Der blauviolett blühende Storchschnabel "Rozanne" blüht den ganzen Sommer hindurch. Er ist pflegeleicht, wächst schnell und kräftig-buschig, sodass Unkraut kaum eine Chance hat.
Vorgarten gestalten: Ideen und Tipps

Bilder gelungener Vorgärten
Der Vorgarten ist die Visitenkarte eines Hauses. Pflegeleicht und optisch ansprechend soll er sein. Oft kein leichtes Unterfangen, denn die Flächen sind meist klein und viele Elemente müssen vor dem Haus Platz finden: Stellplätze für Autos, Fahrräder und Mülltonnen beispielsweise, neuerdings immer öfter auch eine E-Ladesäule. Zwingend notwendig ist ein sicherer Weg, der vom öffentlichen Raum zum Entree des Hauses führt.
Wir zeigen, wie Sie das Beste aus Ihrem Vorgarten herausholen. Abwechslungsreich gestaltet und begrünt, verwandelt er sich von einer reinen Funktions- und Transitzone zu einem Wohlfühlbereich für Bewohner und Besucher.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
Wege im Vorgarten anlegen

Bevor Sie sich Gedanken zum Pflanzkonzept machen, muss ein Vorgarten seine wichtigsten Aufgaben erfüllen: Wege müssen nicht nur von der Straße zum Haus, sondern eventuell auch zur Garage oder zu den Mülltonnen führen. Beginnen Sie damit als erstes.
Hauptwege befestigt man am besten mit Pflaster oder Platten, damit das Ziel bei jedem Wetter sauberen Fußes erreicht werden kann. Orientieren Sie sich bei der Wegbreite an Richtwerten, die sich als praxistauglich herausgestellt haben: Auf dem Hauptweg zum Haus sollten beispielsweise zwei Personen aneinander vorbeigehen können. Hier ist eine Breite von 130 Zentimetern sinnvoll. Für Nebenwege reicht die Hälfte aus.

"Funktionale Flächen wie Zufahrt und Zugang zum Haus brauchen eine solide Pflasterung, um jederzeit gut begehbar zu sein. Bei allen anderen Flächen wie etwa Fahrradstellplätzen reicht ein loser Belag etwa aus Kieselsteinen aus. Das hat den Vorteil, dass Niederschläge an Ort und Stelle versickern und das Kleinklima verbessert sich. Lose Belagmaterialien sind außerdem zeitlos: Sie passen zu modernen Reihenhäusern ebenso wie zu alten Villen, sie sind keiner Mode unterworfen."
André Meyer, Mitglied im Verbund Gärtner von Eden


Haus und Vorgarten aufeinander abstimmen

Bei der Wahl der Baustoffe für den Weg ist die Auswahl groß. Grundsätzlich sollte man sich an Architektur, Oberfläche und Farbe des Hauses orientieren. Großformatige Platten eignen sich besser für gerade und formale Flächen, mit kleineren Pflastersteinen bekommt man kurvige Verläufe gut in den Griff.
Planen Sie daneben auch ausreichend große Flächen für Fahrräder, Kinderwagen oder Mülltonnen ein. Hier reichen versickerungsfähige, sogenannte wassergebundene Beläge aus. Um die Wege von Pflanzbereichen abzugrenzen, bieten sich Begrenzungsbänder aus Metall an. Sie verhindern, dass Erde aus den Beeten auf den Weg gelangt.


Eine Gartenbank für den Vorgarten
lässt sich leicht selber bauen. Eine Eichenholzplatte und ein Bäumchen mit Übertopf sind die Hauptzutaten. Unsere Bauanleitung zeigt, wie Sie die Gartenbank selber bauen können »
Planungs-Checkliste für den Vorgarten
Hier einige Tipps, die Ihnen bei der Vorgartenplanung weiterhelfen:
- Der Stil des Vorgartens sollte zu dem des Hauses passen.
- Funktionales: Der Wegverlauf sowie Stellplätze für Bikes, Briefkasten usw. sollten von Anfang an in die Planung einbezogen werden.
- Einfriedung: Hier gilt es, die Bauordnung bezüglich der Höhe von Zaun oder Mauer zu beachten.
- Begrünung: Von naturnaher Bepflanzung profitieren Flora und Fauna.
- Kommunikation: Smart-Home-Systeme sichern im Urlaub das Haus.
Abgrenzung zum Nachbarn: Zäune, Hecken & Mauern

Natürlich möchte jeder Hausbesitzer seine Privatsphäre wahren und unerwünschten Zutritt zu seinem Grundstück unterbinden – angefangen bei Hunden und ihren Hinterlassenschaften.
Auch dabei sind Vorschriften zu beachten, die in Bebauungsplänen und im Nachbarschaftsrecht festgehalten sind. Das betrifft beispielsweise die Höhe von Zäune und Hecken, den Abstand zur Grundstücksgrenze und die Art der Bepflanzung oder des Zauns. Es ist außerdem sinnvoll, Nachbarn über die gestalterischen Absichten zu informieren. Eventuell lässt sich ja eine gemeinsame Lösung finden: Bei einem gemeinsamen Zaun lassen sich die Baukosten teilen und auf Abstandsflächen kann verzichtet werden.



Gestalten mit Zäunen, Mauern und Hecken
Ob Hecke, Zaun oder Mauer – die Gartengrenze sollte sich harmonisch ins Gesamtbild einfügen. Einem Bauerngarten steht zum Beispiel ein Holzzaun gut zu Gesicht, während Gabionen gut zu moderner Architektur passen. Unsere Übersicht zeigt Beispiele zum Gestalten der Grundstücksgrenze »

Häufig steht sie im Vorgarten: die Wärmepumpe. Ein optisches Highlight ist sie dort allerdings in der Regel nicht: Hier zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Wärmepumpe geschickt verstecken können, ohne ihre Funktion zu beeinträchtigen: 6 Tipps, um die Wärmepumpe zu verstecken »
Lebendiges Grün vor der Haustür: Den Vorgarten gestalten
Wie aber nun den Vorgarten selbst gestalten? Am besten so, dass ein vielfältiger, ansprechender und vor allem grüner Lebensraum entsteht, in dem sich die Bepflanzung gegenüber unerwünschten Gewächsen durchsetzt. Das funktioniert am besten mit Pflanzen, die zum jeweiligen Standort passen, die robust sind und gut miteinander harmonieren.

Bei der Wahl sollte man berücksichtigen, ob der Vorgarten eher nach Norden oder Süden ausgerichtet ist. Dann werden entweder schattenliebende oder hitzetolerante Pflanzen ausgesucht, deren Pflegeaufwand gering ist, wenn sie sich wohlfühlen. Auf der Südseite bieten sich mediterrane Kräuter und Gräser, Lavendel oder Zistrosen an, auf der Nordseite fühlen sich Funkien, Storchschnäbel sowie Hortensien wohl.

"Für einen sonnigen bis halbschattigen Vorgarten geben ein oder zwei Solitäre wie Blumenhartriegel oder Weidenblättrige Birne ebenso wie Kiefern oder Eiben mit Formschnitt tolle Eyecatcher ab. Dazu kombiniere ich gern trockentolerante Stauden wie Lavendel, Katzenminze „Walkers Low“, Storchschnabel „Rozanne“ oder den Salbei „Ostfriesland“. Gräser wie das Lampenputzergras „Little Bunny“ bringen zusätzlich Bewegung ins Beet.
André Meyer, Mitglied im Verbund Gärtner von Eden
Lavendel eignet sich sehr gut für sonnige Vorgärten. Es hat eine kompakte Wuchsform und macht ganzjährig eine gute Figur im Beet.
Berücksichtigen Sie die Endgröße der Pflanzen

Achten Sie außerdem darauf, dass die vorgesehenen Pflanzen nicht im Lauf der Zeit die Proportionen sprengen. Es wäre schade, wenn ein lieb gewonnener Hausbaum gefällt werden muss, einfach weil er zu groß wird.
Keine Sorge: Es gibt eine Vielzahl von kleinkronigen oder als Spalier geformte Bäume sowie Großsträucher, die sich – möglicherweise mit effektvoller Beleuchtung – im Vorgarten integrieren lassen. Man kombiniert sie am besten mit bodendeckenden oder horstbildenden Stauden. Sie haben den Vorteil, dass sie Unkrautwuchs unterdrücken.

Ein Hausbaum im Vorgarten ist ein toller Blickfang, setzt Akzente und spendet im Sommer wertvollen Schatten. Er verleiht dem Haus erst seinen eigenen Charakter. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie den richtigen Baum für Ihren Garten auswählen – auch bei wenig Platz. Außerdem stellen wir die 10 schönsten Gartenbäume im Kurzportrait vor. Die 10 schönsten Bäume für den Garten »
Schottergarten − ist er wirklich so pflegeleicht?
Oft halten es Hausbesitzer aus praktischen Gründen für eine gute Lösung, den Vorgarten als Schottergarten zu gestalten − eine Steinschüttung also, ganz ohne Bewuchs und mit Unkrautvlies im Untergrund. Sie hoffen, dadurch Pflegearbeiten minimieren zu können. Aus ökologischer wie auch aus gärtnerischer Sicht wird diese Herangehensweise allerdings zunehmend kritisch hinterfragt. Denn:
- Pflegeleicht sind Steinschüttungen nur so lange, bis sich Laub und andere organische Stoffe ablagern. Dann beginnen sich Unkräuter, Moose und Flechten anzusiedeln, die mühsam und zeitaufwendig beseitigt werden müssen.
- Die Steinflächen heizen sich bei Hitze überproportional stark auf, denn es fehlt Pflanzenbewuchs, der durch Verdunstung für Abkühlung sorgt.
- Schottergärten versiegeln den Boden, da sie kaum Wasser aufnehmen können. So erhöht sich bei Starkregen die Überschwemmungsgefahr.
- Für Flora und Fauna – vor allem für Insekten und Vögel – sind Schotterflächen ökologisch wertlos.
Auch der Gesetzgeber sieht Schottergärten inzwischen kritisch. In vielen Kommunen sind sie laut Bauordnung oder Naturschutzgesetz verboten. Es ist deshalb sinnvoll, sich im Vorfeld der Vorgartengestaltung nach eventuellen Auflagen der Gemeinde zu erkundigen.
Ein Sicherheitskonzept für den Vorgarten

Last but not least ist für den Vorgarten ein durchdachtes Lichtkonzept wichtig. Es dient drei Zwecken: Das Lokalisieren und Aufschließen der Haustür wird erleichtert, der sichere Gang zur Tür ist gewährleistet. Und Einbrecher sollen sich nicht im Schutz der Dunkelheit anschleichen können.

Die erforderliche Beleuchtung besteht in der Regel aus mehreren Komponenten: einer Außenleuchte am Haus, die die Tür erhellt, sowie Leuchten, die den Weg zum Eingang illuminieren.
LED-Leuchten bieten die Möglichkeit, den Vorgarten über den funktionalen Aspekt hinaus effektvoll und stilvoll in Szene zu setzen. Niedervoltsysteme haben außerdem den Vorteil, dass sie sich mit geringen Fachkenntnissen installieren lassen. Viele Systeme lassen sich dazu bequem und intelligent per App steuern.

Hand in Hand mit dem Lichtmanagementgeht die Planung eines Kommunikations- und Sicherheitssystems: Über eine Gegensprechanlage wird vor dem
Öffnen der Tür mit Besuchern kommuniziert. Einen Schritt weiter geht die Videoüberwachung des Grundstücks. Hier gelten die Vorgaben des Bundesdatenschutzgesetzes: Angrenzende Straßen oder Grundstücke darf man nicht mitfilmen. Denn nicht zuletzt soll der Vorgarten ein Ort sein, bei dem das freundliche Miteinander im Vordergrund steht.
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