Wohnen mit der Natur: Wie Biophilic Design das Zuhause gesünder macht
Naturnah wohnen
Ein Blick ins Grüne, warmes Licht auf einer Holzoberfläche – manchmal genügt schon ein kleiner Moment, um sich wohler zu fühlen. Kein Wunder: Menschen haben seit jeher eine tiefe Verbindung zur Natur. Doch in modernen Häusern und dicht bebauten Städten geht dieses Gefühl manchmal verloren. Genau hier setzt das Konzept des Biophilic Design an – es verbessert nicht nur das Raumklima, sondern auch unser Wohlbefinden.
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie die Prinzipien des naturnahen Wohnens ganz einfach bei sich zu Hause umsetzen können.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
Wie funktioniert Biophilic Design in der Praxis?
Biophilic Design klingt abstrakt – ist aber sehr greifbar. Die Gestaltungsprinzipien lassen sich auf jedes Haus und jede Wohnung anwenden. Der Grundgedanke ist, dass auch Räume natürliche Erlebnisse ermöglichen sollten, die uns an das Leben draußen erinnern.
Das Prinzip ist einfach: Räume sollen nicht nur funktional und schön sein, sondern uns auch gut tun, indem Sie die Natur ein Stück weit ins Haus holen. Wer sein Zuhause natürlicher gestalten möchte, muss kein Architekt oder Designer sein. Ob durch Materialien, Licht, Pflanzen oder Ausblicke – all dies lässt sich im eigenen Zuhause leicht umsetzen: mit durchdachter Planung, natürlichen Materialien und einem offenen Blick auf die Umgebung.
Die Natur in den Raum holen
Pflanzen, Tageslicht, frische Luft, Wasser oder der Blick ins Grüne − hier steht das unmittelbare Erleben von Natur im Mittelpunkt: Wer große Fensterfronten mit Blick in den Garten hat, nutzt bereits eines der stärksten Elemente des Biophilic Design – den visuellen Kontakt zur Natur.
Auch ein kleiner Innenhof, ein bepflanztes Atrium oder ein Balkon voller Kräuter können diesen Effekt erzielen.
Pflanzen verbessern die Luftqualität und bringen Lebendigkeit in den Raum. Auch Wasser, etwa in Form eines kleinen Brunnens, beruhigt und schafft Bewegung.
Auch Licht kann ein natürliches Element sein – etwa, wenn es im Tagesverlauf seine Richtung und Farbe ändert. Statt Rollläden tagsüber zu schließen, lässt sich lieber mit Jalousien spielen. Das wechselnde Licht erzeugt eine lebendige Atmosphäre – ähnlich wie Sonnenflecken unter Bäumen.
Pflanzen als natürliche Mitbewohner
Pflanzen verbessern die Luftqualität, erhöhen die Luftfeuchtigkeit und schaffen eine lebendige Atmosphäre. Ideal sind robuste Arten wie Monstera, Farn, Zamioculcas oder Grünlilie, die auch mit wenig Pflege gedeihen. Sehen Sie Pflanzen als Teil der Raumgestaltung – sie wirken am besten in Gruppen und an Orten mit natürlichem Licht.
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Natürliches Licht nutzen
Licht hat enormen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Tageslicht fördert Konzentration, reguliert unseren Biorhythmus und sorgt für Behaglichkeit. Große Fenster, Oberlichter oder helle Wandfarben verstärken diesen Effekt. Wer die Möglichkeit hat, sollte den Lichteinfall schon bei der Planung berücksichtigen.
Auch im Bestand helfen verstellbare Jalousien oder Lichtvorhänge, das Tageslicht zu lenken und den Raum lebendiger zu machen. Am Abend schafft warmes, indirektes Licht – etwa durch dimmbare Leuchten oder Kerzen – eine natürliche Tagesdynamik und unterstützt die innere Ruhe.
Analogien zur Natur schaffen
Nicht immer lässt sich echte Natur in den Raum holen. Doch auch Materialien, Farben und Formen, die uns an die Natur erinnern, wirken positiv:
- Naturmaterialien wie Holz, Stein, Lehm oder Wolle schaffen Wärme und Struktur.
- Organische Formen – Rundungen, Wellen, Muster, wie sie in Blättern oder Muscheln vorkommen – können sich in Möbeln, Tapeten oder Teppichen wiederfinden.
- Auch die Farbgestaltung spielt eine große Rolle: sanfte Grün- und Erdtöne, gedecktes Blau, warme Terrakottanuancen – sie erzeugen Ruhe und Harmonie.
Achten Sie bei Renovierungen auf Oberflächen, die sich „echt“ anfühlen – unbehandeltes Holz oder mineralische Wandfarben wirken lebendiger als glatte Kunststoffe.
Verwenden Sie Materialien, die sich echt anfühlen
Oberflächen, die wir gern berühren, vermitteln Geborgenheit. Holz, Stein, Leinen, Kork oder Ton wirken authentisch, altern schön und erzählen Geschichten.
Kunststoffe oder Hochglanzflächen wirken dagegen oft kälter oder lebloser.
Auch Akustik und Geruch spielen mit hinein: Holz dämpft den Schall und verströmt einen angenehmen Duft, Wolle oder Leinen schaffen Wärme und Natürlichkeit.
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Jahreszeiten spürbar machen
Die Natur lebt vom Wandel – und auch Räume profitieren davon. Ein Wechsel der Dekoration, jahreszeitliche Pflanzen, Duftkerzen oder eine andere Lichtstimmung lassen das Zuhause mitleben. Im Sommer luftig und hell, im Winter warm und geborgen – so wird Biophilic Design zu einem lebendigen Teil des Alltags.
Tipp: Kleine Rituale helfen, den Rhythmus der Natur wiederzuentdecken – wenn Sie beispielsweise regelmäßig frische Zweige, Muscheln oder Fundstücke aus der Umgebung ins Haus holen.
Gemütliche Rückzugsorte in der Wohnung
In der Natur fühlen wir uns immer dann wohl, wenn wir Sicherheit und Weite zugleich erleben: Schutz unter einem Baum, aber mit freiem Blick auf die Umgebung. Dieses Prinzip lässt sich auch auf Wohnräume übertragen. Ein Rückzugsort – etwa eine Leseecke, ein Fensterplatz oder eine überdachte Terrasse – schafft Geborgenheit. Gleichzeitig geben offene Sichtachsen, Durchblicke oder erhöhte Ebenen ein Gefühl von Freiheit. Auch kleine Überraschungen, wie ein versteckter Gartenpfad oder eine Nische hinter einem Raumteiler, sprechen unsere Neugier an.
Tipp: Räume dürfen Geheimnisse haben. Nicht alles muss auf den ersten Blick sichtbar sein – das macht Architektur spannender und wohnlicher. So entsteht ein Zuhause, das mehr ist als funktional oder schön: Es wird zu einem Ort, an dem man Energie tanken kann – Tag für Tag.
Räume mit Ausblick und Rückzugsorten
Menschen brauchen beides: Weite und Geborgenheit. Wer den Schreibtisch mit Blick in den Garten stellt oder eine kleine Leseecke am Fenster schafft, folgt bereits einem zentralen Prinzip des Biophilic Design. Auch geschützte Orte – etwa eine Nische mit Sessel oder eine überdachte Terrasse – wirken beruhigend und fördern das Gefühl von Sicherheit.
Tipp: Denken Sie bei Neubauten früh über Fensterpositionen und Blickachsen – sie entscheiden oft mehr über die Wohnqualität als die Größe eines Raums.
Fünf einfache Ideen für natürliches Wohnen
- Pflanzen inszenieren – Statt verstreuter Töpfe lieber kleine „grüne Inseln“ bilden. Das wirkt lebendiger und strukturierter.
- Licht zulassen – Rollläden öfter offen lassen, Lichtreflexe zulassen, helle Vorhänge verwenden.
- Materialien mit Charakter – Holz, Kork, Ton, Leinen oder Stein schaffen Atmosphäre und verbessern Akustik und Raumklima.
- Ausblick schaffen – Den Blick nach draußen lenken: Fensterplätze, Sitznischen oder Sichtachsen in den Garten planen.
- Wandel zulassen – Räume mit den Jahreszeiten verändern: Pflanzen austauschen, Farben anpassen, Naturfunde integrieren.
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