So stellen Sie Ihre Fußbodenheizung optimal ein

Thermostate, Regelventile, Heizkurve
Eine Fußbodenheizung bietet wohlige Wärme und Komfort – vorausgesetzt, sie ist korrekt eingestellt. Andernfalls drohen hohe Energiekosten. Mit der optimalen Einstellung erreichen Sie:
- eine gleichmäßige Wärmeverteilung in allen Räumen
- reduzierte Energieverluste durch angepasste Temperaturen
- eine längere Lebensdauer des Heizsystems.
Ein häufiges Problem ist die Überhitzung in einzelnen Bereichen, die hauptsächlich durch zu hohe Vorlauftemperaturen oder einen fehlenden hydraulischen Abgleich verursacht wird. Diese überhitzten Stellen machen sich oft durch unangenehm hohe Bodentemperaturen oder ein stickiges Raumklima bemerkbar.
Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Fußbodenheizung optimal einstellen, welche Faktoren dabei entscheidend sind und wann Sie auf professionelle Hilfe zurückgreifen sollten.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
- Fußbodenheizung: Thermostate richtig einstellen
- Hydraulischer Abgleich: Die Grundlage für ein gleichmäßig warmes Zuhause
- Regelventile bei der Fußbodenheizung einstellen
- Einstellungssache: die richtige Heizkurve für effizienten Betrieb
- Damit Sie nicht plötzlich frieren müssen: Die Wartung nicht vergessen
- Fazit: Die Fußbodenheizung richtig einstellen
Fußbodenheizung: Thermostate richtig einstellen

Thermostate sind das Herzstück der Heizungssteuerung. Man unterscheidet zwischen manuellen und digitalen Modellen:
- Manuelle Thermostate: Diese einfachen Modelle erlauben die direkte Temperaturregulierung. Sie sind robust und leicht zu bedienen, bieten aber keine zeitgesteuerte Anpassung.
- Digitale Thermostate: Diese modernen Varianten bieten programmierbare Heizzyklen und intelligente Steuerungen. Sie ermöglichen, die Heizung individuell an Ihre Tagesabläufe anzupassen. (Ein Beispiel für so ein Thermostat sehen Sie im Aufmacherbild dieses Artikels.)
Träge, aber effizient: So stellen Sie die Temperatur der Fußbodenheizung ein

Als Besitzer einer Fußbodenheizung haben Sie es sicher schon selbst bemerkt: Fußbodenheizungen reagieren träge.
Grundsätzlich gilt für Fußbodenheizungen
Vermeiden Sie ständiges Ein- und Ausschalten. Eine konstante Grundwärme spart Energie.
Gerade wer ein manuelles Thermostat im Haus hat, verfährt am besten und einfachsten, es in der Heizsaison auf einer als angenehm empfundenen Einstellung zu belassen. Anders liegt der Fall natürlich, wenn Sie verreisen oder auch bei digitalen Thermostaten, die sich automatisch steuern lassen. Hier sind differenziertere Heizintervalle möglich. Wie sollte man hier am besten vorgehen?
Digitales Thermostat einstellen
Passen Sie die Temperatur in kleinen Schritten an. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Abkühl- und Aufwärmphasen der Fußbodenheizung.
- Planen Sie die Abkühlphase ein, die in der Regel etwa zwei Stunden dauert. Bei Systemen mit dickeren Estrichschichten kann sie sogar noch länger sein. Wenn Sie also möchten, dass Ihre Heizung ab 22 Uhr nicht mehr aktiv ist, sollten Sie diese bereits um 20 Uhr abschalten.
- Ebenso wichtig ist die Aufwärmphase, die je nach System rund drei Stunden oder mehr betragen kann. Um morgens in einer wohlig warmen Umgebung aufzuwachen, stellen Sie die Heizung entsprechend früher ein, beispielsweise ab 4 Uhr für eine Zieltemperatur um 7 Uhr. Solche zeitlichen Anpassungen tragen dazu bei, den Energieverbrauch effizient zu steuern und gleichzeitig den Komfort zu erhöhen.
Wann lohnt sich ein digitales Thermostat?

Manuelle Thermostate eignen sich für kleinere Haushalte oder selten genutzte Räume. Digitale Thermostate sind ideal, wenn Sie großen Wert auf Flexibilität und Komfort legen. Achten Sie darauf, dass die Thermostate kompatibel mit Ihrer Heizungsanlage sind.
Besonders bei älteren Heizungsanlagen kann ein Upgrade auf digitale Thermostate sinnvoll sein, da diese oft eine präzisere Steuerung ermöglichen. Die Anschaffungskosten für digitale Thermostate beginnen bei etwa 70 Euro für einfache Modelle und können bei Smarthome-fähigen Geräten mit erweiterten Funktionen bis zu 250 Euro oder mehr betragen. Der potenzielle Nutzen liegt in der möglichen Energieeinsparung von bis zu 10 Prozent, da die Steuerung präziser auf den täglichen Bedarf abgestimmt werden kann. Insbesondere in Haushalten mit wechselnden Heizbedürfnissen amortisiert sich ein solches Upgrade meist innerhalb weniger Jahre. Zusätzliche Funktionen wie Fernzugriff über Apps oder die Integration in Smart-Home-Systeme können den Komfort weiter steigern.
Temperatur-Check
Zusätzlich können Sie die Raumtemperatur mit einem unabhängigen Thermometer überprüfen, um Fehlanzeigen zu vermeiden. Falls Ihr Thermostat regelmäßig zu falschen Regelwerten führt, könnte eine Neupositionierung Abhilfe schaffen. Durch die Wahl eines optimalen Standorts stellen Sie sicher, dass das Thermostat die tatsächliche Raumtemperatur präzise erfasst.
Optimaler Standort des Thermostats
- an einer Innenwand,
- möglichst in der Mitte des Raumes,
- in etwa 1,5 Metern Höhe,
- weder direkter Sonneneinstrahlung noch Zugluft ausgesetzt,
- keine unmittelbare Nähe zu Wärmequellen oder elektronischen Geräten, da diese Faktoren die Messwerte verfälschen können.
Hydraulischer Abgleich: Die Grundlage für ein gleichmäßig warmes Zuhause
Ein hydraulischer Abgleich sorgt dafür, dass alle Heizkreise gleichmäßig mit Wärme versorgt werden. Ohne diese Optimierung treten manchmal kalte Stellen oder überhitzte Bereiche auf. Zudem erhöht ein unausgeglichener Durchfluss den Energieverbrauch erheblich, da die Heizungsanlage ineffizient arbeitet. Studien des Fraunhofer IBP zeigen, dass durch einen hydraulischen Abgleich bis zu 10–15 Prozent Heizenergie eingespart werden können. Ein Plus für Ihren Geldbeutel.
So funktioniert der hydraulische Abgleich

Der hydraulische Abgleich umfasst drei Schritte:
- Wärmebedarf ermitteln: Ein Fachmann berechnet den Heizbedarf jedes Raumes anhand der DIN EN 12831 (in dieser Verordnung ist das Verfahren zur Berechnung der Norm-Heizlast beschrieben und festgelegt), um festzustellen, wie viel Wärme benötigt wird.
- Ventile einstellen: Die Regelventile der Fußbodenheizung werden entsprechend angepasst. Bei Fußbodenheizungen erfolgt dies oft über Durchflussmesser im Heizkreisverteiler.
- Messung und Kontrolle: Der Durchfluss wird gemessen und kontrolliert, um sicherzustellen, dass alle Heizkreise optimal arbeiten.
Diese Anpassungen garantieren eine gleichmäßige Wärmeverteilung und verhindern unnötige Energieverluste.

Heizung optimieren: Hydraulischer Abgleich kompakt erklärt
Der hydraulische Abgleich und die Anpassung der Heizkurve sind ein sehr effektiver Weg, um die Heizung zu optimieren und effizienter betreiben. Hier erfahren Sie, wie Sie den hydraulischen Abgleich durchführen » (im Beitrag erklärt anhand einer Öl- oder Gasheizung mit Heizkörpern, grundsätzlich ist das Vorgehen aber ähnlich).
Wie oft sollte ein hydraulischer Abgleich durchgeführt werden?
Ein hydraulischer Abgleich sollte idealerweise bei der Erstinstallation der Heizungsanlage durchgeführt werden. Danach sollte er alle 5 Jahre durchgeführt werden. Bei Fußbodenheizungen in Verbindung mit Wärmepumpen ist ein kürzeres Intervall von 3 bis 4 Jahren empfehlenswert, da hier die optimale Einstellung besonders wichtig für die Effizienz ist.
Veränderungen wie der Austausch oder der Einbau neuer Heizkreise oder die Umstellung auf moderne Heizsysteme (z. B. Wärmepumpen) können das Heizsystem aus dem Gleichgewicht bringen. Nach der Durchführung sollte ein Protokoll erstellt werden, das die ermittelten Werte und vorgenommenen Einstellungen festhält. Diese Dokumentation ist wichtig für spätere Wartungen und Optimierungen sowie als Nachweis für eventuelle Förderanträge oder energetische Sanierungen.
Regelventile bei der Fußbodenheizung einstellen

Die Regelventile des Heizkreisverteilers sind meist in der Wand hinter einer Wartungsklappe verborgen. Sie sind entscheidend, um die Heizleistung Ihrer Fußbodenheizung genau zu steuern. Sie regulieren die Durchflussmenge des Heizwassers in den einzelnen Heizkreisen und tragen damit zur gleichmäßigen Verteilung der Wärme bei.
Regelventile bestehen üblicherweise aus einem Ventilkörper, einer Einstellschraube oder einem Stellmechanismus sowie Dichtungen, die den Wasserdurchfluss kontrollieren. In modernen Anlagen können sie auch mit einem Durchflussmesser ausgestattet sein, der anzeigt, wie viel Wasser durch den jeweiligen Heizkreis fließt. Dies erleichtert die Feinjustierung.
Sollte man selbst die Einstellungen vornehmen?

Die Einstellung der Regelventile sollte grundsätzlich durch einen qualifizierten Heizungsfachmann vorgenommen werden. Nur erfahrene Hausbesitzer können kleinere Anpassungen selbst vornehmen, sollten aber vorher die Durchflusswerte dokumentieren und die Herstelleranweisungen genau beachten. Falsche Einstellungen können die Effizienz der gesamten Anlage beeinträchtigen.
So funktionieren die Regelventile der Fußbodenheizung
Regelventile gibt es in zwei Ausführungen: manuelle Ventile, die per Hand eingestellt werden, und thermostatische Ventile, die sich automatisch an die Temperatur anpassen. Moderne Fußbodenheizungen verwenden häufig elektronische Stellantriebe, die eine noch präzisere Regelung ermöglichen.
Die Skala auf den Flowmetern zeigt den Durchfluss in Litern pro Minute (l/min) an. Durch Drehen des roten Reglers kann der Durchfluss feinjustiert werden, um sicherzustellen, dass jeder Raum entsprechend seines Wärmebedarfs beheizt wird.
Ein typischer Fehler ist beispielsweise, dass die Ventile zu weit geöffnet sind, wodurch es in einigen Bereichen zu einer Überversorgung kommt. Das kann zu überhitzten Stellen führen, während andere Räume nicht ausreichend erwärmt werden. Solche Probleme wirken sich negativ auf den Energieverbrauch aus und können zu einem ungleichmäßigen Wohnkomfort führen. Ein hydraulischer Abgleich hilft hier, die Durchflussmengen korrekt einzustellen, und sorgt so für eine gleichmäßige Wärmeverteilung im ganzen Haus.
Einstellungssache: die richtige Heizkurve für effizienten Betrieb

Grundsätzlich vorab: Die optimale Heizkurve ist individuell für jedes Gebäude und hängt von Faktoren wie Dämmung, Art der Heizflächen und gewünschte Raumtemperatur ab – am besten ziehen Sie einen Fachmann hinzu, der die Heizkurve optimal einstellt.
Die Heizkurve, auch Heizkennlinie genannt, ist ein zentrales Element für die Steuerung einer Fußbodenheizung. Sie beschreibt das Verhältnis zwischen der Außentemperatur und der Vorlauftemperatur. Durch die Heizkurve wird die Vorlauftemperatur automatisch an den Wärmebedarf angepasst, wobei bei niedrigen Außentemperaturen eine höhere und bei höheren Temperaturen eine niedrigere Vorlauftemperatur bereitgestellt wird. Die Neigung der Heizkurve bestimmt, wie stark die Vorlauftemperatur bei einer Änderung der Außentemperatur steigt oder fällt, während das Niveau die gesamte Kurve parallel verschiebt.
Optimierung der Heizkurve
Eine korrekt eingestellte Heizkurve sorgt für einen effizienten Heizbetrieb, da die Heizung nur so viel Wärme produziert, wie tatsächlich benötigt wird. Die Heizkurve ist Bestandteil einer witterungsgeführten Regelung, die einen Außenfühler verwendet. Die optimale Heizkurve ist individuell für jedes Gebäude und sollte schrittweise angepasst werden. Eine falsche Einstellung kann zu einem unnötig hohen Energieverbrauch führen.
Die Optimierung der Heizkurve erfolgt in einem mehrstufigen Prozess über mehrere Heizperioden. Dabei werden Standardkurven als Ausgangsbasis verwendet und dann basierend auf den tatsächlichen Heizleistungsanforderungen und dem Nutzerverhalten schrittweise angepasst. Moderne Heizungsregler bieten bereits voreingestellte Grundkurven für verschiedene Heizungssysteme, da die Daten individuell für unterschiedliche Außentemperaturen und Raumtemperaturen ermittelt werden müssen.
Fachjargon: Vorlauf-, Rücklauftemperatur und Spreizung
- Die Vorlauftemperatur ist die Temperatur des Heizwassers, wenn es den Wärmeerzeuger verlässt und in die Heizflächen eintritt. Sie muss ausreichend hoch sein, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen, jedoch nicht zu hoch, um Energieverschwendung zu vermeiden.
- Die Heizkurve regelt die Vorlauftemperatur in Abhängigkeit von der Außentemperatur.
- Die Rücklauftemperatur ist die Temperatur des Heizwassers, nachdem es die Wärme abgegeben hat. Sie sollte möglichst niedrig sein, insbesondere bei Brennwertkesseln, um die Heizenergie effizient zu nutzen.
- Die Differenz zwischen Vorlauf- und Rücklauftemperatur wird als Spreizung bezeichnet.
Man kann sich das Heizungssystem wie einen Kreislauf vorstellen, ähnlich dem menschlichen Blutkreislauf. Die Vorlauftemperatur entspricht dem sauerstoffreichen (warmen) Blut, das vom Herzen (Heizkessel) in den Körper (Räume) gepumpt wird. Die Rücklauftemperatur entspricht dem sauerstoffarmen (abgekühlten) Blut, das zum Herzen zurückkehrt. Die Spreizung zeigt an, wie gut die Wärme im "Körper" des Gebäudes verteilt und genutzt wurde.
Bei Fußbodenheizungen liegt die optimale Vorlauftemperatur typischerweise zwischen 35 °C bis 45 °C, deutlich niedriger als bei klassischen Heizkörpern (60-70 °C). Die Rücklauftemperatur sollte etwa 5-10 °C unter der Vorlauftemperatur liegen, was eine ideale Spreizung von 5-10 Kelvin ergibt.
Damit Sie nicht plötzlich frieren müssen: Die Wartung nicht vergessen
Eine professionelle Wartung sollte mindestens alle zwei Jahre erfolgen. In Gebieten mit hartem Wasser oder bei älteren Anlagen kann ein jährlicher Rhythmus sinnvoll sein. Eine solche Wartung umfasst typischerweise:
- die Kontrolle der Heizkreise auf Durchflussprobleme;
- die Reinigung der Ventile und Thermostate, um Kalkablagerungen oder Verschmutzungen zu entfernen;
- die Überprüfung der Wasserqualität, um Korrosion oder Verschlammung vorzubeugen.
Studien zeigen, dass ungewartete Heizungsanlagen typischerweise 10 bis 15 Prozent mehr Energie verbrauchen können. In Extremfällen, etwa bei stark verschlammten Systemen, kann der Mehrverbrauch auch darüber liegen. Daher lohnt sich eine regelmäßige Inspektion auch aus wirtschaftlicher Sicht. Einige Heizungsbauer bieten kostengünstige Wartungspakete oder Energiechecks an.
Regelventile, die den Durchfluss des Heizwassers in den Heizkreisen regulieren, sind ein zentraler Bestandteil der Heizungssteuerung. Verkalkte oder verschmutzte Ventile können den Durchfluss behindern und somit die Effizienz und Wärmeverteilung negativ beeinflussen. Besonders in Regionen mit hartem Wasser ist dies wichtig, da sich Kalk schneller ablagern kann.
Fazit: Die Fußbodenheizung richtig einstellen
- Thermostate nutzen: Stellen Sie sicher, dass Ihre Thermostate korrekt eingestellt und an Ihre Tagesabläufe angepasst sind, um Energie zu sparen.
- Vorlauftemperatur optimieren: Halten Sie die Vorlauftemperatur niedrig, um Energieverluste zu minimieren und den Komfort zu erhöhen.
- Hydraulischen Abgleich durchführen: Sorgen Sie für eine gleichmäßige Wärmeverteilung durch professionellen Abgleich der Heizkreise.
- Regelmäßige Wartung: Überprüfen und reinigen Sie Regelventile und Thermostate regelmäßig, um die Effizienz und Lebensdauer Ihrer Anlage zu sichern.