Gaspreise 2025 − aktuelle Entwicklungen kompakt erklärt

gas förderung 2022

Gaspreisentwicklung 2025

Nach der explosiven Entwicklung der Gaspreise infolge des Ukrainekriegs haben sich die Gaspreise seit 2023 auf konstantem Niveau eingependelt, liegen zurzeit bei ca. durchschnittlich 11 Cent pro Kilowattstunde. Dennoch sind die Gaspreise immer noch etwa doppelt so hoch wie noch vor fünf Jahren.

Dieser Trend nach oben wird voraussichtlich auch im Jahr 2025 so bleiben: Denn trotz insgesamt stabiler Großhandelspreise für Erdgas sorgen steigende CO2-Preise und Netzgebühren auch im Jahr 2025 für höhere Gaspreise bei den Endkunden.

Alle Hintergründe zur Gaspreisentwicklung und wie diese voraussichtlich weitergehen wird, erfahren Sie hier.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Gaspreisentwicklung 2022−2025
  2. Prognose: Gaspreisentwicklung 2025
  3. Was gegen hohe Gaspreise hilft

Aktueller Gaspreis in Deutschland:

11 Cent

pro 1 Kilowattstunde Gas (Stand: 22.01.2025)

Gaspreisentwicklung 2022−2025

2022
Mit dem Beginn des Ukrainekriegs im Februar 2022 stiegen die Gaspreise extrem an: Laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BEDW) um durchschnittlich 75 Prozent. Die Situation verschärfte sich, als am 28. September 2022 Nord Stream 1, das Deutschland bislang mit russischem Erdgas versorgt hatte, durch Sprengsätze irreparabel beschädigt wurde. Die Regierung steuerte jedoch zügig auf andere Zulieferer um, sodass die Gaspreise schnell wieder sanken.

2023
Die Energiepreiskrise mit den extrem hohen Gaspreisen ist überwunden, die Gaspreise haben sich 2023 stabilisiert. Die Zeit des billigen Gases aus Russland ist aber vorbei. Deshalb werden die Gaspreise auch zukünftig dauerhaft höher liegen.

2024
Seit März 2024 steigen die Gaspreise wieder leicht an, bleiben insgesamt aber auf einem stabilen Niveau.

2025
Die Großhandelspreise für Erdgas halten sich seit mittlerweile zwei Jahren auf einem stabilen Niveau. Tatsächlich konnten die privaten Haushalte von den gesunkenen Großhandelspreisen für Erdgas bisher nur wenig profitieren. Schaut man sich die Zahlen genauer an, ergibt sich ein zwiespältiges Bild.

Private Haushalte in Deutschland zahlten im 1. Halbjahr 2024 im Durchschnitt 11,8 Cent je Kilowattstunde Erdgas. Im Vergleich zum 2. Halbjahr 2021 (dem Vergleichszeitraum vor dem russischen Angriff auf die Ukraine) lagen die Gaspreise für Haushaltskunden somit um mehr als zwei Drittel (+ 74 Prozent) höher. Zu diesem Ergebnis kam das Statistische Bundesamt in einem Vergleich vom September 2024.

Grafik: Aktuelle Entwicklung der Gaspreise 2022−2025

Die Grafik der Bundesnetzagentur zeigt die Entwicklung der Gaspreise vom Jahresbeginn 2022 bis 2025. Deutlich erkennbar sind die Peaks zum Beginn des russischen Angriffkriegs gegen die Ukraine im Februar, sowie im August 2022. Seit September 2022 fallen die Gaspreise wieder deutlich, liegen aktuell auf einem vergleichsweise stabilen Niveau. Seit März 2024 steigen die Gaspreise allerdings wieder leicht, aber stetig an.

Gaspreisentwicklung 2025 Gaspreise
Gaspreisentwicklung 2024: Gas wird am Großhandelsmarkt sowohl langfristig (Terminhandel) als auch kurzfristig (Spotmarkt) gehandelt. Das Diagramm bildet die tägliche Entwicklung der Großhandelspreise für den Folgetag sowie für den kommenden Monat ab.
EEX, Bundesnetzagentur. Letzte Aktualisierung am 24.01.2025
Das Bild zeigt eine leuchtende Glühbirne im Vordergrund, umgeben von weiteren Glühbirnen im Hintergrund, sowie einem Diagramm mit aufsteigenden Balken in Blau und Orange und einem roten Pfeil, der den Wachstumstrend symbolisiert.

Prognose: So entwickeln sich die Strompreise 2025

Die Entwicklung der Strom- und Gaspreise hängt häufig zusammen, da Gas ein zentraler Energielieferant für die Stromerzeugung ist. Hohe Gaspreise führten deshalb in den letzten Jahren direkt zu hohen Strompreisen. In diesem Beitrag erklären wir die Ursachen der Preisschwankungen und geben eine Prognose, wie sich die Strompreise voraussichtlich weiter entwickeln werden »

Gründe für die Gaspreiskonsolidierung seit 2023

Der Hauptgrund für die Konsolidierung der Gaspreise war das massive politische und wirtschaftliche Umsteuern der europäischen Länder als Folge des Ukrainekriegs. Kurz gesagt, wurde zügig auf andere Energiequellen umgeschwenkt:

  • Alternative Energien
    Um Erdgas einzusparen, wurde auf alternative Energien zurückgegriffen. In Deutschland wird seither beispielsweise Kohle stärker genutzt, während Frankreich stärker auf Kernenergie setzt. Auch Windenergie wird in der gesamten EU mehr genutzt.
  • Flüssigerdgas
    Als Ersatz für Erdöl aus Russland wird seit 2022 Flüssigerdgas (LNG) importiert, hauptsächlich aus den USA, die sich zum weltweit größten Exporteur von LNG entwickelt haben. Die LNG-Importe erhöhten sich bis 2024 gegenüber 2021 um ein Drittel.

Gründe für die gestiegenen Gaspreise für private Haushalte

Während sich die Großhandelspreise insgesamt auf einem niedrigen Niveau eingependelt haben, liegen die Gaspreise insgesamt doch deutlich höher als vor dem Beginn des Ukrainekriegs 2022 − und dies voraussichtlich auch weiterhin so bleiben. Die Gründe dafür liegen auf der Hand:

  • Russland als Gaslieferant fehlt
    Vor dem Ukrainekrieg lieferte Russland günstiges Erdgas. Deutschland hat es zwar geschafft, die benötigte Energie aus anderen Quellen zu beschaffen, allerdings sind die Energiepreise dadurch deutlich gestiegen. Kurz gesagt: Die neuen Energiequellen sind teurer als die alten.
  • Steigende Steuerlast
    Hinzu kommen "Klimasteuern", wie der ab dem 1. Januar 2024 erhöhte Preis für CO2-Zertifikate und die ab April 2024 wieder zu dem normalen Steuersatz zurückgekehrte Umsatzsteuer. Die Steuerbelastung stieg für alle privaten Erdgaskunden gegenüber dem 2. Halbjahr 2023 um 27 Prozent.
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Prognose: Gaspreisentwicklung 2025

Europa hat die Gaskrise rückschauend betrachtet gut in den Griff bekommen, indem es schnell auf alternative Energie umschwenkte. Seit nunmehr zwei Jahren liegt der Gaspreis auf einem vergleichsweise stabilen, gleichbleibenden Niveau. Insgesamt ist der Gaspreis 2025 aber deutlich höher als im Vergleichszeitraum 2021, vor dem Ukrainekrieg.

Da Russland als billiger Erdgaslieferant aus politischen Gründen (aktuell) nicht mehr in Frage kommt, zugleich aber mit jedem Jahr steigende Netzentgelte hinzukommen, ist davon auszugehen, dass die Gaspreise künftig weiterhin leicht steigen werden.

Gas Pipeline
Pipeline-Gas ist günstiger als Flüssiggas.

Die ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland können wir zwar mit erneuerbaren Energien, Kohle oder Flüssiggasimporten ersetzen, insgesamt ist dieser Energiemix aber teurer. Vom sehr günstigen russische Pipelinegas werden wir zukünftig jedenfalls auf absehbare Zeit nicht mehr profitieren können.

Flüssiggas − eine Alternative für die Heizung?

Heizsysteme mit Gas lassen sich auf den Betrieb mit Flüssiggas umstellen. Wie das funktioniert und welche Vor- und Nachteile damit verbunden sind erfahren Sie in unsere Artikel zur Flüssiggasheizung »

Was gegen hohe Gaspreise hilft

Wer langfristig Gas sparen möchte, muss an der Gastherme ansetzen. Mit kleinem Aufwand lassen sich dabei große Spareffekte erzielen.

  • Laut Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur, sind rund die Hälfte aller Gasthermen in Deutschland nicht gut eingestellt − und verschleudern damit unnötig viel Energie. Dabei lässt sich mit wenigen Handgriffen die Heizung richtig einstellen und damit effektiv Gas sparen. Unser Ratgeberartikel (unten verlinkt) erklärt, wie's geht.
  • Hydraulischer Abgleich: Wenn es in den Rohren gluckert und sich die Räume unterschiedlich stark erwärmen, ist die Gasheizung nicht optimal eingestellt. Ein hydraulischer Abgleich schafft Abhilfe. Der Energieverbrauch sinkt um 10 bis 15 Prozent. Auch dies wird in unserem Ratgeberartikel erklärt.
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Heizung optimieren: Hydraulischer Abgleich erklärt

Ein sehr effektiver Weg, um die Heizung zu optimieren ist der hydraulische Abgleich und die Anpassung der Heizkurve. Nach der Umstellung lässt sich die vorhandene Gasheizung oder die Ölheizung viel effizienter betreiben. Zum Ratgeber: Heizung optimieren »

  • Neue Umwälzpume: Alte Heizungspumpen sind Stromfresser. Eine moderne, hocheffiziente Pumpe spart bis zu 80 Prozent Stromkosten.
  • Dämmung der Rohrleitungen: So gelangt das Heizwasser ohne Wärmeverluste in die Heizkörper.
  • Einbau moderner Heizkörper-Thermostate: Wenn sich das Thermostat nur noch schwer bewegen lässt, ist es höchste Zeit für einen Austausch.
  • Neues Thermostatventil: Damit lassen sich bis zu 15 Prozent Energie einsparen – bei Kosten von nur 10−20 Euro. Der Einbau geht ganz einfach. Hier erklären wir, wie Sie das Thermostatventil austauschen »

Ergänzung der Heizung mit erneuerbaren Energien

Photovoltaik Anlage PV anlage nutzen Sonne auf Hausdach
Bei Hybridheizungen regelt eine intelligente Heizungssteuerung, dass die regenerative Wärmequelle immer als erstes genutzt wird. Wenn die Sonne scheint, sorgt die Solaranlage für Strom und Wärme. Nur an kalten und trüben Tagen wird Gas zugeschaltet. Das senkt die Energiekosten spürbar.
Solarwatt

Auch eine Ergänzung der vorhandenen Gasheizung mit erneuerbaren Energien hilft, Heizkosten zu sparen. Die Anschaffungskosten solcher Hybridheizungen werden außerdem staatlich durchaus großzügig bezuschusst. Geeignete Kombipartner für Gasheizungen sind beispielsweise eine Solarthermieanlage, ein Kaminofen oder eine Wärmepumpe. Hier erfahren Sie, wie das geht: Gasheizung und Wärmepumpe kombinieren »

Sparen für Hauskauf

Kosten & Fördergelder beim Austausch einer Gasheizung

Dieser Ratgeberbeitrag der Wüstenrot Bausparkasse informiert über die Kosten und Fördergelder beim Austausch einer Gasheizung »

Eigenheim energetisch optimieren

Förderung Energieberater
Energieberater ermitteln energetische Schwachstellen und erstellen Sanierungsfahrpläne fürs Haus.
KfW-Bildarchiv/Jens Steingässer

Wer das Problem an der Wurzel packen möchte, kann sein Eigenheim zusätzlich energetisch optimieren. Berechnungen der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online zeigen, dass der Gasverbrauch in Deutschland um rund 75 Prozent sinken würde, wenn jedes zweite Gebäude energetisch optimiert wird. So ließen sich jedes Jahr Heizkosten von etwa 14 Milliarden Euro einsparen. Das Einsparpotenzial ist also gewaltig.

Eine effektive Maßnahme, die zudem noch großzügig steuerlich gefördert wird, ist beispielsweise die Dämmung der Fassade oder des Dachs. Ein gedämmtes Haus kommt mit deutlich weniger Energie aus.

Tipp: Ein Energieberater kann mit einem Sanierungsfahrplan zeigen, welche Maßnahmen wirtschaftlich sinnvoll sind. Die Energieberatung wird im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude mit Zuschüssen gefördert. Hier erfahren Sie mehr zu Ablauf und Kosten einer Energieberatung »

Stand: Januar 2025