Möbel richtig restaurieren: Grundlagen

Wertvolle Antiquitäten und Möbel erkennen

Foto: iStock/sturti

Kann aus der alten Truhe vom Dachboden ein kleines Schmuckstück werden? Ist die Rettung eines Biedermeier-Schreibtischs ein Selbermach-Projekt?

Vor dem Restaurieren sollten Sie klären, mit welcher Art von Möbel Sie es zu tun haben. Ist es ein (materiell) wertloses Stück, aus dem mit etwas Fantasie und Farbe dennoch ein individueller Einrichtungsgegenstand werden kann? Oder handelt es sich um ein Erbstück, das nicht nur Möbel, sondern auch Wertanlage ist? Die Spanne ist groß, und viele Möbel sind zwischen diesen beiden Extremen einzuordnen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, sollten Sie unbedingt einen Experten zu Rate ziehen.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Das Weichholzmöbel
  2. Das furnierte Möbel
  3. Das Sperrmüllmöbel

Das Weichholzmöbel

Weniger wertvolle Hölzer wurden früher bemalt – beispielsweise mit Bauernmalerei.
Foto: Daniel Fuhr-Fotolia.com

In den 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts erlebten abgelaugte Fichten- oder Tannenmöbel einen regelrechten Boom. Wer auf dem Dachboden oder beim Trödler ein solches Möbel auftreiben konnte, entfernte die Bemalung und platzierte das Möbel geölt oder gewachst im Wohnzimmer.

Für unsere Vorfahren im 19. Jahrhundert und früher waren Weichhölzer hingegen minderwertiges Material, das man, wenn man Geld hatte, mit edlem Holzfurnier überzog. Weniger Vermögende versteckten Tanne und Fichte unter einer Bemalung. Dabei schreckten die Tischler auch nicht davor zurück, die Maserung von edlen Hölzern aufzumalen. Eine weitere Veredlungstechnik war die Bauernmalerei. Manche dieser Bemalungen sind sehr kunstvoll und durchaus erhaltenswert. Es lohnt sich also genau hinsehen, bevor das Möbel in seinen Rohzustand versetzt wird.

Das furnierte Möbel

Furnier klingt heutzutage nach billigen Spanplatten. Und tatsächlich sind furnierte Möbel aus Sparsamkeit entstanden: Schon im Barock war massives Holz wertvoll und teuer, so dass die Tischler edle Hölzer in dünne Schichten sägten. Im Gegensatz zu heute wurde das Furnier nicht auf Spanplatten, sondern auf günstige Massivhölzer geklebt. Auch betrug die Furnierstärke mehrere Millimeter – im Gegensatz zu den heute gebräuchlichen hauchdünnen Platten. Furnier bot damals außerdem die Möglichkeit, Motive und aufwendige Intarsien zu gestalten.

Insgesamt zählen diese Antiquitäten also zu den kostbareren und erhaltenswerten Möbeln. Vor allem aus der Biedermeierzeit sind noch viele schöne Exemplare erhalten. Wer ein solches Möbel restauriert, sollte mit viel Fingerspitzengefühl arbeiten: Die dünnen Furniere sind schnell durchgeschliffen. Oft werden zur Reparatur alte, dicke Furniere benötigt, die schwer zu bekommen sind. Die Oberfläche ist oft mit Schellackpolitur versehen, was als die hohe Kunst der Oberflächenbehandlung gilt.

Das Sperrmüllmöbel

Stühle vom Flohmarkt oder Sperrmüll werden mit neuem Farbanstrich zum Hingucker.
Foto: Pixabay

Es sieht aus, als wäre es nicht mehr zu retten, doch es reizt die Kreativität. Manche Möbel sind sicher keine aufwendigen Erhaltungsaktionen durch den Restaurator wert, doch zum Wegwerfen dennoch zu schade.

Oft steckt in diesen Möbeln echte Wertarbeit. Achten Sie au folgende Qualitätsmerkmale:

  • massives Holz
  • gute Tischler- statt Spanplatten
  • ordentliche Beschläge
  • dickeres Furnier.

Wenn Sie sicher sind, dass es sich bei dem Fundstück nicht um eine wertvolle Antiquität handelt, können Sie mit Pinsel und Farbe ans Werk gehen. Hier kann auch mal zur Stabilisierung eine Schraube eingedreht werden – was Sie bei wertvollen Exemplaren tunlichst sein lassen sollten.

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