Einfach und sicher: Fingerprint-Sensoren werden einfach in das Türblatt von Haus- und Wohnungstüren integriert.
Einbruchschutz mit Smart Home − praktische Tipps
Einbrecher wirksam abschrecken
Smarter Einbruchschutz kann wirksam eingesetzt werden, um Einbrecher abzuschrecken. Wie das funktioniert und welche Möglichkeiten Sie haben, Ihr Zuhause zu schützen, erfahren Sie hier.
Die elektronischen Helfer reichen von zeitgesteuerten Rollläden, Überwachungskameras oder Alarmanlagen bis hin zu Sensoren, die etwa ein geöffnetes Fenster melden. Sie lassen sich einzeln installieren oder in ein smartes Netz einbinden. Bei einem Einbruchsversuch kann man dann gleich mehrfach reagieren, beispielsweise mit elektronischem Hundegebell, Rundum-Beleuchtung, sich schließenden Rollläden oder Aktivierung der Videokamera.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
Wie funktioniert smarter Einbruchschutz?
Smarter Einbruchschutz lässt sich heute so intelligent programmieren, dass Diebe wirksam abgeschreckt werden, einen Einbruch überhaupt erst zu versuchen.
Szenario A: Ein Einbrecher spioniert die Wohngegend aus. Ihr Haus scheint bewohnt zu sein, denn offensichtlich läuft der Fernseher, Musik ist zu hören und Rolläden werden regelmäßig hoch- und runtergefahren. Der Einbrecher zieht weiter. Was er nicht weiß: Eigentlich liegen Sie gerade im Liegestuhl am Strand, die Geräte werden automatisch gesteuert.
Szenario B: Der Einbrecher nähert sich dem Kellerfenster, ein Bewegungssensor springt an. Daraufhin ertönt lautes Hundegebell, helle Rundumbeleuchtung und die Videokamera schalten sich an. Der Eindringling ergreift die Flucht.
Sie entscheiden selbst, was passiert
Wer automatisierten Einbruchschutz nutzt, kann selbst festlegen, was passiert, wenn sich Eindringlinge dem Zuhause nähern und welche Geräte miteinander vernetzt werden sollen. Per App lassen sich ganz einfach Regeln erstellen. Sie können beispielsweise festlegen, an welchen Wochentagen und Uhrzeiten sich die Beleuchtung im Innen- und Außenbereich einschaltet oder wann die Alarmanlage an- und ausgehen soll. Ist eine Regel einmal eingestellt, wird sie automatisch ausgeführt.
Was ist ein Smart Home?
Erfahren Sie, was ein „intelligentes Haus“ ausmacht und welche Vorteile es bietet, aber auch, welche Nachteile damit verbunden sind: »Was ist ein Smart Home?
Bedienung von unterwegs
Auch von unterwegs lassen sich die eigenen vier Wände über das Internet nachträglich sichern. Wurde beispielsweise vergessen ein Fenster zu schließen, kann per Smartphone, Tablet oder Laptop der Rollladen vor dem betreffenden Fenster heruntergelassen werden.
Das Ganze funktioniert aber auch andersherum: Wurde ein Alarm in Ihrer Wohnung ausgelöst - beispielweise weil der Bewegungssensor einen Eindringling auf dem Grundstück gesichtet hat -, erhalten Sie automatisch eine Alarm-Mitteilung auf Ihr Smartphone.
Anwesenheit simulieren mit Smart-Home-Systemen
Nichts schreckt Einbrecher mehr ab wie ein (scheinbar) bewohntes Haus. Mit Hilfe von Zeitschaltuhren oder zeitgesteuerten Apps können Sie ganz einfach Anwesenheit simulieren, während Sie im Urlaub sind. Einfache Zeitschaltuhren gibt es unter anderem im Baumarkt, oft sind sie schon in einzelnen Geräten integriert - beispielsweise in Fernsehsimulatoren. Das sind LED-betriebene Leuchten, die sich zu einer bestimmten Uhrzeit ein- und ausschalten und das fernsehtypische Flackerlicht imitieren sollen.
Noch realistischer – und damit effektiver – ist die Anwesenheitssimulation mit einem Smart-Home-System, denn hier können Sie verschiedene Anwendungen miteinander kombinieren. So kann das Licht zu unterschiedlichen Tageszeiten in verschiedenen Räumen an- und ausgeschaltet werden, wie die Stehlampe im Wohnzimmer, die Arbeitsleuchte im Büro, die Küchenbeleuchtung etc. Sogar der Fernseher kann von unterwegs über eine App eingeschaltet werden, um Anwesenheit zu simulieren.
Auch die Rollläden können per Zeitschaltuhr oder - noch ausgeklügelter - abhängig vom Sonnenlicht gesteuert werden. Angenehmer Nebeneffekt: Wenn die Rollläden bei starker Sonneneinstrahlung automatisch herunterfahren, bleibt es in Ihrem Zuhause auch bei hohen Temperaturen angenehm kühl.
Mithilfe einer smarten Musikanlage können Musik, Staubsaugergeräusche oder Hundegebell abgespielt werden. So wirkt das Haus selbst bei längerer Abwesenheit bewohnt. Sie entscheiden, wann diese Alarmgeräusche zu hören sein sollen - beispielsweise wenn der Bewegungssensor einen Fremden vor Ihrer Terrassentür registriert.
Überwachungskameras: Das Zuhause im Blick behalten
Sicherheitskameras überwachen Ihr Haus, wenn Sie unterwegs sind. In der Regel sind Überwachungskameras mit Geräusch- oder Bewegungsmeldern gekoppelt, d.h. die Kamera filmt zwar permanent, zeichnet aber nur auf, wenn ein (ungebetener) Gast die Bildfläche betritt. Gleichzeitig sendet die Kamera über die App einen Alarm aufs Smartphone, um sie darüber zu informieren.
Bei IP-Cams, also Sicherheitskameras mit Internetzugang, können Sie die Aufnahmen per App von jedem Ort der Welt abrufen. Ein Einbruch wird dann zwar nicht unbedingt verhindert, liefert aber im Falle des Falles wertvolle Beweisbilder für die Polizei.
Oder noch besser: Sie verbinden sich über Ihr Smartphone und einen vernetzten Lautsprecher direkt mit der Wohnung. Dann können Sie den Einbrecher, den Sie in flagranti erwischt haben, sogar direkt ansprechen: „He Sie da, im gelben T-Shirt! Was machen Sie da an meiner Kommode? Jetzt aber sofort raus hier! Ich habe die Polizei bereits alarmiert."
Bewegungsmelder: Wirksame Abschreckung, aber störanfällig
Ein Nachteil vieler Überwachungskameras, die mit Bewegungsmeldern arbeiten: Sie lösen leicht einen falschen Alarm aus, etwa durch eine vorbeihuschende Katze oder Zweige, die sich im Wind bewegen. Einen Fehlalarm kann man aber mit einem Blick auf das übertragene Live-Bild erkennen.
Es gibt inzwischen auch Kameras mit Gesichtserkennung – diese senden nur dann eine Nachricht auf das Smartphone, wenn Fremde im Blickfeld auftauchen. Eine andere Variante, um Fehlalarme auszuschalten: Das System nur für bestimmte Zeiten aktivieren, damit die Kamera nur dann auslöst, wenn Sie unterwegs sind.
Nur DIN-geprüfte Produkte verwenden
Grundsätzlich gilt: Nutzen Sie für Sicherheitstechnik in Smart-Home-Anwendungen ausschließlich zerfizierte Produkte nach DIN VDE V 0826-1 mit zertifizierter App.
Dieses Türkommunikationssystem zeigt nicht nur, wer klingelt, sondern auch, wer vor der Tür stand, als man gerade nicht zu Hause war: Im lokalen Speicher werden die entsprechenden Sequenzen festgehalten.
Sorgen Sie für einbruchsichere Fenster und Türen
Trotz aller technischer Tricks: Den besten Einbruchschutz bieten immer noch einbruchsichere Fenster und Türen. Mit einem Schraubendreher können ungesicherte Fenstertüren selbst von Gelegenheitstätern in rund 30 Sekunden überwunden werden.
Die gute Nachricht: Mehr als ein Drittel aller Einbruchversuche wird nach wenigen Minuten abgebrochen, wenn robuste Technik und eine stabile Konstruktion genug Widerstand bieten. Sichern Sie deshalb Fenster, Türen und Kellerschächte gegen das Aufbrechen und Aufhebeln ab. Wir zeigen, welche Sicherheitstechnik hierfür nötig ist:
Sensortechnik
In einem guten Smart-Home-System kann selbst ein normaler Lichtschalter – zur „falschen Uhrzeit“ betätigt – zum wirksamen Alarmsensor umfunktioniert werden. Denn wenn offiziell niemand zuhause ist, kann es sich nur um einen Eindringling handeln.
Die Terrassentür oder der Kellereingang sind bei Einbrechern besonders beliebt, da sie häufig schlecht gesichert und schwer einzusehen sind.
Hier sorgen Tür- und Fensterkontakte für mehr Sicherheit. Die Magnetkontakte erkennen, wenn das Fenster geöffnet wird und aktivieren dann zusätzliche Geräte für den Einbruchschutz, beispielsweise geht das Licht an, Musik oder Hundegebell erklingt oder eine Videokamera schaltet sich ein. Der Nutzer wird per App sofort benachrichtigt und kann schnell auf die Situation reagieren, zum Beispiel, indem er Freunde oder die Nachbarn benachrichtigt.
Moderne smarte Fenstergriffe enthalten sogar Erschütterungssensoren. Sie melden, wenn sich jemand an den Fenstern zu schaffen macht. Im Idealfall steigen Einbrecher dann gar nicht erst ein, sondern lassen sich schon vorher abschrecken, weil plötzlich im Zimmer das Licht angeht und aus Lautsprechern Hundegebell ertönt.
Sicherheitstipps gegen Hacker
Einerseits helfen Smart-Home-Anwendungen, das Eigenheim abzusichern. Andererseits stellen sie selbst eine Angriffsfläche für „digitale Einbrecher“, also Hacker, dar. Auch wenn nur wenige Täter technisch so versiert sind, dass Sie ein Smart-Home-System knacken können, sollten Sie sich an einige Sicherheitstipps halten: Smart Home gegen Hacker schützen.
Lohnt sich smarter Einbruchschutz?
Einbruchschutz kostet Geld, ist aber eine durchaus sinnvolle Investition. Denn die Kosten-Nutzen-Analyse entsprechender Maßnahmen spricht für sich: Laut dem Deutschen Versicherungsverband entsteht bei jedem Einbruch beziehungsweise Einbruchsversuch ein Schaden von durchschnittlich 3.000 Euro. Ein Smart-Home-Starter-Paket gibt es bereits ab rund 140 Euro.
Es lohnt sich der Erwerb eines Smart-Home-Systems, das Geräte unterschiedlicher Hersteller und Funkstandards unter einem Dach vereint. Dadurch können Sie alle Komponenten mit nur einer App oder per Sprachsteuerung bedienen. Modular aufgebaute Systeme geben Ihnen mehr Flexibilität, wenn Sie zusätzliche Geräte anschaffen möchten.
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