Silikonfugen erneuern: Einfache Anleitung für Anfänger

Silikonfugen abziehen Anleitung

Alte Silikonfugen entfernen & neue ziehen

Foto: J. Fink Verlag

Silikonfugen werden mit der Zeit porös oder setzen manchmal sogar Schimmel an. Sie sollten erneuert werden. In unserer anfängertauglichen Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigen wir Ihnen, wie Sie alte Silikonfugen entfernen und eine neue Silikonnaht ziehen. Und: Welche Fehler Sie dabei vermeiden sollten.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Alte Silikonfugen entfernen
  2. Neue Silikonfugen ziehen

Alte Silikonfugen entfernen

Als erstes müssen die alten Silikonfugen gründlich entfernt werden, damit die neue Silikonierung gut auf dem Untergrund haften kann.

Alte Silikonfugen entfernen
Gehen Sie sorgfältig vor und passen Sie auf, den Untergrund nicht zu beschädigen.
Foto: J. Fink Verlag

1 Alte Silikonfuge lösen
Alte Silikonfugen können Sie am einfachsten mit einem Cutter entfernen. Setzen Sie den Cutter an der oberen und unteren Silikonkante an und fahren Sie mit einem glatten Schnitt an der Kante entlang. Die so gelöste Silikonfuge können Sie dann in einem Stück abziehen.

Alte Silikonreste entfernen
Die Silikonreste lassen sich von der Glasrückwand und der Küchenarbeitsplatte gut abkratzen.
Foto: J. Fink Verlag

2 Silikonreste abschaben
Die verbliebenen Silikonreste können Sie mit einem Ceranfeldschaber oder Messer abschaben. Das funktioniert besonders gut auf glatten Untergründen.

Putzarbeiten vorm Silikonieren
Wer es sich besonders einfach machen will, kann auch zum Silikonentferner greifen, aber in vielen Fällen wird er nicht unbedingt nötig sein.
Foto: J. Fink Verlag

3 Feinarbeiten
Um die letzten verbliebenen Silikonreste zu entfernen, reichen in der Regel ein Putzschwamm und Spülmittel. Reiben Sie dazu mit der harten Putzschwammseite an der Silikonfuge entlang, um die letzten hartnäckigen Silikonreste zu entfernen.

Neue Silikonfugen ziehen

Silikonieren ist eine Kunst für sich. Nicht ohne Grund gibt es für diese Aufgabe ausgebildete Handwerker. Aber mit etwas Übung bekommen auch Heimwerker recht ansehnliche Silikonfugen hin. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie dabei besonders achten sollten.

Tipp: Beginnen Sie zunächst auf einer kurzen Strecke mit der ersten Silikonfuge, um ein Gefühl für das richtige Vorgehen zu bekommen.

Putzarbeiten vorm Silikonieren
Mit Glasreiniger lassen sich Oberflächen fettfrei reinigen.
Foto: J. Fink Verlag

1 Oberfläche reinigen
Um die neue Silikonfuge aufzubringen, muss die Oberfläche komplett sauber, trocken und fettfrei sein. Wenn nicht schon geschehen, sollten Sie die Oberfläche deshalb gründlich putzen.

2 Abkleben mit Malerkrepp
Für Anfänger bietet es sich an, die Fuge mit Malerkrepp in einer geraden Linie abzukleben. Das verhindert Schmierereien und die Fuge sieht hinterher schön gleichmäßig aus. Außerdem können Sie so genau festlegen, wie breit die Fuge werden soll. Silikonierprofis verzichten üblicherweise auf diesen Arbeitsschritt.

Silikonfuge mit Malerkrepp abkleben
Foto: J. Fink Verlag

Wir gehen auf Nummer Sicher und kleben die Fuge mit Malerkrepp ab.

Silikonfuge mit Malerkrepp abkleben
Foto: J. Fink Verlag

Die Breite der späteren Fuge ist so exakt vorgegeben.

Silikonierspritze zuschneiden
Die Kartuschenspitze hängt seitlich an der Kartuschentube. Sie lässt sich einfach abnehmen, zuschneiden und wird anschließend wieder auf die Tube aufgesetzt.
Foto: J. Fink Verlag

3 Spritzpistole vorbereiten
Bevor Sie loslegen, müssen Sie die Silikonkartusche auf ihren Einsatz vorbereiten:

  1. Schneiden Sie von der Kartuschenspitze ein Stück ab, am besten leicht schräg (siehe Bild). Achtung: Je tiefer Sie den Schnitt ansetzen, desto mehr Silikon wird herausquellen und desto breiter wird Ihre Fuge.
  2. Auch von der Kartuschentube schneiden Sie oben ein kleines Stück ab, am besten mit einem Cutter.
  3. Setzen Sie die Kartuschenspitze auf die vorbereitete Tube auf.
  4. Zum Schluss legen Sie vorbereitete Kartusche in die Silikon-Spritzpistole ein. Wenn es noch irgendwo haken sollten, können Sie den Hebel hinten an der Spritzpistole hochziehen.
Silikonfuge neu ziehen: Silikoniermasse spritzen
Bringen Sie das Silikon möglichst gleichmäßig in der Fuge auf.
Foto: J. Fink Verlag

4 Silikonmasse aufbringen
Mit der Silikonkartusche pressen Sie die Silikonmasse heraus. Mit dem Hebel regulieren Sie die Menge an Silikon, die aus der Kartusche kommt.

Setzen Sie die Silikonspritze in einer Ecke an und bringen Sie das Silikon entlang der Fuge auf. Dabei sollten Sie im Zweifelsfall eher etwas zuviel als zu wenig Silikon auftragen, denn wenn Sie hinterher die Silikonfuge abziehen, lässt sich überschüssiges Silikon leicht entfernen. Wenn Sie an einer Stelle hingegen zu wenig Silikon aufgetragen haben, lässt sich das hinterher kaum noch korrigieren.

Drücken Sie zum Schluss den Hebel an der Kartusche nach vorne, damit kein Silikon mehr herausquellen kann.

Silikonfugen abziehen Anleitung
Wenn Sie die Fuge abziehen, wird überschüssiges Silikon automatisch abgestreift.
Foto: J. Fink Verlag

5 Silikonfuge abziehen
Jetzt können Sie die Silikonfuge abziehen. Dafür gibt es spezielle Fugenglätter aus Kunststoff. Ein komplettes Set kostet nur wenige Euros. Aber auch ein normaler Eisstiel erfüllt seinen Zweck, wie in unserem Beispiel.

Wichtig: Reiben Sie den Fugenglätter vor dem Abziehen mit Babyfeuchttüchern ab. Sie enthalten ein Öl, das verhindert, dass das Silikon daran haftet.

Silikonfuge abziehen: Ergebnis
Nach dem Abziehen der Silikonfuge sieht das Ergebnis so aus.
Foto: J. Fink Verlag

Jetzt ziehen Sie die Silikonfuge gleichmäßig und in einem Rutsch ab − nur das sorgt für ein schönes gleichmäßiges Ergebnis. Wenn Sie zwischendurch absetzen, gibt das unschöne Stellen, die sich kaum noch korrigieren lassen.

Achtung: Silikon trocknet schnell. Bereits nach etwa einer Viertelstunde bildet Silikon eine Haut und lässt sich dann nicht mehr bearbeiten. Wenn Sie in dieser Phase das Silikon bearbeiten, verzieht sich das Silikon beim Kontakt sofort und wird wellig.

Was ist vom Spüli-Trick zu halten?

Es ist ein beliebter Silikonier-Trick: Bevor das Silikon abgezogen wird, wird die Silikonfuge mit einer Wasser-Spülmittel-Mischung eingesprüht. Das Ergebnis sieht häufig auf den ersten Blick nicht schlecht aus. Der Nachteil ist allerdings, dass die Silikonfuge hinterher häufig matt und stumpf erscheint. Ein weiteres Problem: Wenn die Wasser-Spülmittel-Mischung zwischen Silikon und Untergrund gerät, verschlechtert sich die Haftung der Fuge.

Wir empfehlen die Feuchttücher-Variante, da somit viel sauberer gearbeitet werden kann.

Malerkrepp von fertiger Silikonfuge abziehen
Arbeiten Sie zügig beim Silikonieren, bevor das Silikon anfängt zu trocknen und eine Haut auf der Oberfläche bildet.
Foto: J. Fink Verlag

6 Malerkrepp abziehen
Sobald die Fuge fertig abgezogen ist, sollten Sie das Malerkrepp gleich entfernen. Sie erhalten eine saubere Silikonkante.

Fertige Silkonfuge: Misslungenes Ergebnis
Diese Silikonfuge ist ein gutes Beispiel dafür, wie man es nicht machen sollte. Das Malerkrepp wurde erst abgezogen, nachdem die Silikonfuge bereits getrocknet war.
Foto: J. Fink Verlag

Ziehen Sie das Malerkrepp auf keinen Fall erst ab, wenn die Silikonfuge getrocknet ist. Denn dann erhalten Sie dieses unschöne Ergebnis: Das Silikon klebt am Malerkrepp und am Untergrund fest und wird am Rand abgerissen.

Fertige Silikonfuge: Ergebnis
Foto: J. Fink Verlag

7 Silikon trocknen lassen
Auch wenn das Silikon schon nach kurzer Zeit trocken und fest aussieht, dauert es tatsächlich einige Tage, bis es innen komplett durchgetrocknet ist. Pro Millimeterschicht Silikon sollten Sie etwa einen Tag Trockenzeit rechnen. In dieser Zeit sollten Sie das Silikon möglichst nicht berühren.

Fazit: Die wichtigsten Tipps beim Silikonieren

  1. Bereiten Sie den Untergrund gründlich vor, damit das frische Silikon gut haften kann.
  2. Silikon ist nicht gleich Silikon. Achten Sie darauf, die richtige Silikonart für Ihr Projekt auszuwählen, beispielsweise Sanitärsilikon.
  3. Achten Sie darauf, das Silikon gleichmäßig in einem Rutsch aufzubringen und abzuziehen.
  4. Arbeiten Sie zügig. Silikonieren ist nichts für Zauderer und Zögerer.

Konzeption und Fotos: J. Fink Verlag

Wir verwenden Cookies, um Informationen über die Nutzung der Webseite zu sammeln. Diese Cookies helfen uns dabei, Ihnen ein optimales Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf den Button "Alles akzeptieren" erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden. Für weitere Informationen über die Nutzung von Cookies oder für die Änderung Ihrer Einstellungen klicken Sie bitte auf "Cookie Einstellungen".

Datenschutzerklärung | Impressum
Alles akzeptieren Cookie-Einstellungen Weiter ohne Einwilligung
Technisch notwendige Cookies

Diese Cookies sind erforderlich und wesentlich, um die Kernfunktionalität der Webseite zu aktivieren und zu ermöglichen. Wesentliche Cookies können über die Funktion dieser Seite nicht deaktiviert werden. Sie können Cookies jederzeit generell in Ihrem Browser deaktivieren. Wir möchten Sie jedoch darauf hinweisen, dass es dann zu Problemen beim Aufruf der Website kommen kann.

Analyse

Diese Technologien ermöglichen es uns, die Nutzung der Website zu analysieren, um die Leistung zu messen und zu verbessern.

Google Tagmanager Google Analytics Google Optimize
Detaillierte Infos

Speichern und schließen Alles akzeptieren