Ratgeber Gartengrenzen: Gestalten mit Zäunen, Mauern und Hecken
Sichtschutz für den Garten anlegen
Ob Hecke, Zaun oder Mauer – die Gartengrenze sollte sich harmonisch ins Gesamtbild einfügen. Einem Bauerngarten steht zum Beispiel ein Holzzaun gut zu Gesicht, während Gabionen gut zu moderner Architektur passen. Unsere Übersicht zeigt Beispiele zum Gestalten der Grundstücksgrenze.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
Wichtig
Bevor Sie loslegen, sollten Sie sich beim örtlichen Bauamt nach eventuellen Material-Einschränkungen und Grenzabständen erkundigen.
Lebendige Abgrenzung: Hecken
Im Gegensatz zu Zäunen oder Mauern, mit denen nur harte Kanten möglich sind, ist das Erscheinungsbild von Hecken weicher. Laubabwerfende Hecken wechseln ihr Aussehen sogar mit den Jahreszeiten – das bringt Abwechslung in den Garten.
Sträucher wie Hainbuche, Liguster oder Blutbuche lassen sich mit der Schere zudem gut in eine schlanke Form bringen – ideal wenn wenig Platz zur Verfügung steht. Damit sie schön dicht wachsen, müssen Sie die Schnitthecken 1–2 mal im Jahr stutzen. Das regt die Pflanzen an, sich zu verzweigen.
Die Pflanzenwahl: Immergrün oder laubabwerfend?
Wer ganzjährig Sichtschutz genießen möchte, sollte dagegen auf immergrüne Gehölze wie Eibe, Kirschlorbeer, Lebensbaum, Stechpalme oder die Glanzmispel (für Regionen mit mildem Klima) setzen. Großer Vorteil: Sie bieten ganzjährigen Sichtschutz. Ein Nachteil der immergrünen Hecken ist, dass sie schnell monoton wirken können. Und es dauert einige Jahre, bis die Hecke ihre gewünschte Endhöhe erreicht hat.
Achtung: Kirschlorbeer und Schmetterlingsstrauch sind in der Schweiz verboten!
Seit dem 1. September 2023 ist es in der Schweiz verboten, Kirschlorbeer und Schmetterlingsstrauch einzuführen, zu verkaufen, zu verschenken oder zu tauschen. Der Grund: Es handelt sich um invasive Arten. Wenn Eigenheimbesitzer jedoch bereits Kirschlorbeer in Ihrem Garten haben, müssen sie ihn nicht entfernen.
In diesem Beitrag erfahren Sie, was Kirschlorbeer und Schmetterlingsstrauch so problematisch macht und ob auch in Deutschland ein Verbot droht »
Laubabwerfende Hecken spiegeln dagegen den Wechsel der Jahreszeiten wider. Sie sehen natürlicher aus. Und eventuell können Sie im Winter auf Sichtschutz verzichten, da Sie sich nur wenig im Garten aufhalten. Typische laubabwerfende Heckenpflanzen sind Hainbuchen, Rotbuchen, Liguster, Weißdorn oder Feldahorn.
Schneller Sichtschutz
Sie wollen einen schnellen Sichtschutz für Terrasse, Garten oder Balkon, haben aber keine Geduld, eine Hecke wachsen zu lassen? Im Handel sind Fertighecken in Pflanzkästen erhältlich.
In unserer Bildergalerie Schneller Sichtschutz für Garten und Balkon finden Sie weitere originelle Ideen, mit denen ein schneller Sichtschutz geschaffen wird. So haben Schaulustige keine Chance!
Der Klassiker: Holzzäune
Zäune oder Sichtschutzelemente aus Holz brauchen wenig Platz und sind relativ preisgünstig – vor allem in Fichte und Kiefer.
Allerdings sind diese Holzarten wenig wetterbeständig – es sei denn, sie sind kesseldruckimprägniert. Zusätzlich empfiehlt es sich, den Zaun regelmäßig mit Lacken oder Lasuren zu streichen. Lärche, Eiche, Douglasie oder Robinie halten sich dagegen auch ohne Holzschutzmaßnahmen gut, ebenso wie tropische Hölzer. Letztere sollten Sie aber nur mit FSC-Siegel kaufen, um den Regenwald zu schonen.
Tipps
- Achten Sie beim Einbau auf konstruktiven Holzschutz. Die Pfosten sollten keinen direkten Bodenkontakt haben, sondern besser auf Metallschuhen oder speziellen Bodenhülsen stehen.
- Gegen eindringendes Wasser von oben hilft es, die Zaunlatten abzuschrägen; für Pfosten gibt es spezielle Abdeckhauben.
- Verwenden Sie feuerverzinkte oder Messingschrauben zur Befestigung der Hölzer. Sie hinterlassen keine Rostflecken auf dem Holz.
Filigrane Lösung: Metallzäune
Wer sich für Metall entscheidet, sollte bei gusseisernen Zäunen eine feuerverzinkte oder lackierte Ausführung wählen. Maschendraht- oder Stabgitterzäune halten länger, wenn sie feuerverzinkt oder kunststoffummantelt sind.
Einen Sichtschutz bieten sie nicht, markieren aber die Grundstücksgrenze und wehren zuverlässig etwa Hunde ab.
Moderner Lärmschutz: Gabionen
Gabionenwände sieht man oft neben vielbefahrenen Straßen. Dies hat einen guten Grund: Sie sind ein effektiver Lärmschutz.
Aber Sie haben weitere Vorteile: Sie sind schneller aufgestellt als eine Mauer und passen gut zu moderner Architektur. Durch die Befüllung mit verschiedenen Materialien, wie zum Beispiel unterschiedlichfarbigen Steinen oder Glas, können Sie kreative Akzente setzen.
Stein auf Stein: Mauern
Bei Mauern müssen Sie sich in der Regel weniger Gedanken zur Haltbarkeit machen. Fachgerecht errichtet, überdauern sie Jahrzehnte. Mit etwas handwerklichem Geschick können Sie bei kleineren Sitz- oder Trockenmauern selbst Hand anlegen. Bei höheren Mauern oder komplizierten Steinverbänden ist der Fachmann gefragt.
Trockenmauern werden aus beliebigen Natursteinen, ganz ohne Mörtel, errichtet. Ihr großer Vorteil: Sie brauchen kein aufwendiges Fundament. 40 cm verdichteter Schotter als Untergrund genügen. Wichtig ist eine leichte Neigung (10 Prozent) zum Hang, bei einem frei stehenden Bauwerk beidseitig. Um genügend Stabilität zu erhalten, sollten 10 Prozent aller Steine so breit wie die Mauer sein. Diese nennt man Durchbinder.
Mauern, die mit Mörtel erstellt werden, brauchen ein frostsicheres Betonfundament – bis etwa 80 cm Tiefe.
Damit kein Regenwasser eindringen kann, sollten Sie grundsätzlich für den Mauerkopf eine Abdeckung vorsehen. Zur Wahl stehen Metallblechabdeckungen, Dachziegel, Naturstein- oder Betonsteinplatten.
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