Richtig tapezieren: Schritt für Schritt erklärt

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Anleitung für Selbermacher

Sie brauchen einen neuen Look für Ihre Wände? Ob Vliestapete oder Raufaser − hier erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie richtig tapezieren.

Wichtig zu wissen: Die Tapeziertechnik hängt vom Material der Tapete ab. Am einfachsten geht's mit Vliestapeten, hier wird der Kleister direkt auf die Wand aufgetragen. Bei allen anderen Tapetenarten kommt der Kleister auf die Tapete. Wir stellen beide Tapeziertechniken Schritt für Schritt vor.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Wie viel Tapete brauche ich?
  2. Alte Tapete entfernen
  3. Richtig tapezieren − so geht's!
  4. Vliestapeten richtig tapezieren
  5. Papier- und Raufasertapeten richtig tapezieren

1. Wie viel Tapete brauche ich?

Messen Sie mit einem Maßband die Wandfläche, die Sie tapezieren möchten. Der Verbrauch ist von der Rollenlänge und Breite abhängig, das Standardmaß beträgt 10,05 x 0,53 Meter. Eine Rolle reicht also für rund 5 Quadratmeter Wandfläche.

So berechnen Sie die Tapetenmenge

Um die benötigte Tapetenmenge zu berechnen, lautet daher die Faustregel:

(Länge aller Wände) x (Raumhöhe), geteilt durch 5 = benötigte Anzahl der Tapetenrollen

Achtung, es werden auch abweichende Maße angeboten, schauen Sie genau auf die Verpackung!

2. Alte Tapete entfernen

Besonders dicken Tapetenschichten rückt man mit dem „Tapeten-Tiger“ (hier von Storch) effektiv zu Leibe: Seine Nadelwalze perforiert die Oberfläche und lässt die Flüssigkeit tiefer eindringen.

Bevor die neue Tapete aufgebracht werden kann, muss die alte runter. Gutes Einweichen spart hier viel Muskelkraft und Ärger. Im Handel ist hierfür spezieller Tapetenablöser erhältlich, in der Praxis hat sich auch Wasser mit Spülmittel bewährt.

Tragen Sie die Flüssigkeit mit einem Quast  oder einer Sprühflasche auf – einige Minuten einwirken lassen. Hartnäckige Fälle müssen mehrfach gewässert werden.

Nach dem Ablösen des alten Wandbelags werden Risse und Löcher im Untergrund mit Spachtelmasse gefüllt und mit Sandpapier oder einem Schleifgitter geglättet. Eine anschließende Behandlung mit festigendem Tapeziergrund empfiehlt sich vor allem bei älteren, sandenden Putzen. Die Wand sollte glatt, sauber und trocken sein, bevor Sie richtig beginnen, zu tapezieren.

Denken Sie auch daran, Steckdosen- und Lichtschalterabdeckungen zu entfernen (Strom abstellen nicht vergessen!).

3. Richtig tapezieren − so geht's!

Die Tapeziertechnik hängt vom Material der Tapete ab. Richtig tapezieren geht am einfachsten mit Vliestapeten, dabei wird der Kleister direkt auf die Wand aufgetragen. Hier kann man nicht viel falsch machen. Bei allen anderen Tapetenarten kommt der Kleister auf die Tapete. Achten Sie auf die Verarbeitungshinweise auf dem Beipackzettel.

Richtig tapezieren ist nicht schwer − wenn man weiß, worauf man achten muss. Hier kommen Schritt-für-Schritt-Anleitungen für beide Tapeziertechniken.

Welche Tapetenarten gibt es?

Ob Raufaser-, Vlies-, Foto- oder Textiltapete − was sind die Unterscheide zwischen den verschiedenen Tapeten? Hier eine Übersicht der gängigen Tapetenarten »

Sie brauchen

  • Tapete
  • Tapetenkleister
  • Wasserwaage
  • Kleisterrolle
  • Moosgummirolle
  • Cutter
  • evtl. Abschneideschiene
  • evtl. Tapeziertisch
Tapezieren Werkzeuge was braucht man
Eine Übersicht der Werkzeuge. Ein Tapeziertisch ist vor allem bei Papiertapeten nützlich – wenn der Kleister auf die Tapete kommt und die Tapete einweichen muss.

Vliestapeten richtig tapezieren

Bei Vlies- und Vinyltapeten wird der Kleister direkt auf die Wand aufgetragen. Vorteil: Es muss keine Weichzeit beachtet werden, das Aufkleben ist einfacher.

So geht's!

gerade richtig tapezieren lot fällen
Damit die Tapete lotrecht an die Wand kommt, mit dem Bleistift eine senkrechte Markierung anzeichnen.

1 Erste Bahn anzeichnen
Nichts ist ärgerlicher als eine schief angebrachte Tapete. Richtig tapezieren heißt deshalb auch immer exakt zu arbeiten.

Bevor Sie die erste Tapetenbahn an die Wand kleben, sollten Sie die Bahn ausloten, damit Sie sie gerade an die Wand bringen. Benutzen Sie dafür eine Wasserwaage und zeichnen Sie eine feine Linie mit einem Bleistift an die Wand.

2 Einkleistern
Vliestapetenkleister anmischen und mit der Kleisterrolle satt und gleichmäßig auf die Wand auftragen.

Tapezieren: Wo anfangen?

Richtig ist: Immer vom Licht weg tapezieren. Beginnen Sie am Fenster und arbeiten Sie sich von dort bis zu den dunkleren Zimmerecken vor. Das verhindert unschöne Schatteneffekte.

tapezieren rapport beachten schritt für schritt anleitung
Tapeten mit Muster: Hier gilt es beim Tapezieren den Musteransatz und den Versatz zu beachten, damit es ein einheitliches Bild gibt. Auf der Verpackung ist angegeben, mit wie viel Versatz die jeweils anschließenden Bahnen geklebt werden müssen.

3 Zuschneiden
Schneiden Sie die Tapete zunächst auf Maß zu. Faustregel: Raumhöhe plus 5 bis 10 cm, bei Mustertapeten mehr. Die Rapportangaben dazu finden Sie auf den Etiketten der Tapetenrollen.

4 Anbringen und andrücken
Legen Sie die Tapetenbahn oben an der Wand an und rollen Sie diese entlang der eingezeichneten Linie nach unten ab. Richtig tapezieren heißt: Die Tapetenbahnen werden auf Stoß verlegt. Das heißt, sie dürfen sich weder überlappen, noch darf sich einen Lücke zwischen den Tapetenbahnen bilden.

Mit einer Moosgummirolle oder einer Tapezierbürste drücken Sie die Tapete sorgfältig blasenfrei an. Falls Tapetenkleister an den Seiten herausquillt, entfernen Sie ihn sofort mit einem sauberen Schwamm.

Ecken tapezieren − so geht's richtig

Die Ecken verführen dazu, hier direkt die Tapete anzulegen. Doch richtig ist: Lassen Sie beim Tapezieren etwa 1−2 cm Abstand zu den Ecken und verlegen Sie die Tapete über Eck. So sieht es zum Schluss schön gleichmäßig aus.

ecken tapezieren anleitung
Nicht „durch die Ecke“ tapezieren! Das Endstück mit etwas Überstand zuschneiden und anbringen. Das zweite Tapetenstück kann an der anliegenden Wand angebracht werden. Vorher erneut das Lot fällen.

5 Abschneiden
Entfernen Sie nun den Überschuss an den Kanten. Beim Abschneiden an der Decke und am Fußboden helfen ein Cutter und eine Abschneideschiene.

Steckdosen und Lichtschalter werden überkreuz eingeschnitten und nach einer kurzen Trockenzeit nachgeschnitten.

Wer sich an unsere Tipps hält, merkt schnell: Richtiges Tapezieren ist eigentlich ganz einfach!

Papier- und Raufasertapeten richtig tapezieren

Bei allen anderen Tapetenarten kommt der Kleister auf die Tapete. Diese Tapeziermethode ist zwar etwas aufwändiger als die Vlies-Tapeziermethode, aber auch diese Tapeziermethode ist nicht schwer. Hier erfahren Sie, wie Sie Raufaser- und andere Papiertapeten richtig tapezieren.

1 Erste Bahn anzeichnen
Die erste Bahn an der Wand ausloten und mit einem Bleistift anzeichnen.

2 Zuschneiden
Schneiden Sie die Tapete auf das benötigte Maß. Faustregel: Raumhöhe plus 5 bis 10 cm.

3 Einkleistern und einweichen
Jetzt die Tapete gleichmäßig einkleistern. In der Mitte beginnen und zum Rand hin ausstreichen. Ein Tapeziertisch leistet hier wertvolle Dienste.

Richtig tapezieren leichtgemacht: Markieren Sie die Schnittstelle mit einem Klebestreifen auf dem Tapeziertisch, dann geht das Zuschneiden schneller von der Hand.

Die Bahn kommt nach dem Kleistern nicht direkt an die Wand, sondern muss zunächst einweichen. Dafür wird sie für 5 bis 10 Minuten zusammengelegt: 2/3 von oben und 1/3 von unten einschlagen. Wichtig ist, bei allen Tapetenbahnen dieselbe Weichzeit einzuhalten!

4 Anbringen
Jetzt kommt die Tapete an die Wand. Die erste Bahn muss sitzen: Sie wird entlang der ausgeloteten Linie verlegt, alle anderen richten sich an ihr aus. Denken Sie auch hier daran, die Tapete fest an die Wand anzudrücken. Besonders an den Stoßstellen ist das wichtig!

5 Abschneiden
Zuletzt noch den Überstand mit einem Cutter abschneiden – fertig ist das neue Wandkleid.

Putz oder Tapete?

Wer seine Wand gestaltet, steht oft vor der grundsätzlichen Frage: Putz oder Tapete? Hier erfahren Sie, welche Unterschiede es gibt und welcher Wandbelag sich am besten für Ihre Wohnung eignet.

Fotos: DIY Academy

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