Basteln mit Kindern: Ritterrüstung selber bauen

Ritterkostüm mit Helm, Schwert, Schild und Wams

Eine Ritterrüstung steht auf der Wunschliste vieler Kinder ganz hoch oben. Noch viel schöner als eine zu kaufen, ist es, sie gemeinsam mit Eltern oder Großeltern zu bauen. Hier erfahren Sie, wie Sie aus einfachen Materialien mit Kindern ein Ritterkostüm mit Helm, Schwert, Schild und Wams selber basteln können.

Sie erhalten außerdem die komplette Material- und Werkzeugliste sowie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung als PDF-Download.

Leicht
ca. 30 Euro
ein Wochenende

Material

  • 1 Kunststoffeimer für den Helm
  • Montagekleber
  • Schaumgummi, 5 cm dick, ca. 30x30 cm groß
  • 1 Kunststoffblumentopf (für das Visier)
  • 4 Blindnieten (alternativ: Schrauben und Muttern), Beilagscheiben
  • Gold- oder Silberspray, Klebefolie
  • 1 Dreischichtplatte für den Schild, ca. 40x20 cm groß
  • weiße Farbe und Filzstifte zum Bemalen des Schildes
  • 13 Kaffeekapseln und Dachpappenstife für die Verzierung
  • 2 Stück Leder (für die Herstellung der Lederschlaufen am Schild), je ca. 5x15 cm lang
  • 1 Dachlatte, 50 x 25 mm, 80 cm lang (für das Schwert)
  • Sperrholzreste (für das Schwert)
  • 1 längeres Stück Schnur oder Kordel für den Schwertgriff
  • 1 Stück Fliegengitter, Filz und Bänder für das Kettenhemd

Werkzeug

  • Stichsäge, Cutter (je nach Dicke des Kunststoffeimers kann auch ein Multifunktionswerkzeug mit feinem Sägeblatt verwendet werden)
  • Heißluftfön
  • Schraubzwingen
  • Blindnietzange (wenn nicht vorhanden, kann man auch Schrauben und Muttern mit einem einfachen Schraubendreher anbringen)
  • Raspel, Schleifpapier
  • Hammer
  • Ziehmesser oder Raspel
  • Bohrer
  • Krepppapier
  • Nähmaschine

Kostenlose Bauanleitung zum Ausdrucken

Hier erhalten Sie die komplette Material- und Werkzeugliste sowie die Bauanleitung für das Projekt.

Tipp: Mehr Bauanleitungen für Kinder

Bei unseren Bauanleitungen für Kinder finden Sie noch viel mehr tolle Selbermachideen. Und dank einfacher Schritt-für-Schritt-Anleitungen können Sie alles selbst nachbauen!

So geht's!

Der Helm für den jungen Ritter wird aus einem stabilen Kunststoffeimer hergestellt. Damit er gut auf den Schultern sitzt, werden unten am Kunststoffeimer zwei Halbkreise aus dem Kübel geschnitten (siehe Bild unten). Für den verstärkten Rand des Eimers kommt eine Stichsäge zum Einsatz, für die Kübelwand eignet sich am besten ein Cutter. Damit der Kopf weich sitzt, wird auf den Boden des Eimers mit Montagekleber eine Lage Schaumgummi geklebt.

Danach wird ein Sehschlitz in den Helm geschnitten. Damit aus dem Ritter Siegfried nicht der Ritter Blindfried wird, muss der Sehschlitz an der richtigen Stelle sitzen. Mit der Hand wird markiert, wo der Eimer endet.

Dann wird der Kübel wieder abgenommen und von der Markierung bis zu den Augen gemessen.

Genau in diesem Abstand vom Kübelrand schneidet der Erwachsene einen genügend großen Sehschlitz in den Eimer.

Einen weiteren großen Schlitz schneiden Sie vor Nase und Mund, damit der Ritter genug Luft bekommt. Wenn das Material zu dick oder zu spröde ist, um mit dem Cutter geschnitten zu werden, kann man es auch mit einem Multifunktionswerkzeug mit feinem Sägeblatt versuchen.

Das Visier für den Ritterhelm wird aus einem einfachen Kunststoffblumentopf hergestellt. Dieses zunächst auf die passende Größe zuschneiden. Für den Knick im Visier wird der Kunststoff mit einem Heißluftfön erwärmt. Achtung: Aufpassen, dass das Material dabei nicht schmilzt! Durch das Erwärmen wird der Kunststoff weicher und kann zurechtgebogen werden. Nach dem Erkalten bleibt der Kunststoff in der gebogenen Stellung.

Die Blindnieten müssen so lang sein, dass auf der Innenseite des Helms eine Beilagscheibe Platz hat. Ohne Beilagscheibe würde die Blindniete im relativ weichen Kunststoff nicht halten.

Das Visier wird mit Blindnieten am Helm befestigt. Dazu das Visier mit zwei kleinen Schraubzwingen an den Helm klemmen, die Löcher bohren, die Nieten in die Löcher stecken und mit der Blindnietzange festziehen.

Anstatt Blindnieten kann man auch Schrauben und Muttern nehmen. Auch in diesem Fall nicht die Beilagscheiben vergessen.

Die Gestaltung des Helms übernimmt das Kind. Lassen Sie sich beispielsweise von Bildern alter Ritterrüstungen und Heraldik-Symbolen inspirieren. Hierfür eignet sich am besten ein Gold- oder Silberspray. Die Farbe wird aus ca. 30 cm Entfernung in mehreren Etappen aufgesprüht. Jedes Mal nur wenig Farbe aufsprühen und antrocknen lassen, damit die Farbe nicht abrinnt.

Das Ornament wird aus einer Klebefolie ausgeschnitten und die Folie auf den Helm geklebt. Die restlichen Teile des Helms werden mit Papier und Abdeckband abgeklebt.

Tipp: Zum Schluss nicht vergessen, die Dose auf den Kopf zu stellen und zu sprühen, bis keine Farbe mehr herauskommt. Nur so kann man verhindern, dass die Düse durch eingetrocknete Farbe verstopft wird.

Schild

Zu einer vollständigen Ritterrüstung gehört natürlich auch ein Schild. Es wird aus einer Dreischichtplatte ausgesägt. Das Kind kann beim Sägen mithelfen und die Kanten nachher mit Raspel und Schleifpapier bearbeiten.

Als nächstes wird das Schild grundiert (hier: mit weißer Farbe) und nach eigenem Geschmack bemalt. Als Verzierung werden leere Kaffeekapseln verwendet, die im Schraubstock plattdrückt werden – sie sehen dann aus wie große Nieten. Anschließend kann das Kind sie mit kurzen Dachpappenstiften auf den Schild nageln.

Auf der Rückseite des Schilds werden oben und unten zwei Lederschlaufen als Griffe angebracht. Die Schlaufen sind unterschiedlich groß. In die linke Schlaufe muss der Unterarm des Kindes passen, in die rechte nur die Hand. Die Schlaufen werden mit Dachpappenstiften zusammen mit Rosettenscheiben oder Tellerfedern angenagelt. Der Rand dieser Scheiben hält das Leder fest und ein Ausreißen ist nicht mehr so leicht möglich.

Auf der Rückseite des Schilds werden zwei Lederschlaufen als Griffe angebracht. Die Schlaufen sind unterschiedlich groß. In die linke Schlaufe muss der Unterarm des Kindes passen, in die rechte nur die Hand. Die Schlaufen werden mit Dachpappenstiften zusammen mit Rosettenscheiben oder Tellerfedern angenagelt. Der Rand dieser Scheiben hält das Leder fest und ein Ausreißen ist nicht mehr so leicht möglich.

Schwert

Für das Schwert benötigt man eine Dachlatte sowie Sperrholz für den Handschutz und den Knauf. Mit einer Schnur oder Kordel wird der Griff umwickelt.

Das Wichtigste für jeden Ritter ist natürlich das Schwert. Damit für die Schwertklinge nicht zu viel geraspelt und geschliffen werden muss, kann man das Profil auch mit einem Ziehmesser oder einer Raspel bearbeiten. Das Werkzeug ist heute nicht mehr so bekannt.

Das Klingenprofil wird über die ganze Länge ausgebildet. Danach kommt der Griff dran: dazu das Holz auf den Klingenseiten ein wenig einschneiden und ein ovales Profil einschnitzen oder raspeln. Aus den Sperrholzbrettchen den Knauf und den Handschutz schneiden.

In den Handschutz kommt eine Öffnung in Größe des Klingenprofils. Dazu bohrt Papa oder Mama ein Loch und schneidet die Öffnung mit der Stichsäge aus. Der Handschutz sollte recht streng auf die Klinge passen und wird auf diese aufgeleimt, ebenso der Knauf.

Zuletzt bekommt das Schwert noch einen tollen Griff. Das kann wieder das Kind übernehmen: Dazu Leim auf das Griffholz streichen und die Schnur darüberwickeln.

Wams

Nun schlägt die Stunde der Burgschneiderin. Oma darf für den Ritter ein Wams schneidern. Sie schneidet die Form aus dünnem Fliegengitter aus und näht sie auf einen dicken Filz.

Die Ränder des Filzes werden anschließend umgenäht. Mit den angenähten Bändern kann das Wams um die Taille gebunden werden. Fertig ist das „Kettenhemd light“.

Die fertige Ritterrüstung:

Konzeption und Fotos: Leopold Stocker Verlag, Agi und Kurt Wurzinger

Eine Idee aus dem Buch "Basteln & Werken" mit Oma und Opa

Dieses Buch lohnt sich für alle Eltern oder Großeltern, die gerne mit ihren Kinder basteln und bauen. Die Autoren Agi und Kurt Wurzinger haben sechs Enkel und in langjähriger eigener Erfahrung selbst ausprobiert, welche Basteleien Kindern und Jugendlichen Spaß machen. Alle 44 Bastelprojekte werden Schritt für Schritt beschrieben und sind ohne großen Aufwand und mit bereits vorhandenem, gefundenem oder gesammeltem Material machbar.

Beispiele für Bastelprojekte aus dem Buch sind Schleudern, Pfeifen, Hollerbüchsen, Vogelhäuschen oder auch jahrestypische Basteleien wie gefilzte Ostereier, geschnitzte Kürbisköpfe oder selbst gefertigter Christbaumschmuck.

Leopold Stocker Verlag, ISBN 978-3-7020-1695-1, 19,90 Euro

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