Wohnungssuche: Die besten Tipps für Bewerbung, Besichtigung und Zusage

Frau sitzt auf einem Balkon mit vielen Pflanzen und schaut fröhlich-verträumt

Praktische Tipps für mehr Erfolg

Foto: Adobe Stock/New Africa

Eine passende Wohnung zu finden, ist heute oft mit viel Geduld und Aufwand verbunden – besonders in Großstädten und Ballungsräumen. Das Angebot ist knapp, die Nachfrage hoch, Massenbesichtigungen sind keine Seltenheit. Wer sich erfolgreich gegen zahlreiche Mitbewerber durchsetzen will, braucht häufig mehr als nur Glück.

Unsere Tipps zur Wohnungssuche, Bewerbung und Besichtigung zeigen, wie Sie sich von den anderen Bewerbern abheben und Ihre Chancen deutlich verbessern.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Verschiedene Wege der Wohnungssuche: Internet, Freunde oder Zeitungen
  2. Der richtige Zeitpunkt für die Wohnungssuche
  3. Wohnungsbewerbung: Einen guten ersten Eindruck hinterlassen
  4. Bewerbungsmappe: Diese Unterlagen erhöhen die Chancen
  5. Wohnungsbesichtigung: Gut vorbereitet punkten

Verschiedene Wege der Wohnungssuche: online, offline und privat nutzen

Wer eine Wohnung sucht, hat heute viele Möglichkeiten – und sollte am besten mehrere Wege parallel nutzen. Die Chancen steigen, wenn Sie regelmäßig nach neuen Angeboten schauen und bei passenden Inseraten schnell reagieren. Vor allem im Internet bleiben Wohnungen nicht lange unentdeckt. Ist Ihre Wohnungsbewerbung eine der ersten, steigen die Chancen, die Traumwohnung tatsächlich zu bekommen.

Online-Suche

Immobilienportale und Apps sind die am häufigsten genutzten Werkzeuge bei der Wohnungssuche. Dort lassen sich Kriterien wie Lage, Größe, Mietpreis oder Ausstattung gezielt filtern. Viele Plattformen bieten zudem Benachrichtigungen für neue Angebote.

  • Der Vorteil: Sie können gezielt suchen und erhalten sofort passende Vorschläge.
  • Der Nachteil: Vor allem in Städten sind die Angebote oft innerhalb weniger Stunden vergeben – eine schnelle Reaktion ist hier entscheidend.

Zeitungsanzeigen

Auch in Tageszeitungen oder Wochenblättern inserieren private Anbieter Wohnungen. Zwar ist die Auswahl kleiner und die Beschreibungen oft knapp, doch genau darin kann eine Chance liegen: Weniger Konkurrenz bedeutet mitunter bessere Erfolgsaussichten.

Persönliche Kontakte

Freunde, Familie oder Bekannte können wertvolle Hinweise geben, wenn sie selbst umziehen oder von freien Wohnungen erfahren. Oft erreichen Sie Angebote so, bevor diese überhaupt öffentlich inseriert werden. Sie können beispielweise auf Whatsapp oder anderen sozialen Kanälen darüber informieren, dass Sie eine Wohnung suchen und sich über Angebote freuen.

Eigene Anzeige

Eine weitere Möglichkeit ist, selbst aktiv zu werden: Mit einem kurzen Inserat in der Zeitung oder online stellen Sie sich als Wohnungssuchender vor. Vermieter können dann direkt Kontakt aufnehmen – eine gute Option, um Aufmerksamkeit zu gewinnen. Sympathisch wirkt es auch, wenn Sie sich mit einem Foto vorstellen.

Makler

Ein Makler kennt den Wohnungsmarkt und kann gezielt passende Objekte vorschlagen. Das spart Zeit und Nerven, ist aber kostenpflichtig. Üblich sind Gebühren von ein bis zwei Nettokaltmieten, die das verfügbare Budget für Umzug und Einrichtung reduzieren können.

Wohnungsbesichtigung und Gespräch mit dem Makler
Eine Maklerprovision kann ganz schön ins Geld gehen. Seit 2015 muss diese Kosten jedoch in den meisten Fällen der Vermieter tragen.
AdobeStock/GutesaMilos

Der richtige Zeitpunkt für die Wohnungssuche

Je nach Region kann es lange dauern, eine passende Wohnung zu finden. Warten Sie deshalb nicht zu lange mit der Suche. Sobald Ihr Umzug feststeht, sollten Sie spätestens drei Monate vorher aktiv werden.

Legen Sie zunächst Ihr Budget fest und überlegen Sie, welche Kriterien Ihnen besonders wichtig sind – etwa Lage, Größe oder Ausstattung. Viele Vermieter oder Nachmieter bieten Wohnungen bereits frühzeitig an. Wer sich rechtzeitig bewirbt, erhöht die Chancen auf begehrte Objekte und hat gleichzeitig genug Zeit, die bisherige Wohnung fristgerecht zu kündigen.

Quartier Stadtviertel Ackermannbogen München

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Wohnungsbewerbung: Einen guten ersten Eindruck hinterlassen

Sie haben eine passende Anzeige gefunden? Dann sollten Sie zügig Kontakt zum Vermieter oder Makler aufnehmen. Ob telefonisch oder per Mail – bereits hier sollten Sie Ihr Interesse bekunden, nach einem Besichtigungstermin fragen und eine Bewerbung für die Wohnung abgeben.

Besonders wichtig: ein freundliches, informatives und knappes Anschreiben, so dass der Vermieter oder Makler einen guten ersten Eindruck bekommt. Sie sind schließlich nicht der einzige Mensch, der eine Wohnung sucht. Makler und Vermieter erhalten meistens sehr viele Anfragen. Zu salopp formulierte Anfragen ohne Informationen über Sie rutschen schnell durch den Filter und ein Termin zur Wohnungsbesichtigung ist dann eher unwahrscheinlich.

Deshalb ist es ein großes Plus, wenn man bereits im Vorfeld einen guten Eindruck hinterlässt. Und das erreicht man am ehesten, wenn man zum einen besonders freundlich ist und zum anderen bereits ungefragt einige Informationen liefert. Das kann zum Beispiel ein kurzer Steckbrief sein.

Inhalte der Bewerbung

Ein kurzer Steckbrief hilft Vermietern, sich schnell ein Bild von Ihnen zu machen. Folgende Angaben sind sinnvoll:

  • Wer möchte einziehen? Kleine Info über alle Personen, die zum Haushalt gehören inklusive Beruf, Alter und Einkommen bzw. Sicherheiten (z.B. Bürgschaft). Außerdem vollständigen Namen und Kontaktdaten nicht vergessen!
  • gewünschter Einzugstermin
  • Kurze persönliche Information, warum man Interesse an der Immobilie hat. Dafür am besten auch ein paar positive Dinge auflisten wie zum Beispiel die schöne Küche, den Balkon oder die Wohngegend an sich.
  • Freundliche Bitte um einen Besichtigungstermin

Praktische Tipps

  • Fassen Sie sich in der ersten Nachricht kurz und vermeiden Sie zu saloppe Formulierungen.
  • Notieren Sie sich bei einem Telefonat die wichtigsten Punkte, damit nichts vergessen wird.
  • Bleibt eine Antwort nach zwei Tagen aus, können Sie freundlich telefonisch nachfragen.

So erhöhen Sie die Chancen, zu einer Besichtigung eingeladen zu werden – und schaffen von Beginn an Vertrauen.

Bewerbungsmappe: Diese Unterlagen erhöhen die Chancen

In Regionen mit Wohnungsknappheit, sollte man von Anfang an aus der Masse herausstechen. Eine vollständige Bewerbungsmappe kann hier den entscheidenden Unterschied machen. Vermieter dürfen keine Bewerbungsmappe verlangen, aber wenn Sie ungefragt eine zum Besichtigungstermin mitbringen, geraten Sie anschließend garantiert nicht in Vergessenheit. Außerdem vermitteln Informationen über Ihren Beruf, Ihr Gehalt, eine Mieterselbstauskunft und eine Schufa-Auskunft direkt den Eindruck, dass Sie nichts zu verbergen und wirklich Interesse an der Wohnung haben. Sie erleichtern auch die Arbeit von Vermietern und Maklern.

Das gehört in eine Bewerbungsmappe

  • Mieterselbstauskunft mit den wichtigsten persönlichen Angaben
  • Einkommensnachweise oder eine Bürgschaftserklärung
  • Bonitätsnachweis, etwa eine aktuelle SCHUFA-Auskunft
  • Mietschuldenfreiheitsbescheinigung des bisherigen Vermieters

Ein kurzes Anschreiben rundet die Unterlagen ab. Bitten Sie darin freundlich um einen Besichtigungstermin und schlagen Sie konkrete Zeitfenster vor.

Online Wohnungsgeberbestätigung
Hurra! Diese Wohnung könnten die richtige sein.
Adobe Stock

Ehrlichkeit und Transparenz

Seien Sie bei der Selbstauskunft unbedingt ehrlich. Unrichtige Angaben können später zu Konflikten oder sogar zur Kündigung führen. Bedenken Sie auch: Viele Vermieter informieren sich zusätzlich online über potenzielle Mieter. Sie möchten sichergehen, dass sie sich einen angenehmen Mieter ins Haus holen. Ein professionelles Profil in sozialen Netzwerken kann daher hilfreich sein.

Geduld zahlt sich aus

Nicht immer klappt es sofort mit der Zusage. Oft sind mehrere Bewerbungen und Besichtigungen notwendig. Lassen Sie sich davon nicht entmutigen: Mit einer überzeugenden Bewerbungsmappe und etwas Ausdauer steigen Ihre Chancen deutlich. Bleiben Sie zuversichtlich: Sie werden die Immobilie, die für Sie bestimmt ist, mit etwas Geduld sicher finden!

Wohnungsbesichtigung: Gut vorbereitet punkten

Wenn Ihre Bewerbung überzeugt hat, folgt die Besichtigung – die wichtigste Gelegenheit, sich ein genaues Bild von der Wohnung zu machen und gleichzeitig einen positiven Eindruck bei Vermieter oder Makler zu hinterlassen.

Darauf sollten Sie achten

  • Prüfen Sie den Zustand der Wohnung sorgfältig, messen Sie ggf. die Räume aus und achten Sie auf Details wie Lärmquellen oder die Helligkeit.
  • Stellen Sie Fragen, die Ihr Interesse zeigen. Informiere dich beispielsweise über die Nachbarn im Haus und die Anbindung an den ÖPNV. Auch Fragen zu Pflichten wie der Treppenhausreinigung oder zu den Nebenkosten der Miete zeigen, dass du dich ernsthaft für die Wohnung interessierst.
  • Bleiben Sie freundlich und zurückhaltend. Kritik oder Forderungen (z. B. nach Renovierungen) sind hier fehl am Platz.
  • Kommen Sie pünktlich, ordentlich gekleidet und mit genügend Zeit, um die Wohnung in Ruhe zu besichtigen.

Positive Signale setzen

Erwähnen Sie Ihr Engagement, etwa ein Ehrenamt oder eine Weiterbildung. Das vermittelt Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein – Eigenschaften, die Vermieter schätzen.

Unterlagen bereithalten

Bringen Sie Ihre Bewerbungsmappe mit, falls noch nicht gesendet, und übergeben Sie sie bei ernsthaftem Interesse direkt vor Ort. Das unterstreicht Ihr Engagement und kann Ihre Chancen erhöhen.

Rechte und Pflichten

Vermieter dürfen bestimmte Informationen abfragen, etwa Einkommen, Beruf oder Haushaltsgröße. Angaben zu Religion, politischer Einstellung oder Privatem müssen Sie hingegen nicht machen. Wichtig: Beantworten Sie zulässige Fragen stets wahrheitsgemäß – falsche Angaben können später sogar zur Kündigung führen.

Frau notiert sich Dinge auf einem Block, hinter ihr stehen Umzugskartons

Checklisten für die neue Wohnung

Tipp zum Schluss

Ist alles perfekt, kannst du natürlich schon bei der Besichtigung fest zusagen. Auf jeden Fall solltest du dir am Ende der Wohnungsbesichtigung bei Maklern oder Vermietern für den Termin bedanken und fragen, wann eine definitive Entscheidung fällt. Wenn du auch vonseiten des Vermieters oder Maklers für die Immobilie infrage kommst, ist die Wohnungssuche vorüber und du kannst bald einen Mietvertrag unterzeichnen.