So gedeihen Zitruspflanzen auf Terrasse, Balkon und im Garten
Zitruspflanzen: eine Übersicht
Alle Zitruspflanzen mögen es warm und windgeschützt, haben aber je nach Sorte auch unterschiedliche Ansprüche: Winterharte Zitruspflanzen lassen sich in geschützten Lagen im Garten halten, andere müssen während der kalten Jahreszeit im Haus überwintern. Mit diesen Tipps gedeihen Zitruspflanzen optimal − ob im Topf auf der Terrasse oder auf dem Balkon oder in Freilandhaltung im Garten.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
Zitruspflanzen: Die Bandbreite an Sorten nutzen
„Die“ Zitrone gibt es nicht, der Begriff Zitruspflanzen macht deutlich, dass es viele verschiedene Vertreter gibt. Alle gehören zur Familie der Rautengewächse und stammen ursprünglich aus Südostasien. Schon in der Antike gelangten Zitruspflanzen ins Mittelmeergebiet und wurden dort kultiviert.
Zitruspflanzen sind die häufigsten Vertreter der südländischen Balkonpflanzen. Die Kombination von Zierwert und der Möglichkeit zu ernten ist verlockend. Bei der Optik punktet die Familie der Citrus-Gewächse mit aromatisch duftenden weißen Blüten sowie appetitlichen Früchten, meist in satten Gelb- und Orangetönen. Zusätzliches Highlight: Blüten und Früchte finden sich meist zeitgleich am Gehölz.
Immergrün sind die meisten Zitrusgewächse, einige wenige sommergrün. Eine große Bandbreite gibt es bei den Wuchsformen: Von strauch-, busch- bis baumförmig ist alles dabei.
Zitruspflanzen-Sorten − eine Kurzübersicht
- Ausgesprochen wärmeliebend sind Mandarinenlimetten, Pursha, Grapefruit, Calamondin oder Buddhas Hand.
- Daneben gibt es Züchtungen, die sogar Minustemperaturen tolerieren. Bei immergrünen Sorten liegt deren Winterhärte bei etwa –10 °C, bei laubabwerfenden Sorten bei –20 °C. Als besonders kältetolerant gelten Yuzu und Dreiblättrige Orange. Beide können mit wenigen Schutzmaßnahmen sogar draußen ausgepflanzt überwintern.
- Die Ernte ist stark witterungsabhängig: Alles muss zusammenpassen, damit die Blüte optimal verläuft, die Bestäubung klappt und die Früchte ausreifen können. Generell ist die Chance, ernten zu können, bei kleinfrüchtigen Pflanzen wie Kumquat größer als bei großfrüchtigen Pflanzen wie Grapefruit.
Optimaler Standort und Pflanzung
Grundsätzlich möchten alle Zitruspflanzen von der Sonne verwöhnt werden, und warm und windgeschützt stehen. Ideal ist ein Standort vor einer wärmenden Wand, die die tagsüber gespeicherte Wärme abgibt.
Egal ob Sie Zitruspflanzen im Topf oder im Beet kultivieren wollen: Guter Wasserabzug sollte gesichert sein, um Staunässe zu vermeiden. Im Boden stellt man dies sicher, indem grober Sand oder Kies am Boden des ausreichend großen Pflanzlochs ausgebracht wird, wenn das Substrat sehr fest und tonreich ist.
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So gelingt die Topfkultur
Wichtig ist ein ausreichend großes Gefäß mit Wasserabzugsloch. Auf den Topfboden wird eine mehrere Zentimeter dicke Dränageschicht aus Bimsstein oder ähnlichem gegeben, dazu kann man den Topf zusätzlich auf Füße stellen, die den Wasserabfluss verbessern und Topfränder auf der Oberfläche von Platten verhindern.
Welche Erde für Zitruspflanzen?
Ideal für die Pflanzung im Topf ist eine spezielle Zitruspflanzenerde mit hohem Humusgehalt und mineralischen Bestandteilen. In Frage kommen Spezialsubstrate, die beispielsweise Bims, Lava, Zeolith und Pinienrinde enthalten sowie spezielle Zitrusdünger, die die Pflanze für sechs bis acht Monate vordüngen. Zusätzlich fördern Eisen sowie Calcium eine reiche Ernte und gesunde Blätter. Die rote Lava sorgt neben einem mediterranen Look auch für Wärmespeicherung, welche von Zitruspflanzen bevorzugt wird.
Darauf sollten Sie achten
Bei der Topfkultur sollte sich das Gefäß in der Sonne nicht zu stark erhitzen, sonst leiden die Wurzeln. Besonders leicht erhitzen sich dunkle oder schwarze Gefäße. Besser ist es, einen Tontopf oder ein helles Kunststoffgefäß zu verwenden.
Gegen Überhitzung hilft ein Tuch, das über den Wurzelballen gebreitet wird. Oder Pflanzgranulat, das auch die Feuchtigkeit im Boden hält. Geschieht dies nicht, so ist die Wasseraufnahme suboptimal, die Pflanzen leiden an Welkeerscheinungen. Kältetolerante Vertreter vertragen ausgepflanzt weit niedrigere Temperaturen als im Kübel, da die Kälte am Topf von allen Seiten angreifen kann.
Die Zeit draußen kann durch Schutzvorrichtungen wie ein Thermozelt oder ein Heizkabel verlängert werden.
Zitruspflanzen richtig pflegen
Umtopfen
Zitruspflanzen sollten anfangs alle zwei, später alle drei bis vier Jahre umgetopft werden. Der beste Zeitpunkt ist der Vegetationsbeginn im Vorfrühling. Der Inhalt des Topfes kann jeweils um wenige Zentimeter vergrößert werden. Ist bereits das Maximum erreicht, wird dennoch umgetopft: Alte Erde wird abgestreift und durch neue, nährstoffreiche Erde ersetzt.
Gießen
Zitruspflanzen sollten mit kalkhaltigem Leitungswasser versorgt werden. An sonnigen Sommertagen muss dies täglich geschehen, denn Ballentrockenheit führt zu Blattfall. „Auf Vorrat“ gießen hat leider denselben Effekt: Das Laub verkümmert, die Triebspitzen sterben ab. Das Gießwasser sollte nicht kalt und direkt aus der Leitung verwendet werden, es sollte sich auf Umgebungstemperatur erwärmen können. Vielbeschäftigte oder häufig abwesende Gärtner setzen am besten auf ein automatisiertes Bewässerungssystem.
Während der Überwinterung im kühlen Winterquartier und in Vegetationsruhe reicht es aus, die Pflanze ein- bis zweimal im Monat zu wässern.
Düngen
Ideal ist ein Spezialdünger, der den pH-Wert senkt und das Eisen verfügbar macht wie zum Beispiel „Cuxin DCM Mediterrane&Zitrus“. Der Dünger wird mit dem Neuaustrieb und dann über die ganze Vegetationsdauer verabreicht. Alternativ können Sie einen Langzeitdünger verwenden, der nur am Anfang der Wuchsperiode gegeben wird. Treten gelbe Blätter auf, so kann eine Aufbaukur hilfreich sein, die extra viel Eisen enthält.
Schneiden
Regelmäßiger Schnitt hält die Kronen kompakt, das ist vor allem für Balkongärtner mit begrenztem Platz wichtig. Der Schnitt erfolgt am besten im Frühjahr. Wer Früchte ernten möchte, lichtet die Krone aus, damit die Sonne ins Kroneninnere gelangen kann.
Die passenden Begleitpflanzen
Für ein mediterranes oder subtropisches Ambiente kann man Zitruspflanzen mit anderen Pflanzen kombinieren, die ähnliche Standort- und Bodenansprüche haben.
Das sind gute Kombipartner für Zitruspflanzen:
- Olive
- Feige
- Wein
- Palmen
- Granatapfel
- Bougainvillea
- Oleander
- Agapanthus
- Wandelröschen
- Zylinderputzer
- Mediterrane Kräuter
Sorgen Sie dafür, dass sich die Pflanzen nicht gegenseitig beschatten. Vertikale Stellmöglichkeiten wie Regale schaffen mehr Platz.
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Zitruspflanzen überwintern
Drinnen überwintern
Ideal für die Überwinterung ist über alle Arten hinweg ein heller Standort mit Temperaturen zwischen 3 und 15 °C. Ein Wintergarten bietet sich dafür an, ein kaltes Schlafzimmer, ein Flur oder Treppenhaus. Je kälter die Zitruspflanze steht, desto dunkler darf der Raum sein. Kommt es zu Blattverlusten, so treiben die Pflanzen im Frühjahr wieder aus.
Weiter gilt: Je kleiner die Pflanze, desto besser kommt sie mit Wohnungsluft zurecht und je besser steckt sie Lichtmangel weg. Stellen Sie aber die Pflanzen keinesfalls hinter einem Vorhang oder Store auf. Wo es schlicht und einfach zu dunkel ist, kann eine spezielle Pflanzenlampe Abhilfe schaffen. Im Winterquartier wird nicht gedüngt und das Substrat nur leicht feucht gehalten.
Auswinterung
Wann Zitruspflanzen nach draußen können, hängt von deren Kältetauglichkeit und dem Witterungsverlauf ab. Möglichst früh sollte die Sommerfrische erfolgen, denn direktes Sonnenlicht tut den Pflanzen am besten. Um Sonnenbrand zu vermeiden, sollte die Auswinterung schrittweise erfolgen. In die Sommerfrische bringt man die Pflanzen am besten erstmals an einem Tag mit wolkenverhangenem Himmel.
Draußen überwintern
Ausgepflanzte Zitruspflanzen sollten trotz ihrer Frosthärte gut eingepackt werden: Eine Schattierung mit Fichtenzweigen, Jute oder Schilfmatten ist sinnvoll, eine dicke Mulchschicht aus Laub hält den Boden frostfrei.
Typische Schädlinge und Krankheiten
Generell gilt: Krankheiten haben dort leichtes Spiel, wo die Zitruspflanzen unter suboptimalen Bedingungen wachsen.
- Spinnmilben machen sich durch winzige Einstichlöcher auf dem Blatt bemerkbar. Da sie trockene Luft bevorzugen, kann man ihnen mit Einnebeln der Pflanzen das Leben schwer machen.
- Schildläuse verstecken sich meist auf den Blattunterseiten. Man erkennt sie an bräunlichen rundlichen Panzern.
- Wollläuse sind mit ihrer weißlichen Oberfläche gut zu erkennen. Beide Lausarten kann man mit dem Lappen entfernen. Erfolgreich sind auch Pflanzenschutzstäbchen, die während der Vegetationszeit in den Boden gesteckt werden.
Zitruspflanzen: Pflegeleichte Sorten
Mittelmeer-Mandarine (Citrus reticulata)
Schön kompakt, mit schmalen dunkelgrünen Blättern entwickelt sich Citrus reticulata. Süß duften die reinweißen Blüten im Mai. Daraus entwickeln sich grüne Fruchtansätze, die erst im darauffolgenden Frühsommer reif und orangefarben vom Baum gepflückt werden können. Kurzfristig toleriert das Gehölz Frost bis –5 °C. Eingeräumt wird es besser, wenn die Null-Grad-Grenze erreicht ist.
Yuzu (Citrus junos)
Gemächlich entwickelt sich diese bis zu –12 °C winterharte Sorte zu einem kleinen Busch oder Baum. Für die Pflege sollte man sich entsprechend kleiden: Das Gehölz besitzt lange Dornen. Die mandarinengroße Frucht besteht mehr aus Schale denn aus Fruchtfleisch, hübsch sind die weißen, duftenden Blüten.
Dreiblättrige Orange (Poncirus trifoliata )
Diese Vertreterin kann ganzjährig ausgepflanzt wachsen, die Frosthärte liegt bei –25 °C. Vorsicht mit Haustieren und Kindern: Der Kleinbaum besitzt wehrhafte Dornen. Die Früchte sind mandarinengroß und besitzen eine samtige Farbe. Leider besitzen sie sehr viel Säure, sodass man sich mit dem optischen Genuss begnügen muss.
Ovalfruchtige Kumquat (Fortunella margarita)
Diese Art findet man häufig im Handel, da sie langsam wächst und klein bleibt. Die hübschen dunkelgrünen Blätter enden in einer Spitze, Dornen treten kaum auf. Die ovalen Früchte werden samt der Schale verzehrt. Die Winterhärte ist mit –5 °C nicht sehr ausgeprägt. Die Kumquat hat aber den Vorteil, dass sie ganzjährig in der Wohnung kultiviert werden kann, wenn der Standort hell genug ist. Gleiches gilt für die Calamondin, eine Hybride aus Mandarine und Kumquat.
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