Rasen mähen: Zu welcher Uhrzeit ist es erlaubt?
Nur von Hand geht immer
Kaum hat man es sich für ein Nickerchen auf der Terrasse gemütlich gemacht, mäht der Nachbar schon den Rasen. Aber es ist doch Mittagsruhe! Darf er das überhaupt? Natürlich soll der Rasen immer gepflegt aussehen, aber wenn man nach einem langen Arbeitstag das schöne Wetter zum Rasenmähen nutzen möchte, heißt es, es sei zu spät.
Zu welcher Uhrzeit ist Rasenmähen erlaubt? Und gilt das auch für das Rasenmähen am Samstag und Sonntag?
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
Zu welcher Uhrzeit ist Rasen mähen erlaubt?
- Rasenmähen ist in Wohngebieten täglich von 7 bis 20 Uhr erlaubt.
- Rasen mähen am Samstag fällt ebenfalls unter diese Regelung.
- Rasen mähen an Sonntagen und Feiertagen ist hingegen ganztags verboten.
- Rasen mähen in der Mittagsruhe? Die Mittagsruhe ist gesetzlich nicht einheitlich geregelt. Häufig wird werktags die Zeit von 12 bis 15 Uhr oder 13 bis 15 Uhr als Mittagsruhe verstanden. Lärmintensive Geräte wie Freischneider oder Rasentrimmer dürfen nur von 9 bis 13 Uhr und von 15 bis 17 Uhr benutzt werden.
Ausnahme
Rasenmäher mit dem EU-Ecolabel (Umweltzeichen nach der Verordnung 1980/2000) genießen bestimmte Privilegien. Sie dürfen zu den üblichen Zeiten betrieben werden, von 7 bis 20 Uhr, eine Mittagsruhe muss nicht eingehalten werden.
Wo ist geregelt, wann und zu welcher Uhrzeit man Rasen mähen darf?
Wann ein lautes Gerät wie Rasenmäher, Heckenschere oder Rasentrimmer benutzt werden darf, steht in der seit September 2002 geltenden bundeseinheitlichen Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung, genauer in § 7 Abs. 1 Nr. 1 der 32. BImSchV (Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes.
Sommerhitze: Wann sollte man am besten den Rasen mähen?
In der Sommerzeit, wenn es heiß ist, können der Rasen und die Pflanzen im Garten unter den hohen Temperaturen leiden. Am Morgen ist dann die ideale Zeit zum Gießen. Grundsätzlich gilt: Lieber nur einmal die Woche wässern, dafür intensiv. Hier erfahren Sie mehr zur richtigen Rasenpflege bei Hitze: Richtig gießen und mähen
Gibt es regionale Besonderheiten?
Die Bundesländer, Städte und Gemeinden können ihre eigenen Regelungen festlegen, sodass Sie die Detailregelungen vor Ort nachfragen sollten. Generell gilt: In reinen Wohngebieten gelten strengere Vorschriften als in Gartenanlagen und Gewerbemischgebieten. Die Lärmschutzverordnung gilt auch in Kur-, Erholungs- und Klinikgebieten, in touristischen Gebieten (mit Ferienwohnungen) sowie auf dem Gelände von Pflegeheimen und Krankenhäusern.
Die Verordnung gilt nicht in Industrie-, Gewerbe- und Dorfgebieten. Ein Dorf, das nur aus einem Wohngebiet besteht, zählt nicht als Dorfgebiet im Sinne der Lärmschutzverordnung, da die Definition von Dorfgebieten land- oder forstwirtschaftlich genutzte Gebiete umfasst.
Einige Kommunen oder Bundesländer, wie z. B. Rheinland-Pfalz, verbieten das Rasenmähen während der Mittagsruhe. Auch beispielsweise der bayrische Kurort Bad Griesbach im Rottal verbietet gemäß Artikel 14 des bayrischen Immissionsschutzgesetzes ausdrücklich das Rasenmähen zwischen 13 und 15 Uhr. Das bedeutet also: Prüfen Sie, was für Ihren Ort konkret gilt.
Hat das Modell des Rasenmähers Einfluss auf die Uhrzeit, wann man mähen darf?
Pauschal kann man das nicht sagen. Benzinrasenmäher sind mit 90 bis 100 Dezibel am lautesten, elektrischen Rasenmäher dagegen mit 75 bis 80 Dezibel Schalldruckpegel deutlich leiser. Letzteres entspricht normalem Verkehrslärm. Mähroboter sind mit 58-61 Dezibel noch leiser. Zum Vergleich: Ein normales Gespräch ist etwa 55 Dezibel laut.
Sehr leise Mähroboter dürfen manchmal auch mittags und an Sonn- und Feiertagen mähen. Das Amtsgericht Siegburg (Az. 118 C 97/13) hat entschieden, dass ein Mähroboter, der täglich sieben Stunden mäht, geduldet werden muss, weil der Lärmwert nur 41 Dezibel betrug.
Handrasenmäher dürfen meist auch an Sonntagen und Feiertagen verwendet werden, da sie in der Regel kaum Lärm verursachen. Jedoch können auch sie als störend empfunden werden, und daher sollten Sie die jeweiligen kommunalen Regelungen beachten – und sich im Zweifelsfall mit Ihrem Nachbarn absprechen.
Gibt es Strafen bei Regelverstößen?
Wer gegen die Lärmschutzvorschriften seiner Stadt oder Gemeinde verstößt, begeht eine Ordnungswidrigkeit und muss mit einer Abmahnung des Vermieters rechnen. (§ 9 Geräte- und Maschinenlärmverordnung und § 62 BImSchG). Die Höhe des Bußgeldes kann variieren. Laut dem Umwelt-Bußgeldkatalog 2024 kann das Bußgeld für das Rasenmähen am Sonntag oder an Feiertagen bis zu 50.000 Euro betragen. Allerdings kann das Bußgeld für einen Verstoß gegen die nächtliche Ruhezeit oder die Ruhezeit an Sonn- und Feiertagen auch „nur“ bis zu 5.000 Euro betragen.
Ein Nachbar, der sich durch den Lärm des Rasenmähers zur Unzeit gestört fühlt, kann verlangen, dass das Mähen eingestellt wird. Er kann nach § 1004 Abs. 1 in Verbindung mit § 906 Bürgerliches Gesetzbuch einen Beseitigungs- und Unterlassungsanspruch geltend machen.
Automatische Leisetreter
Vermeiden Sie grundsätzlich großen Lärm und schonen Sie die Neven ihrer Nachbarn. Wenn Sie einen neuen Rasenmäher kaufen, wählen Sie ein leiseres Modell, z. B. einen Elektro-Rasenmäher. Leise Mähroboter emittieren nur einen Lärmpegel von rund 60 Dezibel. Bei jeweils doppelter Entfernung verringert sich der Schalldruck einer Maschine um etwa sechs Dezibel. Das bedeutet, dass ein Mähroboter mit einer Lautstärke von 60 Dezibel aus acht Metern Entfernung nur noch 40 Dezibel aussendet. Das entspricht nur noch einem Flüstern. Allerdings kommt es im Zweifelsfall auch auf die Art des Geräusches an: Ein Mähroboter kann sehr unangenehmen hochfrequente Töne verursachen.
Fazit: Zu welcher Uhrzeit man Rasen mähen darf, ist regional unterschiedlich
- Grundsätzlich ist das Rasenmähen an Werktagen von 7 bis 20 Uhr erlaubt. In einigen Regionen gibt es jedoch Mittagsruhezeiten, die zu beachten sind.
- Jedes Bundesland und jede Gemeinde kann eigene Regelungen zum Rasenmähen und Lärm erlassen.
- Verstöße gegen die Lärmschutzverordnung können mit einem Bußgeld von 5.000 bis zu 50.000 Euro geahndet werden.
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