Molche im Teich ansiedeln: So klappt es

Lurche gegen Lästlinge im Garten

Foto: Adobe Stock

Wer einen Teich im Garten hat, genießt gerne die Entspannung am Wasser. Wenn nur nicht die Mücken und Fliegen wären, die die Gäste umschwirren!

Eine gute Möglichkeit, die lästigen Insekten loszuwerden sind Molche. Die kleinen Amphibien fressen Mücken und Fliegen, Nacktschnecken und Würmer. Dabei sind sie anspruchslos und lassen sich ganz leicht im Gartenteich ansiedeln. Wir erklären, wie Sie es den amphibischen Gästen so angenehm wie möglich machen.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Molche im Gartenteich gegen Mücken und Lästlinge
  2. Kleines „Who is who“ der hiesigen Molcharten
  3. Molche brauchen Wasser und Land
  4. Wer Molche im Teich ansiedeln möchte, baut ihnen viele Verstecke
  5. So schaffen Sie ideale Bedingungen für Molche
  6. Was Molche gar nicht mögen
  7. Fazit: So bleibt der Molch in Ihrem Teich

Molche im Gartenteich gegen Mücken und Lästlinge

Molche sind kleine Lurche, die nicht nur mehr Leben in Ihren Gartenteich bringen, sondern es gibt auch einige handfeste Vorteile, die dafür sprechen, Molche im Teich anzusiedeln.

Sie sind Teil des Ökosystems und tragen dazu bei, das natürliche Gleichgewicht im Teich aufrechtzuerhalten. Im Wasser fressen sie Mücken- und Eintagsfliegenlarven, Wasserflöhe und Wasserasseln sowie Ringelwürmer, die sich im Teich vermehren und möglicherweise Schäden an den Pflanzen im Teich verursachen können. An Land stehen Spinnen, Käfer, Asseln und Nacktschnecken auf dem Speiseplan.

Molche tragen somit dazu bei, die Zahl der Mücken im Garten und damit das Risiko von Mückenstichen zu reduzieren. Die Molche versorgen sich selbst und Sie müssen sie nicht füttern. Molche tragen außerdem dazu bei, die Artenvielfalt im Garten zu erhöhen. Wenn der Teich naturnah gestaltet ist und genügend Versteckmöglichkeiten bietet, können sich Molche dort ansiedeln und vermehren.

Gartenteich für Molche
Der eigene Gartenteich kann ein faszinierendes Biotop sein. Molche bereichern ihn und sorgen sogar für die Kontrolle der Population von Lästlingen wie etwa Mückenlarven.
BGL

Wie kommt der Molch in den Gartenteich?

Die Antwort ist einfach: Er kommt, wenn Sie ihn lassen. Richten Sie den Teich mit den Tipps aus diesem Artikel molchfreundlich her, wird er sich früher oder später bei Ihnen blicken lassen. Denn junge Molche ziehen in ihrer Landphase umher und suchen sich ein neues Revier.

Wichtig: Sie sollten keinesfalls Molche aus anderen Regionen oder gar dem Ausland in Ihren Gartenteich setzen. Molche dürfen der freien Natur nicht entnommen werden, weil sie unter Naturschutz stehen. Daher können Sie diese auch nicht etwa im Zoohandel kaufen. Die einzige Möglichkeit wäre ein Züchter, der Ihnen mit Brief und Siegel beweisen kann, dass "seine" Molche aus eigener Zucht stammen. Aber auch hier sollten Sie darauf achten, nur heimische Arten zu wählen, denn exotische Molche gedeihen nur im Aquarium.

Kleines „Who is who“ der hiesigen Molcharten

Molche sind Amphibien, kommen also an Land und im Wasser vor. Von Herbst bis Frühling sind sie an Land unterwegs, danach gehen sie ins Wasser. Dieser sogenannte „Habitatwechsel“ macht sich bei vielen Arten durch eine äußere Verwandlung bemerkbar. So legt etwa der Teichmolch ein Wasserkleid an, das ihn wie einen kleinen Wasserdrachen aussehen lässt: mit einem breiten, gewellten Rückenkamm und breiten Hautsäumen an den Hinterbeinen. Es ist faszinierend, diese Verwandlung aus der Nähe zu beobachten.

Molch in Landkleid
Ihn sieht man im Gartenteich besonders häufig: Lissotriton vulgaris ist als Teichmolch bekannt.
Adobe Stock

Die am häufigsten in Deutschland verbreiteten Molcharten sind:

  • Kammmolch (Triturus cristatus): Der Kammmolch ist einer der größten Molche in Deutschland und hat eine beeindruckende Rückenflosse. Er wird bis zu 18 Zentimeter lang und lebt in Gewässern mit sauberem und klarem Wasser und bevorzugt flache Gewässer mit Wasserpflanzen und Versteckmöglichkeiten.
  • Teichmolch (Lissotriton vulgaris): Der Teichmolch ist ein kleiner Molch, der in Gewässern mit einer Tiefe von weniger als einem Meter lebt. Er bevorzugt flache, sonnige Gewässer mit einer ausreichenden Vegetation und hält sich oft in der Nähe von Uferpflanzen und Verstecken auf. Er ist vermutlich der häufigste Gast, wenn Sie Molche im Gartenteich ansiedeln wollen.
  • Bergmolch (Ichthyosaura alpestris): Der Bergmolch ist ein kleiner Molch, der in sauberen Berggewässern lebt. Er bevorzugt kalte Gewässer mit einer Tiefe von weniger als einem Meter und hält sich oft in der Nähe von Wasserpflanzen und Verstecken auf.
  • Fadenmolch (Lissotriton helveticus): Der Fadenmolch ist ein kleiner, schlanker Molch. Er bevorzugt Gewässer mit einer ausreichenden Vegetation und hält sich oft in der Nähe von Uferpflanzen und Verstecken auf.
Molche auf der Hand
Die meisten heimischen Arten sind nicht giftig.
Pexels / Mael Balland

Sind Molche giftig?

Wichtig: Die genannten Molcharten sind allesamt ungiftig. Es gibt aber auch giftige Vertreter dieser Art. Einige Molcharten, insbesondere die Salamander, sondern eine hautreizende und toxische Substanz ab, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Diese Substanz ist bei einigen Arten so stark, dass sie bei Menschen zu Reizungen der Haut, Augen und Atemwege führen kann.

Im Zweifelsfall sollten Sie − wenn sich Molche im Teich angesiedelt haben − genau bestimmen, um welche Art es sich handelt. Insbesondere Kinder werden die kleinen Lurche faszinierend finden und sie auch einmal in die Hand nehmen wollen.

Molche brauchen Wasser und Land

Da Molche wechselwarme Amphibien sind, fallen sie im Winter in eine Kältestarre. Sie überwintern am Ufer und brauchen in dieser Zeit gute Verstecke. Daher ist es in der Regel unproblematisch, wenn der Teich zufriert.

Doch da es vorkommen kann, dass Molche doch im Wasser überwintern, sollte der Teich mindestens 80 cm tief sein, damit er nicht komplett durchfriert. Im Frühling wandern Molche zu ihren Laichgewässern. Das Weibchen legt 100 bis 300 Eier ab. Aus den Eiern schlüpfen Molchlarven, die sich später zu Molchen entwickeln. Die Wassertemperatur muss dann mindestens acht Grad betragen.

Wer Molche im Teich ansiedeln möchte, baut ihnen viele Verstecke

Totholz als Versteck fuer Molche
Molche brauchen Verstecke, etwa Totholz im Uferbereich.
Ch. Mascheck

Ein molchfreundlicher Teich sollte möglichst natürlich sein und eine flache Uferzone haben. Es genügt eine Wassertiefe von 60 bis 80 Zentimetern. An einer Stelle sollte der Teich tiefer sein, damit die Molche sich hier verstecken und laichen können. Sorgen Sie für ausreichende, möglichst feinblättrige Pflanzen im Teich und Uferbereich, damit es genügend Verstecke für die Molche gibt.

  • Für die Sumpf- und Flachwasserzone eignen sich Schwanenblume, Zwergrohrkolben und Pfeilblatt. Sumpfsimse, Tannenwedel und Wasserdickblatt sind ideal für den Übergang von der Sumpf- zur Flachwasserzone, da die Molche an ihren Blättern gut ihre Eier ablegen können.
  • Die Flachwasserzone kann mit Hechtkraut, Schwimmendem Lauchkraut oder Wasserfeder bepflanzt werden.
  • Die Uferzone sollte besonders gute Rückzugsmöglichkeiten bieten. Für die Bepflanzung können Sie Sumpfdotterblumen, Bachnelkenwurz und Gauklerblumen wählen. Ergänzend können Sie Steine, Äste und Wurzelstöcke verwenden.

Eine Hecke oder eine Steinmauer bieten zusätzliche Verstecke, da sich Molche gern in Ritzen oder Spalten verbergen. Es eignet sich auch eine Blumenwiese, die nur sporadisch gemäht wird. Ein naturnaher Garten mit Totholz, offenem oder halboffenem Kompost- oder Laubhaufen ist ebenfalls ideal für die Ansiedlung von Molchen.

So schaffen Sie ideale Bedingungen für Molche

Molchlarve
Molchlarven verbringen rund drei Monate in Ihrem Teich, anschließend verlassen sie das Wasser und werden zu Landbewohnern.
Pexels/Piet Spaans

Erwachsene Molche verlassen den Teich einige Wochen nach dem Laichen und werden dann zu Landtieren. Die Molchlarven bleiben etwa drei Monate im Teich, bevor sie ihn Ende Juni verlassen. Schaffen Sie einen fließenden Übergang von der tiefen in die flache Zone, damit die jungen Molche gut aus dem Wasser herauskommen. Vorgefertigte Teichwannen aus dem Baumarkt sind ungeeignet, da die Wände zu steil sind.

Molche sind treue Gartenbewohner – wenn man sie lässt

Wenn die Bedingungen im Teich ungünstig sind, kehren Molche nach dem Laichen nicht zurück. Gibt es nur wenige Pflanzen oder sind sie stark dezimiert, haben Molche kaum Verstecke und fühlen sich unwohl. Vögel und Fische sind Fressfeinde der Molche. Daher leben sie meist nur wenige Jahre. Gibt es aber genug Verstecke, können Molche bis zu zwanzig Jahre alt werden und kommen gern zu Ihnen zurück.

Was Molche gar nicht mögen

Halten Sie keine Fische im Teich. Sie sind nicht nur Nahrungskonkurrenten, sondern verschmutzen durch ihre Ausscheidungen oder die Reste des Fischfutters das Wasser.

Molche sind Fleischfresser und ernähren sich von Mücken, Fliegen und deren Larven. Erwachsene Molche an Land fressen Nacktschnecken, Insekten und Würmer. Ist nicht genug Futter vorhanden, fressen Molche ihren eigenen Laich.

Bergmolch auf Steinen
Der Bergmolch bevorzugt kalte Gewässer und kommt vor allem in der Mitte und im Süden Deutschlands vor.
Adobe Stock

Fazit: So bleibt der Molch in Ihrem Teich

  • Verzichten Sie unbedingt auf Fische!
  • Ein Teich für Molche sollte eine Mindesttiefe von 60 bis 80 Zentimetern haben. Der Teich muss mindestens eine tiefere Stelle haben, damit Molche laichen können.
  • Achten Sie auf einen flachen Uferbereich. Molche leben nur zeitweise im Wasser und gehen als erwachsene Molche an Land. Eine Legesteinmauer am Rand des Teiches oder Totholz bietet zusätzliche Verstecke
  • Verstecke besonders im Uferbereich sind sehr wichtig, da hier die Molche überwintern. Pflanzen, Steine und Wurzeln bieten gute Verstecke vor Fressfeinden.
  • Der Teich muss genug Pflanzen enthalten, um Rückzugsorte zu bieten. Außerdem wird an Stängeln und Blättern der Laich abgelegt.

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