5 einfache Tipps für gesundes Wohnen

Praktische Tipps vom Baubiologen

Foto: Paige Cody/Unsplash

Immer mehr Menschen möchten gesund wohnen und achten bei der Wahl von Tapete, Sofa und Teppich auf baubiologische oder ökologische Standards. Mit diesen 5 einfachen Tipps können Sie Wohlbefinden und Wohngesundheit in Ihrem Zuhause spürbar steigern.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Regelmäßig lüften
  2. Feinstaub aus der Raumluft entfernen
  3. Natürliche, schadstofffreie Materialien verwenden
  4. Schimmel vorbeugen
  5. Elektrosmog minimieren

Tipp 1: Regelmäßig lüften

Es klingt banal, doch es hat einen entscheidenden Einfluss auf die Wohngesundheit: das Lüften. Ein häufig auftretendes Problem in modernen Gebäuden ist eine zu hohe Luftfeuchte und ein fehlender Luftaustausch in den Räumen – die Gebäude sind schlichtweg zu dicht gebaut. Die Idealbedingungen liegen bei einer Raumtemperatur zwischen 20 und 23 Grad und einer relativen Luftfeuchte zwischen 40 und 60 Prozent.

Eine einfache und kostengünstige Lösung, um die Luftfeuchte zu senken und einen natürlichen Luftaustausch zu gewährleisten, ist das regelmäßige Lüften der Wohnräume. Zudem sollte die Temperatur optimalerweise konstant gehalten werden, statt Räume abkühlen zu lassen und sie dann wieder warm zu heizen.

Tipp 2: Feinstaub aus der Raumluft entfernen

Drachenbaum (rechts im Bild), Bogenhanf (unten Mitte) und Einblatt (links) sind ideale Raumluftverbesserer. Sie mögen helle bis halbschattige Standorte.
Foto: Dehner

Jeder kennt die Nachrichten über zu hohe Feinstaubwerte durch Verkehr, Industrie, Abfall- und Landwirtschaft. Doch auch in Wohnräumen kann zu viel Feinstaub den Körper belasten. Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, Depressionen oder Migräne können Folgen einer Feinstaubbelastung sein.

Daher raten Baubiologen insbesondere Hausstauballergikern zu modernen Staubsaugern mit HEPA-Filtern, die die angesaugte Luft nicht nur aufwirbeln, sondern vom Feinstaub reinigen. Zudem sollten Oberflächen und vor allem Heizkörper mit feuchten Tüchern von Staub befreit werden. Ein Luftreiniger mit HEPA- oder Aktivkohlefilter in Wohn- und Schlafräumen befreit die Luft zusätzlich von Feinstaub und sorgt für ein sauberes Raumklima.

Zimmerpflanzen verbessern das Raumklima auf natürliche Weise. Sie erhöhen die Luftfeuchtigkeit (was insbesondere in der Erkältungssaison vorteilhaft ist) und filtern Schadstoffe aus der Luft. Zimmerpflanzen sind beispielsweise in der Lage, Formaldehyd aus Spanplatten von Möbeln zu filtern. Diese Zimmerpflanzen sorgen für gute Raumluft »

Tipp 3: Natürliche, schadstofffreie Materialien verwenden

Teppich aus Schafwolle
Das Fell der Schafe hat ganz besondere Fähigkeiten: Wolle kann große Mengen Wasserdampf oder Ausdünstungen aufnehmen, die Oberfläche stößt Wasser jedoch ab.
Foto: Kibek

Jeder kennt es: Das neu gekaufte T-Shirt riecht unangenehm nach Chemie. Das ist auch bei vielen Möbelstücken der Fall − und sorgt nicht selten für Kopfschmerzen oder Müdigkeit. Ersetzen Sie Möbel mit gesundheitsschädlichen Ausdünstungen am besten durch Möbel aus natürlichen, schadstofffreien Materialien.

Um schadstofffreie Möbel zu erkennen, helfen Gütesiegel für Möbel wie beispielsweise Der Blaue Engel, das Goldene M oder das ÖkoControl-Siegel.

Großen Einfluss auf die Wohngesundheit hat − allein aufgrund seiner Größe − auch der Bodenbelag. Von Bodenbelägen aus PVC ist beispielsweise abzuraten, da sie gesundheitsschädliche Weichmacher enthalten. Aber auch belastete Teppiche können zum Problem werden − dabei lassen sie sich recht einfach austauschen. Ob Wolle, Bambus, Mais und Hanf – aus Naturfasern aller Art werden schöne Teppiche gemacht.

Tipp 4: Schimmel vorbeugen

Ein unschönes und ungesundes Problem, das aber leider öfter vorkommt, als man denkt: Schimmel. Baubiologen können Schimmel schon nachweisen, bevor er sichtbar wird. Ist die Ursache gefunden und beseitigt, gilt es, einem erneuten Schimmelbefall vorzubeugen.

Hier kann sich der Einsatz von schimmelhemmenden Wandfarben lohnen. Wer seine Wände ohnehin verschönern wollte, kann Wandbeschichtungen aus natürlichen Materialien wie Kalk und Lehm wählen. Sie wirken feuchtigkeitsregulierend, indem sie Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und bei trockener Luft wieder abgeben. Heutzutage gibt es bereits einige Hersteller, die moderne und schöne Farben auf Basis natürlicher Rohstoffe herstellen, sodass keine Kompromisse zwischen Gesundheit und Design eingegangen werden müssen.

Um Schimmelbefall vorzubeugen, sollten Sie außerdem dafür sorgen, dass Feuchtigkeit möglichst direkt abziehen kann. Lassen Sie die Türen und Fächer von Wasch- und Spülmaschinen nach dem Waschen offen und auslüften. Reinigungszubehör wie Lappen, Schwämme, Mops sollten Sie nach der Nutzung gründlich auswringen und trocknen. Riecht der Lappen unangenehm, ist es höchste Zeit für eine Wechsel.

Tipp 5: Elektrosmog minimieren

Kein Leben ohne Smartphone, Alexa, Wlan und vernetzte Haustechnik, das ist klar. Elektrosmog kann nicht völlig eliminiert werden. Doch wird eine zu hohe Belastung in den Wohnräumen − insbesondere im Schlafzimmer − diagnostiziert, sollte gehandelt werden. Das geht auch, ohne Steinzeit-Bedingungen herzustellen.

Am einfachsten lässt sich das umsetzen, indem elektronische Geräte, wie etwa das Telefon, durch strahlungsärmere Modelle ersetzt oder nachts ausgeschaltet werden. Abgeschirmte Leitungen, Kabel, Lampen und PC-Anschlüsse können zudem elektrische Felder gezielt reduzieren. Was vielfach auch schon helfen kann, ist eine neue Ausrichtung bestimmter Möbel, wenn etwa in einem bestimmten Teil des Raumes die Strahlenbelastung besonders hoch ist.

Was ist Baubiologie?

Menschen verbringen fast 90 Prozent ihres Lebens in geschlossenen Räumen. Die Baubiologie untersucht die Wechselwirkungen zwischen dem gebauten Umfeld und dem Menschen. Dabei werden Elemente aus Architektur, Ökologie, Energiewirtschaft, Medizin, Psychologie und Philosophie berücksichtigt. Hierbei steht besonders die Gesundheit der Bewohner im Vordergrund.

Um Störfaktoren zu identifizieren, ist eine baubiologische Analyse der Wohnräume durch einen Baubiologen möglich. Sie untersuchen Störfaktoren wie Elektrosmog, Belastungen durch Magnetfelder, Schimmel, Hausstaub oder Ausdünstungen aus Möbelstücken und Oberflächenbeschichtungen. Im Anschluss an die Gebäudeanalyse werden mögliche Gegenmaßnahmen eingeleitet.

Ein Verzeichnis über Baubiologen bietet beispielsweise der Berufsverband Deutscher Baubiologen an.

Autor Christian Schaar

ist Geschäftsführer eines Planungsbüros mit Schwerpunkt auf ökologischen Holzbau (S2 GmbH). Dabei wird er regelmäßig mit baubiologischen Fragestellungen konfrontiert und eignete sich so umfangreiche Kenntnisse auf diesem Gebiet an.

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