Elektroinstallation: So erstellen Sie einen einfachen Plan

Installationsplan für ein Haus mit Elektrosymbolen

Anleitung für Bauherren

Foto: iStock/Larisa Bozhikova

Bei der Planung der Elektroinstallation ist auch die Mithilfe der Bauherren gefragt: Wo sollen Leuchten platziert werden, wo und wie viele Steckdosen werden benötigt, und gibt es noch weitere Sonderwünsche? Es ist deshalb sinnvoll, einen einfachen Plan für die Elektroinstallation anzulegen, den man an den Elektriker weiterreichen kann.

Ein solch (grober) Plan für die Elektroinstallation lässt sich recht einfach erstellen, selbst wenn man von Elektronik überhaupt keine Ahnung hat. Hier erklären wir Schritt für Schritt, wie Sie einen Plan für die Elektroinstallation selber erstellen.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Schritt: Installationsplan vorbereiten
  2. Schritt: Einrichtungsgegenstände einzeichnen
  3. Schritt: Leuchten und Schalter einzeichnen
  4. Schritt: Steckdosen planen
  5. Kann ich die Elektroinstallation selber machen, um Geld zu sparen?

1. Schritt: Installationsplan vorbereiten

Alles, was Sie für die Erstellung des Installationsplans benötigen, ist:

  1. ein ausgedruckter Grundrissplan Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung, idealweise im A3-Format (pro Geschoss). Den Grundrissplan bekommen Sie vom Architekten oder Bauunternehmer. Wichtig ist, dass der Grundrissplan nicht zu klein ist, damit noch genug Platz bleibt, um Ihre Eintragungen vorzunehmen. Der Grundrissplan sollte beinhalten:
    • alle Räume (mit den dazugehörigen Raumbezeichnungen),
    • alle Türen (mit der eingezeichneten Aufgehrichtung)
    • alle Fenster
  2. eine Liste der üblichen Elektrosymbole diese Liste finden Sie hier »

2. Schritt: Einrichtungsgegenstände einzeichnen

Zeichnen Sie als erstes die voraussichtliche Position der Einrichtungsgegenstände und Elektrogeräte in den Plan ein. Dazu gehören insbesondere:

  • Schreibtische und TV-Möbel,
  • Betten,
  • Esstisch,
  • Schränke und Garderobe,
  • Kücheneinrichtung,
  • Badeinrichtung

Ideal wäre, wenn Sie bereits jetzt schon die Planung für Ihre Küche, das Bad und den Technikraum abgeschlossen haben. Bevor Sie mit der Planung der Elektroinstallation beginnen, sollten Sie deshalb Gespräche mit Ihrem Bad- und Küchenplaner sowie dem Heizungsinstallateur geführt haben. Diese Planungsunterlagen müssen Sie ebenfalls unbedingt an den Elektriker weiterreichen.

3. Schritt: Leuchten und Schalter einzeichnen

Esstisch mit Beleuchtung
Unsplash/Don Kaveen

Die Planung der Leuchten und Schalter ist relativ einfach, deshalb sollten Sie damit beginnen. Gehen Sie gedanklich von Raum zu Raum und legen die optimale Position der Leuchten fest.

  • Vergeben Sie für jede Leuchte eine eigene, fortlaufende Nummer.
  • Wenn mehrere Leuchten gleichzeitig angeschaltet werden sollen (beispielsweise Deckenspots im Flur), bekommen sie dieselbe Nummer. So weiß Ihr Elektriker gleich, welche Schaltungen hier gefragt sind (beispielsweise ein Serienschalter).
  • Bei Wandleuchten können Sie die gewünschte Höhe ebenfalls im Plan notieren.

Nutzen Sie dieses Symbol zum Einzeichnen der Leuchten. Es ist das standardisierte Elektrosymbol, das von jedem Elektriker verstanden wird.

 

Nutzen Sie dieses Symbol zum Einzeichnen der Schalter. Welchen Schalter Sie verwenden möchten (Wechselschalter, Dimmer, Serienschalter oder was auch immer), brauchen Sie jetzt noch nicht festzulegen. Der Elektriker denkt mit und wird Ihnen den richtigen Schalter empfehlen.

Tipp: Nutzen Sie unsere Elektrosymbol-Liste

Hier erklären wir die Bedeutung der wichtigsten Elektro-Symbole. Außerdem können Sie sich die vollständige Liste als PDF herunterladen und ausdrucken.

Zu jeder Leuchte gehört natürlich auch ein Lichtschalter oder alternativ ein Bewegungsmelder. Auch sie sind einfach festzulegen. Generell gilt:

  • Lichtschalter liegen normalerweise in unmittelbarer Nähe der Türklinke (Achten Sie auf die Aufgehrichtung der Türen!)
  • Neben jeder Tür sollte sich mindestens ein Lichtschalter befinden, damit man sich auch im Dunkeln noch im Haus vorwärts bewegen kann, ohne irgendwo anzustoßen.
  • Bewegungsmelder sind vor allem im Hauseingang, in den Fluren im Treppenhaus praktisch. Notieren Sie die Position des Bewegungsmelders, von dem aus die Leuchte angeschaltet werden soll.
Wohnzimmer mit LED-Spots an der Decke

Tipp: Nutzen Sie unsere Checkliste für die Elektroinstallation

Sind Sie unsicher, welche Steckdosen, Beleuchtungsauslässe und weiteren Anschlüsse als Standardausstattung für jeden Raum empfehlenswert sind? Nutzen Sie unsere Checkliste für die Elektroinstallation » , bei der Raum für Raum aufgelistet haben, welche elektrischen Anschlüsse für jeden Raum empfehlenswert sind.

4. Schritt: Steckdosen planen

Steckdosen kann man nie genug haben. Planen Sie deshalb nicht zu knapp und bedenken Sie, dass sich die Nutzung einzelner Räume in der Zukunft ändern kann. Nicht ist ärgerlicher, als im Neubau festzustellen, dass eine dringend benötigte Steckdose fehlt, Kabel quer durch den Raum verlegt werden müssen oder ständig mit Mehrfachsteckdosen "aufgerüstet" werden muss.

Gehen Sie also gedanklich durch die Räume Ihres Hauses und stellen Sie sich Ihre spätere Nutzung vor. Zeichnen Sie die Steckdosen in der gewünschten Anzahl in den Grundrissplan ein. Generell gilt:

  • Steckdosen sind am besten in den Raumecken platziert sowie mindestens auch auf der diagonal gegenüberliegenden Raumecke.
  • Steckdosen und Lichtschalter werden in der Regel "im Doppelpack" direkt übereinander platziert, da dies fürs Verlegen der Leitungen optimal ist.
  • Notieren Sie die gewünschte Anzahl der Steckdosen neben dem entsprechenden Steckdosensymbol.
  • Welche Steckdosenart Sie benötigen (beispielsweise Starkstrom) müssen Sie ebenfalls nicht festlegen, der Elektriker weiß Bescheid (so benötigen Sie einen solchen Anschluss beispielsweise für den Backofen). Es sei denn, Sie haben Sonderwünsche: Möglicherweise haben sie ja vor, im Hobbykeller eine Kreissäge oder Sauna zu installieren, für die Sie einen Starkstromanschluss benötigen?

Tipp: Leerrohre vorsehen

Leerrohre sind ungemein praktisch, wenn Sie (eventuelle) spätere Elektroinstallationen vorsehen möchten. Klassischer Fall: Die spätere Installation einer Dolby-Suround- oder Heimkinoanlage. Dafür benötigen Sie ein Kabel, das von der Multimediaanlage bis zur Sitzlandschaft führt. Wer unansehnliche Kabelverlegungen durch den Raum vermeiden will, plant Leerrohre ein, durch die Strom, Internet oder TV unsichtbar fließen können.

Die Position der Leerrohre können Sie mit einer gestrichelten Linie in den Grundrissplan einzeichnen.

Kann ich die Elektroinstallation selber machen, um Geld zu sparen?

Ein Hausbau kostet viel Geld. In einer solchen Situation kann man auf die Idee kommen, die Elektroinstallation selber zu machen, um Geld zu sparen. Tatsächlich können versierte Heimwerker viele Arbeiten beim Hausbau selbst übernehmen − aber die Elektroinstallation gehört definitiv nicht dazu. Sie gehört zu den Arbeiten, von denen Sie die Finger lassen sollten, Ihrer eigenen Sicherheit zuliebe. Ein falscher Anschluss kann im Ernstfall tödlich für einen "Möchtegern-Elektriker" enden. Daher gehört die Ausführung der Elektroinstallation, auch aus Haftungsgründen, in die Hände von Fachleuten.

Welche Eigenleistungen beim Hausbau sich lohnen und welche eher nicht, haben wir in diesem Beitrag erklärt.

Es ist schon viel Zeit (und damit auch Geld) gewonnen, wenn Sie dem Elektriker einen ausgearbeiteten Plan für die Elektroinstallation aushändigen, der ihm einen Teil der Planungsarbeit abnimmt. Wir hoffen, unsere Ratgeber helfen Ihnen dabei.