Kahle und braune Stellen im Rasen reparieren
Rasen ausbessern und richtig pflegen
Ein frischer grüner Rasen ist eine Augenweide. Umso mehr stören kahle und braune Stellen das gleichmäßige Bild. Häufig sind nicht nur Trockenheit oder falscher Dünger dafür verantwortlich. Braune Stellen werden oft auch durch eingewanderte Wildkräuter, Schadinsekten oder regelrechte Rasenkrankheiten verursacht.
Was genau für braune oder kahle Stellen im Rasen verantwortlich ist und wie Sie diese reparieren können, erfahren Sie in diesem Artikel.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
- Ursache 1: Verdrängungswettkampf: braune Stellen durch Wildgräser
- Ursache 2: Schadinsekten zerstören den Rasen und sorgen für braune Stellen
- Ursache 3: Krankheiten verursachen braune Stellen im Rasen
- Tipps und Pflegehinweise gegen braune Stellen im Rasen
- Fazit: Braune Stellen im Rasen vermeiden und reparieren
Ursache 1: Verdrängungswettkampf: braune Stellen durch Wildgräser
Manchmal ist es gar nicht der Rasen selbst, sondern eingewanderte Wildgräser, die zu braunen Stellen führen. Ein solches Wildgras, das Gärtnern ein Dorn im Auge sein kann, ist die Gemeine Rispe. Der Name deutet bereits darauf hin, dass dieses Wildgras stark verbreitet ist. Die Gemeine Rispe unterscheidet sich in Farbe und Wuchsverhalten von den typischen Rasengräsern.
⇒ Wie führt die Gemeine Rispe zu den bekannten Rasenschädigungen durch braune Stellen?
Die Gemeine Rispe wächst schnell und konkurriert mit den Rasengräsern um Nährstoffe, Wasser und Platz. Dadurch können die vorhandenen Rasengräser geschwächt werden und die Rispe breitet sich aus.
Das Wildgras ist außerdem heller und hat eine andere Textur. Dadurch entstehen unschöne braune Flecken oder ungleichmäßige Bereiche im Rasen, die das ästhetische Erscheinungsbild beeinträchtigen können. Obendrein besitzt die Gemeine Rispe flache Wurzeln und reagiert empfindlich auf Trockenphasen. Wenn der Rasen nicht ausreichend bewässert wird, können die Rispen schneller braun werden und sich in trockenen Bereichen des Rasens ausbreiten. Braune Stellen sind die Folge.
⇒ Was tun gegen die Gemeine Rispe?
Abhilfe schafft man nur durch eine Radikalkur: Vertikutieren und Rasen reparieren. Wie das geht, beschreiben wir im Abschnitt „Tipps und Pflegehinweise gegen braune Stellen im Rasen.
Ursache 2: Schadinsekten zerstören den Rasen und sorgen für braune Stellen
Auch Insekten können dem satten Grün nachhaltig schaden. Besonders im Frühling ist die sogenannte Wiesenschnake so ein Schädling. Das Problem sind dabei nicht die Schnaken selbst, sondern ihr Nachwuchs. Anders als Mücken sind Schnaken für Menschen harmlos, weil sie kein Blut saugen und deshalb auch nicht stechen. Rasenfans sehen bei ihnen aber rot.
⇒ Wie entstehen die braunen Stellen im Rasen durch das Insekt?
Die Weibchen der Wiesenschnaken legen Eier in den Boden ab, aus denen dann Larven schlüpfen. Diese Larven können den Rasen schädigen. Durch ihren Fraß können sie die Wurzeln beschädigen oder sogar komplett abfressen. Das führt dazu, dass der Rasen weniger Wasser aufnehmen kann. Dadurch wird er anfälliger für Trockenheit und es können die gefürchteten braunen Stellen im Rasen entstehen. Wenn sie große Populationen bilden, graben die Larven Gänge im Boden, um sich zu bewegen und nach Nahrung zu suchen. Die Folge sind unebene Flächen, die das Mähen erschweren können.
⇒ Was tun gegen die Larven der Wiesenschnake?
Es ist wichtig, Wiesenschnakenbefall frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Schädlinge zu bekämpfen. Radikal wirkt Vertikutieren des Rasens mit tief eingestellten Vertikutierern, weil die Larven damit zum Teil getötet werden.
Sie können den Rasen auch mit einer Stachelwalze überrollen, die ihn gleichzeitig belüftet. Häufig gilt dann aber, dass Sie wie in Abschnitt „Tipps und Pflegehinweise gegen braune Stellen im Rasen“ erklärt, Teile des geschädigten Rasens neu anlegen müssen.
Biologische Schädlingsbekämpfung
Die Larven der Wiesenschnaken lassen sich auch mit SC-Nematoden (Steinernema Carpocapsae) aus dem Fachhandel bekämpfen. Nematoden sind winzige Fadenwürmer.
- Geben Sie die Nematoden in einen Eimer mit Leitungswasser und rühren Sie langsam um.
- Füllen Sie das nematodenhaltige Wasser in Gießkannen.
- Verteilen Sie das Wasser nach dem Umrühren auf den befallenen Rasenflächen.
- Halten Sie den Boden feucht, da die Nematoden austrocknen und Bodenwasser für ihre Fortbewegung benötigen.
Die Nematoden infizieren die Tipula-Larven mit einem Bakterium, das sich vermehrt und die Larven innerhalb weniger Tage absterben lässt. Unter geeigneten Bedingungen können bis zu 90 Prozent der Tipula-Larven durch SC-Nematoden abgetötet werden.
Ursache 3: Krankheiten verursachen braune Stellen im Rasen
Es gibt mehrere Rasenkrankheiten, die braune Stellen im Rasen verursachen können. Zu den drei häufigsten gehören:
- Fusariumwelke: Diese Krankheit wird durch einen Pilz verursacht und führt zu gelbbraunen Flecken im Rasen. Die Flecken können sich ausbreiten und den Rasen schwächen.
- Rostkrankheit: Bei dieser Krankheit erscheinen orange-braune Flecken auf den Grashalmen, die einem Rost ähneln. Der Rasen kann geschwächt aussehen und anfälliger für weitere Schäden werden.
- Schneeschimmel: Diese Krankheit tritt in der Regel nach schneereichen Wintern auf und verursacht graue oder braune Flecken im Rasen. Der Schneeschimmel kann den Rasen stark schädigen und kahle Stellen hinterlassen.
⇒ Was tun gegen Rasenkrankheiten?
Fast alle echten Rasenkrankheiten sind auf falsche Pflege oder unzureichende Nährstoffversorgung zurückzuführen. Daher sollten Sie sich bei ihrem Auftreten und zur Vorbeugung an die im folgenden Abschnitt genannten Tipps und Pflegehinweise gegen braune Stellen im Rasen halten.
Rollrasen als Alternative
Wenn der Rasen in großen Bereichen schadhaft ist und Sie nicht auf das Wachstum neuer Rasensaat warten wollen, hat sich der Ersatz ganzer Rasenbahnen mit Rollrasen bewährt. Der Vorteil: Der Rasen ist sofort wieder schön und kann binnen kürzester Zeit wieder betreten werden. In diesem Artikel haben wir die Verlegung von Rollrasen ausführlich beschrieben.
Tipps und Pflegehinweise gegen braune Stellen im Rasen
Einen schönen Rasen bekommt man nicht im Sprint – sondern im Dauerlauf. Das bedeutet, dass Sie regelmäßig dafür sorgen müssen, dass der Rasen gesund bleibt. Dazu gehört es, ihn regelmäßig zu mähen und eher kurz zu halten, ihn regelmäßig zu belüften, richtig und nicht übermäßig zu düngen, ihn gut zu wässern und Schäden frühzeitig zu reparieren.
⇒ Pflegetipps für geschädigten Rasen
- Mähen Sie den Rasen niedrig ab, um viel Luft an den Boden zu lassen.
- Gehen Sie mit einer Harke durch den Rasen: Bleibt vor allem Rasenfilz, also Mähreste und Moos daran hängen, sollten Sie den Rasen von diesem Ballast befreien. Mit dem mechanischen oder elektrischen Vertikutierer entfernen Sie den Filz. Achten Sie darauf, dass der Vertikutierer höchstens zwei Zentimeter in den Rasen eindringt. Sie wollen ihn ja nicht schnetzeln, sondern belüften. Vertikutieren Sie immer bei trockener Witterung.
⇒ So reparieren Sie braune und kahle Stellen im Rasen
- Braune Stellen und Bereiche, in denen kein Gras wächst, sollten Sie jetzt reparieren. Streuen Sie eine dünne Schicht Rasensamen auf die braunen Stellen. Wählen Sie eine geeignete Rasensamenmischung oder eine spezielle Rasenreparaturmischung mit schnell wachsenden Samen für Ihren Standort und die Bedingungen. Drücken Sie den Samen leicht in den Boden, um einen guten Kontakt herzustellen. Wenn Sie große Flächen nachsäen, eignet sich ein Streuwagen.
- Halten Sie den neu eingesäten Bereich ausreichend feucht, indem Sie regelmäßig und gleichmäßig bewässern. Achten Sie darauf, dass der Boden nicht austrocknet. Gerade neuer Rasen benötigt auch Feuchtigkeit in der Tiefe, damit er sich gut entwickelt.
- Düngen Sie den Rasen: Verwenden Sie einen hochwertigen Rasendünger, um den gesamten Rasen zu stärken und das Wachstum des neu eingesäten Bereichs zu fördern. Befolgen Sie die Anweisungen auf der Düngerverpackung für die richtige Anwendung. Bestimmen Sie den pH-Wert des Bodens mittels Testkits aus dem Fachhandel und wählen Sie entsprechend den passenden Dünger und die richtige Menge davon aus.
Fazit: Braune Stellen im Rasen vermeiden und reparieren
- Wildgräser wie die Gemeine Rispe können den Rasen unterwandern und schwächen.
- Insekten wie die Wiesenschnake legt ihre Eier in den Rasen und die Larven können die Wurzeln der Gräser nachhaltig schädigen.
- Rasenkrankheiten sorgen ebenfalls für braune Stellen.
- Eine gute Pflege, Wässerung, Düngung und Belüftung schützen vor vielen der Ursachen für braune Stellen.
- Wenn das nicht reicht: Rasen kurz mähen, vertikutieren und mit Rasenreparaturmischung reparieren oder neu anlegen.
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