Kamin nachträglich einbauen: Darauf sollten Sie achten

Ein gemütliches Wohnzimmer mit einem brennenden Kaminofen, umgeben von Holzscheiten, und einem bequemen Stuhl mit Decken.

Kamin nachrüsten

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Ein behaglich prasselndes Kaminfeuer ist ein Genuss. Ein Kamin spendet wohlige Wärme, ist ein stilvoller Blickfang und spart obendrein Energiekosten. Fast immer lässt sich ein Kamin nachträglich einbauen. Wir zeigen, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen und was Sie beim Nachrüsten beachten sollten.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Kamin nachträglich einbauen: Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?
  2. Woher weiß ich, ob es warm genug im Haus wird, wenn ich nachträglich einen Kamin einbauen lasse?
  3. Welche Modelle eignen sich fürs Nachrüsten eines Kamins?
  4. Was kostet es, einen Kamin nachträglich einbauen zu lassen?

Kamin nachträglich einbauen: Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?

Ein Holzhaus mit einem modernen Edelstahlkamin, der durch das Dach ragt.
Wenn kein Schornstein vorhanden ist, kann ein Edelstahlschornstein außen an der Fassade entlanggeführt werden. So ist der nachträgliche Kamineinbau möglich.
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Wer einen Kamin nachträglich einbauen möchte, benötigt einen Schornstein. Dieser muss sich an einer geeigneten Stelle befinden, damit er für den Kamin nutzbar ist. Ist kein Schornstein vorhanden, kann nachträglich ein doppelwandiges Edelstahlrohr durch das Obergeschoss oder entlang der Hausfassade verlegt werden.

Außerdem muss der Kamin der Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) entsprechen. Als Mieter benötigen Sie die Zustimmung Ihres Vermieters. Planen Sie genügend Platz ein, denn der Kamin muss einen ausreichenden Abstand zu allen brennbaren Materialien haben. Außerdem muss er auf einem feuerfesten Untergrund stehen.

Welche Mindestabstände muss man beim Nachrüsten eines Kamins einhalten?

Wer nachträglich einen Kamin einbauen will, muss folgende Mindestabstände einhalten:

  • Bei einem brennbaren Bodenbelag, z.B. Parkett, muss der Abstand zwischen Kamin und Bodenbelag nach vorne 50 cm und seitlich 30 cm betragen. Glas- oder Metallplatten schaffen hier den nötigen Abstand.
  • Zu den Wänden und zur Decke des Raumes ist ein Abstand von 20 cm, bei brennbaren Decken, z.B. Holzverkleidungen, von 45 cm einzuhalten.
  • Möbel und andere brennbare Gegenstände im Raum müssen einen Abstand von mindestens 80 cm zur Feuerstätte haben.

Wie erfolgt der nachträgliche Einbau eines Kamins?

Der Heizungsinstallateur ist der Fachmann für die Installation von Schornsteinen. Er kann den Anschluss an die Heizung übernehmen. Der Einbau des Schornsteins sollte aber in Absprache mit einem Fachmann für Schornsteinbau und dem Schornsteinfeger erfolgen, da der Schornsteinfeger letztendlich auch die Abnahme durchführt​.

Der Kaminofen muss gerade und sicher stehen, damit das Verbindungsstück am Abgasrohr angebracht werden kann. Von dort werden die Abgase in den Schornstein geleitet. Ein Frischluftanschluss sorgt für den Austausch der verbrannten Luft. Nach dem nachträglichen Einbau eines Kamins muss dieser von einem Schornsteinfeger begutachtet und abgenommen werden.

Woher weiß ich, ob es warm genug im Haus wird, wenn ich nachträglich einen Kamin einbauen lasse?

Ein Wohnzimmer mit einem modernen, schlanken Kaminofen, der in einer Nische neben einem Sofa steht.
Eine Kamin-Nachrüstung lohnt sich schon allein wegen der Behaglichkeit. Die Kür ist dann eine noch bessere Effizienz Ihrer Heizung.
Hase Kaminofenbau

Ein Kamin ist für viele vor allem für die Gemütlichkeit und das schöne Flammenspiel da. Doch er kann und sollte auch korrekt dimensioniert sein, damit die Räume damit beheizt und Energiekosten gespart werden können. Eine genaue Planung ist wichtig, damit der Kamin die Räume angemessen beheizt, ohne dass es zu heiß oder zu kalt wird.

Am besten wenden Sie sich vor dem Kauf an einen Schornsteinfeger. Er kennt die gesetzlichen Vorschriften, berücksichtigt die Statik des Hauses und kann zur Heizleistung beraten. Der gewünschte Heizwert ergibt sich aus der Kubikmeterzahl der Räume und Ihrem individuellen Wärmebedarf.

Welche Heizleistung sollte der Kamin haben?

Als grober Richtwert gilt: Bei gut isolierten Gebäuden beträgt die empfohlene Leistung des Ofens etwa 0,05 bis 0,08 Kilowatt pro Quadratmeter. In weniger gut isolierten Gebäuden kann sich dieser Wert verdoppeln.

Welche Modelle eignen sich fürs Nachrüsten eines Kamins?

Ein Haufen Holzpellets und Holzscheite liegen vor einem brennenden Kamin.
Scheit oder Pellet: Die Kamin-Nachrüstung ist für beides möglich.
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Kamine gibt es in den unterschiedlichsten Arten, Formen und Stilen, gängige Materialien sind Speckstein, Granit oder Keramik.

Moderne Kamine sind keine offenen Feuerstellen mehr, sondern geschlossene Systeme mit einer Glasscheibe, durch die man das Feuer sehen kann. Sie bestehen aus einer Brennkammer, einem Anschluss und einem Rauchabzug. Je nach Bauart unterscheidet man zwischen Systemkamin, Kamineinsatz, Schwedenofen oder Natursteinkamin. Kamine verbrennen in der Brennkammer Holzscheite oder Holzpellets. Außerdem gibt es rein optische Elektrokamine, die mit ihrem künstlichen Feuer den Raum jedoch nicht heizen.

Frei stehende Kamine heizen nur den Raum, in dem sie aufgestellt sind. Kamine, die in die Wand eingebaut werden, unterstützen die Heizung.

Es gibt auch Kamine mit Wassertasche. Das sind wasserführende Kamine, die an die Zentralheizung angeschlossen sind und die Wärme in einem Puffer speichern. Die entstandene Wärme kann zur Warmwasserbereitung oder zum Heizen genutzt werden. Sie bieten eine effiziente Heizlösung, weil sie sowohl den Aufstellungsraum erwärmen als auch das zentrale Heizsystem unterstützen. In unserem Artikel erfahren Sie alles Wichtige zu wasserführenden Kaminen »

Kamin, davor ein spielendes Kind

Kaminofen: Grundlegende Tipps zur Planung und Auswahl

In unserem Beitrag zu Kaminöfen erfahren Sie, worauf es beim Einbau ankommt: von der Auswahl des passenden Kamins bis hin zu Sicherheitsaspekten.

Was ist besser: ein Kamin- oder Speicherofen? Was muss im Neubau, was im Altbau beachtet werden? Unser Beitrag macht den Vergleich »

Der Handel bietet Kaminöfen zum Nachrüsten an, die statt mit Holz mit Pellets (komprimierte Brennstoffe aus organischem Material) betrieben werden können. Automatische Pelletöfen sind eine gute Wahl, wenn Sie einen Kamin nachrüsten wollen. Die wassergeführten Pelletöfen nutzen den Brennstoff effizient und emittieren deutlich weniger Feinstaub als Holzkamine. Sie können auch mit dem Smartphone verbunden werden. So können Sie den Ofen von unterwegs einschalten und kommen in ein warmes und gemütliches Zuhause. In diesem Beitrag geben wir  Tipps, worauf Sie bei der Planung einer Pelletheizung achten müssen »

Einen bestehenden Kamin nachrüsten bzw. umrüsten: Neue rechtliche Vorgaben ab 2025!

Sie haben bereits einen Kamin? Dann gelten ab 2025 neue Regeln und Vorschriften. Zum 31. Dezember 2024 müssen Kaminöfen, die zwischen 1995 und Ende März 2010 hergestellt wurden, entweder ausgetauscht oder nachgerüstet bzw. umgerüstet werden, um die aktuellen Umweltgrenzwerte zu erfüllen. Diese Grenzwerte sind: Kohlenmonoxid, 4 g pro Kubikmeter Abgas, Feinstaub: 0,15 g pro Kubikmeter Abgas.

Sie als Besitzer stehen also vor der Entscheidung, entweder einen neuen Ofen zu kaufen oder eine Nachrüstung bzw. Umrüstung in Betracht zu ziehen. Studien zeigen, dass moderne Öfen seit 2010 zwar weniger Feinstaub im Labor erzeugen, jedoch in der Praxis die Werte oft höher sind. Um die Emissionen deutlich zu senken, sind spezielle Öfen mit Feinstaubabscheidern notwendig, die jedoch recht teuer sind.

Eine Alternative stellt die Nachrüstung eines Feinstaubabscheiders dar, der an bestehende Kamine installiert werden kann. Diese Geräte können bis zu 95 Prozent des Feinstaubs zurückhalten und machen das Abgas eines alten Ofens deutlich sauberer. Experten und Schornsteinfeger empfehlen die Nachrüstung, wenn der alte Ofen noch funktionsfähig ist. Lassen Sie sich beraten.

Alle Details und auch die wichtigsten Ausnahmen der Austauschpflicht finden Sie in diesem Artikel zu den aktuellen Vorschriften für alte Kaminöfen »

Was kostet es, einen Kamin nachträglich einbauen zu lassen?

Ein modernes, minimalistisches Wohnzimmer mit einem hängenden, schwarzen Kaminofen, der bis zur Decke reicht.
Exklusive Modelle als Kamin-Nachrüstung sind natürlich teurer – aber auch garantierte Highlights in jedem Raum.
Focus

Wird ein Kamin nachgerüstet, um die Heizung zu ergänzen und nicht nur einen Raum zu beheizen, liegen die Kosten ab 1.000 und 3.000 Euro.

Pelletkamine sind teurer als herkömmliche Holzkamine. Wasserführende Pelletöfen kosten noch mehr, haben aber mehrere Vorteile. Sie sparen Heizkosten, da Holz günstiger ist als Gas oder Öl. Außerdem heizen sie umweltfreundlich und verbreiten eine besonders angenehme Wärme.

Zu den direkten Kosten kommen noch Wartungskosten von etwa 100 bis 245 Euro pro Jahr hinzu, je nach Kamin und Aufwand. Auch das Brennmaterial muss einkalkuliert werden. Im Durchschnitt verbraucht man pro Feuerstätte etwa zwei bis vier Kilogramm Holz pro Stunde.

Tipp: Wenn bei der Planung eines Hauses bereits vor dem Gießen des Estrichs ein nachträglicher Kamin eingeplant wurde, ist dies später wesentlich kostengünstiger.

Kamin-Nachrüstung auf einem Blick

  • Wenn Sie einen Kamin nachrüsten wollen, brauchen Sie einen Schornstein. Dieser kann ebenso wie der Kamin auch nachträglich angebracht werden, beispielsweise entlang der Hauswand.
  • Die Kamin-Nachrüstung muss der Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) entsprechen.
  • Beachten Sie die notwendigen Sicherheitsabstände zwischen Kamin und Fußbodenbelägen, Holzdecken oder Möbeln.
  • Die Nachrüstung eines Kamins kostet zwischen 1.000 bis 3.000 Euro.