Kaminofen oder Speicherofen − was ist besser?

Heizkamin mit umweltschonender Verbrennung

Heizen mit Holz

Foto: Contura

Was ist besser: ein Kamin- oder Kachelofen? Was muss im Neubau, was im Altbau beachtet werden? Wir bieten eine Entscheidungshilfe für den Kauf neuer und den Austausch alter Öfen.

Kaminofen und Speicherofen im Vergleich

Die Entscheidung zwischen einem Kaminofen und einem Speicherofen (Kachelofen) hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie:

Ihrem persönlichen Geschmack (rustikal vs. modern),
dem verfügbaren Platz und Budget (Speicheröfen benötigen mehr Platz und Geld)
den individuellen Heizanforderungen (lange Speicherzeiten oder schnelle Wärmeabgabe).

epr/Inderwies Keramik

Traditionelle Kachelöfen verleihen dem Raum oft ein rustikales und gemütliches Ambiente. Neben den traditionellen Verkleidungen aus keramischen Kacheln werden auch bei Kachelöfen Naturstein- und Putzverkleidungen immer beliebter.

epr/Contura

Kaminöfen sind in verschiedenen Stilen, Größen und Materialien erhältlich, was sie an verschiedene Wohnraumdesigns anpassbar macht.

Vor- und Nachteile von Kaminofen und Speicherofen

Kaminofen	Speicherofen (Kachelofen)
Anschaffung und Installation
Kaminöfen können vergleichsweise einfach, schnell und kostengünstig installiert und an bestehende Kamineinsätze oder Rauchabzüge angeschlossen werden. Kaminöfen sind platzsparend. Optimal für Mieter: Sie können beim nächsten Umzug wieder mitgenommen werden.	Kachelöfen sind im Gegensatz zu Kaminöfen fest eingebaute Unikate. Sie werden vermauert, können somit nicht einfach ausgetauscht werden. Der Einbau ist vergleichsweise aufwändig und teuer.
Wärmeleistung
Kaminöfen können die Wärme schnell in den Raum abgeben. Vor allem Metallverkleidungen sorgen für eine sofortige Wärmeabgabe. Sie sind besonders vorteilhaft bei kleineren Räumen oder wenn Sie sofortige Wärme wünschen. Damit die Wärme bestehen bleibt, müssen Kaminöfen kontinuierlich mit Brennstoff versorgt werden. Nach dem Erlöschen des Feuers kühlen sie schnell wieder ab. Eine Besonderheit sind Öfen mit einem Mantel aus Speckstein. Je nach Bauart können sie die Wärme bis zu 24 Stunden speichern.	Ihre große Speichermasse ermöglicht eine langsame Abgabe der Strahlungswärme in den Raum oder (über Luftkanäle) in die Nebenräume. Vor allem in großen Räumen verteilen sie die Wärme oft gleichmäßiger und besser als Kaminöfen. Kachelöfen geben auch nach dem Abschalten des Feuers noch längere Zeit Wärme ab. Das Verhältnis von Wärmespeicherung und Wärmeabgabe wird vor allem vom Speichermaterial bestimmt: Speckstein-Verkleidungen halten die Wärme länger als andere Natursteine oder Keramik.

Moderner Kachelofen Kaminofen — Moderne Kachelöfen arbeiten effizienter und verursachen bis zu 80 Prozent weniger Emissionen als Geräte aus den 1980er- und 1990er-Jahren.

Kaminofen: Tipps zur Planung und Auswahl

In diesem Artikel erfahren Sie, worauf es beim Einbau eines Kaminofens ankommt: von der Auswahl des passenden Kamins bis hin zu Sicherheitsaspekten: Kaminofen: Grundlegende Tipps zur Planung und Auswahl

Wasserführende Kaminöfen

Funktionsweise wasserführender Kamin Grafik — So funktioniert ein wasserführender Kamin: Die Hitze des Feuers wird über einen Wärmetauscher bzw. eine sogenannte Wassertasche an das Wasser übertragen, das im Heizwasserkreislauf eingesetzt werden kann.

Noch wenig bekannt sind bislang wasserführende Kaminöfen. Dabei handelt es sich um sehr effiziente Wärmeerzeuger, die das Hauptheizsystem entlasten können. Dem gegenüber stehen höhere Kosten und höherer Planungsaufwand für Anschaffung und Montage. Wasserführende Kamine und Kaminöfen gibt es sowohl für Stückholz als auch für Holzpelletöfen.

Im Unterschied zu konventionellen Kamin- und Kachelöfen heizen sie auf zweierlei Weise:

Zum einen geben sie – wie jeder Ofen – Strahlungswärme in den Raum ab, in dem er steht.
Zum anderen erwärmt er das Heizungswasser des zentralen Heizsystems, zum Beispiel einer Gasheizung. Sie sind mit einem Wärmetauscher in Form einer Wassertasche ausgestattet.

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