Outdoor-Küche selbst gemauert: Erfahrungsbericht mit Tipps

Außenküche selber bauen

Foto: Gardelino

Hier erfahren Sie, wie Sie eine Outdoor-Küche in Ihrem Garten selber bauen können, entweder aus vorgefertigten Elementen oder komplett aus eigener Hand selbst gebaut. Wir geben Tipps.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Tipps für die gemauerte Outdoorküche
  2. Erfahrungsbericht: Gartenküche in Eigenregie selbst gemauert

Tipps für die gemauerte Outdoorküche

Begeisterte Heimwerker können eine gemauerte Außenküche selber bauen. Für Heimwerker eignen sich besonders gut Mauern aus Leichtbetonblöcken oder Ziegelsteinen:

  • Das ideale Baumaterial für Gartenküchen sind Leichtbetonblöcke. Sie wiegen nicht viel, sind robust und dennoch einfach zu verarbeiten. Mit Hilfe eines Blockschneidegeräts oder einer Säge mit Hartmetallzähnen lassen sie sich auf die gewünschten Maße bringen und mit Axt oder Maurerhammer anpassen. Leichtbetonblöcke werden mit einem speziell dafür vorgesehenen Fugenmörtel vermauert und anschließend in der Regel verputzt.
  • Mauerwerk aus Ziegelsteinen erfordert mehr handwerkliches Geschick. Verwenden Sie für den Außenbereich nur frostsicheres Material. Der Zuschnitt erfolgt mit einem Winkelschleifer: Erst einen Oberflächenschnitt vornehmen, geteilt wird der Ziegel anschließend mit einem kräftigen Hammerschlag. Eine Alternative sind Mauersteine aus Beton.
Der Barbecue-Tresen ist aus den Betonsteinen „Bradstone” gemauert, die täuschend echt wie Schieferstein wirken.
Foto: Kann

Praktisch zum Mauern ist fertig gekaufter Trockenmörtel. Er ist zwar etwas teurer als selbst angemischter, dafür müssen Sie aber lediglich Wasser zugeben.

Damit die Gartenküche stabil steht, braucht sie ein Fundament, das bis auf eine frostfreie Tiefe (80 cm) reichen sollte. Am besten eignet sich eine 10–15 cm dicke Bodenplatte aus bewehrtem Beton, die seitlich ca. 10 cm überstehen sollte. Unter das Fundament kommt eine wasserdurchlässige Schicht (ca. 65 cm), zum Beispiel aus Schotter (Korngröße 0/45).

Der richtige Standort

Ein guter Platz für die Open-Air-Küche ist die Terrasse, denn erfahrungsgemäß muss immer etwas aus der Küche geholt werden. Sind am Haus Außensteckdosen und Wasseranschluss vorhanden, können Sie diese nutzen.

Auch ein weiter entfernt liegender Sitzplatz kommt als Standort in Frage. Wenn der Weg dorthin leicht passierbar und möglichst ohne Treppenstufen ist, lassen sich die benötigten Utensilien problemlos auf einem Küchenwagen transportieren.

Bauanleitung für eine Outdoor-Küche auf Rollen

Hier erhalten Sie eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung, mit der Sie selbst eine komplette Gartenküche auf Rollen bauen können: Bauanleitung: Eine Gartenküche selber bauen »

Erfahrungsbericht: Gartenküche in Eigenregie selbst gemauert

Die fertige Gartenküche

Joachim S. aus Schollbrunn hat eine Gartenküche in Eigenregie gebaut. Seine Erfahrungen und Anekdoten rund um das ehrgeizige Projekt sowie Bilder schickte er uns zu und erzählte, wie er zu seiner – ganz besonderen – Küche kam:

Meine Outdoor-Küche und ihre Geschichte

„Tja, wie kam ich auf die Idee? Wir wohnen in einem alten Bauernhof (Bj. 1933) mit einem Innenhof und einer alten Scheune. Im Sommer sind wir fast nur draußen – es musste eine Kochgelegenheit im Freien her. Zudem wollte ich einen eigenen Holzbackofen, damit ich mir eigenes, glutenfreies Brot backen kann.

Das Material

Ein Bekannter schenkte mir ca. 200 Schamotteziegel. Ab da wusste ich, dass unser Projekt starten kann. Mein Ziel war, die Küche mit gebrauchtem Material zu bauen. Sie sollte alt und rustikal aussehen. Neue Steine hätte ich mir leicht kaufen können. So dauerte es ca. zwei Jahre, bis ich alles Material beisammen hatte:

  • Ziegelsteine aus einem Scheunenabriss (zirka 70 Jahre alt)
  • Sandsteinplatten aus einer alten Schulfassade
  • Holzbalken von einer Hallenrestaurierung (zirka 50 Jahre alt)
  • Dachziegel aus einer alten Scheune (zirka 80 Jahre alt)
  • Holztore von einem abgerissenen Pferdestall (für Schubkästen und Türen)
  • alte Bakelitschalter und -verteilungen von örtlichen Scheunen und über eBay
  • das alte Waschbecken unserer Oma (zirka 60 Jahre alt)
  • diverse Teile aus altem Hausrat der Omas

So gibt es zu jedem Bauteil eine Geschichte. Nur die sicherheitsrelevanten Teile (Ofenrohre aus Edelstahl, Ofentür Backofen, Stromkabel) habe ich neu angeschafft. Auch der Wasserhahn ist modern, da funktionstüchtige alte Wasserhähne nur schwer zu bekommen sind. Außerdem ist ein frostsicherer Umbau von alten Hähnen schwieriger.

Fundament, Mauern und indirekte Beleuchtung

Das Fundament - 20 cm stark mit viel Armierungseisen.

Am Oktober erfolgte der erste Spatenstich, und wir mauerten das Fundament.

So ging es kontinuierlich weiter. Lediglich die kalten Winter bzw. der Frost zwangen mich immer wieder einmal zu einer Pause.

Bis Februar war ich mit den Mauern so weit, dass ich die Arbeitsplatten aufkleben konnte.

Auf die indirekte Beleuchtung der Arbeitsflächen bin ich ganz besonders stolz. Dazu habe ich LEDs in Ziegelsteine geklebt: Wenn man davor steht, sieht man nichts. Aber nachts sieht es super aus!

Im April habe ich in der neuen Küche meine erste Bratwurst gegrillt.

Der Holzbackofen

Der Holzbackofen

Im Mai habe ich begonnen, den Holzbackofen zu mauern – es war eine aufwendige Sache. Aber mit etwas Tüftelei hat es schließlich auch geklappt. Habe nur einen kleinen Haarriss in der Kuppel …

Der Ofen funktioniert mittlerweile. Anfangs war es schwierig einzuschätzen, wie er sich verhält, wir mussten ihn erst kennenlernen. Doch bis auf eine Pizza ist uns noch nichts verbrannt.

Das Dach

Das fertige Dach mit Dachrinne

Ende Mai habe ich zusammen mit meinem Kumpel (er ist Schreiner) das Dach aufgeschlagen, Ziegel aufgelegt und Kehlbleche gebogen. Mann, haben wir da geschwitzt! Aber es passt!

Die Dachrinne ließ ich von einem Spengler machen. Da hatte ich nun doch nicht so die Erfahrung und die technische Ausrüstung, um das selber zu machen.

Wasser- und Elektroanschlüsse

Das Gaskochfeld

Im Anschluss erfolgte die Montage des Wasserhahns. Dieser kann im Winter abgeklemmt werden, damit er nicht einfriert.

Im Juni kam dann das Gaskochfeld dran – das war mal ein alter Gasherd, bei dem die Röhre kaputt war. Wir haben ihn aufgestellt und angeschlossen.
Auch der Kühlschrank kam in seine Nische. Den muss ich allerdings jeden Winter wegen Frost wieder herausnehmen und in den Keller stellen. Mittlerweile haben wir noch eine elektrische Kochplatte organisiert.

Ebenfalls im Juni hat sich das Landratsamt zur Abnahme angekündigt. Ich war ganz überrascht. Daran hatte ich nicht gedacht. Allerdings konnten Sie nichts Widerrechtliches finden und ich konnte weiterbauen.

Fachwerk-Bauweise

So sehen die fertigen Fachwerkmauern aus.

Im September habe ich mein erstes frisch gebackenes, glutenfreies Brot essen können. Das erste frische Brot nach über 40 Jahren – ein tolles Erlebnis!

Außerdem konstruierte ich Schubkästen und Tore. Dazu dient als Front die alte Stalltür. Die Griffe sind aus einer Ringöse mit einem Strick – einfach und sieht top aus. Danach begann ich die Felder im Fachwerk auszumauern. Einmal als Sichtschutz und zum anderen wegen dem Wind. Die Tuffsteine waren von einem Hausabriss im Nachbarort.

Im Oktober habe ich den Fußboden bzw. die Standfläche vor der Küche gemacht: direkt vor bzw. unter dem Ofen eine Sandsteinplatte, der Rest aus Terrassendielen aus Douglasie.

Der Feinschliff

Nun musste noch schnell ein „Vorhang” konstruiert werden, bevor es Winter wurde. Und der kam im Dezember doch recht schnell.
Aber immer wenn ich Zeit hatte und es die Witterung zugelassen hat, habe ich weitergemacht: Lampen montiert, dekoriert usw.

Mittlerweile habe ich schon um die 20 Brote, unzählige Flammkuchen und Pizzas gebacken. Die Nachbarn haben auch schon bestellt. Bald wollen wir einen Frischling braten. Mal schauen, ob es klappt.

Für den Bau einer solchen Küche ist Kreativität ganz wichtig. Es gibt selten die perfekte, vorgefertigte Lösung. Da heißt es: Probieren, probieren und nochmals probieren. Ich hatte vorher noch nie gemauert, geschweige denn einen Rundbogen gemauert. Aber man kann es lernen. Ist vielleicht nicht so perfekt, aber macht nichts. Viel wichtiger ist, es gemacht zu haben.

Inzwischen feiern wir nicht nur im Sommer draußen. Auch an Silvester haben wir gegrillt. Nur mit dem Spülen hat es nicht so geklappt …”

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