Welche Matratze ist die richtige?

Federkern, Kaltschaum, Latex oder Naturmatratze?

Foto: iStock/vadimguzhva

Eine gute Matratze mit passendem Lattenrost entlastet die Wirbelsäule optimal und garantiert erholsamen Schlaf. Hier eine Übersicht über die gängigen Modelle - Federkern-, Kaltschaum-, Latex- und Naturmatratzen - und Tipps zum Matratzenkauf.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Federkernmatratzen
  2. Kaltschaummatratzen
  3. Latexmatratzen
  4. Naturmatratzen
  5. Der richtige Lattenrost
  6. Tipps zum Matratzenkauf

Tipp: Worauf Sie beim Kauf von Bettwäsche achten sollten, erfahren Sie in unserem Artikel Welche Bettwäsche ist die richtige?

Federkernmatratzen

Diese Matratzen sind nach wie vor sehr beliebt. Art und Dichte der Metallfedern bestimmen die Qualität. Der Federkern ist von einer Polsterschicht umgeben, damit der Liegende die Metallfedern nicht spürt. Sie sollte ausreichend dick sein. Man unterscheidet zwei Arten:

  • Beim Bonellfederkern sollte eine Matratze der Größe 1 mal 2 Meter etwa 200 Einzelfedern aufweisen. In der Regel werden sie für härtere Matratzen verwendet.
  • Bei den Leichtfederkernen ist die Dichte der Federn größer, in der Regel kommen zirka 400 Federn zum Einsatz. Sie sind flexibler und auch punktelastischer als Bonellfederkern.

Vorteile

  • Federkernmatratzen sind lange haltbar und günstig in der Anschaffung.
  • Sie können gut Wärme und Feuchtigkeit aufnehmen und schnell wieder abgeben.
  • Die Federkonstruktion sorgt für eine gute Durchlüftung – also für stark schwitzende Menschen eine ideale Grundlage.

Nachteile

  • Sie sind gar nicht oder nur eingeschränkt punktelastisch und schwingen bei Bewegungen des Schlafenden schnell nach.
  • Für verstellbare Lattenroste sind sie ungeeignet.
  • Wer grundsätzlich Bedenken gegen Metalle im Schlafzimmer hat, für den scheiden sie ebenfalls aus.

Liegezonen

Meistens sind Matratzen in mehrere Liegezonen eingeteilt. Bei der Stiftung Warentest wurde jedoch ermittelt, dass gute Matratzen mit nur einer Liegezone den Körper ebenso ausreichend stützen. Mehr als drei Liegezonen könnten gar keinen Effekt bewirken, da die Menschen unterschiedlich groß sind.

Taschenfederkernmatratzen

Aufbau einer Taschenfederkernmatratze (am Beispiel des Modells "Free TT2" von Femira)
Foto: Deutsche Gütegemeinschaft Möbel e.V.

Jede einzelne Feder ist bei dieser Matratzenart von einer Gewebetasche umgeben. Die Herstellung ist also um einiges aufwendiger. Etwa 450 Federn pro Matratze sind enthalten. Sogenannte Tonnentaschenfederkerne bringen es sogar auf bis zu 2.000 Federn.

Vorteil zum klassischen Federkern: Nur die Federn geben nach, die gerade belastet werden. Die Matratzen sind daher punktelastischer und schwingen weniger nach. Je höher die Menge an Federn, desto punktelastischer.

Weitere Vor- und Nachteile: siehe Federkernmatratzen.

Boxspringbetten oder Boxspringmatratzen
Sie liegen momentan stark im Trend. Der Name "Boxspring" setzt sich aus den englischen Begriffen "box" für Kiste und "spring" für Feder zusammen - er steht also sinngemäß für eine Kiste mit Bettfedern. Es besteht aus einem Untergestell, das mit einer Federung ausgestattet ist. Darüber kommt eine Federkernmatratze. Durch den mehrlagigen Aufbau haben Boxspringbetten eine hohe Einstiegshöhe von ca. 60-70 Zentimetern.

Eine preislich etwas günstigere Variante sind Boxspringmatratzen, die in jedem Bett verwendet werden können. Im Unterschied zu herkömmlichen Matratzen sind sie doppelt gefedert, wesentlich höher und imitieren ein echtes Boxspringbett.

Vorteile: Durch die größere Aufbauhöhe eignen sie sich besonders gut für Senioren. Man kommt leichter aus dem Bett und die Knie werden geschont. Auch Menschen mit Rückenproblemen profitieren davon.

Nachteile: Boxspringbetten sind deutlich teurer als die üblichen Matratzenbetten mit Lattenrost. Durch den Einfluss von Wärme und Schweiß bildet sich im Dauergebrauch außerdem häufig eine Kuhle. Da Boxspringbetten nicht über einen Lattenrost verfügen, lassen sie sich nicht so gut in Liegezonen aufteilen.

Punktelastizität

Eine gute Matratze gibt nur dort nach, wo besonders viel Druck ausgeübt wird, also an Schultern, Hüfte und Becken. So wird die Wirbelsäule entlastet. Der Fachmann spricht von Punktelastizität. Außerdem darf die Matratze bei Bewegungen nur wenig nachfedern und nicht schaukeln. Sonst muss der Schlafende immer wieder Kraft ausüben, um sich zu stabilisieren. Das würde den Schlaf beeinträchtigen.

Kaltschaummatratzen

Aufbau einer Kaltschaummatratze (am Beispiel des Modells "Free KS1" von Femira)
Foto: Deutsche Gütegemeinschaft Möbel e.V.

Hochwertige Schaumstoffmatratzen bestehen aus einzelnen Platten, durch die sich längs oder quer verlaufende Hohlkammern und Luftkanäle ziehen. Dadurch wird die Belüftung und die Feuchtigkeitsaufnahme verbessert. Gute Matratzen sind meistens mehrschichtig aufgebaut. Bei minderer Qualität ist die Matratze aus einem Schaumgummi-Block hergestellt.

Ausschlaggebend ist aber vor allem das Raumgewicht, also wieviel ein Kubikmeter Schaum wiegt. Je höher das Raumgewicht, desto elastischer, haltbarer und tragfähiger ist die Matratze. Als Richtwert gelten 40–50 kg pro Kubikmeter. Weniger als 30 kg sollten es auf gar keinen Fall sein. Kaltschaummatratzen können gut mit verstellbaren Lattenrosten kombiniert werden.

Vorteile:

  • Kaltschaummatratzen sind sehr punktelastisch und haben verhältnismäßig wenig Gewicht.
  • Wegen der guten Wärmeeigenschaften bieten sie sich für Menschen an, die leicht frieren.
  • Die Matratzen sind sehr hygienisch und sind daher besonders für Allergiker von Vorteil.

Nachteile:

  • Ökologisch bedenklich ist die Herstellung aus Erdöl. FCKW findet dagegen kaum noch Verwendung bei der Produktion.
  • Bei Menschen, die viel schwitzen oder ein sehr hohes Körpergewicht haben, sind diese Matratzen nicht empfehlenswert.

Vicoschaummatratzen
Viskoelastischer Schaumstoff ist auch bekannt als „Memory Schaum“ oder thermoelastischer Schaumstoff. Sie sind bekannt geworden unter dem Markennamen „Tempur“, mittlerweile aber auch bei anderen Herstellern im Angebot. Durch Körperwärme und Gewicht gibt der Schaumstoff nach und passt sich dem Körper an. Es entsteht eine Liegemulde, die eine Zeit lang erhalten bleibt. So wird der Gegendruck der Matratze auf den Körper verringert.

Bei Menschen mit Rückenproblemen entlastet diese Matratze den Körper maximal. Was für kranke Personen durchaus sinnvoll sein kann, ist für gesunde nicht nötig. Im Gegenteil: Die Mulden können die Bewegungen im Schlaf einschränken. Wer hier zu tief einsinkt, kann sich in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt fühlen. Sie sollten eine viskoelastische Schicht von maximal 6 bis 10 Zentimetern wählen. Außerdem werden sie bei Temperaturen unter 16 Grad sehr hart.

Latexmatratzen

Sie sind entweder aus der Milch des tropischen Kautschukbaums oder aus synthetischem Latexsaft auf Erdölbasis hergestellt. Bei vielen Matratzen werden beide Bestandteile gemischt. Latex an sich ist wenig luftdurchlässig, deshalb werden Hohlräume eingebaut. Beim Stiftlatex sind sie stiftförmig und nur wenige Millimeter dick, beim Kavernenlatex sind sie um einiges größer. Eine andere Methode, die Durchlüftung zu verbessern, sind Zwischenschichten aus Kokos und Wolle.

Um den Härtegrad der recht weichen Matratzen zu erhöhen, werden häufig Zwischenpolster aus Kokosfasern oder Rosshaar eingebaut oder aufgelegt.

Vorteile:

  • Latex hat eine gute Wärmeisolation, ist flexibel und verfügt über eine hohe Punktelastizität.

Nachteile:

  • Wegen des wärmenden Effekts ist Latex nicht unbedingt für stark schwitzende Menschen geeignet. Hier kann es in extremen Fällen sogar zu Schimmelbildung kommen, wenn die Feuchtigkeit nicht gut entweichen kann.
  • Außerdem sind Latexmatratzen recht schwer.

Naturlatex schneidet in der Ökobilanz deutlich besser ab als das künstliche Pendant auf Erdölbasis. Das QUL-Qualitätssiegel des „Qualitätsverbands umweltverträgliche Latexmatratzen e.V.“ garantiert ökologische Richtlinien bezüglich Herkunft, Gewinnung und Produktion von Latex.

Naturmatratzen

Der Kern besteht bei diesen Matratzen ausschließlich aus natürlichen Materialien wie Baumwolle, Stroh, Kokosfaser,Kapok oder Rosshaar. Auch die Auflage, die den Kern umhüllt, ist aus Naturstoffen gefertigt.

Nachteile:

  • Die Matratzen sind in der Regel eher hart und schwer.
  • Sie müssen regelmäßig gewendet und gelüftet werden, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.
  • Nach einiger Zeit ist eine Nachpolsterung fällig, damit die Elastizität erhalten bleibt.

Der richtige Lattenrost

Generell ist die Lebensdauer von Lattenrosten wesentlich höher als die von Matratzen. Deshalb ist nicht zwingend beim Matratzenkauf auch ein neuer Lattenrost fällig. Wenn der Rost jedoch durchhängt, ist es Zeit, ihn zu ersetzen. Prinzipiell gilt: Für eine gute Matratze müssen Sie sich nicht unbedingt einen aufwendigen Lattenrost anschaffen.

Seine Aufgabe ist es, eine sichere Unterlage zu bieten und die Matratze von unten zu belüften. Die klassischen Roste weisen federnde und in der Härte einstellbare Latten aus Holz auf. Glasfasern sind noch belastbarer.

Tipps zum Matratzenkauf

Nichts geht über ein ausführliches Probeliegen. In guten Fachgeschäften werden Körperform und Schlafgewohnheiten berücksichtigt.
Foto: Ergosleep/akz-o
  • Welchen Härtegrad eine Matratze haben muss, hängt von Größe, Gewicht, Alter und nicht zuletzt den Vorlieben des Schlafenden ab.
  • Eine Matratze sollte nach 7 bis 10 Jahren ausgetauscht werden.
  • Nehmen Sie sich Zeit und liegen Sie ausgiebig Probe. In manchen Fachgeschäften können Sie die Matratze sogar für 1–2 Wochen zum Probeschlafen mit nach Hause nehmen.
  • Eine gute Informationsquelle sind Produkt-Tests, wie sie zum Beispiel Stiftung Warentest oder Ökotest durchführen. Zum aktuellen Matratzentest 2018 von Stiftung Warentest
  • Achten Sie auf eine leichte Handhabung: Die Matratze sollte nicht zu schwer und mit stabilen Griffen ausgestattet sein. Optimal ist es, wenn die Bezüge abnehmbar und in der Maschine waschbar sind.
  • Spezielle Gütesiegel kennzeichnen schadstoffarme Produkte, wie das ÖkoControl-Siegel, das eco-Institut-Label, der Blaue Engel oder das Siegel LGA-schadstoffgeprüft der Landesgewerbeanstalt Bayern.
  • Nach dem Auspacken kann die Matratze einen strengen Geruch verströmen. Am besten, Sie lassen sie zunächst in einem separaten Raum 1–2 Wochen lang ausdünsten. Geht der Geruch nicht weg, ist das ein Reklamationsgrund.

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