Was ist Mulchen?

Im Vordergrund hält eine Hand eine kleine Menge Rindenmulch. Der gesamte Bildausschnitt dahinter ist von einer dicken Schicht Rindenmulch bedeckt. Das Bild hat eine natürliche und praktische Ausstrahlung.

Gesunder und pflegeleichter Garten

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Wer einen Garten besitzt, träumt von üppigen Beeten und gesunden Pflanzen – am besten mit möglichst wenig Aufwand. Eine der genialsten Methoden, die Ihnen die Natur dafür an die Hand gibt, ist das Mulchen. Diese einfache Technik schützt nicht nur den Boden, sondern spart auch Wasser, Zeit und Nerven.

Dieser Beitrag erklärt alles Wichtige zum Mulchen auf einem Blick.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Was ist Mulchen? Die wichtigsten Vorteile auf einen Blick
  2. Das richtige Mulchmaterial für Ihr Beet: Ein Überblick
  3. Praxis-Anleitung: So mulchen Sie Ihre Beete richtig
  4. Mulch kaufen: Worauf Sie bei Qualität und Herkunft achten sollten
  5. Fazit: Die wichtigsten Erkenntnisse zum Mulchen

Was ist Mulchen? Die wichtigsten Vorteile auf einen Blick

Wenn Sie eine Schicht organischen Materials auf Ihre Beete aufbringen, kopieren Sie im Grunde einen Prozess, den es im Wald schon immer gab: Dort bildet herabfallendes Laub eine schützende Decke auf dem Boden. Diese sogenannte Mulchschicht ist ein wahrer Alleskönner und bringt für Ihren Garten entscheidende Vorteile mit sich.

  • Spart Wasser und Gießarbeit: Die Mulchschicht wirkt wie ein Deckel auf dem Boden. Sie reduziert die Verdunstung von Wasser an heißen Tagen erheblich. Das bedeutet, Sie müssen seltener gießen und Ihre Pflanzen kommen besser durch Trockenperioden.
  • Unterdrückt Unkraut auf natürliche Weise: Eine ausreichend dicke Mulchschicht blockiert das Sonnenlicht, das Unkrautsamen zum Keimen benötigen. So wird das lästige Jäten auf ein Minimum reduziert – ganz ohne Chemie.
  • Schützt den Boden vor Wetterextremen: Ob Starkregen oder pralle Sonne – die Mulchdecke fängt vieles ab. Sie verhindert, dass der Boden bei heftigen Güssen verschlämmt oder bei Hitze austrocknet und verkrustet. Zudem gleicht sie Temperaturschwankungen aus, was besonders den Wurzeln zugutekommt.
  • Fördert ein aktives Bodenleben: Unter der schützenden Schicht fühlen sich Regenwürmer und unzählige Mikroorganismen besonders wohl. Sie lockern den Boden, zersetzen das organische Material und wandeln es in wertvollen Humus um. So wird Ihr Gartenboden von Jahr zu Jahr fruchtbarer.
Eine lila Hyazinthenknospe mit grünen Blättern sprießt aus dem mit Rindenmulch bedeckten Boden. Im Hintergrund sind noch Schneereste zu sehen, was die Atmosphäre des frühen Frühlings und des beginnenden neuen Lebens einfängt.
Eine Mulchschicht spart Wasser, unterdrückt Unkraut ohne Chemie, schützt den Boden vor Wetterextremen und fördert ein gesundes Bodenleben.
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Das richtige Mulchmaterial für Ihr Beet

Mulch ist nicht gleich Mulch. Je nachdem, was Sie in Ihrem Garten pflanzen und welches Ziel Sie verfolgen, eignen sich unterschiedliche Materialien.

Rindenmulch: der Klassiker

Rindenmulch besteht aus zerkleinerter Baumrinde, meist von Nadelhölzern wie Kiefer oder Fichte. Es ist der Klassiker für Staudenbeete und Flächen unter Bäumen und Sträuchern.

  • Vorteile: Unterdrückt Unkraut sehr gut, speichert Feuchtigkeit und hat eine lange Haltbarkeit.
  • Nachteile: Bei der Zersetzung von Rindenmulch verbrauchen die Mikroorganismen Stickstoff, der dann den Pflanzen fehlt. Um dem vorzubeugen, sollten Sie vor dem Mulchen eine Schicht Hornspäne (ca. 50-70 g/m²) auf dem Beet verteilen. Zudem kann Rindenmulch den Boden leicht ansäuern, was für Moorbeetpflanzen wie Rhododendren und Hortensien ideal ist, für andere Pflanzen aber ausgeglichen werden sollte.
Mann grabt Garten um

Perfekter Gartenboden: Bodenart bestimmen und gezielt verbessern

Jeder Boden, ob sandig oder lehmig, sauer oder alkalisch, erfordert eine unterschiedliche Bodenbearbeitung. So schaffen Sie beste Startbedingungen für die Pflanzen je nach Bodenart »

Holzhackschnitzel: die robuste Alternative

Holzhackschnitzel sind grober als Rindenmulch und zersetzen sich deutlich langsamer. Sie eignen sich hervorragend für Gartenwege, Spielbereiche oder unter Hecken.

  • Vorteile: sehr langlebig, windstabil und trittfest.
  • Nachteile: Wie Rindenmulch binden auch Holzhackschnitzel Stickstoff. Eine Ausgleichsdüngung ist also auch hier Pflicht, wenn sie in Pflanzbeeten verwendet werden.

Rasenschnitt: der kostenlose Nährstofflieferant

Frisch gemähter Rasen ist viel zu schade für die Biotonne. Als Mulchschicht versorgt er Ihre Pflanzen mit Stickstoff und anderen Nährstoffen.

  • Vorteile: kostenlos verfügbar, nährstoffreich.
  • Anwendung: Tragen Sie den Rasenschnitt nur in einer dünnen Schicht (max. 2-5 cm) auf und lassen Sie ihn am besten kurz anwelken. Eine zu dicke Schicht kann faulen, und der feuchte Rasen lockt Schnecken an. Ideal ist er für Gemüsebeete und unter Beerensträuchern.
Das Bild zeigt einen Rasenmäher, dessen Räder im Fokus stehen, auf einem saftig grünen Rasen. Im Hintergrund verschwimmt die Umgebung in Unschärfe, wodurch eine ruhige und gepflegte Atmosphäre entsteht. Das Licht scheint weich und natürlich, was die Szene

Auch Rasen lässt sich mulchen!

Beim Rasen mulchen wird der Rasenschnitt fein gehäckselt und landet direkt als Dünger auf der Grasnarbe. In diesem Beitrag erklären wir, wie das funktioniert: Rasen mulchen: Vorteile, Tipps und häufige Fehler

Miscanthus-Mulch: der Alleskönner für Gemüse- und Staudenbeete

Dieses Bild zeigt hohe, im Wind schwingende Gräser im Vordergrund. Dahinter öffnet sich unter strahlend blauem Himmel ein Panoramablick über grüne Hügel und Wälder bis zum Meer und einer Stadt in der Ferne, was eine sonnige, weite und ruhige Atmosphäre ve
Miscanthus ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Süßgräser. Besonders bekannt ist die Art Miscanthus giganteus, oft Riesen-Chinaschilf genannt. Diese Pflanze wächst sehr hoch, bis zu drei bis vier Meter, und wird vor allem als Energiepflanze genutzt – und als besonders guter Mulch-Lieferant.
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Miscanthus Mulch, auch Chinaschilf-Häcksel genannt, wird immer beliebter. Er hat einige einzigartige Eigenschaften.

  • Miscanthus-Mulch verändert den pH-Wert des Bodens nicht, wodurch er für empfindliche Gemüse- und Staudenpflanzen ideal geeignet ist, ohne den Boden anzusäuern.
  • Die raue, scharfkantige Oberfläche erschwert Schnecken das Überqueren. Dies garantiert zwar keinen absoluten Schutz, der Effekt ist aber im Vergleich zu weicheren Mulcharten spürbar.
  • Mit einem hohen Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis bindet Miscanthus-Mulch kaum Stickstoff aus dem Boden, wodurch die Nährstoffversorgung für anspruchsvolle Pflanzen wie Tomaten, Zucchini oder Stauden erhalten bleibt.
  • Eine 4–5 cm dicke Mulchschicht unterdrückt effektiv Unkraut, da sie das Keimen von Beikräutern erschwert. Zudem ist der Mulch keim- und samenfrei, was die Einschleppung unerwünschter Pflanzen verhindert.
  • Bei der Zersetzung fördert er die Humusbildung und verbessert die Bodenstruktur.
  • Miscanthus wird ohne chemische Düngemittel oder Pestizide angebaut, ist biologisch abbaubar und langlebig, da er langsamer verrottet als herkömmlicher Rindenmulch.
Sonnenblume mit Phacelia

Schwere Böden auflockern − mit einer Gründüngung

Eine hervorragende Möglichkeit, den Gartenboden zu verbessern, mit Nährstoffen anzureichern und aufzulockern, ist eine Gründüngung. In diesem Beitrag erklären wir, welche Pflanzen sich dafür eignen und wie Sie dabei vorgehen sollten »

Praxis-Anleitung: So mulchen Sie Ihre Beete richtig

Das Bild zeigt Vorbereitungen für die Gartenarbeit: Ein Sack Mulch und Gartenhandschuhe liegen bereit am Rand eines Beetes. Daneben wurde bereits Mulch aufgeschüttet, während im Hintergrund dichtes Grün zu sehen ist. Die Szene vermittelt eine praktische A
Bereiten Sie den Boden gründlich vor, indem Sie Unkraut entfernen und ihn lockern. Tragen Sie bei Bedarf Hornspäne auf und verteilen Sie anschließend eine Mulchschicht gleichmäßig auf dem Beet.
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Damit das Mulchen seine volle Wirkung entfalten kann, kommt es auf das richtige Vorgehen an.

Der beste Zeitpunkt

Der ideale Zeitpunkt zum Ausbringen von Mulch ist das späte Frühjahr. Der Boden konnte sich bereits erwärmen, ist aber noch feucht vom Winter. So halten Sie die Feuchtigkeit im Boden und unterdrücken das aufkommende Sommerunkraut. Eine weitere Mulchgabe im Herbst schützt den Boden über den Winter.

Vorbereitung des Bodens

  • Jäten Sie das Beet gründlich und entfernen Sie alle Wurzelunkräuter.
  • Lockern Sie anschließend den Boden mit einer Harke oder einem Grubber auf.
  • Bei stickstoffzehrenden Materialien wie Rindenmulch oder Holzhackschnitzeln verteilen Sie jetzt eine Schicht Hornspäne.

Die ideale Schichtdicke auftragen

  • Verteilen Sie das Mulchmaterial gleichmäßig auf dem Beet.
  • Eine Schicht von 5−7 cm ist für grobe Materialien wie Rindenmulch oder Holzhackschnitzel geeignet.
  • Bei feinerem Material wie Rasenschnitt genügen 2−5 cm.

Der häufigste Fehler

Halten Sie unbedingt einen kleinen Abstand (ca. 5−10 cm) zu den Stängeln und Stämmen Ihrer Pflanzen. Liegt der Mulch direkt an, kann es durch die ständige Feuchtigkeit zu Fäulnis kommen. Diesen „Mulch-Vulkan“ gilt es zu vermeiden.

Mulch kaufen: Worauf Sie bei Qualität und Herkunft achten sollten

Dieses Bild zeigt eine üppige, gepflegte Gartenlandschaft mit einem weitläufigen grünen Rasen. Verschiedene Bäume, ein blühender Rhododendronstrauch und ornamental geschnittene Büsche prägen die Szene. Die Atmosphäre wirkt ruhig und frühlingshaft lebendig
Vor allem als Einfassung für Solitärpflanzen ist Mulch ein toller Blickfang.
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Gerade bei Rindenmulch gibt es große Qualitätsunterschiede. Billige Rindenmulch-Varianten können laut Öko-Test deutlich höhere Rückstände von Insektiziden oder PAK aufweisen.

Gütezeichen RAL-GZ 250
Das Gütezeichen RAL-GZ 250 garantiert, dass die geprüften Substrate festgelegte pH-Werte und Nährstoffgehalte einhalten und frei von wachstumshemmenden Stoffen und Unkraut sind.

Achten Sie deshalb auf das RAL-Zeichen 250 der Gütegemeinschaft für Pflanzen oder vergleichbare Prüfsiegel. Es garantiert, dass der Mulch aus reiner Rinde besteht, frei von Fremdstoffen ist und auf Schadstoffe kontrolliert wurde. So gehen Sie sicher, dass Sie Ihrem Garten etwas Gutes tun.

Darüber hinaus spielt die Herkunft des Materials eine wichtige Rolle. Mulch aus heimischen Wäldern ist meist nachhaltiger und besser für das Ökosystem vor Ort geeignet. Wer auf umweltfreundliche Alternativen achten möchte, sollte zudem darauf achten, dass der Mulch unbehandelt ist und keine chemischen Zusätze enthält.

Beim Kauf sollten Sie auch auf die Körnung achten:

  • Fein zerkleinerter Mulch eignet sich gut für Beete.
  • Grober Mulch wirkt besser unter Sträuchern oder Bäumen.

Es lohnt sich, etwas mehr Geld in hochwertigen Rindenmulch zu investieren – das zahlt sich durch gesündere Pflanzen und weniger Arbeit aus.

Ein Vorteil von hochwertigem Mulch ist seine lange Haltbarkeit. Er zersetzt sich langsamer und gibt so über einen längeren Zeitraum Nährstoffe an den Boden ab. Billige Mulche hingegen können schnell verrotten und müssen häufiger erneuert werden, was zusätzlichen Aufwand bedeutet. Außerdem sorgt guter Mulch für eine bessere Feuchtigkeitsbindung im Boden und schützt vor Erosion.

Fazit: Was ist Mulchen?

  • Eine Mulchschicht schützt den Boden vor Austrocknung und Erosion, unterdrückt Unkraut und fördert ein aktives Bodenleben. Der Arbeitsaufwand für die Pflanzenpflege verringert sind.
  • Durch die Verwendung von organischem Material wie Rindenmulch, Rasenschnitt oder Miscanthus Mulch verbessern Sie nachhaltig die Bodenfruchtbarkeit.
  • Achten Sie bei holzigem Material immer auf eine Ausgleichsdüngung mit Hornspänen, um einen Stickstoffmangel bei Ihren Pflanzen zu vermeiden.