Gaspreise 2024 − aktuelle Entwicklungen kompakt erklärt

gas förderung 2022

Gaspreisentwicklung: Prognosen & Tipps

Der deutsche Gasmarkt bleibt weiterhin stabil: Nach der explosiven Entwicklung der Gaspreise infolge des Ukrainekriegs haben sich die Gaspreise seit 2023 auf gleichbleibenden Niveau eingependelt. Zurzeit liegt der Gaspreis auf stabilen 7 Cent pro Kilowattstunde. Wir erklären kompakt die aktuellen Entwicklungen, wie sich die Gaspreise im Jahr 2024 voraussichtlich weiter entwickeln werden.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Gaspreisentwicklung 2022−2024
  2. Prognose: Gaspreisentwicklung 2024
  3. Was tun gegen steigende Gaspreise: Was wirklich hilft

Aktueller Gaspreis in Deutschland:

7,1 Cent

pro 1 Kilowattstunde Gas (Stand: 03.02.2024)

Gaspreisentwicklung 2022−2024

Mit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar 2022 stiegen die Gaspreise extrem an: Laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BEDW) um durchschnittlich 75 Prozent. Russland nutzte die Erdgasabhängigkeit Europas als politischen und wirtschaftlichen Schalthebel, was sich spürbar auf den Gaspreis auswirkte. Die Großhandelspreise für Erdgas stiegen rapide an.

Am 28. September 2022 wurde Nord Stream 1, das Deutschland bislang mit russischem Erdgas versorgte, durch Sprengsätze irreparabel beschädigt. Es ist deshalb davon auszugehen, dass wir künftig keine russischen Erdgaslieferungen mehr erhalten (es sei denn, Nord Stream 2 wird irgendwann wieder in Betrieb genommen).

Aktueller Füllstand der deutschen Gasspeicher

74 %

(Stand: 02.02.2023)

Momentan sind die deutschen Gasspeicher im Vergleich mit den Vorjahren überdurchschnittlich gefüllt. Der Winter 2023/2024 ist vergleichsweise warm, dementsprechend heizen die Haushalte auch zurzeit etwas weniger als normal. Dies alles sorgte für eine Entspannung bei den Gaspreisen, die seit 2022 stetig gefallen sind.

Aktuelle Entwicklung der Gaspreise 2022/2023

Die Grafik der Bundesnetzagentur zeigt die Entwicklung der Gaspreise vom Jahresbeginn 2022 bis 2024. Deutlich erkennbar sind die Peaks zum Beginn des russischen Angriffkriegs gegen die Ukraine im Februar, sowie im August 2022. Seit September 2022 fallen die Gaspreise wieder deutlich und liegen aktuell auf einem sehr stabilen, relativ niedrigen Niveau.

Gaspreisentwicklung 2024 Gaspreise
Gaspreisentwicklung 2024: Gas wird am Großhandelsmarkt sowohl langfristig (Terminhandel) als auch kurzfristig (Spotmarkt) gehandelt. Das Diagramm bildet die tägliche Entwicklung der Großhandelspreise für den Folgetag sowie für den kommenden Monat ab.
EEX, Bundesnetzagentur. Letzte Aktualisierung am 02.02.2024

Tipp: Einen tagesaktuellen Überblick über die Gaspreisentwicklung bietet der Energiemonitor der ZEIT »

Gründe für den Gaspreisrückgang

Der Hauptgrund für den Gaspreisrückgang ist das massive politische und wirtschaftliche Umsteuern der europäischen Länder als Folge des Ukrainekriegs. Die beiden wichtigsten Maßnahmen waren:

1 Alternative Energien
Um Erdgas einzusparen, wurde auf alternative Energien zurückgegriffen. In Deutschland wird seither beispielsweise Kohle stärker genutzt, während Frankreich stärker auf Kernenergie setzt. Auch Windenergie wird in der gesamten EU mehr genutzt.

2 Flüssigerdgas
Als Ersatz für Erdöl aus Russland wird seit 2022 Flüssigerdgas (LNG) importiert, hauptsächlich aus den USA, die sich zum weltweit größten Exporteur von LNG entwickelt haben. Die LNG-Importe erhöhten sich bis 2024 gegenüber 2021 um ein Drittel.

Prognose: Gaspreisentwicklung 2024

Europa hat die Gaskrise rückschauend betrachtet gut in den Griff bekommen. Die weitere Entwicklung der Gaspreise im Jahr 2024 wird auch davon abhängen, ob und wie schnell Deutschland sich mit alternativen Energiequellen aus seiner Gasabhängigkeit lösen kann. Momentan ist Deutschland aber auf einem guten Weg, was die aktuell gleichbleibende Entwicklung der Gaspreise zeigt.

Im Vergleich mit der Zeit vor dem Ukrainekrieg ist dennoch insgesamt von einer Verteuerung der Gaspreise auszugehen.

Diese Gründe sprechen für künftig steigende Gaspreise

Gas Pipeline
Pipeline-Gas ist günstiger als Flüssiggas.

1 Selbst wenn wir die ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland mit Flüssiggasimporten aus Ländern wie Katar, den USA und Ägypten zumindest teilweise ersetzen können, sind diese weit teurer. Vom sehr günstigen russische Pipelinegas werden wir zukünftig jedenfalls auf absehbare Zeit nicht mehr profitieren können.

Flüssiggas − eine Alternative für die Heizung?

Heizsysteme mit Gas lassen sich auf den Betrieb mit Flüssiggas umstellen. Wie das funktioniert und welche Vor- und Nachteile damit verbunden sind erfahren Sie in unsere Artikel zur Flüssiggasheizung »

2 Ende April 2024 läuft die Gaspreisbremse aus. Diese staatliche Subvention wurde im Zuge des Ukrainekriegs geschaffen, um Preissteigerungen bei Erdgas und Fernwärme abzupuffern. Weitere finanzielle Unterstützungen als Ersatz sind nicht geplant. Ein Ende der Gaspreisbremse wird somit höchstwahrscheinlich steigende Gaspreise zur Folge haben.

3 Ab 2024 erhöht sich die CO2-Bepreisung. Der Preis für Erdgas wird von 0,65 Cent pro Kilowattstunde auf 0,76 Cent im Jahr 2024 und 0,98 Cent im Jahr 2025 steigen.

4 Da die Nutzerzahlen der Erdgasnetze kontinuierlich abnehmen werden, steigen gleichzeitig die Netzkosten für die verbleibenden Verbraucher.

CO2-Abgabe berechnen: Wie rechnen Vermieter und Mieter sie ab - Aufmascher

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Die CO₂-Abgabe macht das Heizen mit Öl und Gas teurer. Die Kosten werden zwischen Mieter und Vermieter aufgeteilt. Grundsätzlich gilt: Je schlechter das Haus gedämmt ist, desto mehr muss der Vermieter bezahlen. So funktioniert's: CO2-Abgabe berechnen »

Was tun gegen steigende Gaspreise: Was wirklich hilft

Der gern gehörte Tipp, weniger zu duschen, bringt langfristig gesehen nicht viel. Wer nachhaltig Gas sparen möchte, muss an der Gastherme ansetzen. Laut Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur, sind rund die Hälfte aller Gasthermen in Deutschland nicht gut eingestellt − und verschleudern damit unnötig viel Energie. Mit kleinem Aufwand lässt sich hier ein großer Spareffekt erzielen.

In unserem Ratgeberartikel erklären wir leicht verständlich, wie Sie Ihre Heizung richtig einstellen und damit effektiv Gas sparen »

Wenn's wenig kosten soll: Die kleine Gasheizungsmodernisierung

Sie haben nur ein kleines Budget? Dann macht es Sinn, die bestehende Heizung zu optimieren, um steigende Gaspreise abzufedern. Folgende Maßnahmen machen sich schnell bezahlt:

  • Neue Umwälzpume: Alte Heizungspumpen sind Stromfresser. Eine moderne, hocheffiziente Pumpe spart bis zu 80 Prozent Stromkosten.
  • Hydraulischer Abgleich: Wenn es in den Rohren gluckert und sich die Räume unterschiedlich stark erwärmen, ist die Gasheizung nicht optimal eingestellt. Ein hydraulischer Abgleich schafft Abhilfe. Der Energieverbrauch sinkt um 10 bis 15 Prozent.
  • Dämmung der Rohrleitungen: So gelangt das Heizwasser ohne Wärmeverluste in die Heizkörper.
  • Einbau moderner Heizkörper-Thermostate: Wenn sich das Thermostat nur noch schwer bewegen lässt, ist es höchste Zeit für einen Austausch.
  • Neues Thermostatventil: Damit lassen sich bis zu 15 Prozent Energie einsparen – bei Kosten von nur 10−20 Euro. Der Einbau geht ganz einfach. So geht's: Thermostatventil austauschen »

Ergänzung der Heizung mit erneuerbaren Energien

Photovoltaik Anlage PV anlage nutzen Sonne auf Hausdach
Bei Hybridheizungen regelt eine intelligente Heizungssteuerung, dass die regenerative Wärmequelle immer als erstes genutzt wird. Wenn die Sonne scheint, sorgt die Solaranlage für Strom und Wärme. Nur an kalten und trüben Tagen wird Gas zugeschaltet. Das senkt die Energiekosten spürbar.
Solarwatt

Auch eine Ergänzung der vorhandenen Gasheizung mit erneuerbaren Energien hilft, Heizkosten zu sparen. Denn es ist ganz einfach: Wer weniger Gas verbraucht, zahlt auch weniger. Die Anschaffungskosten solcher Hybridheizungen werden außerdem staatlich großzügig bezuschusst. Geeignete Kombipartner für Gasheizungen sind beispielsweise eine Solarthermieanlage, ein Kaminofen oder eine Wärmepumpe.

So kombinieren Sie Gas und Wärmepumpe

Vorteil einer Hybridheizung: Wer bereits eine Gasheizung besitzt, kann das alte Heizsystem weiternutzen – und gleichzeitig modernisieren. Hier erfahren Sie, wie das geht: Gasheizung und Wärmepumpe kombinieren »

Hier erfahren Sie, wie Sie bei einer Heizungsmodernisierung am besten vorgehen sollten und stellen wir die besten Heizsysteme für den Altbau vor: Welche Heizung ist im Altbau sinnvoll? »

Eigenheim energetisch optimieren

Förderung Energieberater
Energieberater ermitteln energetische Schwachstellen und erstellen Sanierungsfahrpläne fürs Haus.
KfW-Bildarchiv/Jens Steingässer

Wer noch mehr Geld sparen und das Problem an der Wurzel packen möchte, sollte sein Eigenheim zusätzlich energetisch optimieren. Berechnungen der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online zeigen, dass der Gasverbrauch in Deutschland um rund 75 Prozent sinken würde, wenn jedes zweite Gebäude energetisch optimiert wird. So ließen sich jedes Jahr Heizkosten von etwa 14 Milliarden Euro einsparen. Das Einsparpotenzial ist also gewaltig.

Eine effektive Maßnahme, die zudem noch großzügig steuerlich gefördert wird, ist beispielsweise die Dämmung der Fassade oder des Dachs. Ein gedämmtes Haus kommt mit deutlich weniger Energie aus.

Tipp: Ein Energieberater kann mit einem Sanierungsfahrplan zeigen, welche Maßnahmen wirtschaftlich sinnvoll sind. Die Energieberatung wird mit Zuschüssen von bis zu 80 Prozent gefördert. Hier erfahren Sie mehr zu Ablauf und Kosten einer Energieberatung »

Stand: Februar 2024

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