Holzhäuser: Vor- und Nachteile im Überblick

Holzhaus grau orange

Nachhaltiges Bauen mit Holz

Foto: epr/Baufritz

Holzhäuser gelten als nachhaltig und wohngesund, aber auch pflegeintensiv. Wir machen den Faktencheck: Was sind Vor- und Nachteile von Holzhäusern?

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Vorteile von Holzhäusern
  2. Nachteile von Holzhäusern

Vorteile von Holzhäusern

Reportage Einfamilienhaus: Holz im Wohnbereich
Der Wohnbereich ist bis in den First offen. Brettsperrholzplatten und Leuchten aus Kupfer tauchen ihn in eine warme Farbstimmung.
Foto: Erich Spahn/Zimmermeister-Haus

Holz eignet sich für viele Varianten des Hausbaus: ob als massives Blockbohlenhaus, Fertighaus, Bausatzhaus oder Architektenhaus – mit Holz ist von traditionellen bis zu modernen Formen alles möglich. Hier finden Sie eine Übersicht, welche Argumente für Holzhäuser sprechen:

  • Nachhaltiger Baustoff. Holz ist ein nachwachsender heimischer Rohstoff, der komplett bio-recyclebar ist (Ausnahme: verleimte Holzelemente). Durch nachhaltige Forstwirtschaft hat der Baumbestand in Deutschland in den letzten Jahrzehnten wieder deutlich zugenommen. Und Holz ist CO2-neutral: Bäume produzieren Sauerstoff und binden klimaschädliches Kohlendioxid aus der Luft.
Holzständerbauweise
Die Holzständerbauweise ist ein flexibles Holzbausystem, das sich optimal für den Fertigbau eignet.
Pixabay
  • Die Bauzeit eines Holzhauses ist mit vorgefertigten Holzelemente in der Regel deutlich geringer als bei einem vergleichbaren Massivhaus – das spart Kosten. Der Rohbau eines Holzfertighauses in Systembauweise kann innerhalb weniger Tage errichtet werden, selbst bei Minusgraden. Auch der Innenausbau geht schneller voran, weil keine Wände verputzt und tapeziert werden müssen – das pure Holz ist Wandbelag genug.
  • Holz ist ein leichter, flexibler, belastbarer Baustoff, der sich im Hausbau vielseitig verwenden und gut bearbeiten lässt. Das ermöglicht freie Gestaltungsmöglichkeiten: Grundrissänderungen oder der Einbau zusätzlicher Fensteröffnungen sind recht unkompliziert noch während der Bauphase möglich.

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Blockhaus Holzhaus
Blockhäuser wirken sehr rustikal und naturbelassen durch die in Blockbauweise verlegten, übereinanderliegenden Baumstämme.
Foto: Pixabay
  • Mit Holzhäusern lassen sich sehr gute Dämmwerte erzielen – sowohl im Sommer als Hitzeschutz als auch im Winter als Kälteschutz. Die Wandstärke einer Holzwand liegt dabei deutlich unter einer Massivbauwand - das kann einen Nutzflächengewinn von zehn Prozent ausmachen. Durch die schlechte Wärme-Kälte-Leitfähigkeit des Baustoffs Holz lassen sich problemlos Holzbalkone, Erker oder andere Auskragungen bauen, ohne dass Wärmebrücken entstehen.
  • Guter Brandschutz. Das klingt zunächst nach einem Widerspruch. Richtig ist: Holz brennt zwar prinzipiell gut, aber im Vergleich zu anderen Baustoffen sehr langsam und hält dem Feuer oft deutlich länger stand als andere Baustoffe. Die Massivholzbauweise liegt hier im Vergleich zur Holzrahmenbauweise vorne, denn massives Holz lässt sich schwerer entzünden.
  • Holz kann durch seine offenporige Struktur Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben, sodass das Raumklima auf einer optimalen Luftfeuchtigkeit von etwa 45 – 55 % gehalten wird – ideal für Atemwege und Schleimhäute. Voraussetzung für die natürliche Klimatisierung ist natürlich, dass keine Folie oder Sperrschicht verbaut ist. Viele Holzhausbewohner schätzen auch den angenehmen Duft und die Atmosphäre im Holzhaus.

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Nachteile von Holzhäusern

Erhöhter Pflegeaufwand. Wer sich dafür entscheidet, sein Holzhaus mit einem Farbanstrich zu versehen, muss das auch in den Folgejahren tun, nämlich etwa alle 5-10 Jahre – eine nicht zu unterschätzende Aufgabe, für die zudem Kosten anfallen. Ein verputztes Haus muss dagegen nur etwa alle 20 Jahre gestrichen werden.

Alternativen: Ein Holzschutz wird auch ohne Anstrich erreicht, mit der natürlichen Versiegelung des Holzes, allerdings muss man dann mit dem sogenannten Bläuepilz leben. Er tritt als gräuliche Punkte aus dem Holz aus und versiegelt es gegen die Witterung. Wer auf Nummer Sicher gehen will, wählt eine Verschalung aus unbehandeltem Lärchenholz - es ist von Natur aus relativ wetterfest und resistent gegen Schädlinge wie Insekten und Pilze. Hier bildet sich mit der Zeit nur eine silbrig-graue Patina auf dem Holz. Es gibt hierfür auch einen ökologischen Schutz gegen Vergrauung.

Wasserschäden - beispielsweise verursacht durch einen Baufehler - können bei einem Holzhaus schwere Schäden verursachen, die aufwändige Sanierungen nach sich ziehen. Beim Massivholzhaus sind Wasserschäden übrigens oft weniger kritisch als beispielsweise bei einem Holzrahmenbau, da schleichende Feuchtestellen weniger in gedämmten Hohlräumen entstehen können.

Tipp

Wenn Sie noch nie in einem Holzhaus gewohnt haben, ist es empfehlenswert, in einem Blockhaus oder Holzhaus für einige Tage auf Probe wohnen – vielleicht im Urlaub? Viele Holzhausanbieter bieten auch ein Probewohnen in ihren Häusern an.

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