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Gaspreise 2023 − aktuelle Entwicklungen kompakt erklärt

Gaspreisentwicklung: Prognosen & Tipps
Die Gaspreise sind seit September 2022 stetig gefallen, auf aktuell 10 Cent. Aktuell stagniert der Gaspreis auf insgesamt vergleichsweise niedrigem Niveau.
Wir erklären kompakt die aktuellen Entwicklungen, wie sich die Gaspreise im Jahr 2023 voraussichtlich weiter entwickeln werden.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
Aktueller Gaspreis in Deutschland:
10 Cent
pro 1 Kilowattstunde Gas (Stand: 24.04.2023)
Rückblick: Gaspreisentwicklung im Jahr 2022
Mit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar 2022 stiegen die Gaspreise extrem an: Laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BEDW) um durchschnittlich 75 Prozent.
Laut dem Vergleichsportal Verivox verdreifachten sich noch im August 2022 die Gaskosten (im Jahresvergleich): Zahlte eine Familie mit einem Gasverbrauch von 20.000 kWh im August 2021 noch 1.258 Euro im Jahr, waren es im August 2022 aktuell durchschnittlich 3.568 Euro − ein Anstieg um 184 Prozent.
Russland nutzte die Erdgasabhängigkeit Europas als Schalthebel, um politischen und wirtschaftlichen Druck auszuüben, was sich spürbar auf den Gaspreis auswirkte. Die Großhandelspreise für Erdgas stiegen rapide an.
Am 28. September 2022 wurde Nord Stream 1, das Deutschland bislang mit russischem Erdgas versorgte, durch Sprengsätze irreparabel beschädigt. Es ist deshalb davon auszugehen, dass wir künftig keine russischen Erdgaslieferungen mehr erhalten (es sei denn, Nord Stream 2 wird irgendwann wieder in Betrieb genommen).
Momentan sind die deutschen Gasspeicher gut gefüllt. Hinzu gekommen sind außerdem eine Reihe neuer LNG-Flüssiggasterminals. Dies alles sorgte für eine Entspannung bei den Gaspreisen, die seitdem stetig gefallen sind.
Aktueller Füllstand der deutschen Gasspeicher
65 %
(Stand: 24.04.2023)
Aktuelle Entwicklung der Gaspreise 2022 / 2023
Die Grafik der Bundesnetzagentur zeigt die Entwicklung der Gaspreise vom Jahresbeginn 2022 bis heute. Deutlich erkennbar sind die Peaks zum Beginn des russischen Angriffkriegs gegen die Ukraine im Februar, sowie im August 2022. Seit September 2022 fallen die Gaspreise wieder deutlich und liegen aktuell auf einem sehr stabilen, relativ niedrigen Niveau.

Tipp: Einen tagesaktuellen Überblick über die Gaspreisentwicklung bietet der Energiemonitor der ZEIT »
Gründe für den aktuellen Gaspreisrückgang 2023
Laut einem aktuellen Essay des Wirtschaftsberaters Dr. Nicholas Sargen, Experte der Darden School of Business, ist der Hauptgrund für den aktuellen Gaspreisrückgang, dass Europa bedeutende Schritte unternommen hat, um Erdgas und andere Energieformen einzusparen, u.a. die verstärkte Nutzung von Kohle in Deutschland, von Kernenergie in Frankreich und von Windenergie in der gesamten EU.
Der wichtigste Faktor auf der Angebotsseite sind die verstärkten Einfuhren von Flüssigerdgas (LNG). Hauptlieferant waren die Vereinigten Staaten, die sich zum weltweit größten Exporteur von LNG entwickelt haben. Nach Angaben der Energy Information Agency gingen in der ersten Hälfte des Jahres 2022 fast zwei Drittel der US-LNG-Exporte in die EU und das Vereinigte Königreich.
Ermöglicht wurden diese Lieferungen durch einen erheblichen Anstieg der Importkapazitäten der EU und des Vereinigten Königreichs, die bis 2024 gegenüber 2021 um ein Drittel zunehmen sollen. Die europäischen Länder haben die Entwicklung von zuvor stillgelegten Regasifizierungsanlagen an bestehenden Terminals reaktiviert und seit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine Modernisierungen vorgenommen.
Prognose: Gaspreisentwicklung 2023
Europa hat die Gaskrise im Jahr 2022 rückschauend betrachtet gut in den Griff bekommen. Die weitere Entwicklung der Gaspreise im Jahr 2023 wird auch davon abhängen, ob und wie schnell Deutschland sich mit alternativen Energiequellen aus seiner Gasabhängigkeit lösen kann. Momentan ist Deutschland aber auf einem guten Weg, was die aktuell stagnierende bzw. fallende Entwicklung der Gaspreise zeigt.

Im Vergleich mit der Zeit vor dem Ukrainekrieg ist dennoch insgesamt von einer Verteuerung der Gaspreise auszugehen. Denn selbst wenn wir die ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland mit Flüssiggasimporten aus Ländern wie Katar, den USA und Ägypten zumindest teilweise ersetzen können, sind diese weit teurer. Vom sehr günstigen russische Pipelinegas werden wir zukünftig jedenfalls auf absehbare Zeit nicht mehr profitieren können.
Flüssiggas − eine Alternative für die Heizung?
Heizsysteme mit Gas lassen sich auf den Betrieb mit Flüssiggas umstellen. Wie das funktioniert und welche Vor- und Nachteile damit verbunden sind erfahren Sie in unsere Artikel zur Flüssiggasheizung »
Was tun gegen steigende Gaspreise: Was wirklich hilft
Der gern gehörte Tipp, weniger zu duschen, bringt langfristig gesehen nicht viel. Wer nachhaltig Gas sparen möchte, muss an der Gastherme ansetzen. Laut Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur, sind rund die Hälfte aller Gasthermen in Deutschland nicht gut eingestellt − und verschleudern damit unnötig viel Energie. Mit kleinem Aufwand lässt sich hier ein großer Spareffekt erzielen.
In unserem Ratgeberartikel erklären wir leicht verständlich, wie Sie Ihre Heizung richtig einstellen und damit effektiv Gas sparen »
Wenn's wenig kosten soll: Die kleine Gasheizungsmodernisierung
Sie haben nur ein kleines Budget? Dann macht es Sinn, die bestehende Heizung zu optimieren, um steigende Gaspreise abzufedern. Folgende Maßnahmen machen sich schnell bezahlt:
- Neue Umwälzpume: Alte Heizungspumpen sind Stromfresser. Eine moderne, hocheffiziente Pumpe spart bis zu 80 Prozent Stromkosten.
- Hydraulischer Abgleich: Wenn es in den Rohren gluckert und sich die Räume unterschiedlich stark erwärmen, ist die Gasheizung nicht optimal eingestellt. Ein hydraulischer Abgleich schafft Abhilfe. Der Energieverbrauch sinkt um 10 bis 15 Prozent.
- Dämmung der Rohrleitungen: So gelangt das Heizwasser ohne Wärmeverluste in die Heizkörper.
- Einbau moderner Heizkörper-Thermostate: Wenn sich das Thermostat nur noch schwer bewegen lässt, ist es höchste Zeit für einen Austausch.
- Neues Thermostatventil: Damit lassen sich bis zu 15 Prozent Energie einsparen – bei Kosten von nur 10−20 Euro. Der Einbau geht ganz einfach. So geht's: Thermostatventil austauschen »
Ergänzung der Heizung mit erneuerbaren Energien

Auch eine Ergänzung der vorhandenen Gasheizung mit erneuerbaren Energien hilft, Heizkosten zu sparen. Denn es ist ganz einfach: Wer weniger Gas verbraucht, zahlt auch weniger. Die Anschaffungskosten solcher Hybridheizungen werden außerdem staatlich großzügig bezuschusst. Geeignete Kombipartner für Gasheizungen sind beispielsweise eine Solarthermieanlage, ein Kaminofen oder eine Wärmepumpe.
So kombinieren Sie Gas und Wärmepumpe
Vorteil einer Hybridheizung: Wer bereits eine Gasheizung besitzt, kann das alte Heizsystem weiternutzen – und gleichzeitig modernisieren. Hier erfahren Sie, wie das geht: Gasheizung und Wärmepumpe kombinieren »
Tipp: In unserem Artikel erfahren Sie, wie Sie bei einer Heizungsmodernisierung am besten vorgehen sollten und stellen wir die besten Heizsysteme für den Altbau vor: Welche Heizung ist im Altbau sinnvoll? »
Eigenheim energetisch optimieren

Wer noch mehr Geld sparen und das Problem an der Wurzel packen möchte, sollte sein Eigenheim zusätzlich energetisch optimieren. Berechnungen der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online zeigen, dass der Gasverbrauch in Deutschland um rund 75 Prozent sinken würde, wenn jedes zweite Gebäude energetisch optimiert wird. So ließen sich jedes Jahr Heizkosten von etwa 14 Milliarden Euro einsparen. Das Einsparpotenzial ist also gewaltig.
Eine effektive Maßnahme, die zudem noch großzügig steuerlich gefördert wird, ist beispielsweise die Dämmung der Fassade oder des Dachs. Ein gedämmtes Haus kommt mit deutlich weniger Energie aus.
Tipp: Ein Energieberater kann mit einem Sanierungsfahrplan zeigen, welche Maßnahmen wirtschaftlich sinnvoll sind. Die Energieberatung wird mit Zuschüssen von bis zu 80 Prozent gefördert. Hier erfahren Sie mehr zu Ablauf und Kosten einer Energieberatung »
Stand: April 2023
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