das Poolwasser abgegeben werden.
Vergleich: Welche Methode ist die beste, um den Pool zu beheizen?
Um die beste Methode zum Pool beheizen zu finden, stellt die folgende Tabelle die Systeme direkt gegenüber:
Wärmepumpe |
Solarthermie |
|
Anschaffungskosten |
mittel bis hoch |
niedrig bis mittel |
Betriebskosten |
sehr niedrig (mit PV-Strom nahe null) |
nahe null (nur Filterpumpe) |
Wetterabhängigkeit |
mittel bis gering (heizt auch bei Bewölkung) |
sehr hoch (benötigt direkte Sonne) |
Leistung |
sehr hoch, heizt aktiv und schnell |
hoch bei Sonne, sonst null |
Temperaturgarantie |
ja, Wunschtemperatur ist einstellbar |
nein, nur Erwärmung um einige Grad |
Winterfestigkeit |
kann meist ganzjährig installiert bleiben |
muss entleert werden, Matten müssen oft abgebaut werden |

Tipp: Pool abdecken, um Wärmeverluste zu minimieren
Um zu verhindern, dass das aufwändig aufgewärmte Wasser über Nacht wieder abkühlt, sollten Sie den Pool abdecken. Mit einer Pool-Solarfolie ist der Wärmeverlust gering. Auch eine Wärmeisolierung von unten und um den Pool herum hilft, die Wassertemperatur konstant zu halten.
Fazit: Pool beheizen mit der Sonne
- Eine Wärmepumpe ist die komfortabelste Lösung, einen Pool zu beheizen. In Kombination mit PV-Strom sind die Betriebskosten minimal.
- Eine Solarthermie-Anlage nutzt kostenlose Sonnenenergie, ist günstig in der Anschaffung und umweltfreundlich. Sie eignet sich als Basisheizung, ist aber stark vom Wetter abhängig und erwärmt das Poolwasser weniger gut wie eine Wärmepumpe.
- Unerlässlich für jede Art der Beheizung ist eine Poolabdeckung, um die Wärme im Wasser zu halten und die Heizkosten zu senken.