Klimaanlage: Mit diesen Stromkosten müssen Sie rechnen

Stromverbrauch von Klimaanlagen berechnen

Foto: epr/Walter Meier

Sind Klimaanlagen wirklich Stromfresser? Hier erfahren Sie, mit welchen Stromkosten Sie beim Kauf einer Klimaanlage rechnen müssen und welche Alternativen es gibt.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Welche Stromkosten entstehen beim Betrieb eines Klimageräts?
  2. Mit diesen Stromkosten müssen Sie rechnen
  3. Stromkosten sparen
  4. Alternativen mit wenig Stromverbrauch
  5. Fazit: Lohnt sich eine Klimaanlage?

Welche Stromkosten entstehen beim Betrieb eines Klimageräts?

Der größte Verbraucher eines Klimageräts ist der Kondensator, in dem das Kühlmittel abgekühlt wird. Auch die Ventilatoren, die die kühle Luft ansaugen und im Raum verteilen, benötigen viel Strom.
Foto: Pixabay

Klimaanlagen funktionieren im Prinzip wie Kühlschränke. Der Unterschied: Sie müssen viel größere Räume kühlen.

Und das schlägt sich in den Stromkosten nieder: Wenn eine Klimaanlage nur an 30 Tagen im Jahr in Betrieb ist, verbraucht sie mehr Strom als ein Kühlschrank, der das ganze Jahr über läuft.

Weiteres Problem: Viele Verbraucher greifen zu kostengünstigen Geräten – die sich häufig als Stromfresser herausstellen. Denn je nach Gerätetyp gibt es deutliche Unterschiede in der Energieeffizienz und im Stromverbrauch.

Mit diesen Stromkosten müssen Sie rechnen

Bei Klimaanlagen sind zwei Gerätetypen gängig: Split-Geräte und Monoblockgeräte.

Die fest installierten Split-Geräte sind mit Preisen zwischen 1.300 und 2.800 Euro relativ teuer. Dafür kühlen sie laut Stiftung Warentest (Heft 05/2020) am günstigsten. Gute Splitgeräte verbrauchen pro Sommersaison weniger als 100 Kilowattstunden – bei mehr als doppelt so hoher Leistung. Das entspricht Stromkosten von maximal 30 Euro pro Jahr.

Auch die Kühlleistung war besser bei den Splitgeräten: Das beste Gerät kühlte den 14 Quadratmeter großen Prüfraum in rund 7 Minuten von 35 auf 24 Grad Celsius, während vergleichbare Monoblockgeräte zwischen 40 und 80 Minuten benötigten. Für dieselbe Kühlleistung müssen also Monoblöcke viel länger laufen. Das überrascht nicht, denn bei Mono­geräten bleibt das Fenster, aus dem der Abluftschlauch hängt, immer einen Spalt offen, sodass während des Kühlens ständig warme Luft von draußen in den Raum strömt.

Mobile Klimageräte, sogenannte Monoblockgeräte, sind oft schon für wenige Hundert Euro zu haben, arbeiten aber deutlich ineffizienter und verbrauchen viel Strom. Stiftung Warentest errechnete einen Verbrauch von rund 140 bis 250 Kilowattstunden pro Sommer. Das sind Stromkosten von 40 bis 75 Euro pro Jahr.

Klimagerät: Stromkosten selbst berechnen

Die Stromkosten einer Klimaanlage sind abhängig vom Gerätetyp, der Betriebszeit und der benötigten Kühlleistung.

Wenn Sie die benötigte Kühlleistung noch nicht kennen (weil Sie beispielsweise die Anschaffung eines Klimageräts vorerst nur planen), können Sie die Leistung auch einfach anhand der Raumgröße berechnen: Kühlleistung berechnen »

Mit dieser Formel berechnen Sie die Stromkosten einer Klimaanlage

Stromverbrauch pro Jahr berechnen

(Leistung in Watt) * (Tägliche Betriebszeit in Stunden) * (Betriebstage im Jahr) = Stromverbrauch in Kilowattstunden

Stromkosten pro Jahr berechnen

(Stromverbrauch in Kilowattstunden) * Preis pro Kilowattstunde Strom (z.B. 0,30 Euro) = Stromkosten in Euro

Tipp: Noch einfacher geht's mit einem Rechner. Hier können Sie die Stromkosten Ihrer Klimaanlage berechnen: Klimaanlage: Rechner Stromkosten »

Stromkosten sparen

Sollten Sie sich für die Anschaffung einer Klimaanlage entscheiden, lassen sich die Stromkosten mit folgenden Tipps möglichst gering halten:

  • Planen Sie Ihr Klimagerät bedarfsgerecht, also der Raumgröße angemessen. Ist sie zu klein dimensioniert, reicht die Leistung nicht und das Gerät arbeitet ständig auf Hochtouren. Zu große Geräte verbrauchen mehr, als notwendig wäre.
  • Achten Sie auf die Energieeffizienz des Geräts (die beste Effizienzklasse bei Monogeräten ist A+, bei Splitgeräten A+++).
  • Nutzen Sie kostenlosen Solarstrom vom hauseigenen Dach − denn der fließt üppig, wenn eine Klimaanlage benötigt wird.
  • Fenster zu: Der Energieverbrauch der Klimaanlage steigt bei offenen Türen und Fenstern enorm. Bei mobilen Geräten sollten Sie die Fensterschlitze für den Abluftschlauch abdichten.
  • Nicht zu kalt: Die Temperatur des klimatisierten Raumes sollte maximal 6 °C unter der Außentemperatur liegen. Positiver Nebeneffekt: Erkältungen wird vorgebeugt, die durch zu hohe Temperaturunterschiede ausgelöst werden.
  • Heizfunktion meiden: Splitgeräte haben häufig auch eine Heizfunktion. Der Energieverbrauch ist hier aber deutlich höher als bei einer normalen Heizung.
  • Kein Stand-by: Trennen Sie die Klimaanlage ganz vom Stromnetz, wenn Sie sie nicht nutzen.

Alternativen mit wenig Stromverbrauch

Ventilatoren sorgen für Kühlung an heißen Tagen. Bewegte Luft fühlt sich nämlich kühler an als stehende Luft.
Foto: Pixabay
  • Ventilatoren sind eine preiswerte (und häufig bereits ausreichende) Alternative zu einer Klimaanlage. Sie sind schon ab 20 Euro zu haben und auch die Stromkosten fallen mit rund 5 bis 10 Euro pro Jahr gering aus.
  • Lösen Sie die Ursache des Problems! Lassen Sie die Sommerhitze gar nicht erst in die Wohnung, z.B. durch einen außenliegenden Sonnenschutz, wie Rollläden oder Jalousien. Sonnenschutz und Beschattungssysteme im Vergleich »
  • Bei schlecht gedämmten Häusern kann eine verbesserte Wärmedämmung des Gebäudes helfen. Vor allem das Dachgeschoss profitiert davon, denn hier staut sich die Hitze am meisten.
  • Einfache Maßnahme bei heißen Temperaturen: Richtiges Lüften » Wir haben einige Hitzeschutz-Tipps zusammengefasst.

Mit einer reversiblen Wärmepumpe lässt sich die Wohnung im Sommer passiv kühlen. Bei einer dafür ausgelegten Anlage ist zum Kühlen kein zusätzlicher Energieeinsatz nötig. Sollten Sie momentan einen Neubau oder eine Sanierung planen, ist dies eine sinnvolle Option.

Fazit: Lohnt sich eine Klimaanlage?

Der Stromverbrauch von Klimaanlagen ist enorm. Schon heute fließt ein Zehntel des weltweit verbrauchten Stroms in Klimaanlagen und Ventilatoren − Tendenz steigend. Bei durchschnittlich 20 Hitzetagen im Jahr lohnt sich der Kauf eines Klimageräts meist nicht − zumal es Alternativen gibt, die weniger Strom verbrauchen.

Hinzu kommt der schädliche Effekt aufs Klima durch Kältemittel, die aus Klimaanlagen in die Luft entweichen. Das häufig verwendete Kühlmittel Difluor­methan, R32 genannt. schädigt das Klima 675-mal stärker als Kohlen­dioxid. Ein Liter dieses Kühlmittels sind damit etwa so klima­schädlich wie ein Flug für eine Person von Hamburg nach Lissabon und zurück.

Wenn Sie ein Klimagerät kaufen möchten, achten Sie auf jeden Fall auf die Energieeffizienz (am besten sind Klimaanlagen der Energieeffizienzklasse A+++). Auch die nicht unerheblichen Betriebsgeräusche einer Klimaanlage sollten bedacht werden. Sonst kann das Schnäppchen schnell zur brummenden Energieschleuder werden.

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