Video: Kaskadennutzung von Holz
Kreislaufwirtschaft der Holznutzung
Der Wald ist eine der prägendsten Landschaften Deutschlands: Rund ein Drittel der Landesfläche ist bewaldet, über 90 Milliarden Bäume wachsen hier – vor allem Fichten, Kiefern, Buchen und Eichen. Wälder sind Lebensraum, Erholungsort, Klimaschützer – und zugleich Wirtschaftsraum.
Denn Holz ist einer der wichtigsten nachwachsenden Rohstoffe überhaupt. Seine vielfältige Nutzung wird in der sogenannten Kaskadennutzung organisiert – ein Konzept, das auf Ressourceneffizienz, Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft setzt. Das Video zeigt die Idee und das Prinzip.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
Video: Kaskadennutzung von Holz
Holz mehrfach und möglichst oft zu nutzen – das ist das Prinzip der Kaskadennutzung. Das Video gibt Einblicke und zeigt den Stand der Forschung und Entwicklung in diesem Bereich.
Wissenschaftliche Einordnung der Kaskadennutzung
Im Video kommt die Forstwissenschaftlerin Prof. Dr. Gabriele Weber-Blaschke von der Technischen Universität München zu Wort, die die Kaskadennutzung wissenschaftlich untersucht. Sie beschreibt sie als mehrmalige stoffliche Nutzung von Holz, bevor es am Ende seines Lebenszyklus energetisch verwertet – also verbrannt – wird. Dabei kann Holz in mehreren Stufen genutzt werden: zuerst als Vollholz, dann als Späne, Faser oder chemischer Grundstoff.
Ziel ist es, die Ressourceneffizienz zu steigern, den Einsatz von Primärrohstoffen zu reduzieren und den Kohlenstoff möglichst lange gebunden zu halten. Holz speichert CO₂, solange es stofflich genutzt wird – etwa in Möbeln oder Gebäuden. Recyclingprozesse verlängern diesen Effekt zusätzlich.
Weber-Blaschke betont zugleich, dass der Wald mehr ist als eine Rohstoffquelle. Er dient dem Biodiversitäts-, Wasser- und Bodenschutz sowie der Erholung. Deshalb müsse immer standortspezifisch abgewogen werden, welche Waldfunktionen Priorität haben.
Mineralische Baustoffe ersetzen
Am Thünen-Institut für Holzforschung in Hamburg geht Dr. Jan Lüdtke der Frage nach, welche Rolle Holz in einer nachhaltigen Wirtschaft spielen kann. Seiner Meinung nach kann der Rohstoff ein zentraler Baustein für die Transformation des Wirtschaftens sein. Holz schützt das Klima dabei nicht nur als Kohlenstoffspeicher, sondern kann auch einen wichtigen Beitrag leisten, indem es mineralische Baustoffe durch nachwachsende Rohstoffe ersetzt. Genau dieser Materialwandel ist ein wesentlicher Bestandteil der ökologischen Transformation, in der sich unsere Gesellschaft derzeit befindet.
Dr. Lüdtke betont jedoch, dass die Nutzung von Holz immer durch eine begleitende Umweltbewertung begleitet werden muss. Nur so lässt sich sicherstellen, dass die positiven Effekte auf das Klima tatsächlich realisiert werden und keine unbeabsichtigten negativen Folgen entstehen.
Die Wissenschaftler beschreiben, welchen Beitrag Holz bei der Transformation von der fossilen Wirtschaft hin zur biobasierten Wirtschaft leisten kann und welche Herausforderungen mit der Kaskadennutzung von Holz einhergehen.
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