Zimmerpflanzen: Schädlinge in der Erde erkennen und bekämpfen

Schädlinge in Zimmerpflanzenerde erkennen

So geht es Ihren Zimmerpflanzen schnell wieder gut

Foto: unsplash

Schädlinge lassen sich bei Zimmerpflanzen häufig in der Erde nieder. Wenn sich im Topf auf einmal kleine Tierchen zeigen, ist es Zeit, schnell zu handeln. Denn die meisten Schädlinge schaden Ihren Pflanzen. So erkennen und bekämpfen Sie die häufigsten Schädlinge in Zimmerpflanzenerde.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Wie kommen Schädlinge in die Erde?
  2. Schädlinge in der Erde: Trauermücken
  3. Schädlinge in der Erde: Springschwänze
  4. Schädlinge in der Erde: Wurzelmilben
  5. Schädlinge in der Erde: Lilienhähnchen

Wie kommen Schädlinge in die Erde?

Zimmerpflanzenerde Schädlinge
Schädlinge holt man sich oft schon mit der Pflanzenerde ins Haus. Im Backofen können Sie die Erde einfach sterilisieren.
Foto: unsplash

Es gibt verschiedene Gründe, wie Schädlinge in die Erde kommen. Häufig werden die Larven schon aus dem Gartencenter mit nach Hause gebracht – obwohl Sie diese gar nicht sehen. Deshalb ist es empfehlenswert, jede neue Pflanze erst einmal zu isolieren, abzuduschen und zu beobachten, ob sich Tierchen zeigen. Manche Hobbygärtner befreien die Pflanze beim Einzug auch komplett von der Erde, um Schädlingsbefall zu verhindert.

Doch nicht nur an der Pflanze, sondern auch in der gekauften Zimmerpflanzenerde befinden sich oft Schädlinge. Um die Erde von etwaigen Schädlingen zu befreien, können Sie diese bei 180 Grad für 30 Minuten im Backofen sterlisieren – die Nährstoffe in der Erde tötet dieser Vorgang übrigens nicht ab.

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Schädlinge in der Erde: Trauermücken

Zimmerpflanze mit Trauermücken
Die Erde dieses Drachenbaums war zu feucht und hat deshalb Trauermücken angelockt. Mit Gelbtafeln lassen sich diese gezielt fangen. In unserem Beispiel sind schon einige in die Falle gegangen.
Foto: J.Fink Verlag

Wenn um ihre Blumentöpfe plötzlich viele kleine schwarze Fliegen kreisen, haben Sie wahrscheinlich Trauermücken. Die Tierchen haben in etwa die Größe von Obstfliegen und breiten sich nach und nach in der ganzen Wohnung aus. Wenn Sie an einem Blumentopf rütteln und ein Schwarm Fliegen aufsteigt, können Sie sich sicher sein, dass dieser befallen ist − auch wenn die Pflanze noch sehr gesund aussieht.

Trauermücken loswerden − so geht's!
Trauermücken lassen sich vor allem dann in der Erde nieder, wenn das Substrat zu feucht ist. Dann legen sie ihre Eier in der Erde ab und schädigen so auf Dauer auch die Wurzeln der Pflanze. Um die Trauermücken loszuwerden, sollten Sie deshalb zunächst das Substrat trocken halten. Ist der Befall schon sehr stark, hilft das allerdings nicht mehr. Dann muss die Pflanze umgetopft und das komplette Substrat vorsichtig von den Wurzeln entfernt werden.

Hausmittel, auf die viele Hobbygärtner bei einem Trauermückenbefall schwören, sind Streichhölzer und Kaffee. Die Streichhölzer werden abgebrannt und dann mit dem Schwefelkopf in die Erde gesteckt. Der Geruch soll die lästigen Tierchen vertreiben. Der Kaffeesatz wird auf der Erde verteilt. Aber: Bei einem schweren Befall sind die Erfolge hier leider oft auch nur gering.

Wer effektiv und schnell gegen Trauermücken vorgehen will, greift am besten zu einer Kombination aus sogenannten Gelbtafeln und Nematoden. Beides gibt es im Gartencenter. Die Gelbtafeln locken die erwachsenen Fliegen mit ihrer Farbe an. Diese bleiben dann daran kleben. Gegen die Larven in der Erde helfen die Nematoden. Die winzigen Tierchen bekämpfen die Trauermückenlarven ganz natürlich − für Mensch und Tier sind sie nicht schädlich.

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Schädlinge in der Erde: Springschwänze

Zimmerpflanze Schädlinge in Erde
Springschwänze sind sehr klein und ihr Aussehen ist für das bloße Auge oft kaum zu erkennen.
Foto: Pixabay

Eine kleine Anzahl an Springschwänzen macht einer Pflanze noch nichts aus, denn eigentlich ernähren sich die kleinen Tierchen von abgestorbenen Pflanzenteilen. Gibt es die aber nicht, machen sie sich auch gerne an der Wurzel zu schaffen. Deshalb ist es wichtig, sie rechtzeitig loszuwerden.

Springschwänze leben nicht nur auf, sondern auch in der Erde. Wenn Sie feststellen, dass in der Erde kleine Tierchen krabbeln, dann könnte es sich um Springschwänze handeln. Den Beweis haben Sie, wenn die Tierchen springen, denn das ist das Markenzeichen der Springschwänze. Besonders beim Gießen zeigen sie dieses Bewegungsverhalten.

Tipp: Achten Sie darauf, auch die Pflanzen in der näheren Umgebung des Befalls auf Springschwänze abzusuchen. Ist an der Oberfläche nichts zu sehen, können die Tiere dennoch in der Erde sitzen. Deshalb lohnt es sich, den Wurzelballen einmal aus dem Topf zu ziehen und genau hinzuschauen.

Springschwänze loswerden − so geht's!

Um Springschwänze loszuwerden, gibt es verschiedene Methoden. Bei Zimmerpflanzen ist es am praktischsten, die Pflanze unterzutauchen. Dies sollten Sie aber nur machen, wenn es ohnehin Zeit fürs Gießen ist. Der Wurzelballen der Pflanze wird dazu in einen Eimer mit Wasser getaucht und hier für rund eine halbe Stunde stehen gelassen, bis die Tierchen an der Oberfläche schwimmen.

Eine weitere effektive Möglichkeit ist, wie bei allen Schädlingen, der Einsatz von Raubmilben, die Sie im Gartenfachhandel bekommen.

Schädlinge in der Erde: Wurzelmilben

Zimmerpflanze Schädlinge in Erde
Milben sind mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen. Für den Befall mit Wurzelmilben gibt es aber dennoch einige Anzeichen.
Foto: Pixabay

Die schöne Zimmerpflanze wirkt auf einmal ganz kränklich, obwohl Sie nichts an Gießverhalten oder Standort verändert haben und auch keine Schädlinge auf den Blättern zu sehen sind? Ist das der Fall, kann es sein, dass Sie einen Befall mit Wurzelmilben an Ihrer Pflanze haben. Die Schädlinge fressen Gänge in die Wurzeln und das mögen Pflanzen gar nicht. Die Folge sind kränkliche und schwache Pflanzen, die bei einem schweren Befall kaum zu retten sind. Deshalb ist es wichtig, den Befall rechtzeitig zu erkennen. Sobald Sie also kleine weiße Tierchen in der Blumenerde entdecken, sollten Sie schnell handeln.

Wurzelmilben loswerden − so geht's!
Bei einem Befall mit Wurzelmilben ist es wichtig, alle Tiere von der Pflanze zu entfernen. Dafür müssen Sie den Wurzelballen komplett von Erde befreien. Am besten geht das, indem Sie erst die lockere Erde mit der Hand abklopfen. Bei Erdklumpen, die an den Wurzeln festsitzen, leistet der sanfte Einsatz der Duschbrause gute Dienste. Erst wenn die Erde komplett entfernt ist, können Sie die Pflanze neu eintopfen. Verwenden Sie hierfür am besten sterilisierte Erde (wie oben erklärt) und denken Sie daran, auch den Blumentopf zu reinigen!

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Schädlinge in der Erde: Lilienhähnchen

Lilienhähnchen in Zimmerpflanzen
Lilienhähnchen sind leicht an ihrer Farbe zu erkennen.
Foto: Pixabay

Die Schädlinge mit dem schönen Namen "Lilienhähnchen" haben einen entscheidenden Vorteil: Die kleinen Käfer haben einen knallroten Körper und lassen sich deshalb leicht identifizieren. Besonders gerne befallen die Tiere übrigens Lilien − daher auch der Name. Ihren Schaden richten die Tiere an den Blättern der Pflanze an, hier fressen sie sich satt. In der Erde tummeln sich die verpuppten Larven, bevor sie zu Käfern werden. Zu diesem Zeitpunkt können Sie die weißen Larven im Substrat entdecken. Am einfachsten ist es aber tatsächlich, den Befall durch die erwachsenen Käfer festzustellen. Die Lilienhähnchen kommen zwar am häufigsten im Garten vor, aber auch an Zimmerpflanzen können sie sich ausbreiten. Da die Tierchen sehr gefräßig sind, sollten Sie bei einem erkannten Befall schnell handeln.

Lilienhähnchen loswerden − so geht's!
Bevor der Schädling Ihre ganze Pflanze gefressen hat, sollten Sie handeln. Ist der Befall noch recht gering, können Sie die Schädlinge einfach absammeln. Sind mehre Käfer auf der Pflanze, können diese auch mit Wasser abgebraust werden. Hierfür einen etwas härteren Strahl wählen, der die Pflanze nicht verletzt, aber die Käfer abspült. Ebenfalls recht wirksam ist es, die Pflanze mit einem Gemisch aus Wasser, Seife und Spiritus zu besprühen. Dafür einfach einen Liter Wasser mit 2 Teelöffeln Spiritus und ebensoviel flüssiger Kernseife mischen und die Pflanze damit einige Tage hintereinander besprühen. Dieses Gemisch sollten sie aber keinesfalls auf empfindlichen Zimmerpflanzen anwenden.

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