Die Flachdachgauben passen gut zu den geometrischen Grundformen dieses Doppelhauses.
Gaubenarten im Vergleich
Gaubentypen im Überblick
Nicht jede Gaube passt auf jedes Dach. Sie sollte eine harmonische Einheit mit der Dachfläche bilden und außerdem für möglichst viel Licht, Raumhöhe und zusätzlichen Raum sorgen, damit sich die Investition lohnt.
Als Entscheidungshilfe gibt es hier einen Überblick über verschiedene Gaubenarten. Für jede Gaubenart geben wir hilfreiche Tipps, für welches Dach Sie sich am besten eignet. So sind bei schmalen, hohen Häusern beispielsweise kleinere, spitze Gaubenarten besser. Und flache Fledermausgauben passen eher zu ausladenden Häusern.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
Schleppgaube
Schleppgauben sind einfach in der Konstruktion und deshalb vergleichsweise günstig. Die Gaubenform mit den charakteristischen dreieckigen Wangen findet man fast überall. Sie ist die verbreitetste Gaubenart in Deutschland.
Schleppgauben können große oder auch mehrere Fenster umfassen und ermöglichen aufgrund des geringen Neigungswinkels eine maximale Raumausnutzung. Das schafft viel Platz und Licht im Wohnraum.
Welche Kosten fallen beim Einbau einer Gaube an, womit muss ich in etwa rechnen? Die Wüstenrot Bausparkasse gibt in diesem Artikel eine realistische Kosteneinschätzung mit Beispielrechnung: Was kostet eine Gaube? »
Die Walmdachgaube sieht ähnlich aus wie die Satteldachgaube, zusätzlich ist sie allerdings an den Seiten abgewalmt. Wie der Name dieser Gaubenart verrät, passt sie am besten auf Walmdächer. Die Konstruktion ist aufwändiger als bei der Satteldachgaube, was ihr eine interessante Optik verleiht. Der Raumgewinn ist allerdings geringer.
Die Trapezgaube ist eine weitere Schleppgauben-Variation. Die Gaubenwangen verlaufen hier schräg zur Dachfläche und bilden ein Trapez. Der große Vorteil dieser Gaubenart ist die großzügige Fensterfront: Hier finden sogar mehrere Fenster Platz. Für kleine Dächer ist die Trapezgaube allerdings nicht geeignet. Trapezgauben haben einen ähnlich großen Raumgewinn wie Schleppgauben, sind allerdings etwas aufwendiger in der Konstruktion.
Flachdachgaube
Flachdachgauben sehen ähnlich aus wie Schleppgauben, mit einem Unterschied: Sie haben ein Flachdach. Genauer gesagt ist es nur fast flach, denn der Regen muss ja noch gut abfließen können. Das Gaubendach kann deshalb auch nicht mit Ziegeln verkleidet werden, sondern die Wahl fällt bei dieser Gaubenart häufig auf Metalle wie Kupfer oder Titanzink.
Damit die Temperaturen angenehm bleiben, ist eine wirksame Verschattung an Dachfenstern oder -gauben wichtig.
Die Konstruktion einer Flachdachgaube ist sehr einfach, was Baukosten spart. Sie bringt außerdem von allen Gaubenarten den größten Raumgewinn. Allerdings kann sie schnell etwas klobig wirken. Die Flachdachgaube eignet sich besonders für Hausdächer mit einer geringen Neigung.
Satteldachgaube
Satteldachgauben (oder Giebelgauben) sind echte Klassiker: Seit dem Mittelalter gibt es die spitzen Gaubenformen und noch heute sind die kleinen "Dachhäuschen" beliebt. Die Konstruktion ist eher schlicht. Dadurch lässt sie sich relativ einfach einbauen, was einen vergleichsweise günstigen Preis ermöglicht. Weiterer Pluspunkt: Sie ist leicht zu dämmen.
Die Satteldachgaube eignet sich vor allem für große, stark geneigte Dachflächen, denn der Einbau ist − wie bei den meisten Gaubenarten − erst ab einer Neigung von ca. 30 Grad möglich. Für die meisten Satteldächer ist das genau richtig.
Satteldachgauben werden in der Regel mit den gleichen Ziegeln gedeckt wie das übrige Dach.
Tonnengaube
Tonnengauben (oder Rundgauben) sind eine Erfindung der späten 1970er-Jahre, die schnell wuchtig wirken kann. Aufwand und Kosten sind hier deutlich höher als bei eckigen Gaubenformen, was auch die Dämmung erschwert.
Tonnengauben haben abgerundete Fenster. Da ist es gar nicht so einfach, die passenden Rolläden zu finden. Die Rundung lässt sich nur mit Blech abdichten.
Fledermausgaube
Fledermausgaben wirken sehr elegant. Sie schmiegen sich in Form einer Sinuskurve oder Wellenlinie harmonisch in die Dachfläche ein. Der Übergang zwischen Gaube und Dach ist fließend, sie bilden optisch eine Einheit. Auf Gaubenwangen wird bei dieser Gaubenart komplett verzichtet. Deshalb benötigen sie eine kleinteilige Deckung (Biberschwanz-Ziegel).
Fledermausgauben findet man häufig auf Reetdächern. Fledermausgaben erfordern großes handwerkliches Können: Sie sind sehr aufwendig in Konstruktion und Dämmung − die Königsklasse unter den Gaubenformen. Das kann nicht jeder Zimmermann. Das schlägt sich natürlich auch in den Kosten nieder. Der Raumgewinn ist außerdem geringer als bei anderen Gaubenarten.
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Spitzgaube
Bei der Spitzgaube (oder Dreiecksgaube) handelt es sich quasi um eine stark vereinfachte Variation der Fledermausgaube. Die modern wirkenden Gaubenformen eignen sich vor allem als optischer Hingucker für kleinere Dächer, sie bieten aber nur relativ wenig Raum- und Lichtgewinn. Die Gaubenart kommt häufig bei Fertighäusern zum Einsatz.
Zwerchhaus bzw. Zwerggiebel
Das Zwerchhaus ist ein interessantes architektonische Element, das noch mehr Raumgewinn als eine Gaube bietet, allerdings auch deutlich teurer ist.
Auf den ersten Blick sieht sie aus wie eine Gaube, ist es aber nicht. Der entscheidende Unterschied: Der Zwerchgiebel bzw. das Zwerchhaus setzt nicht auf der Dachkonstruktion auf, sondern auf der Hauswand. Das Dach wird häufig als Sattel- oder Schleppdach ausgebildet.
Zwerchhäuser sind eigenständige Gebäudeteile, während es sich bei Gauben um eingebaute Elemente handelt. Aufgepasst: Zwerchhäuser verändern die Dachform stärker als einfache Gauben. Das Einholen einer Baugenehmigung ist beim nachträglichen Anbau unerlässlich.
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Fazit Gaubenarten: Welche Gaubenform ist die richtige für mein Dach?
Von allen Gaubenarten bringen Schlepp- oder Flachdachgauben den größten Raum- und Lichtgewinn bei vergleichsweise geringen Kosten. Satteldachgauben gehören zwar ebenfalls zu den günstigeren Gaubenarten, haben aber meist nur ein oder zwei Fenster, während die in der Konstruktion sehr unkomplizierten Schlepp- und Flachdachgauben mit mehreren oder breiteren Fenstern ausgestattet werden können und damit mehr Wohnraum schaffen.
Wer bei der Wahl der idealen Gaubenform vor allem auf eine architektonische Aufwertung des Hausdaches abzielt (und es sich leisten kann), findet mit einer Walmdach- oder Fledermausgaube architektonisch attraktive Gaubenarten. Aber das Wichtigste ist: Die Gaube muss zum Dach passen!
Überblick: Gaubenarten im Vergleich
Schleppgaube + geringe Kosten
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Walmdachgaube + interessante Optik − weniger Raumgewinn als bei Schleppgauben |
Trapezgaube + große Fensterfront, viel Lichtgewinn − teurer als Schleppgauben |
Flachdachgaube + größter Raumgewinn − kann schnell klobig wirken |
Satteldachgaube + geringe Kosten |
Tonnengaube − hohe Kosten |
Fledermausgaube + elegante Optik |
Zwerchhaus (keine Gaube!) + großer Raumgewinn − hohe Kosten |
Denken Sie auch an die richtige Dämmung der Gaube
Bedenken Sie bei der Entscheidung für eine bestimmte Gaubenart nicht nur Aspekte wie mehr Raum, schöne Optik oder Kostenersparnis, sondern auch die Dämmung. Sie ist einer der Knackpunkte bei jedem Gaubeneinbau. Gauben stellen immer einen Eingriff ins Dach dar und es ist zuweilen recht schwierig, den selben Dämmwert zu erhalten wie vor dem Einbau.
„Da gerade bei Gauben als Dachdurchdringungen bzw. als 'Dach im Dach' viele kritische Detailpunkte auftreten, ist es unbedingt notwendig, die Planung und Ausführung professionellen Fachkräften zu überlassen, damit die Gauben fachgerecht und gemäß den aktuell anerkannten Regeln der Technik erstellt werden“, sagt Jan Redecker, technischer Referent beim Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH).
Achtung: Bauschriften geben zum Teil die Gaubenart vor
Da neue Gauben das Aussehen des Hauses verändern, ist für sie in der Regel eine Baugenehmigung notwendig. Geprüft wird unter anderem, ob das Haus mit den Aufbauten noch zum Ortsbild passt und ob die Abstände zum nächsten Haus brandschutzrechtlich eingehalten werden.
Die örtlichen Bauvorschriften definieren auch Größe und Aussehen der Gauben. Beispielsweise wird darauf geachtet, dass die Gaube im Verhältnis zur restlichen Dachfläche nicht zu groß wird. Manchmal wird die Form der Gaube vorgeschrieben, damit etwa der Stil eines historischen Gebäudes nicht beeinträchtigt wird.
Da die Regeln in jedem Bundesland anders sind, empfiehlt sich eine Voranfrage beim Bauamt, bei einem Architekten oder der ausführenden Firma. Oft reicht es aber auch aus, der Behörde den Bau der Gauben mitzuteilen. Dass baurechtlich alles stimmt, liegt dann in der Verantwortung des Bauherrn.
Bunt gemischt: Hier sind sehr viele unterschiedliche Gauben zu sehen. (Foto: Büttner)
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