Photovoltaik: Aktuelle Einspeisevergütung 2022 / 2023

Haus mit PV und E-Tankstelle

Check: Solarvergütung oder Eigenverbrauch?

Foto: E3DC

In den letzten Jahren lohnte sich die Einspeisevergütung für Photovoltaik nur selten, weil sie sehr gering ausfiel. Insbesondere für Besitzer größerer PV-Anlage ist seit dem Jahr 2022 eine deutliche Verbesserung der Solarvergütung möglich.

Die Bundesregierung hat die Einspeisevergütung für Volleinspeiser erhöht – so könnte sich der vollständige Verkauf des Solarstroms wieder lohnen. Auch die Einspeisevergütung für Überschusseinspeiser wurde angehoben. Hier erfahren Sie, worauf Sie achten müssen.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Welche Solarvergütung gibt es aktuell?
  2. Was lohnt sich mehr: Solarstrom einspeisen oder Eigenverbrauch maximieren?
  3. Welche Änderungen an der Solarvergütung gibt es?
  4. Lohnt sich die Volleinspeisung für Sie?
  5. Was müssen Sie bei der Installation von neuen Photovoltaikanlagen beachten?
  6. Fazit: Solarstrom verkaufen kann sich künftig wieder lohnen

Welche Solarvergütung gibt es aktuell?

Seit Anfang Juli 2022 gilt eine höhere Solarvergütung bzw. Einspeisevergütung sowohl für Überschuss- als auch Volleinspeiser:

  1. Überschuss-Einspeiser erhalten für neue Anlagen 8,2 Cent pro Kilowattstunde. Das ist eine Erhöhung der früheren Einspeisevergütung um knapp 25 Prozent.
  2. Volleinspeiser erhalten eine im Vergleich zu früher mehr als doppelt so hohe Solarvergütung von 13,00 Cent pro kWh bei Anlagen unter 10 kW. Für größere Anlagen gibt es für die restlichen kWh dann noch 10,90 Cent pro kWh. Bei durchschnittlichen Kosten von etwa 8 bis 10 Cent pro Kilowattstunde für die Errichtung und den Betrieb der PV-Anlage, lohnt sich die Volleinspeisung in den meisten Fällen wieder.

Wer profitiert von der erhöhten Einspeisevergütung?

Alle Anlagen, die nach dem 29. Juli 2022 ans Netz gingen, können von den neuen Einspeisevergütungen profitieren. Rückwirkend, also für Anlagen, die vor diesem Datum installiert wurden, gelten sie leider nicht.

Photovoltaik: Neue Steuerfrei-Gesetze sparen zusätzlich Geld

Neue Photovoltaikanlagen werden im Jahr 2023 viel günstiger: Beim Kauf fällt keine Mehrwertsteuer mehr an, auf die Einspeisevergütung keine Einkommensteuer mehr. Steuerfrei ist die neue Devise. Möglich macht's das neue Jahressteuergesetz, das seit 1. Januar 2023 gilt.

Wer im Jahr 2023 eine neue Photovoltaikanlage installiert, bekommt sie im Idealfall um 19 Prozent günstiger. Und es gibt weitere Steuervorteile für alle Besitzer von PV-Anlagen. In unserem Artikel erfahren Sie mehr zur Mehrwertsteuer-Rückerstattung für Photovoltaikanlagen »

Was lohnt sich mehr: Solarstrom einspeisen oder Eigenverbrauch maximieren?

Derzeit haben Eigenheimbesitzer mit einer Photovoltaikanlage – oder wenn sie eine Solaranlage planen – zwei Optionen, die im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgelegt wurden:

1 Eigenverbrauch + Überschusseinspeisung
Eine Vergütung für den Eigenverbrauch gibt es nicht mehr. Wer den selbst erzeugten Strom selbst verbrauchen will, erspart sich aber im genutzten Umfang den Einkauf von weitaus teurerem Netzstrom. Überschüssiger Strom wird gegen eine geringe Vergütung ins Netz eingespeist.

Problem: Insbesondere bei größeren Anlagen ist ein hoher Eigenverbrauchsanteil nicht so einfach: Der Strom muss in dem Moment genutzt werden, in dem er entsteht. Ausnahme: Wenn Eigenheimbesitzer einen Stromspeicher besitzen, ermöglicht dies auch die Nutzung zu einer anderen Zeit, zum Beispiel am Abend. Stromspeicher sind jedoch teuer und sie erhöhen die Amortisationszeit einer PV-Anlage.

2 Volleinspeiser
Wer den eigenen PV-Strom vollständig ins Netz einspeist, erhält dafür eine Solarvergütung. Als Volleinspeiser darf der Produzent aber seinen selbst erzeugten Strom nicht nutzen. Daher macht dieses Modell nur bei großen Anlagen Sinn, wenn viel Strom erzeugt wird, der Eigenverbrauch aber vergleichsweise gering ist.

Das Problem:

  • Für den Eigenverbrauch können die meisten Anlagenbetreiber nur 10 bis 15 Prozent des PV-Stroms (bei bis zu 10 kW) nutzen.
  • Wenn sie eine große Dachfläche besitzen, lohnt sich eine große Anlage deshalb für sie nicht.
  • Die Preise der Anlage stünden dann in einem Missverhältnis zu der erzielbaren Einspeisevergütung.
  • Eine große Photovoltaikanlage wäre klimapolitisch wünschenswert, wird aber wegen der geringen Rentabilität von den Eigenheimbesitzern nicht umgesetzt.
  • Für Menschen, die mit der PV-Anlage Geld verdienen wollen, also den gesamten Strom einspeisen würden, macht eine (große) Photovoltaikanlage derzeit erst recht keinen Sinn.

Die Folge: Das Dachflächenpotenzial wird nicht ausgenutzt, es liegen Dachflächen „brach“, die eigentlich genutzt werden könnten und sollten.

Modernes Haus mit PV
Die gesamte Dachfläche für Photovoltaik genutzt: So sollte es sein. Die magere Einspeisevergütung und der geringe Eigenverbrauch sorgen derzeit dafür, dass Eigenheimbesitzer meist eher auf eine Minimallösung bauen.
Schwabenhaus

Lohnt sich eine PV-Anlage für mich?

Eine Hilfestellung zu der Frage, ob sich eine Photovoltaikanlage grundsätzlich für Sie lohnt, haben wir in diesem Beitrag gegeben: Lohnt sich eine Photovoltaikanlage für mein Haus? »

Lohnt sich die Volleinspeisung für Sie?

Die Stiftung Warentest hat anhand von Anlagengröße, Eigenverbrauch und Strompreis die Schwellenwerte errechnet, unterhalb derer sich eine Volleinspeisung lohnt. Hier finden Sie die Schwellenwerte im Überblick:

Schwellenwerte für Volleinspeiser

Bei einer Photovoltaikanlage bis 10 kW Leistung und einem Strompreis von 0,30 Euro pro kWh lohnt sich das Volleinspeisemodell, solange Ihr Eigenverbrauch unter 30 Prozent des erzeugten Stroms liegt. Diese Schwelle beträgt bei einer Anlage von …

  • 15 kW: 26 Prozent
  • 20 kW: 25 Prozent
  • 25 kW: 24 Prozent
  • 30 kW: 23 Prozent

Eigenverbrauch bestimmen

Bei steigenden Energiepreisen lohnt sich eine Volleinspeisung schon mit einem niedrigeren Eigenverbrauchsanteil. Sollte der Strompreis etwa auf 0,50 Euro pro kWh steigen, lohnt sich die Volleinspeisung bereits unter 16 Prozent Eigenverbrauch.

Der Eigenverbrauch ohne Batteriespeicher liegt in den meisten Fällen bei 10 bis 15 Prozent. Tipp: Mit dem Solarrechner der Verbraucherzentrale können Sie Ihren individuellen Wert berechnen.

Bei einer Leistung von unter 10 kW liegen die meisten auf Privathaushalten installierten PV-Anlagen, daher ist sie besonders aussagekräftig.

Vereinfachungen für kleine und große Photovoltaikanlagen seit 2023

Seit 2023 wird die frühere Vereinfachungsregel auf alle Anlagen bis 30 kwP Leistung ausgedehnt. Das ermöglicht Ihnen, ohne bürokratischen Aufwand, auch größere Anlagen zu betreiben und keine Einkommenssteuer auf die Erträge zu zahlen.

Was müssen Sie bei der Installation von neuen Photovoltaikanlagen beachten?

Photovoltaik-Installateure bei der Arbeit
Wenn die Pläne der Bundesregierung im neuen Erneuerbare-Energien-Gesetz aufgehen, lohnt sich auch wieder die volle Belegung des Daches mit Photovoltaikmodulen.
IBC
  1. Für Selbstnutzer wird die Überschusseinspeisung attraktiver: Wenn Sie die Installation einer PV-Anlage planen und selbst einen Teil des Stroms verbrauchen wollen, profitieren Sie von um 25 Prozent gestiegenen Vergütungssätzen.
  2. Volleinspeiser können sich auf bessere Rentabilität großer Anlagen freuen: Haben Sie vor, eine große PV-Anlage zu installieren und wollen Sie eine entsprechend große Menge von Solarstrom komplett ins Netz einspeisen, lohnt es sich, einige Vorkehrungen zu treffen. Wenn Sie die gesamte Einspeisevergütung als Volleinspeiser kassieren wollen, müssen Sie dies Ihrem Netzbetreiber mitteilen. Das sollte im Jahr der Installation noch vor der Inbetriebnahme der Anlage geschehen. In den folgenden Jahren können Sie dann jeweils zum Jahresanfang entscheiden, ob Sie den PV-Strom vollständig einspeisen wollen oder teilweise selbst nutzen möchten. Sollten die Strompreise steigen und die Eigennutzung attraktiver werden, können Sie also durchaus noch Änderungen vornehmen!

Photovoltaik Förderung 2023 auf einem Blick

Wer jetzt eine PV-Anlage kauft, profitiert von attraktiven staatlichen Förderprogrammen. Einen guten Überblick gibt die Bausparkasse Wüstenrot in diesem Beitrag: Photovoltaik: Förderung und Zuschüsse 2023 »

Fazit: Solarstrom verkaufen kann sich künftig wieder lohnen

Photovoltaikmodule für die hohe Einspeisevergütung werden installiert
Photovoltaik ist immer eine gute Idee: Sie schafft Unabhängigkeit und dient dem Klimaschutz.
Enpal
  • Die Umsetzung des Osterpakets zum Ausbau der erneuerbaren Energien beschert sowohl Eigenheimbesitzern, die ihren Photovoltaikstrom komplett ins Netz einspeisen als auch Überschuss-Einspeisern eine höhere Einspeisevergütung.
  • Die aktuell Solarvergütung lohnt sich insbesondere für Eigenheimbesitzer mit großen Dachflächen und entsprechend großen PV-Anlagen. Dank der höheren Einspeisevergütung werden sie attraktiv und rentabel.
  • Je nach Größe der Photovoltaikanlage, des Eigenverbrauchsumfangs und der Kosten für Netzstrom gibt es eine individuelle Schwelle, ab der sich eine Volleinspeisung wirtschaftlich lohnt.
  • Mit der aktuellen Einspeisevergütung wird neben den zwei Zielen „Unabhängigkeit“ und „Klimaschutz“, die eine eigene Solaranlage erfüllt, auch wieder das Ziel „Wirtschaftlichkeit“ erreicht.

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