Ratgeber: Welcher Stoff fürs Sofa ist am besten?
Couch: Stoffarten und ihre Eigenschaften
Das Sofa ist das Herzstück in jedem Wohnzimmer und mitunter eine langjährige Anschaffung, die man sich etwas mehr kosten lässt. Grund genug, sich nicht nur über Maße, Funktion, Farbe und Stil genaue Gedanken zu machen, sondern vor allem auch einen Blick auf das Material zu werfen.
Denn ob ein Sofa lange schön und gepflegt aussieht, hängt vor allem davon ab, ob die verwendete Stoffart zu der Nutzung und den Lebensumständen des eigenen Haushaltes passt.
Home24-Chefeinrichter Steven Schneider stellt die gängigsten Stoffarten und ihre Vor- und Nachteile vor, damit Sie das richtige Modell für sich leichter finden.
Sofa: Welcher Stoff für wen?
- Für Familien mit kleinen Kindern sind Mikrofaser, Strukturstoff und Glattleder eine gute Wahl. Sie sind robust, unempfindlich gegen Schmutz und können leicht gereinigt werden.
- Für Haustierbesitzer eignen sich Kunstfasern, am besten Mikrofaser. Im Gegensatz zu grob gewebten Stoffen haben Krallen es hier schwer. Auch Glattleder ist gut geeignet, da es keine Gerüche annimmt und leicht zu reinigen ist.
- Empfindlicher und pflegeintensiver sind Naturfasern, Viskose, Velours und Glattleder.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
Naturfasern
Als Naturfasern bezeichnet man Stoffe, die aus natürlichen Fasern gewonnen werden, wie etwa Baumwolle, Wolle oder Leinen. Sie fühlen sich angenehm auf der Haut an, sind atmungsaktiv und nehmen Feuchtigkeit sehr gut auf. Der Nachteil ist allerdings, dass Stoffe aus reinen Naturfasern schneller verschleißen und ausbleichen.
"Gerade ein Sofa wird oftmals stärker belastet, weshalb ich Naturfasern eher nur empfehle, wenn es sich um ein wenig genutztes, wenn nicht sogar dekoratives Modell handelt", sagt Steven Schneider.
Kunstfasern
Kunstfasern werden in einem chemischen Prozesse künstlich hergestellt, zumeist auf Erdölbasis. Zu den bekanntesten Kunststofffasern zählen Polyester, Polyacryl und Polyamid.
Diese Materialien können sich sehr authentisch wie Wolle oder Baumwolle anfühlen, sind jedoch strapazierfähiger, farbechter und zudem kostengünstiger.
Mischgewebe
“Bei Mischgewebe lassen sich die Vorteile von Natur- und Kunstfasern vereinen”, erklärt Schneider. Hierbei werden natürliche Fasern wie Baumwolle oder Wolle zusammen mit Kunststoffgarnen verarbeitet, sodass sich die angenehme Haptik des Naturstoffs mit der Robustheit und Strapazierfähigkeit der Kunstfasern verbindet.
Mikrofaser
Bis zu 100-mal dünner als ein menschliches Haar sind Mikrofasern, die meist aus Polyester oder Polyacryl gewonnen werden. Die daraus gefertigten Stoffe sind deshalb äußerst fein und gleichzeitig reißfest, schmutzunempfindlich und pflegeleicht.
"Mikrofaserstoffe sind resistente Alleskönner und daher gut für Familien mit kleinen Kinder oder Katzen. Sie lassen sich gut säubern und in dem feinmaschigen Stoff ist Fäden ziehen so gut wie unmöglich”, merkt der Experte an. Mikrofaser lassen sich außerdem in jeder Farbe herstellen und passen somit in jede Einrichtung.
Viskose
Viskose ist eine halbsynthetische Faser und wird aus Zellulose, meist von Buchen, Fichten oder Eukalyptus gewonnen. Das Endprodukt wird aber in einem künstlichen Verfahren hergestellt. Aus den feinen Fasern entsteht Kunstseide, auch “Rayon” genannt.
Viskose fasst sich angenehm weich an, ist abriebfest, pflegeleicht und hat einen seidigen Glanz, neigt allerdings dazu knittrig zu werden.
“Der Stoff passt zu allen, die einen edlen Look bevorzugen und ihr Sofa als ruhigen Rückzugsort nutzen. Zu viel Action, zum Beispiel durch tobende Kinder, kann sonst dazu führen, dass im Stoff Falten entstehen.”
Velours
Velours zeichnet sich durch eine charakteristische flauschige Oberseite, auch Flor oder Pol genannt, aus. Je länger der Flor, desto weicher der Stoff. Allerdings neigt längerer Flor auch dazu, schneller zu brechen und hat Auswirkungen auf die Haltbarkeit des Bezugs. Kurzer Flor ist dafür sehr widerstandsfähig und langlebig.
Die Pflege von Veloursstoffen ist etwas aufwendiger. Zur Säuberung sollten nur milde Reinigungsmittel und kaltes Wasser genutzt werden.
"Velours ist vergleichbar mit Samt, wird aber aus Mischfasern, Polyester oder Baumwolle hergestellt und ist somit um ein Vielfaches günstiger. Der Stoff ist angenehm weich und edel, passt aber eher in Haushalte ohne Haustiere und Kleinkinder", so Schneider.
Strukturstoff
Beim Strukturstoff werden Fasern unterschiedlicher Dicke (und oftmals auch aus verschiedenen Materialien) vertikal miteinander verwoben. Dadurch entsteht eine haptische Oberflächenstruktur, die sich durch hohe Robustheit auszeichnet.
"Wer sich nicht lange mit der Pflege des Sofas aufhalten möchte und womöglich kleinere Kinder hat, ist mit Strukturstoff gut beraten, da Schmutz, Haare und Staub sich leicht absaugen lassen. Kleine Flecken fallen fast nicht auf, da die Stoffe meist aus verschiedenfarbigen Garnen bestehen", sagt Steven Schneider. Für Haushalte mit Haustieren ist der Stoff durch seine Grobmaschigkeit allerdings ungeeignet, da Krallen dort leichtes Spiel haben.
Glattleder
Glattleder wird oft auch als Narbenleder bezeichnet, da die Narbenseite nicht vollständig entfernt und nach außen verarbeitet wird. Glattleder zeichnet sich dadurch aus, dass es sehr unempfindlich gegenüber Schmutz ist und zur Reinigung einfach abgewischt werden kann.
"Glattleder ist angenehm weich und nimmt schnell die Körpertemperatur an, weshalb es sich als Material für kältere Häuser oder Wohnungen eignet", führt Schneider aus. "Und auch für Hundebesitzer ist ein Ledersofa eine gute Wahl, da Speichel und Talg sich gut entfernen lassen und Leder keine Gerüche aufnimmt."
Rauleder
Sofas aus Rauleder haben eine aufgeraute Struktur und sind sehr atmungsaktiv. Im Gegensatz zu Glattleder fühlt sich Rauleder samtiger an und wirft weniger Falten. Allerdings gilt Rauleder im Allgemeinen als sehr pflegeintensiv und empfindlicher, da das Material offenporig ist und dadurch schneller Flüssigkeiten aufnimmt. Außerdem können sich Staubpartikelchen leichter festsetzen, weshalb man empfiehlt, das Sofa regelmäßig abzubürsten.
Konzeption und Fotos: home24
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