Unterstützung fürs
Eigenheim

Staatliche Förderung und Zuschüsse fürs Eigenheim

Ein Hauskauf oder -bau ist für die meisten Menschen das größte Projekt ihres Lebens – auch finanziell. Dank staatlicher Förderung fürs Eigenheim können Sie zum Glück viel Geld sparen. Mit Förderprogrammen und Zuschüssen wie der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), Arbeitnehmersparzulage, Wohnungsbauprämie oder Wohn-Riester greift uns der Staat unter die Arme.

Auch für energetische Sanierungen ist der Zeitpunkt günstig. Denn nach wie vor werden sie kräftig vom Staat gefördert. Ob Neubau oder Altbausanierung: Hier finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Fördergelder fürs Eigenheim.

Staatliche Förderung für Neubauten

Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG)

Die größten Fördertöpfe fürs Eigenheim bietet die staatliche Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Wie der Name bereits verrät, profitiert von der Förderung, wer ein Wohngebäude energieeffizient baut oder saniert. Die BEG bündelt damit die alten Förderprogramme der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) und des BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) unter einem Dach.

Fördergelder nur noch für nachhaltige Gebäude mit Zertifikat
Die Förderbedingungen für Neubauten wurden seit April 2022 deutlich verschärft. Staatliche Förderung gibt es seitdem nur noch für das „Effizienzhaus-Stufe 40 mit Nachhaltigkeits-Klasse“. Die Nachhaltigkeit des Gebäudes muss durch ein "Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude" nachgewiesen werden.

Wer die Anforderungen erfüllt, profitiert von einem besonders günstigen KfW-Kredit: Bauherren erhalten 5 % des maximalen Kreditbetrages von 120.000 Euro als Tilgungszuschuss und sparen bis zu 6.000 Euro. Im März 2023 änderten sich die Förderkonditionen im Neubausektor noch einmal grundlegend. Denn dann gilt der Programmpunkt „Klimafreundlicher Neubau“ der Bundesförderung für effiziente Gebäude.

In unserem Artikel erfahren Sie alles Wichtige zur aktuellen Neubau-Förderung für KfW-40-Häuser.

Was ist ein KfW-Effizienzhaus?

Die KfW-Effizienzhaus-Stufen zeigen auf einem Blick, wie energieeffizient ein Gebäude ist. KfW-Effizienzhäuser gibt es bei einer Sanierung in den Stufen 40, 55, 70, 85 und Denkmal. Je kleiner die Effizienzhaus-Stufe, desto weniger Energie verbraucht das Gebäude und desto mehr Förderung bekommen Sie.
Welche Stufe Ihr Gebäude erreicht, wird von einem Energieberater ermittelt.

Staatliche Förderung für Sanierungen

Sie planen eine Modernisierung Ihres Eigenheims? Dann sollten Sie die Gelegenheit nutzen: Mit der neuen Bundesförderung wurden die Zuschüsse nochmals stark angepasst. Mehrere tausend Euro Ersparnis durch Fördergelder sind möglich.

Planen Sie eine Komplettsanierung Ihres Eigenheims, ist der Wohngebäude-Kredit der KfW eine Option. Voraussetzung für die staatliche Förderung ist, dass Sie Ihr Haus auf das Niveau eines KfW-Effizienzhauses bringen. Dabei gilt: Je besser die Effizienzhaus-Stufe ist, die Sie mit der Sanierung erreichen, desto mehr Förderung bekommen Sie.

Wenn das Haus überwiegend mit erneuerbaren Energien beheizt wird (und somit die "EE-Klasse" erreicht wird), gibt es einen Extra-Bonus von 5 % zusätzlich. Im besten Fall, der Sanierung zum „Effizienzhaus 40/EE-Klasse“, winken damit bis zu 37.500 Euro vom Staat.

Erfüllen Sie weitere Anforderungen, sind attraktive Extra-Zuschüsse möglich:

  • 5 % extra erhalten Sie, wenn das Haus nach der Sanierung überwiegend mit erneuerbaren Energien beheizt wird („EE-Klasse“) oder ein Nachhaltigkeitszertifikat erhält (NH-Klasse)
  • 10 % extra bekommen Sie mit dem WPB-Bonus für Worst Performing Buildings. Voraussetzung ist, dass Sie einen energetisch unsanierten Altbau (Baujahr vor 1957 oder Energieausweis Klasse H) mindestens auf den Stand eines Effizienzhauses 70 EE, 55 oder 40 bringen.
  • 15 % extra gibt es mit dem SerSan-Bonus für serielle Sanierungen auf den Stand eines Effizienzhauses 55 oder 40. Um die Mittel zu erhalten, müssen Sie Ihr Haus mit einer vorgefertigten und multiplizierbaren Sanierungslösung auf den neuesten Stand bringen.

Während EE- und NH-Bonus nicht miteinander kombinierbar sind, können Sie den WPB-Bonus oder den SerSan-Bonus zusätzlich beantragen. Möchten Sie beide parallel nutzen, vergibt der Staat dafür 20 Prozent Förderung extra. Insgesamt sind damit Tilgungszuschüsse in Höhe von 5 bis 45 Prozent möglich. Bei anrechenbaren Kosten von bis zu 150.000 Euro pro Wohneinheit entspricht das einer Förderung von bis zu 67.500 Euro vom Staat.

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Darüber hinaus können Sie für einzelne Modernisierungsmaßnahmen einen Zuschuss bekommen − wenn Sie beispielsweise die Außenwand energieeffizient dämmen möchten. Die Einzelmaßnahmen werden beim BAFA beantragt.

Das lohnt sich deutlich: Insgesamt ist im besten Fall eine Ersparnis von bis zu 20 Prozent der förderfähigen Kosten möglich:

15 % Zuschuss, bzw. 20 % Zuschuss bei Vorlage eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) gibt es für die Dämmung von Fassade, Dach, Decken, Fenstern oder Türen; den Einbau von Lüftungsanlagen oder energieeffizienter Smart Home-Anwendungen oder die Optimierung der Heizungsanlage (ohne Kesseltausch).

Einen detaillierteren Überblick über die aktuellen Förderungen finden Sie in unseren Artikeln:
Fördergelder für energetische Sanierungen
Aktuelle BAFA-Förderung

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Wer sein Haus oder seine Wohnung altersgerecht und sicher umbauen möchte, kann einen weiteren KfW-Zuschuss nutzen. In den letzten Jahren hat sich allerdings gezeigt, dass man schnell zuschlagen muss, sobald der Bund neue Fördertöpfe bereitstellt, da diese häufig bereits nach kurzer Zeit aufgebraucht waren.

  • Kredit Altersgerecht umbauen: Für den Abbau von Barrieren werden Förderkredite bis 50.000 Euro gewährt.
  • Zuschuss Barrierereduzierung: Sie bekommen einen Zuschuss von bis zu 6.250 Euro. Hinweis: Für das Jahr 2023 sind die Fördermittel bald wieder verfügbar.

Mehr zum Thema KfW-Zuschüsse für Barrierefreiheit und Einbruchschutz

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Wenn Sie eine energetische Sanierung Ihres Eigenheims planen, ist die Beratung durch einen Energieeffizienz-Experten, auch Energieberater genannt, empfehlenswert.

Der Energieberater plant die Sanierung, überwacht die Umsetzung der Arbeiten und sichert die Qualität aller Maßnahmen. Er schlägt Ihnen auch die passende Förderung für Ihr Eigenheim vor. Bei einigen KfW-Förderprogrammen ist ein Energieberater sogar Pflicht. Für eine Energieberatung wird eine staatliche Förderung von bis zu 80 Prozent gezahlt.

Hier finden Sie die Zuschüsse für Energieberatungen im Überblick

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Steuern sparen bei energetischen Sanierungen

Neben den Kredit- und Zuschussprogrammen ist es auch möglich, über die Steuer zu sparen − bis zu 40.000 Euro Ersparnis sind drin.

Regionale Förderung

In Deutschland gibt es insgesamt rund 5.000 unterschiedliche Förderprogramme. Neben den genannten Förderprogrammen des Bundes gibt es auch auf kommunaler und auf Länderebene diverse Förderprogramme. Ob vergünstigte Kredite für einkommensschwächere Haushalte über Erbbau-Angebote für junge Familien bis hin zu eigenen Zusatzförderprogrammen für umweltfreundliches Bauen – die Bandbreite ist groß.

Förderdatenbanken helfen, in diesem Dickicht den Durchblick zu behalten. Sie bieten Infos und einen Überblick zu allen regionalen Fördermitteln.

Förderdatenbanken im Internet:

Außerdem haben die einzelnen Bundesländer jeweils eigene Förderbanken. Die meisten von ihnen fördern den Erwerb von Wohneigentum. Diese Kredite sind oftmals an Bedingungen wie eine bestimmte Wohnungsgröße oder ein Maximaleinkommen geknüpft.

Übrigens: Auch ein Gang aufs Rathaus kann hilfreich sein, wenn Sie sich über die Förderprogramme in Ihrer Region informieren möchten.

Extra-Zuschüsse für Bausparer

Staatliche Förderung gibt es auch fürs Bausparen mit Wohnungsbauprämie, Arbeitnehmersparzulage und Wohn-Riester:

  • Mit der Wohnungsbauprämie kann sich jeder Bausparer, der unter einer bestimmten Einkommensgrenze liegt, über jährliche Zuschüsse freuen.
  • Sie bekommen vermögenswirksame Leistungen von Ihrem Arbeitgeber? Mit der Arbeitnehmersparzulage legt der Staat unter bestimmten Voraussetzungen noch was drauf.
  • Mit der Riester-Förderung kann der Kauf einer eigenen Immobilie und seit 2024 auch die energetische Sanierung von selbstgenutzem Wohneigentum gefördert werden.

Stand: März 2024

Tipp:
In unseren Ratgebern finden Sie weitere Infos zu den Themen Immobilienkauf und Hausbau.

Wichtige Informationen

Bitte beachten Sie: Unsere Ratgeberartikel ersetzen keine Beratung durch einen Gutachter oder Juristen. Bei Unsicherheiten oder Fragen wenden Sie sich daher bitte immer persönlich an einen Fachanwalt oder Gutachter. Bei Fragen zu Finanzierungen, Bausparen oder Versicherungen stehen Ihnen unsere Berater natürlich jederzeit zur Verfügung. Bei Fragen rund um die Immobilienvermittlung und -verrentung stehen Ihnen unsere Immobilienexperten gerne zur Seite.

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