Mehrgenerationenhaus mit den Eltern − ein Erfahrungsbericht
Drei Generationen im selbst gebauten Doppelhaus
Weil ihnen die Dachgeschosswohnung zu klein wurde, bauten Sandy und Denis Kaimer gemeinsam mit Sandys Eltern ein Doppelhaus. Sie erstellten – gut beraten und eingewiesen vom Anbieter – ein Selbstbauhaus genau nach ihren Vorstellungen. Vorteil dieser Weichenstellung in jungen Jahren: Die beiden Bauherren-Paare konnten viel Eigenleistung einbringen und beim Bau des Mehrgenerationenhauses einiges an Kosten sparen.
Lesen Sie hier, welche Erfahrungen die Familien beim Bau des Mehrgenerationenhauses machten. Außerdem zeigen wir Grundrisse und Fotos des neuen Zuhauses.
Mehrgenerationenhaus: Was spricht dafür, was dagegen?
Ein Mehrgenerationenhaus bietet den Vorteil, dass sich ältere und jüngere Menschen gegenseitig unterstützen können. Aber es gibt auch Konfliktpotenzial. In unserem Artikel stellen wir die Vor- und Nachteile eines Mehrgenerationenhauses gegenüber.
Gute Idee: Zusammen bauen
Unter einem Dach gelebt haben Sandy und Denis Kaimer und Sandys Eltern schon zuvor: Das junge Paar bewohnte eine Dachgeschoss-Einliegerwohnung im elterlichen Haus. Sie fühlten sich dort sehr wohl – wenn die Wohnung nur etwas größer gewesen wäre… Denn das junge Paar wünschte sich Nachwuchs und brauchte mehr Platz.
Was also tun? Alleine wollten die angehenden Großeltern das Haus nicht bewohnen, es war ihnen zu groß. Auch ein Wohnungstausch kam nicht in Frage, denn die untere Wohnung wäre mit nur einem kleinen Kinderzimmer ebenfalls schnell zu klein geworden - für ein zweites Kind wäre später höchstens im Keller Platz. Und für die ältere Generation wäre ein Umzug ins Dachgeschoss alles andere als eine altersgerechte und komfortable Zukunftslösung. Ein Umbau schließlich war der Familie zu aufwendig und zu teuer.
„Da sind wir schließlich auf die Idee gekommen: Wir könnten ja gemeinsam ein Haus bauen“, bringt Tochter Sandy die Lösung des Problems auf den Punkt.
Ein Mehrgenerationenhaus braucht Platz
In einem hübschen Neubauviertel am Stadtrand von Köln fand sich am Ende einer Spielstraße ein Grundstück mit unverbaubarem Blick über die Weite des Rheintals. Groß genug für ein Doppelhaus mit viel Garten rundherum. Doch weder ein Fertighaus noch der Entwurf eines Architekten aus dem Bekanntenkreis passte.
„Der Architekt entwarf ein schönes Haus, für uns jedoch zu klein“, beschreibt Denis Kaimer. „Damit wären wir auf keinen Fall glücklich geworden“, glaubt auch seine Schwiegermutter Danuta Thaler. Schnell war sich die Familie sicher: „Wenn wir bauen, dann großzügig und nicht wieder so klein und beengt.“
Eigenleistung beim Hausbau
Bauen ist teuer. Durch Eigenleistungen lassen sich die Baukosten senken. Doch wie kalkuliert und organisiert man den Einsatz von Freunden und Bekannten auf der Baustelle richtig? Lesen Sie mehr zum Thema: »Eigenleistung beim Hausbau richtig einsetzen
Individuelle Gestaltung eines Selbstbauhauses
Dann stieß Sandy Kaimer im Internet auf das Ytong Bausatzhaus. In einem ausführlichen Beratungsgespräch ließ sich der planende Ingenieur Johannes Hermann die Vorstellungen der gesamten Familie erklären und überarbeitete einen bereits vorhandenen Entwurf entsprechend. „Er hat das Haus in alle Richtungen erweitert und die Grundrisse verändert“, erinnert sich Denis Kaimer.
Dabei bekamen die Pläne den letzten Schliff und am Ende war alles so, wie es die Großfamilie haben wollte. Im Vergleich zum ursprünglichen Konzept wurde das Mehrgenerationenhaus so um rund 100 m² größer. „Jetzt war für alle genug Platz“, so Denis Kaimer. Als nächstes stellte sich die Kostenfrage. „Das war der Moment, wo wir endgültig entschieden haben, selbst zu bauen. Wir konnten uns so viel mehr leisten.“
Grundrisse des Mehrgenerationenhauses
Doppelhaus mit Einfamilienhaus-Charakter
Entstanden ist ein teilweise unterkellertes Doppelhaus mit dem Charakter eines Einfamilienhauses. Beide Wohneinheiten sind ausgesprochen großzügig, offen und hell angelegt. Und in beiden führt jeweils eine eigene Treppe nach oben.
Besonderer Clou: In der Seniorenwohnung kann die Wand zwischen Schlaf- und Gästezimmer per Durchbruch ohne großen Aufwand zusammengelegt werden – das bedeutet mehr Flexibilität für den altersgerechten Ausbau oder Nutzungsänderungen. Große Fenster auf allen Ebenen sorgen für ein helles und freundliches Ambiente. Im Keller sind Haustechnik und Waschküche vorgesehen.
Energiesparendes Konzept
Gebaut wurde das Haus mit hochwärmedämmendem und selbstbaufreundlichem Ytong Porenbeton. Eine Wand aus 36,5 cm dicken Steinen erfüllt die Anforderungen der Energieeinsparverordnung – eine Zusatzdämmung ist nicht nötig.
In Kombination mit der Erd-Wärmepumpe für Heizung und Warmwasser entspricht das Gebäude dem Energiestandard eines KfW-Effizienzhauses 55. Tatsächlich liegt der Energieverbrauch aber knapp über dem eines Passivhauses.
Ein echtes Familienprojekt
Als die Baugenehmigung vorlag, ging alles ganz schnell: Im April wurde der Keller ausgehoben, Anfang Juni war er fertig und die Bodenplatte für den nicht unterkellerten Teil des Hauses wurde eingebracht. Von da an war die Familie jede freie Minute auf der Baustelle, um Stein für Stein den Rohbau zu erstellen. „Vor der Arbeit, nach der Arbeit“, erzählt Danuta Thaler, „nur die Sonntage nicht, die waren uns heilig.“
Alle haben mitgeholfen – Onkel und Tanten, die Großeltern des kleinen Felix und sogar seine Urgroßeltern. Ständig waren vier bis sechs Personen vor Ort – und immer ging es fröhlich und gut gelaunt zu. „Wenn man zur Baustelle kam“, bestätigt Johannes Hermann von Ytong Bausatzhaus, „hatte man das Gefühl, hier findet gerade ein großes Familienfest statt.“
Nach nur zwei Wochen war das Erdgeschoss fertig, im August konnte Richtfest gefeiert werden. Den Innenausbau ließen die beiden Familien teilweise von Fachfirmen ausführen. Auch hier erleichterte der Baustoff Porenbeton die Arbeiten: So müssen die Schlitze für Leitungen und Installationsrohre nicht zeit- und kraftaufwendig aus der Wand gestemmt werden, sondern können einfach mit einem Rillenkratzer oder einer Mauerfräse hergestellt werden.
Die schnelle Fertigstellung des Hauses – nur acht Monate Bauzeit bis zum Einzug – täuscht ein wenig darüber hinweg, dass die Familien Kaimer und Thaler ausgewiesene Laien waren. „Außer meinem Opa, der gelernter Maurermeister ist, hatten wir alle keine Ahnung“, gibt Sandy Kaimer offen zu. Ein Problem sei das aber nicht gewesen: „Das Ytong-System ist laiengerecht und gut durchdacht. Damit kann wirklich jeder bauen. Man muss sich einfach trauen.“
Die gesamten Baukosten für das selbst gebaute, individuell geplante, bezugsfertige Haus lagen nach Angaben des Ytong Bausatzhaus-Partnerbetriebs bei rund 380.000 Euro ohne Grundstück und Außenanlagen. Die Ersparnis durch Eigenleistung belief sich auf rund 75.000 Euro.
Alle Fotos: Ytong Bausatzhaus
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