Das Haus selber dämmen: Diese Arbeiten können Heimwerker übernehmen
DIY-Anleitungen für Heimwerker
Steigende Energiekosten, ausgebuchte Handwerksbetriebe – da liegt es nahe, bei der Dämmung selbst Hand anzulegen. Bei einfachen Maßnahmen ist das machbar, anderes sollten allerdings besser Fachleute übernehmen.
Wir erklären, welche Maßnahmen auch Laien selber durchführen können, wenn Sie das Haus selber dämmen möchten − und welche besser nicht. Unsere Anleitungen zeigen, wie's geht.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
- Das Haus selber dämmen: Was Sie selber machen können − und was besser nicht
- Kellerdecke selber dämmen
- Dämmung der obersten Geschossdecke
- Den Dachboden selber dämmen
- Heizungsrohre isolieren
- Fenster und Türen abdichten
- Fassadendämmung: Nur für Profis
- Austausch der Fenster: Eine Sache für den Handwerker
Das Haus selber dämmen: Was Sie selber machen können − und was besser nicht
Von Profis wird es oft kritisch gesehen, wenn sich Hausbesitzer selbst an Dämmmaßnahmen wagen – teilweise zu Recht. Während allerdings eine Fassadendämmung sehr viel bauphysikalisches Wissen voraussetzt, ist zum Beispiel die Isolierung von Heizungsrohren eher zeitaufwendige Fleißarbeit. Viele Arbeiten eignen sich durchaus für den Heimwerker – immer unter der Voraussetzung eines gewissen handwerklichen Geschicks und eines Verständnisses der bauphysikalischen Auswirkungen der Maßnahme.
Wer sein Haus selber dämmen möchte, findet im Internet genaue Anleitungen sowie Erklärvideos von Herstellern, mit denen man sich vorab unbedingt beschäftigen sollte. Und: Profis sind oft durchaus zur kooperativen Zusammenarbeit bereit. Sie können anleiten oder die kritischen Stellen nochmals überprüfen.
Diese Dämmmaßnahmen können auch Laien übernehmen |
Diese Dämmmaßnahmen sind nur für Profis geeignet |
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Kellerdecke selber dämmen
Wer das Haus selber dämmen möchte, kann gut mit der Dämmung der Kellerdecke anfangen. Es ist eine recht einfach durchführbare, vergleichsweise preisgünstige Maßnahme. Der Handel bietet spezielle Dämmstoffmatten, die für diese Zwecke geeignet sind. Sie ist auch deshalb besonders DIY-freundlich, weil die Gefahr der Tauwasserbildung gering ist. Grund: Der Dämmstoff liegt auf der kalten Seite des Bauteils, also im kühlen Keller.
Die Dämmung der Kellerdecke minimiert Heizverluste zum kalten Keller. Entscheidend für die Dämmleistung eines Materials ist sein Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert). Je kleiner dieser ist, desto besser ist seine Wärmedämmung.
Kellerdecke dämmen − so geht's
In unserer Anleitung zeigen wir, wie Sie die Kellerdecke nachträglich selber dämmen »
Dämmung der obersten Geschossdecke
Auch die Dämmung der obersten Geschossdecke bietet sich für alle Heimwerker an, die ihr Haus selber dämmen wollen. Sie lohnt vor allem dann, wenn Sie einen unbeheizten, ungedämmten Dachstuhl besitzen, der nur zur Lagerung von Rodelschlitten & Co genutzt wird. Für den Heimwerker gibt es passende DIY-Sets, die für diesen Einsatzzweck geeignet sind.
Unbewohnter Dachboden? So dämmen Sie ihn richtig
Die Dämmung der obersten Geschossdecke ist eine sehr einfache und kostengünstige Dämmmaßname, die man sogar in Eigenregie durchführen kann. So sollten Sie beim Dämmen der obersten Geschossdecke vorgehen »
Die Gefahr der Tauwasserbildung ist bei der Dämmung der obersten Geschossdecke gering, weil der Dämmstoff auf der kalten Seite des Bauteils liegt, also im unbeheizten Dachstuhl. Anders liegt der Fall, wenn der Raum unterm Dach beheizt und bewohnt werden soll. Dann ist eine Zwischen- und Untersparrendämmung die Lösung der Wahl. Auch diese Dämmmaßnahme kann vom Heimwerker umgesetzt werden.
Den Dachboden selber dämmen
Wenn der Raum unter dem Dach beheizt und genutzt werden soll, ist eine Zwischen- und Untersparrendämmung die richtige Lösung.
Wer das Haus auch im Dachgeschoss selber dämmen und wohnlicher gestalten möchte, kommt um diese Maßnahme kaum herum, sollte sich aber bewusst sein, dass es sich hierbei schon um eine deutlich anspruchsvollere Dämmmaßnahme handelt. Denn im Unterschied zur Dämmung der obersten Geschossdecke kommt hier allerdings eine Taupunktproblematik ins Spiel. Denn wo warme und kalte Luftschichten zusammentreffen, fällt Kondenswasser aus. Dieses kann den Dämmstoff durchfeuchten und damit zu Schimmelbildung führen.
Doch auch dieses Problem ist für den Handwerker lösbar: Bei der Innendämmung eines Daches sollten Sie den Dämmstoff mit einer Dampfbremsfolie vor Feuchtigkeit schützen. Sie verhindert, dass Feuchtigkeit von innen in die Dämmung eindringt. Das funktioniert allerdings nur, wenn die Folie luftdicht verlegt wird. Auch die Anschlüsse an Rohre und Fenster müssen sauber gearbeitet sein.
Dachboden dämmen − so geht's
Von der Zwischen- und Untersparrendämmung bis zur Dampfbremse − in unserer Anleitung zeigen wir, wie Sie Ihr Dach fachgerecht selber dämmen »
Alles in allem sind Zwischensparren- und Untersparrendämmung für den geübten Heimwerker machbar, aber eine größere Herausforderung. Die Folgen einer fehlerhaft ausgeführten Arbeit dürfen nicht unterschätzt werden!
Maßnahmen mit Folgen
Bei Innendämmungen ist die Gefahr von Kondenswasserbildung immer gegeben – ein Grund, warum beispielsweise dünne Baumarkt-Dämmfolien für Heizkörpernischen von Fachleuten kritisch gesehen werden. Um Schimmelbildung zu vermeiden, müssten diese vollflächig verklebt werden – schwer machbar. Deshalb gilt generell auch bei kleinen Maßnahmen: Wer unsicher ist, sollte unbedingt Experten ins Boot holen.
Übrigens: Auch simple Gewohnheiten wie das nächtliche Schließen von Roll- oder Fensterläden bringen einen Dämmeffekt – und das ganz ohne anstrengende Heimwerkerarbeit.
Heizungsrohre isolieren
Sie möchten das Haus selber dämmen, sind aber absoluter handwerkliche Laie und möchten kein Risiko eingehen? Oder vielleicht haben Sie nicht die Zeit, um wochenlange Dämmarbeiten im Haus durchzuführen? Dann wäre diese Maßnahme das richtige für Sie: Heizungsrohren isolieren kann wirklich jeder.
Hinzu kommt, dass Warmwasser führende Heizungsrohre im Keller isoliert werden müssen – das ist für Hausbesitzer nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) sogar Pflicht (mit nur wenigen Ausnahmen). Die Kosten sind überschaubar, der Effekt hoch. Rohrisolierungen mit der Angabe „GEG 100 Prozent“ sind Mindeststandard.
Heizungsrohre isolieren − so geht's
Die Durchführung dieser Dämmmaßnahme ist denkbar einfach: Denn die meisten dieser Dämmschläuche verfügen über eine selbstklebende Naht. Die Verkleidung muss lückenlos und bündig sein.
Fenster und Türen abdichten
Das Abdichten von undichten Fenstern und Türen reduziert Zugluft und den Energieverbrauch. Eine einfache Maßnahme, die jeder, der sein Haus selber dämmen möchte, leicht und kostengünstig umsetzen kann. Hierbei können Dichtungsstreifen und Dichtungsmasse verwendet werden.
- Einfache Schaumstoffdichtungen eignen sich für schmale Spalten. Sie sind günstig, aber nicht allzu langlebig.
- Mit einer Gummidichtung mit E- oder Hohlprofil lassen sich Spalten bis zu 5 mm schließen. Hochwertige Bänder sind witterungsbeständig und haften gut.
So bringen Sie die Dichtungsbänder an
Zunächst werden die Fenster gut gereinigt und eventuell vorhandene alte Klebedichtungen entfernt. Die Dichtstreifen sind selbstklebend und lassen sich einfach andrücken. Fertig!
Fassadendämmung: Nur für Profis
Die Dämmung der Fassade ist ein komplexes und anspruchsvolles Bauprojekt, das nur für Profis oder erfahrene Heimwerker geeignet ist. Womit wir nun langsam zu den Grenzen des Haus selber dämmen kommen.
Die größte Schwierigkeit besteht insbesondere bei der richtigen Abdichtung und den Anschlüssen an die Fenster, Türen und den Sockel des Hauses. Hier passieren schnell Fehler − Kondenswasserbildung, Feuchtigkeitsprobleme und Schimmel können die Folge sein.
Hinzu kommt der Punkt Sicherheit: Denn wer in luftiger Höhe arbeitet, wie sie bei der Fassadendämmung nötig ist, begibt sich damit immer auch in eine potenziell gefährliche Situation.
Fassadendämmung: Systeme im Vergleich
In unserem Artikel vergleichen wir die verschiedenen Dämmsysteme für die Außenwand »
Hier finden Sie außerdem einen Vergleich der Dämmstoffe, die für die Fassade geeignet sind »
Beachten Sie die Sicherheitsvorschriften für Gerüste
Wer vorhat, die Fassade zu dämmen, braucht ein Gerüst. Die Sicherheit muss dabei an erster Stelle stehen. Unsere Checkliste zeigt die wichtigsten Sicherheitsvorschriften für Gerüste im Überblick »
Wärmedämmverbundsystem für Heimwerker
Wer sich die Herausforderung zutraut, Fassade und Haus selber zu dämmen, für den bietet sich das Wärmedämmverbundsystem (WDVS) zur nachträglichen Fassadendämmung an. Es ist vergleichsweise einfach zu verarbeiten und in der Investition recht günstig. Das macht sie auch bei Heimwerkern so beliebt.
Befestigt werden die Platten auf der Außenwand per Kleber, Dübel oder auf Schienen. Halten Sie sich genau an die Anleitungen der Hersteller und arbeiten Sie sorgfältig und gewissenhaft. Die Elemente müssen dicht an dicht verlegt werden, um eine ununterbrochene Wärmedämmschicht zu gewährleisten. Durch jedes Leck geht Wärme verloren, und es kann sich Schimmel hinter dem Putz oder ein unschönes Streifenmuster auf der Fassade bilden.
Tipps zur Montage eines Wärmedämmverbundsystems
In unserem Artikel erfahren Sie mehr zu Aufbau und Montage von Wärmedämmverbundsystemen »
Hier weisen wir auf die 5 häufigsten Fehler bei der Montage hin − und wie Sie sie vermeiden können: So verlegen Sie die Dämmplatten ohne Fugen »
Austausch der Fenster: Eine Sache für den Handwerker
Wer das Haus selber dämmen möchte, hat viele Möglichkeiten, selbst Hand anzulegen. Was allerdings nicht dazu gehört: der Austausch der bestehenden Fenster. Es ist kein DIY-Projekt. Fachwissen, Erfahrung und exaktes Vermessen und Arbeiten sind erforderlich, damit die neuen Fenster am Ende richtig abzudichten und gut schließen. Unterschätzen Sie außerdem nicht das Gewicht von Fenstern − es ist enorm und erfordert die richtigen Hilfsmittel beim Transport und Einbau. Wer Fenster falsch einbaut, riskiert nicht nur Problemen wie Zugluft und Energieverlust, sondern auch, dass Wasser ins Haus eindringt.
Und: Ähnlich wie bei der Fassadendämmung kommt der Sicherheitsaspekt hinzu, denn nicht selten muss beim Fenstertausch in großer Höhe gearbeitet werden, dazu mit den schweren Glas- und Fensterelementen. Überlassen Sie das einem Fachmann!
Checkliste: Muss ich meine Fenster energetisch sanieren?
Ist es Zeit für neue Fenster? Mit unserer Fenstertausch-Checkliste können Sie feststellen, ob sich eine energetische Sanierung Ihrer Fenster lohnt oder nicht.
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