Wir gehen auf Nummer Sicher und kleben die Fuge mit Malerkrepp ab.
Silikonfugen erneuern: Einfache Anleitung für Anfänger
Alte Silikonfugen entfernen & neue ziehen
Silikonfugen werden mit der Zeit porös oder setzen manchmal sogar Schimmel an. Sie sollten erneuert werden. In unserer anfängertauglichen Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigen wir Ihnen, wie Sie alte Silikonfugen entfernen und eine neue Silikonnaht ziehen. Und: Welche Fehler Sie dabei vermeiden sollten.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
Alte Silikonfugen entfernen
Als erstes müssen die alten Silikonfugen gründlich entfernt werden, damit die neue Silikonierung gut auf dem Untergrund haften kann.
1 Alte Silikonfuge lösen
Alte Silikonfugen können Sie am einfachsten mit einem Cutter entfernen. Setzen Sie den Cutter an der oberen und unteren Silikonkante an und fahren Sie mit einem glatten Schnitt an der Kante entlang. Die so gelöste Silikonfuge können Sie dann in einem Stück abziehen.
2 Silikonreste abschaben
Die verbliebenen Silikonreste können Sie mit einem Ceranfeldschaber oder Messer abschaben. Das funktioniert besonders gut auf glatten Untergründen.
3 Feinarbeiten
Um die letzten verbliebenen Silikonreste zu entfernen, reichen in der Regel ein Putzschwamm und Spülmittel. Reiben Sie dazu mit der harten Putzschwammseite an der Silikonfuge entlang, um die letzten hartnäckigen Silikonreste zu entfernen.
Neue Silikonfugen ziehen
Silikonieren ist eine Kunst für sich. Nicht ohne Grund gibt es für diese Aufgabe ausgebildete Handwerker. Aber mit etwas Übung bekommen auch Heimwerker recht ansehnliche Silikonfugen hin. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie dabei besonders achten sollten.
Tipp: Beginnen Sie zunächst auf einer kurzen Strecke mit der ersten Silikonfuge, um ein Gefühl für das richtige Vorgehen zu bekommen.
1 Oberfläche reinigen
Um die neue Silikonfuge aufzubringen, muss die Oberfläche komplett sauber, trocken und fettfrei sein. Wenn nicht schon geschehen, sollten Sie die Oberfläche deshalb gründlich putzen.
2 Abkleben mit Malerkrepp
Für Anfänger bietet es sich an, die Fuge mit Malerkrepp in einer geraden Linie abzukleben. Das verhindert Schmierereien und die Fuge sieht hinterher schön gleichmäßig aus. Außerdem können Sie so genau festlegen, wie breit die Fuge werden soll. Silikonierprofis verzichten üblicherweise auf diesen Arbeitsschritt.
3 Spritzpistole vorbereiten
Bevor Sie loslegen, müssen Sie die Silikonkartusche auf ihren Einsatz vorbereiten:
- Schneiden Sie von der Kartuschenspitze ein Stück ab, am besten leicht schräg (siehe Bild). Achtung: Je tiefer Sie den Schnitt ansetzen, desto mehr Silikon wird herausquellen und desto breiter wird Ihre Fuge.
- Auch von der Kartuschentube schneiden Sie oben ein kleines Stück ab, am besten mit einem Cutter.
- Setzen Sie die Kartuschenspitze auf die vorbereitete Tube auf.
- Zum Schluss legen Sie vorbereitete Kartusche in die Silikon-Spritzpistole ein. Wenn es noch irgendwo haken sollten, können Sie den Hebel hinten an der Spritzpistole hochziehen.
4 Silikonmasse aufbringen
Mit der Silikonkartusche pressen Sie die Silikonmasse heraus. Mit dem Hebel regulieren Sie die Menge an Silikon, die aus der Kartusche kommt.
Setzen Sie die Silikonspritze in einer Ecke an und bringen Sie das Silikon entlang der Fuge auf. Dabei sollten Sie im Zweifelsfall eher etwas zuviel als zu wenig Silikon auftragen, denn wenn Sie hinterher die Silikonfuge abziehen, lässt sich überschüssiges Silikon leicht entfernen. Wenn Sie an einer Stelle hingegen zu wenig Silikon aufgetragen haben, lässt sich das hinterher kaum noch korrigieren.
Drücken Sie zum Schluss den Hebel an der Kartusche nach vorne, damit kein Silikon mehr herausquellen kann.
5 Silikonfuge abziehen
Jetzt können Sie die Silikonfuge abziehen. Dafür gibt es spezielle Fugenglätter aus Kunststoff. Ein komplettes Set kostet nur wenige Euros. Aber auch ein normaler Eisstiel erfüllt seinen Zweck, wie in unserem Beispiel.
Wichtig: Reiben Sie den Fugenglätter vor dem Abziehen mit Babyfeuchttüchern ab. Sie enthalten ein Öl, das verhindert, dass das Silikon daran haftet.
Jetzt ziehen Sie die Silikonfuge gleichmäßig und in einem Rutsch ab − nur das sorgt für ein schönes gleichmäßiges Ergebnis. Wenn Sie zwischendurch absetzen, gibt das unschöne Stellen, die sich kaum noch korrigieren lassen.
Achtung: Silikon trocknet schnell. Bereits nach etwa einer Viertelstunde bildet Silikon eine Haut und lässt sich dann nicht mehr bearbeiten. Wenn Sie in dieser Phase das Silikon bearbeiten, verzieht sich das Silikon beim Kontakt sofort und wird wellig.
Was ist vom Spüli-Trick zu halten?
Es ist ein beliebter Silikonier-Trick: Bevor das Silikon abgezogen wird, wird die Silikonfuge mit einer Wasser-Spülmittel-Mischung eingesprüht. Das Ergebnis sieht häufig auf den ersten Blick nicht schlecht aus. Der Nachteil ist allerdings, dass die Silikonfuge hinterher häufig matt und stumpf erscheint. Ein weiteres Problem: Wenn die Wasser-Spülmittel-Mischung zwischen Silikon und Untergrund gerät, verschlechtert sich die Haftung der Fuge.
Wir empfehlen die Feuchttücher-Variante, da somit viel sauberer gearbeitet werden kann.
6 Malerkrepp abziehen
Sobald die Fuge fertig abgezogen ist, sollten Sie das Malerkrepp gleich entfernen. Sie erhalten eine saubere Silikonkante.
Ziehen Sie das Malerkrepp auf keinen Fall erst ab, wenn die Silikonfuge getrocknet ist. Denn dann erhalten Sie dieses unschöne Ergebnis: Das Silikon klebt am Malerkrepp und am Untergrund fest und wird am Rand abgerissen.
7 Silikon trocknen lassen
Auch wenn das Silikon schon nach kurzer Zeit trocken und fest aussieht, dauert es tatsächlich einige Tage, bis es innen komplett durchgetrocknet ist. Pro Millimeterschicht Silikon sollten Sie etwa einen Tag Trockenzeit rechnen. In dieser Zeit sollten Sie das Silikon möglichst nicht berühren.
Fazit: Die wichtigsten Tipps beim Silikonieren
- Bereiten Sie den Untergrund gründlich vor, damit das frische Silikon gut haften kann.
- Silikon ist nicht gleich Silikon. Achten Sie darauf, die richtige Silikonart für Ihr Projekt auszuwählen, beispielsweise Sanitärsilikon.
- Achten Sie darauf, das Silikon gleichmäßig in einem Rutsch aufzubringen und abzuziehen.
- Arbeiten Sie zügig. Silikonieren ist nichts für Zauderer und Zögerer.
Konzeption und Fotos: J. Fink Verlag
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