Richtig lüften – worauf es nach einem Fenstertausch ankommt
Schimmel wirksam verhindern
Neue Fenster sparen Energie, verbessern den Schallschutz und erhöhen die Sicherheit. Neben dem geringerem Wärmeverlust sorgen sie allerdings auch dafür, dass wenig Feuchtigkeit entweichen kann. In der Folge muss häufiger konsequent gelüftet oder eine Lüftungsanlage eingebaut werden. Wer das versäumt, erlebt manchmal einen unerwünschten Nebeneffekt. Schimmel.
Wie Sie Schimmel nach dem Fenstertausch wirksam verhindern können, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
Richtig lüften mit neuen Fenstern
Nachträgliche energetische Verbesserungen, wie der Einbau neuer Fenster, können zu einem unerwünschten Nebeneffekt führen: Schimmel. Denn eine dichtere Gebäudehülle lässt nicht nur weniger Wärme entweichen, sie verhindert auch, dass die Feuchtigkeit, die die Bewohner im Haus selbst verursachen, entweichen kann. Immerhin gibt ein Vier-Personen-Haushalt täglich zwischen sechs und zwölf Liter Wasser ab, so der Verband Fenster + Fassade (VFF).
Damit es trotz hoher Luftfeuchtigkeit nicht zur Schimmelbildung kommt, sollte laut Expertenrat des Verbands Privater Bauherren (VPB) häufiger konsequent gelüftet oder eine Lüftungsanlage nachgerüstet werden.
Effektive Fensterlüftung
„Wer es zunächst mit dem Lüften versuchen will, der ist gut beraten, regelmäßig Raumtemperatur und Luftfeuchte zu überprüfen. Dabei hilft ein Hygrometer. Es misst die relative Luftfeuchte in Prozent und der Raumlufttemperatur in °C. Die idealen Werte liegen bei 50 Prozent Luftfeuchtigkeit bei 20 Grad Raumlufttemperatur“, so der VPB weiter.
Zeigt das Hygrometer Luftfeuchtewerte größer als 60 Prozent, sollte möglichst bald gelüftet werden.
Je nach Außentemperatur unterschiedlich lang lüften
Wichtig: Am meisten bringt das sogenannte Stoß- und Querlüften, bei dem Fenster auf möglichst gegenüber liegenden Seiten für eine kurze Zeit ganz geöffnet werden. Und das zwei- bis viermal täglich, je nachdem, wie oft Sie sich in dem jeweiligen Raum aufhalten.
Der VFF empfiehlt je nach Jahreszeit und Außentemperatur:
- Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sollte das Stoßlüften auf fünf Minuten begrenzt werden.
- Bei Außentemperaturen von null bis zehn Grad Celsius sollte die Lüftungsdauer rund zehn Minuten betragen,
- Bei darüber liegenden Temperaturen sollte eine Viertelstunde gelüftet werden.
- Im Sommer sollte vor allem früh morgens, spät abends oder nachts gelüftet werden. Tagsüber nur stoßweise, am besten unmittelbar nach dem Duschen oder Kochen.
In der kalten Jahreszeit: Heizung runterdrehen!
Damit die energetische Verbesserung der Gebäudehülle auch wirklich etwas bringt, gilt: Während des Lüftens die Heizkörper herunterregeln, entweder händisch oder über automatische Heizventile, die einfach und kostengünstig nachgerüstet werden können.
Wann lohnt sich eine Lüftungsanlage?
Für gute Raumluft reicht regelmäßiges Fensterlüften allein aber nicht immer aus. Dann kann eine Lüftungsanlage für einen gleichmäßigen und kontrollierten Luftaustausch sorgen. Laut Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen kann diese Technik eine sinnvolle Investition und Unterstützung sein, wenn
- die Zeit oder die Gelegenheit zum Lüften fehlt,
- die Fenster zum Lärm- oder Einbruchschutz nur selten geöffnet werden können,
- Schadstoffe und Pollen von außen aus der Frischluft gefiltert werden sollen,
- die Gebäudehülle nach der Erneuerung der Fenster oder der Sanierung des Daches wesentlich luftdichter geworden ist.
Lüftungsanlage oder Fensterlüftung − was ist sinnvoller?
Entscheidungshilfe: In diesem Artikel stellen wir die Vor- und Nachteile gegenüber: Im Vergleich: Lüftungsanlage oder Fensterlüftung?
Tipp: Eine dezentrale Lüftungsanlage lässt sich auch nachträglich oder nur in einzelnen Räumen installieren. Damit eignet sie sich ideal für den sanierten Altbau. In unserem Artikel erklären wir, wie der Einbau funktioniert »
Lüftungskonzept ist nach Sanierungen manchmal vorgeschrieben
Vom Gesetzgeber wird ein sogenanntes Lüftungskonzept sogar vorgeschrieben, wenn bei Mehrfamilien- oder Einfamilienhäusern mehr als ein Drittel der Fensterfläche erneuert oder bei Einfamilienhäusern mehr als ein Drittel des Dachstuhls abgedichtet wird. In dem Fall muss der Fachplaner oder Handwerker überprüfen, ob eine lüftungstechnische Maßnahme – also zum Beispiel der Einbau einer Lüftungsanlage – durchgeführt werden muss. Falls dem so ist, muss er eine Planung vorlegen, wie das Lüftungskonzept in der Umsetzung aussehen soll.
Fazit: Wer sich schon vor dem Fenstertausch mit dem Thema Lüften auseinandersetzt, ist gut beraten. Denn mit dem passenden Konzept können CO2 und Feuchtigkeit in der Raumluft reduziert werden, was die Bausubstanz schützt und in Kombination mit einer Wärmerückgewinnung auch noch beim Energiesparen hilft.
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