Badsanierung: Erfahrungen und Tipps der Experten

Bad sanieren und neu gestalten

Foto: Banovo

Zu klein, renovierungsbedürftig oder nicht altersgerecht: Gründe für eine Badsanierung gibt es viele. Für viele Eigenheimbesitzer ist eine Badrenovierung eine große Herausforderung - sowohl planerisch als auch finanziell. Die praktische Umsetzung durch verschiedene Handwerker muss zudem gut koordiniert werden.

Diese Fragen beantworten wir: Worauf sollte man bei einer Badsanierung unbedingt achten? Was sind die häufigsten Fehler und wie lassen sich diese vermeiden? Wie plant man eine Badsanierung richtig? Die Badsanierungs-Experten Diana Schenk und Christian Thomas geben im Interview ausführlich Hilfestellung und viele Tipps und Ideen für eine erfolgreiche Badsanierung.

Praxisbeispiele von Badsanierungen zeigen anhand vieler Bilder auf, wie Bäder sinnvoll und effizient geplant und gestalten werden können.

Unsere Interviewpartner

Diana Schenk – Badplanerin und Regionalleitung Nord bei Banovo

Die Badplanerin kennt durch langjährige Beziehungen zu Lieferanten und Herstellern die Produkte und Neuheiten im Sanitärbereich und hat schon fast jede Art von Badezimmer geplant. Auch für schwierige Fälle wie kleine Räume, Bäder mit Dachschrägen oder Räume mit besonderen Grundrissen hat sie die richtige Lösung.

Christian Thomas – Bauleiter bei Banovo

Der Hamburger Bauleiter ist der Experte für die Umsetzung. Von der Demontage, über Trockenbau, Rohinstallation, Fliesenlegen, Malerarbeiten bis zur Endmontage und Inbetriebnahme des neuen Bades kennt er jedes Detail einer Sanierung. Dabei packt er bei Bedarf auch mal selbst mit an und gibt seine Erfahrung an die Handwerker weiter.

Frau Schenk, mit welchen Vorstellungen kommen Ihre Kunden normalerweise zu Ihnen, wenn sie eine Badsanierung planen?

Diana Schenk: Natürlich möchten alle Sanierungsinteressenten, egal ob handwerklicher Laie oder DIY-Fan, ein perfektes neues Bad, das alle Ansprüche und Wünsche erfüllt. Günstig und schnell erledigt soll das ganze werden, wobei kaum einer eine konkrete Vorstellung davon hat, wie eine Badsanierung eigentlich abläuft. Die meisten unterschätzen die finanzielle, zeitliche und bauliche Dimension des Vorhabens. Da müssen wir erstmal ein wenig Aufklärungsarbeit leisten.

Mit welchen Kosten muss ich denn bei einer Badsanierung rechnen?

Diana Schenk: Die Kosten für eine komplette Badsanierung variieren stark. Das ist abhängig von der Größe des Bades, den vorhandenen Rohren und Leitungen, den gewünschten Funktionsbereichen und dem Ausstattungsniveau. Ab etwa 15.000 Euro aufwärts sollte man für die Komplettsanierung eines durchschnittlichen Badezimmers aber durchaus einplanen.

Was kostet eine komplette Badsanierung? Eine realistische Kostenplanung anhand von Faktoren wie Größe und Ausstattung des Bades sowie Handwerksleistungen. Außerdem: Tipps, worauf Sie beim Vergleich verschiedener Angebote achten sollten.

Und wie lange dauert ein solches Sanierungsprojekt?

Mit zwei bis drei Monaten von der Planung und Vorbereitung über die Bauarbeiten bis zur Übergabe des schlüsselfertigen Bades sollte man mindestens rechnen. Vor allem für eine individuelle Planung sollte man sich im Vorfeld ausreichend Zeit nehmen, um später Fehler zu vermeiden.

Welche Fehler meinen Sie?

Diana Schenk: Oft wird bei der Planung zu wenig berücksichtigt, wer das Bad eigentlich nutzt. Dabei hat das große Auswirkungen auf die Gestaltung und die Auswahl der Ausstattung. Ein Haushalt mit kleinen Kindern braucht eher eine Badewanne als eine begehbare Dusche. Ein schicker Einzelwaschtisch, an dem sich morgens vier Personen gleichzeitig die Zähne putzen wollen, ist sicher auch nicht sinnvoll. Oder eine großzügige Badewanne, die in einem kleinen Bad zu viel Platz für eigentlich wichtigen Stauraum wegnimmt.

Praxisbeispiel: Badsanierung in Berlin

Diese Badewanne ist eine gute Lösung für alle, die eher selten baden, aber trotzdem ab und an nicht auf den Genuss eines Erholungsbades verzichten möchten. Mit einer Badewannenauflage verwandelt sich die Badewanne ruckzuck in eine komfortable Sitzfläche.

Mehr Tipps

Wer Badewanne, Waschtisch, WC, Dusche und Badmöbel schlau anordnet, kann aus seinem Bad mehr Platz und Komfort herausholen. »Grundrissbeispiele für die Badplanung

Wer ein neues Bad plant, sollte zunächst seine Ansprüche klären: Wie viele Personen leben im Haushalt? Wird das Bad von mehreren Personen gleichzeitig genutzt? Welche Elemente sollen enthalten sein? Nutzen Sie die Checkliste Badumbau.

Das klingt nach einem dringend nötigen „Reality-Check“, bevor es losgeht mit der Planung.

Diana Schenk: Absolut. Viele Leute wünschen sich Bäder, wie sie sie in Design- und Einrichtungsmagazinen sehen. Oft ist ein ausgefallenes Design aber überhaupt nicht mit den alltäglichen Anforderungen an ein normales Badezimmer vereinbar. Das Ergebnis eines zu designorientierten Ansatzes ist schön, aber oftmals im Alltag unpraktisch. Funktion muss mit dem Design Hand in Hand gehen, sonst besteht das Bad den Alltagstest nicht.

Viele Menschen machen sich gründlich Gedanken über ihre Badsanierung. Kann man dann nicht auch auf eigene Faust loslegen?

Diana Schenk: Natürlich kann man sich im DIY-Verfahren alle nötigen Produkte vom WC über Fliesen bis zu Armaturen günstig online oder im Sanitärfachhandel aussuchen und kaufen. Allerdings hat kaum einer den Überblick über die Vielzahl an Produkten und weiß, welche davon sich im individuellen Fall am besten eignen. Auch wie die räumlichen Gegebenheiten sind, die exakten Maße, der Verlauf der Leitungen, so dass alles am Ende zusammenpasst – das kann eigentlich nur ein Profi korrekt planen. Und bei einer professionellen Planung geht es ja nicht nur darum, die passenden Produkte auszusuchen. Eine sinnvolle Raumaufteilung muss gefunden werden, gerade für kleine Räume oder Bäder mit Dachschrägen. Manchmal kann man durch den Einzug von Trockenbauwänden oder durch Durchbrüche zu angrenzenden Räumen den Grundriss komplett verändern und optimieren. Darauf kommt der Laie auf Anhieb meistens nicht.

Praxisbeispiel: Badsanierung in Augsburg

Kleine Bäder unter Dachschrägen sind oft nicht einfach zu planen: viele Dachschrägen und keine durchgängige Raumhöhe. Die einzelnen Sanitärelemente müssen deshalb stimmig und platzsparend angeordnet werden, das Bad sollte aber dennoch großzügig und nicht beengt wirken. Ein Spagat, der hier gut gelöst wurde.

Mehr Beispiele für Bäder unterm Dach finden Sie in unserer Bildergalerie.

Praxisbeispiel: Badsanierung in München

Enger geht's kaum: In diesem Schlauchbad finden dank ausgeklügelter Planung tatsächlich ein WC, ein Waschbecken mit Spiegel, Wandregale und Unterschrank und sogar eine Faltdusche Platz.

Frage: Fallen Ihnen noch andere Knackpunkte ein, die man bei der Badplanung bedenken sollte?

Diana Schenk: Das Thema Lichtplanung ist auch ein Punkt, der häufig vergessen wird. Das richtige Licht im Bad sorgt nicht nur für die gewünschte Atmosphäre. Es muss auch so gesetzt sein, dass die Funktionsbereiche, also dort wo man Licht braucht, entsprechend gut ausgeleuchtet sind. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Bäder häufig früh am Morgen, spätabends oder auch nachts genutzt werden, wenn wenig oder kein Tageslicht vorhanden ist.
Viele Bäder, gerade in Stadtwohnungen, sind innen liegende Bäder ohne Fenster. Hier wirkt falsches oder unzureichendes Licht nicht nur schnell trist und düster, es erschwert auch die Nutzung, wie etwa beim Schminken oder Rasieren. Vielleicht wünscht man sich aber auch ein Leselicht bei der Badewanne oder möchte bestimmte Bereiche im Bad besonders in Szene setzen. Es gibt heute tolle Beleuchtungskonzepte speziell für Bäder mit direktem und indirektem Licht.
Und, besonders wichtig: Oft wird der Sicherheitsaspekt vergessen! Im Bad kann es nass werden. Entsprechend wichtig ist es, dass hier nur Leuchtmittel verwendet werden, die gegen eindringendes Wasser geschützt sind.

Praxisbeispiel: Badsanierung in Wolfsburg

Dieses Badezimmer wurde in eine wahre Wellnessoase verwandelt. Die Whirlwanne kann je nach Stimmung in unterschiedliche Farben getaucht werden.

So viele Details und wir sind gerade mal bei der Badplanung. Wie geht es denn weiter, wenn es an die Umsetzung geht, Herr Thomas?

Christian Thomas: Bevor es richtig losgeht, sollte man unbedingt ein detailliertes Aufmaß des Bades erstellen lassen. Häufig sind bestehende Grundrisspläne sehr alt und nicht akkurat. Auf die darf man sich nicht verlassen. Besonders bei kleinen Bädern kommt es später auf den Zentimeter an. Es ist extrem ärgerlich, wenn die bestellte oder gar sonderangefertigte Ware nicht passt, weil die Badewanne oder der Waschtisch zu groß ist. Oft wird auch der Öffnungsradius der Tür bei der Planung nicht berücksichtigt. Viele Türen öffnen sich nach innen und stoßen dann an Toilette, Duschabtrennung oder Waschtischanlage.

Hinter die Wände kann man natürlich nicht schauen. Da gibt es sicher auch einiges zu beachten?

Christian Thomas: Jedes Bad ist natürlich Teil eines bestehenden Gebäudes, das die unterschiedlichsten baulichen Merkmale mit sich bringt. Der Zustand der Elektro- und Wasserleitungen zeigt sich allerdings tatsächlich oft erst nach der Demontage des alten Bades. Durch langen Gebrauch können Wasserleitungen korrodieren und es entstehen Ablagerungen, das Material wird porös, die Rohre können reißen oder brechen. Schlimmstenfalls versickert Abwasser in der Wand, Schimmel und Wasserschäden im ganzen Haus können entstehen. Grundsätzlich kann man bei Wasserleitungen aus Kupfer oder Stahl von einer Lebensdauer von rund 30 Jahren ausgehen. Es empfiehlt sich also bei einer Badsanierung, alte Leitungen und Rohre in jedem Fall auszutauschen, auch wenn sie noch einigermaßen intakt sind.

Einen Wasserschaden durch poröse Leitungen will natürlich niemand haben - zumal Schimmel ja gesundheitlich sehr bedenklich ist. Was kann man dagegen tun?

Christian Thomas: Schimmel entsteht ja nicht nur durch Wasserschäden. Es gibt gerade in Großstädten mit Altbauten noch sehr viele innenliegende Badezimmer ohne Fenster. Wer hier den Einbau einer Belüftungsanlage versäumt, kann große Probleme bekommen: Durch ein dauerfeuchtes Raumklima entstehen Schimmelpilze und Bakterien, die einen unangenehmen, muffigen Geruch und hässliche Flecken im Bad verursachen und sogar gesundheitsgefährdende Konsequenzen haben können.

Auf was sollte man noch achten?

Christian Thomas: Im Badezimmer entstehen ja jede Menge Geräusche, beispielsweise durch rauschendes Wasser. Wenn man die im Nachbarzimmer hört, kann das für alle Beteiligten störend oder auch unangenehm sein. Was vielen nicht bekannt ist, sind so genannte Vorwandinstallationen. Sie sind perfekt geeignet, um Schall zu minimieren. Dabei werden Montagerahmen vor die eigentliche Wand gesetzt, die ganze Technik kann darin „versteckt“ eingebaut werden. Einbauelemente wie Spülkästen, Badewannen und Rohrleitungen lassen sich mit einer Schaumummantelung gut dämmen, der Wasserlauf ist dadurch viel leiser.

Praxisbeispiel: Badsanierung in Kiel

Diese Vorwandinstallationen gehen über den rein funktionalen Nutzen hinaus. Nischen und Vorsprünge können für optische Hervorhebungen genutzt werden - beispielsweise mittels indirekter Beleuchtung.

Wasserdruck ist auch ein großes Thema. Die meisten Menschen wünschen sich für ihr neues Badezimmer eine schicke Regenbrause in der Dusche. Aber wenn die Duschbrause zu wenig Wasserdruck hat, ist das Vergnügen stark eingeschränkt. Auch eine Badewannenfüllung kann sehr lange dauern oder zu wenig Warmwasser bekommen, wenn die Leitung nicht richtig versorgt wird. Die Badeinrichtung muss also den Gegebenheiten der Wasserversorgung, sprich der bestehenden Leitungsführung, optimal angepasst werden. Dafür braucht es aber definitiv Erfahrung.

Es sind also viele verschiedene Profis nötig, um ein Bad erfolgreich zu sanieren. Welche Handwerker brauche ich denn konkret?

Christian Thomas: Bei einer Badsanierung kommen viele verschiedene Gewerke zusammen: vom Trockenbauer über den Fliesenleger, die Installateure und Elektriker bis hin zum Maler. Die einzelnen Arbeitsschritte bauen aufeinander auf, oftmals greifen sie auch ineinander oder sind nicht ganz trennscharf aufzuteilen. Umso wichtiger ist eine gute Abstimmung und Koordination der beteiligten Handwerker. Das beginnt schon mit der Einführung in das Bauvorhaben, bei der bestenfalls Vorgespräche mit allen beteiligten Handwerkern geführt werden. Nur wenn alle das gleiche Ziel vor Augen haben, die Planung kennen und die Besonderheiten des Bades, wird ein Schuh draus. Für eine Privatperson, die die Badsanierung in Eigenregie durchführt und alle Gewerke einzeln beauftragt, sicher kein leichtes Unterfangen. Hier kann ein Bauleiter, der die Sanierung beaufsichtigt und koordiniert, für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Spätestens im Falle der Gewährleistung ist eine klare Definition der Verantwortlichkeiten unbedingt notwendig.

Vielen Dank für das Interview.

Badsanierung am praktischen Beispiel

In unserem Praxisbeispiel Badsanierung: Umbau zum barrierefreien Bad zeigen wir anhand eines Vorher-Nachher-Vergleichs, wie ein Badezimmer aus den 70er-Jahren umfassend modernisiert und altersgerecht umgestaltet wurde.

Über Banovo: Banovo ist mit über 120 Badsanierungen pro Quartal Deutschlands führender Anbieter für Privatkunden. Von der Badplanung über die fachgerechte Ausführung bietet das Unternehmen deutschlandweit Badsanierungen aus einer Hand. Mehr Informationen: »www.banovo.de

Alle Fotos: Banovo

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