Bodenkur: Gründüngung aussäen

Schlechte Böden auflockern und verbessern

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Eine Gründüngung verbessert die Qualität des Gartenbodens. Dabei werden bestimmte Pflanzen ausgesät, die mit ihrem dichten Wurzelwerk den Boden tiefgründig lockern oder mit Stickstoff anreichern. Sie eignet sich besonders für verdichtete Neubauböden oder ausgezehrte Gemüsebeete, prinzipiell profitiert aber jeder Gartenboden von einer solchen Erholungskur.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Wann ist eine Gründüngung sinnvoll?
  2. Welche Vorteile bringt die Gründüngung sonst noch?
  3. Welche Pflanzen sind geeignet?
  4. Wie wird’s gemacht?
  5. Welche Besonderheiten gibt es?

Wann ist eine Gründüngung sinnvoll?

Nach dem Abernten eines Gemüsebeets macht es Sinn, vorübergehend eine Pflanzenart auszusäen, die die Erde regeneriert. Sie können auch zwischen den Gemüsereihen Gründünger-Pflanzen wie Tagetes oder Ringelblume aussäen. Sie bringen schöne Blütenaspekte ins Beet.

Bei der Anlage von Neubaugrundstücken spielen Gründünger ein weitere wichtige Rolle. Oft hinterlassen die Baumaschinen dort stark verdichteten Boden. Die grünen Pioniere können wieder Luft und Leben in die Erde bringen. Im Idealfall sollten Sie im ersten Jahr zwei bis drei verschiedene Pflanzen nacheinander aussäen, die sich gut in ihrer Wirkung ergänzen.

Zum Beispiel: erst Gelbe Lupine, dann Gelbsenf oder Winterraps und schließlich Bienenfreund (Phacelia).

Welche Vorteile bringt die Gründüngung sonst noch?

  • Die Zufuhr organischer Substanz und die bessere Durchlüftung kurbeln das Bodenleben an. Mit der Zeit entsteht ein humoser, feinkrümeliger Boden.
  • Unkraut wird unterdrückt.
  • Der Boden kann nicht durch Regen verschlämmen.
  • Die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens wird verbessert.
  • Einige Gründünger können sogar Schädlinge vertreiben, Studentenblumen zum Beispiel Fadenwürmer (Nematoden).
  • Schmetterlingsblütler reichern den Boden mit Hilfe von Knöllchenbakterien mit Stickstoff an – eine kostenlose Düngung.

Noch ein Tipp zur Bodenverbesserung: Kompost

Wer einen Kompost im Garten hat, hat stets gute und nährstoffreiche Erde parat. Wie Sie einen Kompost anlegen und was darauf entsorgt werden darf, erfahren Sie in unserem Artikel: Kompost anlegen − so geht's »

Welche Pflanzen sind geeignet?

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Bienenfreund (Phacelia) ist nicht nur eine ausgezeichnete Bienenweide, sondern hinterlässt nach der Blüte auch einen lockeren, feinkrümeligen Boden.

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Die Studentenblume (Tagetes) kann sehr gut bei Bodenmüdigkeit im Rosenbeet eingesetzt werden. Sie wirkt nämlich gegen Nematoden.

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Lupinen (Lupinus) sind Stickstoffsammler und Tiefwurzler. Sie kommen am besten auf sandigen Böden zum Einsatz.

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Senf (Sinapis) ist ein besonders schnellwüchsiger Gründünger.

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Ringelblumen (Calendula officinalis) wirken ähnlich wie Tagetes gegen Nematoden (allerdings im Vergleich schwächer in der Wirkung).

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Inkarnat-Klee (Trifolium incarnatum) ist ein winterharter Stickstoffsammler. Er kann bis zum Frühjahr stehen bleiben.

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Hopfenklee (Medicago lupulina) ist ein winterharter Stickstoffsammler, der auch für sehr arme Böden eingesetzt werden kann.

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Buchweizen (Fagopyrum esculentum) eignet sich sehr gut für sandige Böden.

Wie wird’s gemacht?

  1. Zunächst müssen Sie die Fläche vorbereiten. Hacken Sie das gröbste Unkraut aus, und arbeiten Sie den Boden anschließend mit einem Kultivator oder einer Harke durch.
  2. Werfen Sie nun die Samen locker aus dem Handgelenk aus, und arbeiten Sie sie mit einem Holzrechen flach ein. Wer möchte, kann die Samen noch mit einer Rasenwalze andrücken, die es leihweise im Baumarkt gibt. So bekommen die Samen guten Bodenkontakt.
  3. Gießen Sie die Samen gut an. Am einfachsten ist es, wenn Sie einen Regner aufstellen. Halten Sie die Fläche bis zur Keimung gleichmäßig feucht.

Wie lange bleibt die Gründüngung stehen?

  • Die Pflanzen werden kurz vor der Samenreife abgemäht, das dauert je nach Art etwa fünf bis zehn Wochen.
  • Wenn Sie nicht winterharte Arten spät im Herbst aussäen, können sie einfach stehen bleiben, bis sie vom Frost abfrieren.
  • Winterharte Einsaaten wie Winterroggen oder Winterraps bleiben bis zum Frühjahr stehen.

Wie wird abgemäht?

  • Um höhere Pflanzen abzumähen, sind Freischneider, Sense oder ein kräftiger Rasenmäher ideal. Lassen Sie die abgemähten Pflanzenteile liegen, bis sie trocken sind. Anschließend werden sie flach in den Boden eingearbeitet. Die Wurzeln bleiben einfach im Boden. Die Pflanzenteile zersetzen sich schnell: Drei bis vier Wochen nach der Mahd können Sie die Beete wieder bestellen.
  • Pflanzen mit stark verholzten Stängeln sollten Sie nicht direkt in den Boden einarbeiten. Sie brauchen länger, bis sie sich zersetzen, und sind daher besser auf dem Kompost aufgehoben. Bringen Sie später den fertigen Kompost aus.

Welche Besonderheiten gibt es?

  • Ölrettich, Senf sowie Winterraps sollten Sie nicht vor oder nach Kohlgewächsen aussäen, da sie zur selben Familie (Kreuzblütler) gehören. Die Mitglieder dieser Familie vertragen sich nicht untereinander. Die Folge sind Wachstumsstockungen und schlechtes Anwachsen bis zum Totalausfall der Pflanzen. Schuld daran sind Wurzelausscheidungen der Vorgängerpflanze. Der Fachmann spricht von Bodenmüdigkeit.
  • Das gleiche gilt für Bohnen und Erbsen, die zur Familie der Schmetterlingsblütler gehören. Sie vertragen sich nicht mit Gründüngern wie Lupinen oder Klee.

Tipps zum Anlegen neuer Beete

  • Sie wollen ein Staudenbeet anlegen? Erfahren Sie, was Sie bei der Gestaltung eines rundum gelungenen Beetes beachten sollten.
  • Sie wollen ein Gemüsebeet anlegen? Ein guter Anbauplan fürs Gemüsebeet lohnt sich. Wir zeigen im Überblick, welche Gemüsepflanzen am besten zueinander passen - mit Mischkultur-Tabelle als kostenlosen Download.

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