Küchenplanung: So planen Sie den Grundriss optimal

Praktische Tipps für die Küchenplanung

Foto: Brigitte Küchen

In einer gut geplanten Küche arbeitet es sich einfacher. Unsere Tipps für die Küchenplanung helfen bei der Grundrisserstellung und richtigen Anordnung der Küchenmöbel. Hier erfahren Sie, wie Möbel und Geräte angeordnet sein sollten, um einen optimalen Arbeitsablauf zu gewährleisten.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Exaktes Aufmaß als Planungsgrundlage
  2. Anordnung im Arbeitsdreieck
  3. Küchenformen im Überblick
  4. Durchdachter Stauraum
  5. Ergonomisch arbeiten: Tipps zur richtigen Arbeitshöhe
  6. Vorratskammer 2.0 − der Hauswirtschaftsraum

Exaktes Aufmaß als Planungsgrundlage

Der erste Schritt jeder Küchenplanung sollte eine detaillierte Grundrisszeichnung mit folgenden Angaben sein:

  • Länge, Breite, Höhe des Raums
  • exakte Maße von Fenstern, Türen, Nischen und Wandschrägen
  • Strom- und Wasseranschlüsse, Heizkörper, Abluft, evtl. Gasanschluss

Denken Sie bei Türen und Fenstern an den Schwenkbereich, den Sie ebenfalls einzeichnen sollten. Bei Fenstern ist auch die Brüstungshöhe wichtig, insbesondere wenn Sie darunter eine Arbeitsplatte oder Küchenschränke einplanen.

Jedes seriöse Küchenstudio oder der Tischler wird jedoch nochmals ein Aufmaß vornehmen, nachdem Sie den Auftrag erteilt haben.

Mehr Tipps zur richtigen Küchenplanung

Richtgrößen für Küchen

Ausschlaggebend für die richtige Küchenplanung und den optimalen Grundriss ist, was darin untergebracht werden soll. Für die Größe gelten folgende Richtwerte:

  • Für eine reine Arbeitsküche reichen 8–10 m².
  • Möchten Sie einen Essplatz integrieren, sollten es schon etwa 15 m² sein.
  • Für eine repräsentative Wohnküche sollten 15–20 m² veranschlagt werden.

Denken Sie bei der Grundrissplanung daran, dass eine optische Trennung von Arbeits- und Essbereich meist zu einer angenehmeren Atmosphäre bei den Mahlzeiten führt. Denn wer möchte am Esstisch schon gerne auf das Chaos in der Küche schauen?

Sind die vorhandenen Raumverhältnisse nicht mit Ihren Wünschen zu vereinbaren, bietet es sich an, über einen Wanddurchbruch oder sogar über eine Verlegung der Küche in einen anderen Raum nachzudenken.

Anordnung im Arbeitsdreieck

Arbeitsdreieck in der Küche
Arbeitsdreieck in der Küche. Rot: Kochen, Blau: Vorbereiten, Grün: Vorratshaltung
Grafik: Inter IKEA Systems B.V.

Wichtigster Tipp für die Anordnung der Möbel und Geräte in der Küche: Die Arbeitswege sollten grundsätzlich so kurz wie möglich sein. Am einfachsten geht die Küchenarbeit von der Hand, wenn Sie das sogenannte „Arbeitsdreieck“ berücksichtigen.

Das Arbeitsdreieck ist eine imaginäre Linie zwischen den Bereichen Kochen (Herd, Abstellflächen), Vorbereiten (Spüle, Arbeitsflächen) und Vorratshaltung (Schränke, Kühlgeräte). Die Wege dazwischen sollten so kurz wie möglich sein. Planen Sie auch genügend Abstellfläche zwischen Herd und Spüle ein – ideal sind mindestens 90 cm.

Küchenformen im Überblick

Je nach Größe Ihres vorhandenen Raums bieten sich für die Küchenplanung unterschiedliche Grundrisse an. Besonders günstig sind beispielsweise zweizeilige oder U-förmige Küchengrundrisse, weil hier die Arbeitswege kürzer sind als bei einzeiligen oder L-förmigen Lösungen.

Hier finden Sie die wichtigsten Küchengrundrisse im Überblick sowie Tipps für die ideale Anordnung im Arbeitsdreieck.

Planungshilfe Arbeitsdreieck

Rot: Kochen (Herd mit Abstellflächen)
Blau: Vorbereiten (Spüle und Arbeitsflächen)
Grün: Vorratshaltung (Schränke und Kühlgeräte)

Einzeilige Küche

Grafik: Inter IKEA Systems B.V.

Diese Küchenform eignet sich besonders für schmale kleine Küchen. Hier wird das Arbeitsdreieck zur geraden Linie.

Tipp zur idealen Anordnung in der Küche: Die Arbeitsfläche sollte sich möglichst zwischen der Spüle und dem Herd befinden, damit Sie alles schnell zur Hand haben.

Zweizeilige Küche

Grafik: Inter IKEA Systems B.V.

Sie eignet sich für schmale Küchen. Bei größeren Küchen ist auch eine offene Küchengestaltung mit einem Essbereich möglich.

Tipp zur idealen Anordnung in der Küche: Arbeits- und Aufbewahrungsbereiche befinden sich jeweils auf den gegenüberliegenden Seiten. Planen Sie im Grundriss einen Abstand von mindestens 120 cm zwischen den Küchenzeilen ein, damit Sie Schubladen und Schränke problemlos öffnen können.

L-förmige Küche

Grafik: Inter IKEA Systems B.V.

Die L-förmige Küche nutzt eine Ecke optimal aus und kann die Küche in den Essbereich integrieren. Die Wege sind relativ kurz und beschreiben ein ideales Arbeitsdreieck. Bei dieser Küchenform ist es besonders wichtig, jeden Winkel als Stauraum zu nutzen.

U-förmige Küche

Grafik: Inter IKEA Systems B.V.

In großen Räumen ist ein U-förmiger Grundriss ideal. Er bietet viel Stauraum und kurze Wege.

Tipp zur idealen Anordnung in der Küche: Bedenken Sie bei der Küchenplanung und der Erstellung des Grundrisses, dass der Innenbereich mindestens 2 Meter breit sein sollte, damit Schubladen und Schränke problemlos geöffnet werden können.

Einzeilige Küche mit Kücheninsel

Grafik: Inter IKEA Systems B.V.

Wer oft Gäste bewirtet oder zusammen mit der ganzen Familie kocht, weiß Kochinseln zu schätzen. Bedenken Sie bei Ihrer Küchenplanung jedoch schon in der Phase der Grundrisserstellung, dass Strom- oder Wasserleitungen in die Raummitte gelegt werden müssen. Es sei denn, Sie planen die Kochinsel als reine Arbeitsfläche mit darunter liegendem Stauraum.

Tipp zur idealen Anordnung in der Küche: Eine Kücheninsel benötigt mindestens 120 cm freie Fläche um sich herum, um gut zu funktionieren – nur so ist bei geöffneten Schranktüren oder Schubladen ein reibungsloser Ablauf gewährleistet.

Wenn der Esstisch direkt an die Kochinsel grenzt, sollten Sie die Spüle besser im Küchenblock an der Wand unterbringen. Dann fällt benutztes Geschirr nicht gleich ins Auge.
Foto: djd/Bauknecht

Hier ist die Kochinsel an eine Küchenzeile angedockt – das spart Platz. Die Küchenmöbel sollten zum Stil des angrenzenden Wohn-Essraums passen.
Foto: Brigitte Küchen

Durchdachter Stauraum

Töpfe, Geschirr, Geräte, Lebensmittel – in der Küche gibt es eine ganze Menge unterzubringen. Verschenken Sie deshalb keinen wertvollen Stauraum und schöpfen Sie schon bei der Küchenplanung alle Möglichkeiten aus, die der vorhandene Grundriss Ihnen bietet.

Welche Küchenschränke?

  • Unser Tipp: Hoch- oder Hängeschränke bis unter die Decke. So ist der Platz optimal genutzt, denn oben auf den Schränken sammelt sich erfahrungsgemäß ohnehin nur Staub an. Nutzen Sie den Platz besser für Stauraum!
  • Bedenken Sie auch, dass Auszugsschränke einen besseren Überblick verschaffen als Schränke mit Einlegeböden. Hier gibt es keine toten Winkel und kein mühsames Suchen, ein Handgriff genügt.
  • Viel Kopffreiheit bieten Oberschränke mit Schwenk- oder Lifttüren, die sich nach oben statt zur Seite öffnen. Komfortabel sind Schubladen mit automatischem Einzug, die sich angenehm leise wie von selbst schließen.
  • Setzen Sie auf geschlossene Schränke. Offene Regale sehen am Anfang vielleicht schick aus. Hier sammelt sich aber Staub und es wirkt schnell unordentlich.

Tipp: Planen Sie die Zahl der Steckdosen großzügig ein, denn erfahrungsgemäß sammeln sich auf der Arbeitsfläche schnell verschiedene Haushaltsgeräte wie Toaster, Kaffemaschine & Co an.

Ecken und Nischen konsequent nutzen

Jede tote Ecke ist verlorener Stauraum. Verschiedene Eckschrank-Varianten, beispielsweise mit herausschwenkbaren Tablar-Auszügen oder Karussellbeschlägen, bieten Töpfen oder dem Geschirr viel Platz. Nutzen Sie die diversen Möglichkeiten bei der Küchenplanung.

Auch die Wandfläche zwischen Arbeitsplatte und Oberschränken kann mehr als nur ein paar Gewürze aufnehmen. Mit Reling-Systemen, Tragschienen oder ganzen Stauraumboxen sind die Küchenutensilien griffbereit.

Foto: Sachsenküche

Der Klassiker, um Ecken auszunutzen: Schwenkböden befördern die beladenen Tablare ans Licht.

Foto: Blum

Der Eckschrank "Space Corner" bietet einen kompletten Überblick und Zugriff bis in die hinterste Ecke.

Foto: Bulthaup

Die 11 cm tiefen Funktionsboxen "b3" bieten Stauraum für viele Küchenutensilien. Sogar ein Schneidebrett mit Messerblock hat hier Platz. Dieses lässt sich einfach runterklappen.

Foto: Leicht Küchen

Das Nischenregal "Concrete-C/Topos" sitzt auf der Arbeitsplatte und lässt sich individuell gestalten. Mit Lichtakzenten kommen Küchenaccessoires und Deko wohnlich zur Geltung.

Ergonomisch arbeiten: Tipps zur richtigen Arbeitshöhe

Um den Rücken zu schonen, müssen die Arbeitshöhen auf die Personen, die in der Küche arbeiten, abgestimmt sein. Je nach Arbeitsbereich in der Küche sind unterschiedliche Arbeitshöhen sinnvoll:

  • Grundsätzlich gilt: Der Abstand zwischen Ihrem waagerecht angewinkelten Arm und der Arbeitsplatte sollte etwa 15 cm betragen – das ermöglicht aufrechtes Stehen bei der Vorbereitung.
  • Am Herd bestimmt die Topfoberkante die Arbeitshöhe. Optimal ist es, den Herdbereich etwa 10 cm abzusenken. So kommen Sie leichter an die Töpfe auf den hinteren Kochfeldern.
  • Für anstrengende Tätigkeiten wie Teigkneten ist ebenfalls eine niedrigere Arbeitsplatte ideal. Sie können so das Gewicht Ihres Oberkörpers unterstützend einsetzen und brauchen weniger Kraft.

Tipp für Ihre Küchenplanung: Bei Rückenproblemen oder wenn die Nutzer der Küche unterschiedlich groß sind, kann es sich lohnen, über eine gestaffelte Höhe der Arbeitsplatten nachzudenken. So findet jeder seine passende Arbeitshaltung. Inzwischen gibt es auch viele höhenverstellbare Systeme.

Wer ohne Verrenkungen einen Überblick über seine Lebensmittel haben möchte, ist auch mit einem Apothekerschrank gut bedient. Hier lässt sich der Inhalt bequem von zwei Seiten verstauen oder entnehmen.

Tipps zur optimalen Anordnung in der Küche: Wohin kommt was?

  • Oben: Der Stauraum in Kopfhöhe oder darüber sollte nur leichten Utensilien vorbehalten sein.
  • Mitte: Wer es bequem haben möchte, verstaut alles, was häufig gebraucht wird, zwischen Knie- und Schulterbereich. Wer Backofen oder Kühlschrank erhöht platziert, kann ohne gekrümmten Rücken be- und entladen.
  • Arbeitsflächen: Küchenmaschinen und andere Geräte werden häufiger genutzt, wenn sie auf der Arbeitsfläche und nicht in einem Unterschrank verstaut werden.
  • Unten: In die unten Etagen gehören schwere Gegenstände. Sie sollten nie oberhalb des Schultergelenks gelagert werden.

Vorratskammer 2.0 − der Hauswirtschaftsraum

Wie wäre es mit einem direkten Zugang von der Garage in die Speisekammer und dann weiter in die Küche? Einkaufstaschen müssen dann nicht weit getragen werden und finden ihren Platz zum Beispiel in raumhohen Regalen.
Grundriss: Weber-Haus

Die gute alte Speisekammer nimmt zwar Platz weg, bietet aber viel Stauraum. Daher ist es für die Küchenplanung sinnvoll, im Grundriss einen Hauswirtschafts- und Vorratsraum zu berücksichtigen. Tipp: Der Hauswirtschaftsraum sollte idealerweise zwischen Garage und Küche angeordnet sein, um eine ideale "Zulieferung" zu ermöglichen.

Das gilt besonders dann, wenn das Haus nicht unterkellert ist. Wer genügend Platz in der Küche hat, kann sich eine Vorratskammer mittels Leichtbauwänden sogar selber bauen oder bauen lassen.

Dabei sollte man bedenken, dass das Baurecht zwischen Garage und Vorratskammer Brandschutztüren vorschreibt, also feuerhemmende Elemente. Mit sogenannten Multifunktionstüren erhält der Hausbesitzer sogar noch mehr: Als rauchdichte Variante bleiben störende Abgase, Motor- und Werkstattlärm in der Garage.

Unsere Serie: Grundrissplanung fürs Eigenheim

Mehr praktische Tipps zur Grundrissplanung finden Sie in unserer Serie:

» Aktueller Beitrag: Teil 4: Küchenplanung: Tipps zu Grundriss und Anordnung der Küchenmöbel

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